Wandheizung zur Wandtrocknung geeignet?

Diskutiere Wandheizung zur Wandtrocknung geeignet? im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo zusammen, ich habe in meiner Wohnung Probleme mit zu hoher Luftfeuchte, bedingt z. T. durch Kondenswasser und vermutlich überwiegend durch...

  1. #1 Llecter, 16.10.2019
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    Hallo zusammen,

    ich habe in meiner Wohnung Probleme mit zu hoher Luftfeuchte, bedingt z. T. durch Kondenswasser und vermutlich überwiegend durch aufsteigendes bzw. seitlich eindringendes Wasser. Die hangseitig gelegene Seite meiner Wohnung liegt komplett im Sandstein, weshalb ausgraben und abdichten leider keine Option ist. Vor allem auch, da diese Seite des Hauses nicht mit schwerem Gerät erreichbar ist und zudem die Terrassen anderer Eigentümer aufgebrochen werden müssten. Die Wand ist innen mit diffussionsoffenen Kalziumsilikatplatten gedämmt.

    Nun habe ich stets sehr hohe Luftfeuchten jenseits der 60 %, bei der aktuellen Wetterlage ist auch mit regelmäßigen Lüften teils nicht unter 70% zu kommen. Eine kleinere Sannierungsmaßnahme im Bad zeigte zudem Wandfeuchten von 24 % in der entsprechenden Rückwand an, sprich die Mauer ist praktisch nass. Viel überlegt und gefragt, aber nix bei rumgekommen bislang. Nun brachte mich jemand auf die Idee hier oder zumindest in der Küche an der entsprechenden Wand eine Wandheizung zu installieren, um der Wand die Feuchtigkeit zu entziehen bzw. nachkommendes Wasser gleich wieder weg zu verdunsten und die Wandtemp. über den Taupunkt zu bringen um Kondensation zu vermeiden.

    Ich habe nun einiges hierzu gelesen und der Gruntenor scheint zu sein, dass dieses System zur Wandtrocknung geeignet ist. Bei einer nicht abgedichteten Wand, sprich mit nachschiebendem Wasser gehen die Meinungen aber auseinander.

    Salzausblühungen wären kein Problem (zumindest kein optisches), denn vor der eigentlichen Rückwand (krumm, kein rechter Winkel) wurde noch eine Trockenbauwand gesetzt um eine gerade, rechtwinklige Form zu erhalten um hier die Küchenzeile einzubauen. Leider nähme diese Wand nun viel der Heizleistung für den Raum wieder weg, so dass diese Anlage wohl nur der Wandtrocknung dienen könnte.

    Hier würde ich gerne weitere Meinungen oder ggf. sogar Erfahrungen erbitten, ob dies prinzipiell gangabr ist oder sich evtl. andere Optionen eher anbieten.

    Vielen Dank und viele Grüße
    Jörg
     
  2. #2 simon84, 17.10.2019
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    Was machst du im Hochsommer ?
     
  3. #3 U Tilgner, 17.10.2019
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    Trockenbauwand und Flächenheizung ist hier keine sinnvolle Lösung.
    Aus welchem Baustoff ist denn die tragende Kelleraußenwand?
    24% Feuchte??? Was soll das sein? Mit welchem Gerät wurde dieser Wert ermittelt?

    Bei solchen Problemen müssen Sie einen Bauphsiker fragen und nicht einen Handwerker mit einer elektronischen Wünschelrute zur Feuchtemessung.

    Frage zur Wand:
    Kann man da keine Flächeninjektage zur Abdichtung vornehmen?
    Alternativ sollte eine Innenabdichtung mit raumseitig vorgesetzter Innendämmung möglich sein.

    Aber bevor man diesen ganzen Aufwand einer nachträglichen Bauwerksabdichtung tätigt, sollte noch mal genau differenziert werden, ob die Feuchte tatsächlich von außen kommt oder doch "nur" von innen.

