Bässe durch die Decke in den Ecken des Raums hörbar - Übertragunsweg?

Diskutiere Bässe durch die Decke in den Ecken des Raums hörbar - Übertragunsweg? im Bauphysik allgemein Forum im Bereich Bauphysik; Hallo, seit einiger Zeit ist über meiner Wohnung (Altbau) ein neuer Mieter eingezogen (mit früheren Mietern gab es das Problem nicht). Seitdem...

  1. vi2o

    vi2o

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    Hallo,

    seit einiger Zeit ist über meiner Wohnung (Altbau) ein neuer Mieter eingezogen (mit früheren Mietern gab es das Problem nicht). Seitdem sind von oben bei mir Rund-um-dieUhr die Geräusche seiner Musikanlage zu hören (er sagt, er hört über PC-Lautsprecher am PC).

    Es gab Zeiten, da war es schlimmer war als jetzt, dennoch ist es auch jetzt störend, da eben Rund-um-die Uhr). Ich versuche die Situation bzw. den Übertragungsweg des Schalls zu verstehen um eine Lösung zu finden. Da mein Nachbar bisher nicht sehr kooperativ war, wäre es am besten, wenn ich ihm eine möglichst fertige Lösung präsentieren kann, ohne dass viel rumprobiert werden muss.

    Wenn es Euch möglich ist, bitte ich darum, es nicht zum Thema dieses Threads zu machen, über meine Lärmempfindlichkeit zu lästern, dass ich lärmempfindlich bin, weiß ich selbst. ;)

    Also, hier die Situation:

    1. Nachbar hört nach eigener Angabe Musik ledlich in Zimmerlautstärke, gibt an, dass er im zweiten Raum seiner 2-Zimmer-Wohnung die Musik aus dem anderen Raum nicht hören zu können (ich glaube ihm das sogar)
    2. Bei mir untendrunter kommt die Musik hauptsächlich im Wohnzimmer an (gut 20 qm Raumgröße)
    3. die Decke in meinem Wohnzimmer ist, so sieht es für mich aus, eine abgehängte Decke, das Material ist ziemlich sicher eine Rigipsplatte.
    4. Ich habe jetzt etwas Seltsames beobachtet: Die Bässe sindumso deutlicher zu hören, je mehr ich in die Ecke eines Raumes gehe. Direkt in der Raumecke ist sie am lautesten. Wenn ich einen Schritt nach Links oder Rechts gehe, kann sich die Lautstärke von "deutlich hörbar" bis zu "praktisch nicht hörbar ändern". In den letzten Tagen war es "leise genug", dass ich in der Mitte des Raumes gar nichts höre, wenn ich dann aber näher in die Ecken des Raumes deutliche Bässe höre. Soweit ich es mitbekomme, ist die Lautstärke in allen Ecken gleich stark.
    5. Ich frage mich, was diese seltsame Raumakkustik zu bedeuten hat. Ich weiß derzeit noch nicht, wie die abgehängte Decke befestigt ist. Werde den Vermieter fragen, bin aber nicht sicher, ob er zuverlässig Auskunft geben kann.
    6. Ich vermute mal, wenn er wirklich nicht besonders laut hört (ich glaube ihm das) ist der Übertragsweg ehe im Körperschall als im Raumschall zu suchen?
    7. Da die Bässe in allen vier Raumecken etwa gleichlaut zu hören sind, habe ich mich gefragt, ob es so sein könnte: Wenn die Rigipsplatte jeweils an den Zimmerecken an der eigentlichen Decke befestigt ist, könnte es sein, dass der Schall über die Befestigung de abgehängten Decke zu hören ist, und deshalb nur in den Ecken zu hören ist?
    8. Meine Idee ist es, dem Nachbarn auf meine Kosten eine Entkoppelung seiner Lautsprecher anzubieten. Da ich aber möglicherweise keinen zweiten Versuch habe, will ich, wie gesagt, erstmal so gut wie möglich die Situation verstehen.
    9. Wo die Lautsprecher aufgestellt sind, weiß ich noch nicht. Tisch, Regal,.... Boden wäre bei PC-Lautsprechern eher ungewöhnlich, ich kann es aber nicht ausschließen.

    Die Bässe sind nicht allzulaut (jedenfalls unter 35 dB, vielleicht unter 30 dB, mit Ohrenstöpseln höre ich sie nämlich nicht). Lästig ist es dennoch, da leider seit einiger Zeit 24 Stunden am Tag zu hören. Über Nacht höre ich manchmal keine Bässe, sondern nur ein Brummen. Das könnte von den PC-Lautsprechern kommen, wenn diese über Nacht nicht vom Netz genommen werden, was meint Ihr? Manchmal kommen Nachts, wenn beim Nachbarn schon das Licht aus ist,dennoch Bässe hier an. Zwischendurch war ich mir nicht sicher, ob das dann vielleicht keine Bässe sind sondern nur eine Sinuskurve, die von den nicht ausgeschalteten PC-Lautsprechern kommt und die so pulsiert, dass es sich wie Bässe anhört. Allerdings ist die Frequenz so, dass mir Bässe wahrscheinlicher erscheinen. Das er extra über Nacht die Musik laufen lässt um mich zu ärgern (im Zimmer nebenan hört er es ja nicht, wie er sagt) möchte ich mal nicht unterstellen, letzten Endes kann ich aber nichts ausschließen.

