Lehmboden + Tondrainage

Diskutiere Lehmboden + Tondrainage im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Hallo miteinander, wir dämmen derzeit unseren Keller eines EFH aus dem Jahr 1967 (12cm XPS im Perimeterbereich). An einer Gebäudecke befindet...

  1. TimoPX

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    Hallo miteinander,

    wir dämmen derzeit unseren Keller eines EFH aus dem Jahr 1967 (12cm XPS im Perimeterbereich). An einer Gebäudecke befindet sich schon ein 3m langer Schacht von 0,8m Breite und ca. 2m Tiefe. Wir haben festgestellt, dass damals eine Tondrainage verlegt wurde. Diese ist völlig intakt und nicht zugesetzt. Der Bodenaushub ist recht lehmhaltig aber nicht durchnässt/matschig. Kein stauendes Wasser in der Grube.

    Frage nun: Kann ich den Aushub wieder verfüllen? Verdichten soweit möglich?

    Die Drainage soll so bleiben wie sie ist.

    Das angrenzende Material ist auch lehmhaltig (Blumenbeete oberhalb etc.).

    Besten Dank
    Timo
     

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  2. #2 petra345, 20.04.2018
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    Zunächst ist bei einem 2 m tiefen Schacht ein Verbau erforderlich und auch von der BG vorgeschrieben. Gerade wurde ein Bauarbeiter in dieser Tiefe von seinen Kollegen noch einmal gerettet und liegt inzwischen im Krankenhaus. Wenn wenig Helfer zur Verfügung stehen, war das die letzte Arbeit in dieser Tiefe!!

    Früher hat man Tonröhren als Drainage verlegt und nach einigen Jahren auch wieder aufgegraben und instand gesetzt. Heute gibt es Drainageröhren die gegen eine Verschlammen ummantelt sind. Sie werden mit einem Kies - Sand - Gemisch nach einem entsprechenden Plan eingebaut. Die Abstufung steht auch in der entsprechenden Norm bzw. den Fachbüchern.

    Ein wieder verfüllen mit lehmigem Boden ist nicht sinnvoll.
    Das anstehende Wasser kann nicht zur Drainage und die Rohre verschlammen im Laufe der Zeit.

    Wenn die Dämmung immer wieder im Wasser steht, ist ein XPS nicht sinnvoll. Auch wenn die Hersteller das empfehlen. Derartiges Dämmmaterial hat im Laufe der Zeit doch Wasser aufgenommen und die Dämmung stand auf dem Papier. In den letzten Jahren hat man diese Beobachtungen an ausgebauten Materialien gemacht.

    Besser geeignet ist Foamglas, das aber den vierfachen Preis hat....



    .
     
  3. TimoPX

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    Hallo Petra,
    das beantwortet meine Frage leider nur teilweise.
    Über die Risiken am Bau brauche ich nicht belehrt werden und bin mir derer bewusst. Aber danke für den Hinweis.

    Die Tondrainage soll weiterhin bestehen bleiben. Ist es da nicht sinnvoll, den lehmigen Boden wieder einzufüllen?

    Die Drainage soll bestehen bleiben, da eine komplette Ausschachtung in einem Stück nicht realisierbar ist. Es wird in Teilabschnitten gearbeitet.

    Der Boden ist in 2m Tiefe leicht feucht aber nicht nass! Regenwasser in der Grube versickert schleunigst.
     
  4. #4 petra345, 23.04.2018
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    Es ist nicht verboten, es wieder so zu machen wie es war. Aber wenn ich mir vorstelle, ich müsste in etlichen Jahren wieder die Drainage in 2 m tiefe aufgraben, würde ich mir überlegen, ob es nicht günstiger ist, es nach den heutigen Erkenntnissen zu bauen und einige Jahrzehnte länger ohne derartige Probleme dort zu wohnen.
     
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  5. #5 Manufact, 23.04.2018
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    Ich bitte um Aufklärung:
    Wie bewerkstelligt man eine Verdichtung eines Lehmbodens.
     
  6. #6 petra345, 23.04.2018
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    Mit mechanischen Geräten und entsprechender Verdichtungsarbeit . Das Ergebnis und die optimale Feuchtigkeit des Bodens kann man im Proctorversuch überprüfen.

    Faustregel für die Baustelle: In max. 30 cm hohen Lagen. Aber da ist die optimale Feuchtigkeit des Bodens nicht beachtet.

    Es ist aber die Frage, ob es sinnvoll ist, optimal zu verdichten. Schließlich soll das Wasser ja diese Lehmschicht durchdringen.


    .
     
  7. #7 Manufact, 23.04.2018
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    Hmm, schon mal "mäßig" feuchten Lehmboden (ohne und mit Proctor-Versuch) verdichtet und nach 2 - 5 Jahren wieder angesehen?

    Haben wir in unserer Anfangsphase brav gemacht ...
    -> ist nur etwas "schade", wenn sich auf 2m Höhe ein leichter Höhenversatz von 5-10 mm ergibt - und dann auch noch Platten verlegt wurden :)
     
  8. #8 simon84, 23.04.2018
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    Da brauchst du dir bloss mal 10 Terrassen in Niederbayern anschauen.
    5 davon werden Setzungsprobleme haben. "Mässig feuchter Lehmboden"
     
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  9. #9 Manufact, 23.04.2018
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  10. #10 DianaIB, 25.04.2018
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    Hallo,
    klar kann man vorhandenen, bindigen Aushub wieder einbauen aber nur in Verbidung mit Bindemittel wie Kalk-Zement. Bei einer Bindemittelzugabe ist erfahrungsgemäß von 2 – 5 Gew.-% in Abhängigkeit der bindigen Anteile und des Wassergehalts des Bodens auszugehen (entspricht ca. 36 – 90 kg/m³). Allerding für kleine Flächen nicht wirklich sinnvoll.
     
  11. TimoPX

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    Jetzt lese ich im Forum oder anderen Medien, dass es sogar negativ sei eine Drainage unter bestimmten Umständigen zu verwenden:

    Trockenlegung Altbau und Drainage

    https://trockenlegung-hannover.de/drainagen

    Ein mit nicht bindigem Material verfüllter Graben würde dazu führen, dass das Wasser bei Regenfällen ständig am Fundament stünde. Schlimmer noch: Die Drainage verstopft und ich habe mein Wasser direkt zwischen angrenzendem Lehmboden und Hauswand/Fundament.
     
  12. #12 simon84, 27.04.2018
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    Das ist meiner Meinung nach genau so ein Schmarrn wie dass man sich mit einem Blitzableiter den Blitz erst ins Haus holt.

    Natürlich ist ein Boden direkt am Haus wo das Wasser durch kann besser als ein Lehmbaz

    Wasser ist faul und folgt in erster Linie der Schwerkraft also nach unten.

    Du hast doch selbst geschrieben dass Wasser sehr gut nach unten versickert.

    Im Zweifelsfall machst du den Graben eben etwas tiefer oder breiter.

    Das Wasser kommt so oder so an die Hauswand, wenn du da jetzt wieder den Lehmboden rein kippst dann kann es doch schlechter weg.

    Bzgl Drainage selbst, auch ein Tonrohr kann man abschnittsweise entfernen.

    Ist die Drainage an die Kanalisation angeschlossen ? Ist dies bei euch überhaupt noch zulässig ? Falls nicht, müsstet ihr Sie sowieso entfernen
     
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  13. TimoPX

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    Genau das werde ich die Tage mal prüfen und schauen wo das gute Tonrohr endet...
     
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