    Zu hohe Raumluftfeuchte lässt sich fast immer mit einer ordentlichen Lüftung "entsorgen". Gern würde ich mal ein Datenloggerprotokoll ihrer Wohnung sehen, um zu checken wie oft und wie gründlich sie täglich lüften und wie schnell die Luftfeuchte nach der Lüftung wieder ansteigt. Haben Sie einen Abluftventilator im Bad? Haben Sie einen Abluftventilator in der Küche? Vermutlich lautet die Antwort: 2x NEIN und vermutlich wird ihre Wohnung ausschließlich über manuelle Fensterlüftung belüftet. :(
    Vermutlich haben Sie also eine nach DIN 1946-6 "zu dichte" Wohnung, für die sie zur Wohnwertverbeserung zuerst mal ein Lüftungskonzept erstellen lassen sollten um auf dieser Basis "Lüftungstechnische Maßnahmen" umzusetzen.
     
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  4. #4 Llecter, 17.10.2019
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    Zunächst einmal herzlichen Dank Ihre ausführliche Antwort, Ihre Mühe weiß ich sehr zu schätzen.

    Ob eine Flächeninjektage möglich ist kann ich nicht sagen, dies werde ich prüfen und ggf. Angebote einholen. Bisher habe ich diese Möglichkeit verworfen, da ich hier wenig Positives zu gelesen habe - was aber durchaus an selektiver Suche gelegen haben mag. Zumindest die Innendämmung existiert in Forum der Calciumsilikatplatten.

    Die tragende Rückwand besteht aus Sandstein (wie auch der dahhinterliegende Hang), anbei ein Foto der Außenwand wo diese freigelegt wurde um nachträglich noch ein Küchenfenster samt Lichtschacht einzubauen. Zusätzlich ein Foto der Wand von Innen, nun mit eingebautem Fenster. Unter dem Fenster ist die Wand erkennbar feucht, da die Baufirma die den Schacht gebrochen hat diesen Wochenlang nicht abgedichtet hat und so sehr viel Wasser, welches den Hang hinunter kam sich im Schacht sammelte und dahin verschwand, wo es nicht hinsollte... Die Wohnung wurde anschließend wochenlang mittels Luftentfeuchter getrocknent und die Wand erst nach optisch erkennbarem Abtrocknen mit den diffusssionsoffenen CS-Platten gedämmt, die weitere Verdunstung ermöglichen sollten. Dies ist nun zwei Jahre her.

    Das Feuchtemessgerät ist ein Billiggerät aus dem Baumarkt, von dem ich mir aber auch keine Präzision erwarte sondern nur den Hinweis ob hier Gefahr besteht oder nicht - den hat es gegeben. Ein Foto ist verlinkt, wo die Rückwand an anderer Stelle geprüft wurde. Die Wand ist auch optisch erkennbar feucht.

    In der Küche ist tatsächlich kein Lüfter verbaut, dies ist eine weitere Option. Darauf wurde verzichtet, da die Küche eine große Wohnküche samt offen angeschlossenem Wohnzimmer, also der dauerhafte Aufenthaltsraum der Wohnung ist. Ein (weitgehend) durchgängiges Summen des Ventilators wäre hier nicht wünschenswert, aber zur Not akzeptabel. Im Bad sind hingegen gleich zwei Lüfter verbaut, die zusammen einen Umsatz von knapp 500 m³/h erreichen und bei einer Wohnungsgröße von 65m² eigentlich auch Teile der Raumluft aus den übrigen Wohnräumen absaugen sollten.