    Natürlich habe ich auch schon überlegt, die Möbel bei mir umzustellen um das Problem zu umgehen (dummerweise habe ich in drei Raumecken zwei Schreibtische und meinen Fernsehsessel stehen). Das ist aber nicht so einfach, dazu ist der Raum zu klein, ich könnte dann nur noch die unmittelbare Raummitte nutzen. Wenn ich den Fernseher auf Zimmerlautstärke stellt oder Musik über In-Ears höre, reicht das leider nicht, um das Bassgeräusch von außen völlig zu überdecken.

    Nochmals der Hinweis: Wenn es Euch möglich ist, bitte ich darum, es nicht zum Thema dieses Threads zu machen, über meine Lärmempfindlichkeit zu lästern, dass ich lärmempfindlich bin, weiß ich selbst. ;)

    Ich freue mich über jeden konstruktiven Kommentar! :)

    Grüße
    vi2o
     
  2. #2 Lexmaul, 11.11.2019
    Lexmaul

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    Bis zu einem gewissen Punkt hätte ich Dich verstehen können und ein Problem dort beim Nachbarn gesucht: 24h-Schallprobleme.

    Das sind dann nicht die Lautsprecher, das muss etwas anderes sein.

    Und natürlich ist es auch wichtig, wo er die Teile sitzen hätte, so er denn dran schuld sei. Es gibt meist zwei Boxen und eine Basskiste, die unterm Schreibtisch steht. Aber 24h ununterbrochen?

    Ganz sicher nicht Standby-Lautsprecher.

    Ich (ich...) würde das ganz einfach überprüfen, wenn es bei Dir im Altbau möglich ist und Du Zugang hast: Nachts (tief nachts) die Sicherung bei ihm raus und dann gucken. Dann wieder rein und Du weißt schon mal, ob es von ihm sicher ist kommt.

    Oder ganz einfach: Ihn bitten, dass er die Dinger einfach mal austöpselt.
     
  3. #3 Fred Astair, 11.11.2019
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    Ich habe zwischen meinen Mietern auch gelegentlich Auseinandetsetzungen hinsichtlich Lautstärke. Der eine behauptet gestört zi sein und der andere behauptet nur Zimmerlautstärke zu verursachen.
    Ich biete moch dann als Moderator an und bin damit bei den "Beschuldigten" noch nie auf Ablehnung gestoßen.
    Ich gehe mit einer zweiten Person dann in die Wohnung des Emitenten und lasse dieselbe Schallquelle soweit aufdrehen, bis der Gestörte per Telefon sagt, dass ist die übliche Störlautstärke. Mein Mitarbeiter bleibt da, um sicherzustellen, dass die Lautstärke nicht verändert wird.
    Dann gehe ich in die Wohnung des Gestörten, stelle den Grad der Hörbarkeit individuell fest und messe bei Wahrnehmbarkeit auch den Schallpegel..
    In der Wohnung des Senders wird dann die "Zimmerlautstärke" festgestellt und bei Einechätzung des berechtigten Anspruchs des Gestörten, nach Abhilfe gesucht.
    Oftmals hilft schon, die Boxen nicht auf den Fußboden zu stellen oder eine Filzmatte unterzulegen. Auch ein freundlicher Hinweis auf die Hausordnung kann helfen, wenn es wirklich zu laut ist.
    Bisher hatten wir immer kooperative Mieter aber nicht selten auch überempfindliche Gestörte, denen nur ein Arzt helfen kann.

    Was will ich damit sagen? Zuerst mal feststellen, ob die Störung tatsächlich vorliegt und erst dann Maßnahmen überlegen.
     
  4. #4 Max1969, 11.11.2019
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    Nimm mal einen Regenschirm o.ä. und klopfe v.u. leicht an die Decke.

    Und dann nimm den Regenschirm und klopfe damit in selber Intensität vor eine *gemauerte* Wand (kein Trockenbau!).

    Vergleiche das Ergebnis...


    Es ist davon auszugehen, die hohle Decke verstärkt die Bass-Schwingungen, der Schall "läuft" dann an den Ecken "runter" und kommt bei Dir unten an.

    Ich würde auch wetten, der Obermieter hört tatsächlich nur Zimmerlautstärke. Das Problem wird nicht der Obermieter sein, sondern mutmaßlich die Zwischendecke/Bausubstanz. Und natürlich seit einigen Jahre die Unsitte keine Teppiche mehr zu verlegen, sondern Laminat. mit nicht entkoppleten Fußleisten. Hätte der oben drüber Teppichboden noch mit Wandabschlussleiste aus Teppich, würdest Du unten drunter wenig bis nichts hören.

    Arrangieren oder ausziehen. Gerade als Lärmimpfindlicher. Wobei das vermutlich gar nicht die Lautstäke ist, sondern die tiefe Frequenz und deren Schwingung. Vgl. Trittschall.

    Ich kenne das leider auch,
    weniger von Musik, als von trampelnd adipösen Obermietern in Verbindung mit Hohlräumen und Trockenbauwänden :D
     
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