    Mein Lüftungsregime habe ich der Anfangszeitz nach Bezug vor anderthalb Jahren per Datalogger überwacht, leider finde ich die Dateien nicht mehr. Ich werde dies aber noch einmal wiederholen. Heute morgen sank anch 10 Minuten Stoßlüften (alle Fenster offen) die rel. Feuchte von 72% auf 64%, schon kurz nach dem Schließen der Fenster begann sie wieder zu kletten und erreicht in der Regel binnen 1-4 h den Ausgangswert, je nach Wetterlage. Das häufiges Lüften wichtig ist, ist mir ein Begriff und die Wohnung wird wann immer möglich (ich anwesend & äußere BEdingungen passend) auch stoßgelüftet. Dies schaffe ich aber selten öfter als 2-3x per Tag, durch schlichte Abwesenheit teils aber auch tage- oder wochenlang gar nicht. Zu dicht ist diese Altbauwohnung mit Bestandsfensetrn aus den 70er Jahren allerdings keinesfalls.

    Ihre Empfehlung lautet, kurz zusammen gefasst, nach Möglichkeit ein automatisches Lüftunsgregime zu installieren, wann immer möglichst manuell zu Lüften und schlussendlich, falls diese Maßnahmen nicht greifen eine che,ische Abdichtung der Rückwand in Betracht zu ziehen?
     

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  5. #5 Manufact, 17.10.2019
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    Additional zu Hr Tilgner wäre eine Skizze der Wohnung - vor allem auch der Fenster-Größen wünschenswert.
    Speziell zur Beurteilung der Lüftungsmöglichkeiten.

    Eine Wandheizung ist prinzipiell bei nicht erdberührten Mauern durchaus möglich, nicht jedoch in Kellerräumen, welche von aussen nicht gedämmt und v.a. Feuchtigkeits-isoliert sind.

    Trockenbau-Vorsatzschalen haben in Kellerräumen mit Feuchtigkeitsbelastung nichts zu suchen.
    Die Verbindung mit einer Wandheizung bewirkt die Erhöhung der Temperatur im Luft-"Spalt" bei gleichzeitiger massiver Störung des Feuchtigkeitstransportes.
    Hier ist Schimmel mit grosser Wahrscheinlichkeit vorprogrammiert.

    CaSi-Platten welche durchaus positiv zu bewerten wären, sind bei feuchtigkeitsbelastenden Wänden OHNE Absperrung absolut kontraproduktiv, da sie die Feuchtigkeit kapillar umso stärker speichern.
     
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  6. #6 Fred Astair, 17.10.2019
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    Och ich weiß nicht. Wenn man den Berg trocknen will?
    Heutzutage wird ja sogar die elektr. Außenflächenheizung von WDVS-Fassaden empfohlen, um der Veralgung entgegenzuwirken.:mauer
    Energievernichtung vom Feinsten.
    Spaß beiseite.
    Die bisherigen Vorschläge und Rückfragen waren schon sehr gut.
    Mich würde auch die Datenloggerkurve von heute interessieren. Wenn der Baukörper so aufgefeuchtet ist, wie es den Anschein hat, nützt Stoßlüften genauso lange wie die Fenster geöffnet sind. Danach feuchtet es schnell aus den Wänden und Möbeln zurück.
    Es wäre also extrem wichtig, die Ursachen zu finden, wobei Lüften grundsätzlich zu befürworten ist. Wann und wie oft laufen denn die Badlüfter?
     
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  7. #7 Llecter, 17.10.2019
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    Erneut vielen Dank für die hilfreichen Antworten!

    Ich habeden angefragten Grundriss erstellt (der Hand liegt im Norden, sprich auf der Bildoberseite) und die Fenstergrößen mit angegeben, dazu die Standorte der Badlüfter. Diese haben 200 + 100 m³/h Luftumsatz, wie ich nochmal nachgeschaut habe. Die 500 m³ waren daher eine Falschangabe, das hatte leider falsch im Kopf.

    Über die Trockenbau-Vorsatzschale habe ich mich mittlerweile auch schon oft geärgert, die würde ich dort nicht nochmal hinsetzen. Leider war ich selbst völlig unbeleckt (was weitgehend auch jetzt noch so ist) und bin hier Ratschlägen gefolgt. Nun gut, jetzt steht sie halt. Würde ich sie entfernen würde ich den rechten Winkel verlieren und die Küchenzeile würde hier nicht mehr passen -der Grund weswegen sie errichtet wurde. Daher hab ich die Idee, sie komplett zuu entfernen wieder verworfen.

    Der Badlüfter 7 läuft permanent. Dieses kleine Abteil welches ans Bad angeschlossen ist (ich möchte wissen, warum dieses Räumchen überhaupt hier geplant wurde...) hat eine hohe Luftfeuchte. Hier sind Rückwand und Seitenwand erdbrührt, die Decke ist Außenwand unter einer Terrasse und die andere Seitenwand grenzt an den kühlen Flur - also ringsrum ists kälter. Die warme, nasse Lift aus dem Bad macht es nicht besser.

    Lüfter 6 ist direkt im Bad und wird über ein Rohr durch dieses kleine Abteil nach außen geführt. Über einen HYgrosensor läuft er an, sobald die Feuchte hier 70% übersteigt. Nach dem Lüften ist er meist erstmal passiv, läuft aber schätzungsweise 16-20 Stunden am Tag durch, immer mal schwankend je nach Wetterlage und Lüftungsregime.

    Vielen Dank!
     

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  8. #8 Manufact, 17.10.2019
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    Mir erscheint speziell im WZ und SZ die Quer-Lüftungsfläche nicht ausreichend.

    Das die gesamte Wohnungs-Einheit ein generelles Feuchtigkeitsproblem zu haben scheint, zeigt die Einschaltdauer des Bad-Lüfters.

    Ich würde dringend zur Einholung mehrerer Angebote zwecks Innenabdichtung über Fachfirmen raten.
     
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  9. #9 Llecter, 18.10.2019
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    Vielen Dank für Ihre Antwort. Das Einholen von entsprechenden Angeboten kann kein Fehler sein und wird gemacht.

    Hier möchte ich kurz nachfragen, ob sich aus der Einschaltdauer des Badlüfters wirklich ein generelles Feuchtigkeitsproblem ableiten lässt. Bzw. ein generelles Problem liegt vor, was an sich unstrittig ist, aber ich interpretiere Ihre Aussage dahingehend, dass es womöglich noch andere Eintrittspfade als die Hangwand gibt.

    Die Wohnung ist klein, nur 65 m², die Bereiche offen und nur wenige, zumeist offene Türen vorhanden. Wenn an einer Stelle (z. B. der hangseitigen Wand der Küche) Feuchtigkeit in die Wohnung eintritt, bedingt dies nach meinem Verständnis unter den lokalen Gegebenheiten ja fast zwingend, dass die LF in der gesamten Wohnung sehr hoch ist.

    Zumindest im SZ erscheint mir als Laiem die Lüftungsfläche nicht klein, hier nimmt sie tatsächlich fast die Hälfte der Außenwand ein, bei einem sonst kleinen Raum. Wie groß sollte eine die Lüftungsfläche sein? Hier finde ich leider auf die Schnelle keine Angaben (außer zu Terrarien..). Die Nennung des Fachbegriffes oder eines zielführenden Schlagwortes reicht, dann suche ich die Informationen selbst raus - aktuelle lande ich da zumeist bei Terrarien.

    Erneut vielen Dank!
     
  10. #10 Fred Astair, 18.10.2019
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    Ein geschlossenes Fenster ist keine Lüftungsfläche und mit zwei bis dreimaliger täglicher Stoßlüftung erreichst Du eben auch nur einen 2-3fachen täglichen Luftwechsel, egal wie groß das Fenster ist.
    Die Richtgröße für Wohnräume ist aber 0,5 facher stündlicher Luftwechsel. D.h. 12fach täglich. Merkst Du was?
    Bevor hier weitergerätselt wird, schalte erstmal Deine beiden Badlüfter auf Dauerbetrieb und sorge im Schlafzimmer für eine Zuluftöffnung.
    Dann prüfe, woher die Feuchte kommt. Entweder kommt sie tatsächlich durch die Wand. Das lässt sich ganz einfach messtechnisch nachweisen oder sie kommt aus Deinem Wohn- und Lüftungsverhalten.
    Bevor irgendwas abgedichtet, gedämmt oder gekapselt wird, sollte das doch wohl erstmal sicher abgeklärt werden. Oder was meinst Du @Manufact?
     
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  11. #11 Manufact, 18.10.2019
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    @Fred Astair :
    Vielen Dank für die perfekte Ergänzung!
    Zu der "Wohnung" gäbe es noch viel mehr zu sagen (wie auch von@Tilgner begonnen).

    Wichtig ist aber erst einmal die Selbsteinsicht des TE.
     
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  12. #12 Llecter, 18.10.2019
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    Vielen Dank für die Antworten.

    Leicht irritiert bin ich allerdings über den letzten Post mit dem Vorwurf der mangelnden Selbsteinsicht, da ich hier nich auf irgendwelchen Maßnahmen beharre und mehrfach erwähnt habe, über nahezu kein Fachwissen zu verfügen und das Fehler gemacht wurden. Weshalb ich mich hier hilfesuchend an Sie als Experten wende. Wenn ich etwas nicht verstehe, frage ich nach, wie etwa bzgl. der Lüftungsflächen. Das hat nichts mit Besserwisserei zu tun. Etwa bei der Frage des generellen Feuchtigkeitsproblem: Nach meinem physikalischen Verständnis streben Moleküle nach Gleichverteilung im Raum, Diffusion eben. Daher auch meine Frage, ob hohe Luftfeuchte im Wohnzimmer bei offener Anlage aller Räume nicht auch die Quelle woanders als im Wohnzimmer (z.B. in eben jeder feuchten Wand) haben kann. Damit will ich ja gar nicht sagen, dass es so ist, sondern möchte wissen ob es stimmt oder es andere, mir unbekannte Faktoren gibt die dies überlagern.

    Sollte dies als mangelnde Selbsteinsicht rüberkommen, formuliere ich wohl unglücklich, Verzeihung. Daher nun noch einmal im Detail, wahrscheinlich verstehe ich nach wie vor einige Dinge nicht korrekt. Ich bin hier um Hilfe zu erbitten und nicht um Dinge besser zu wissen. Wenn ich nachfrage, dann weil ichs nicht verstanden habe.

    "Dann prüfe, woher die Feuchte kommt. Entweder kommt sie tatsächlich durch die Wand. Das lässt sich ganz einfach messtechnisch nachweisen oder sie kommt aus Deinem Wohn- und Lüftungsverhalten."

    Die Wand hat eine Feuchte von bis zu 24%, laut Anzeige des Brennenstuhl-Wandfeuchtemessgeräts. Siehe Bild im Beitrag 1. Stoßlüften führt zu einem kurzeitigen Absinken der Luftfeuchte, mit raschem Wiederanstieg. Ich werde das mit einem Datalogger nochmals nachprüfen und die Daten veröffentlichen. Leider wird das urlaubsbedingt erst übernächste Woche klappen. Danach war zumindest mir scheinbar klar, dass die Wand die Quelle ist und es wurde ja auch bereits von @Manufact dringend geraten Angebote zur Wandabdichtung einzuholen (dem ich Rahmen meiner Selbsteinsicht ja auch folgen werde ;)).

    Gleichzeitig wird zur Schaffung von Zuluftöffnungen geraten, die die Lüftungsfläche vergrößeren. Hier wäre meine Frage nun, ob es sinnvoll ist hier automatische, luftfeuchte-gesteuerte Ventilationssysteme einzubauen (wie angeraten im SZ, eventuell auch gleich in der Küche?) und vor allem ob dies zusätzlich zur Wandabdichtung geschehen soll oder dieser vorgeschaltet. Um zu prüfen, ob diese Maßnahme evtl. allein schon ausreichend ist.

    Schon hier wird mir tatsächlich nicht ganz klar, welche Maßnahmen nun konkret angeraten sind, auch wenn sich alle Antwortgeber einig sind. Baupysiker? Angebote zur Innenraumabdichtung? Lüftungsmöglichkeiten? Alles? Ich habe zu den verschiedenen hier aufgerufenen Methoden auch gelesen, mit dem Ergebnis das jede Methode ihre Für- und Gegensprecher hat und ich hinterher nicht schlauer sondern nur noch verwirrter war.
     
  13. #13 Fred Astair, 18.10.2019
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    Also nochmal zum mitmeißeln:
    1. Lüftungskonzept erstellen und umsetzen mit 12-fachem tägl. Luftwechsel, unabhängig vom Ergebnis der Wandinspektion.
    2. Wandmessung: Wie wurde gemessen? Wer hat die 24% festgestellt. Da musst Du ja schon einen Eimer drunterstellen. Ob Wandfeuchte Ursache oder Wirkung der hohen Luftfeuchte ist, lässt sich mit einem Elektrodenmessgerät zur Baufeuchtebestimmung feststellen:
    • zuerst an der Wandoberfläche messen,
    • dann im gleichen Abstand der Oberflächenmessung mit einem langsamlaufenden Bohrer zwei Löcher 3-4 cm tief bohren und am Boden der Löcher messen (Achtung:isolierte Elektroden verwenden, damit wirklich nur an der Spitze gemessen wird)
    • dann zur Sicherheit nochmal 4-5 cm tiefer bohren und dort wieder messen.
    • nimmt die Feuchtigkeit mit der Tiefe der Wand zu, kommt die Feuchtigkeit von Außen, nimmt die ab, ist es Kondensationsfeuchte aus dem Raum und von Dir verursacht.
    Dazu musst Du aber die Vorsatzschale etwas öffnen, um an der Mauerwerkswand zu messen, Unsicher bin ich mir nur, was für ein Feuchtbiotop sich bereits hinter der Vorsatzschale gebildet hat. Deshalb am Besten noch eine dritte Messung in 12-15 cm Tiefe machen.
    Halbwegs verlässliche Prozentzahlen kann kein mir bekanntes Messgerät liefern. Das wäre nur mit der Darrmethode möglich. Deshalb meine obige Frage, ob der 24%.
     
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  14. #14 Llecter, 18.10.2019
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    Ich habe fleißig mitgemeißelt. Die Beschreibung mit der Wandfeuchtemessung in unterschiedlichen Tiefen war wirklich hilfreich, diese Vorgehen war mir nicht bekannt. Auch wenn es naheliegend ist. So wird auch für mich ein Schuh draus und ich kann mir das weitere, sinnvolle Vorgehen ableiten. Ebenso das Konzept mit dem 12x Luftwechsel. Danke auch für das highlighten des "langsamdrehend", das hätte ich defitiniv falsch gemacht und mich dann womöglich verfrüht über trockene Wände gefreut.

    Sollte das Mauerwerk nicht von außen, sondern von Innen her durchfeuchtet sein, ergreife ich erst einmal keine weiteren Maßnahmen außer dem Lüftungskonzept und warte ab ob Besserung eintritt. Wird es von außen her durchfeuchtet, hole ich Angebote zur Mauerabdichtung ein.

    Die Messung mit dem Brennenstuhl-Gerät habe ich selbst vorgenommen. Die Spitzen der Elektroden an die Wand gesetzt und die Werte anzeigen lassen. Vergleichsmessungen an vermeintlich trocknenen Wänden ergaben auch tatsächlich Werte im niedrigen, einstelligen Prozentbereich, so dass ich das GErät als prinzipiell funktionierend wahrgenommen habe. Exakte Werte erwartete ich mir davon auch nicht, ob die 24% tatsächlich das 18% oder 29% sind, ein Problem habe ich damit. Zu mehr war dieses Gerät bzw. dieser Wert auch nicht gedacht.

    Und ja, der Eimer müsste da fast drunter, das Mauerwerk war an einigen freigelegten Stellen auch optisch erkennbar feucht.

    Danke!
     
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