Lehmboden als Schüttung trocknen

Diskutiere Lehmboden als Schüttung trocknen im Estrich und Bodenbeläge Forum im Bereich Neubau; Aloha, ich muss in eine neue Decke eine Schüttung einbringen. Bisher wollte ich da sowas wie Claytec Lehmschüttung nutzen. Aktuell überlege ich...

  1. #1 JPtm, 12.11.2019
    Zuletzt bearbeitet: 13.11.2019
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    Aloha,

    ich muss in eine neue Decke eine Schüttung einbringen.
    Bisher wollte ich da sowas wie Claytec Lehmschüttung nutzen. Aktuell überlege ich aber, ob ich das nicht deutlich billiger bekomme.

    Wir bauen gleichzeitig einen Anbau an. Die Baugrube wird gerade ausgehoben. Wie nach Bodengutachten zu erwarten alles voll mit schönem Lehm/Ton. Aktuell habe ich da 20-30m³ rumkullern.

    Ist es realistisch da 5-6m³ zu nehmen, die im Keller, auf so 30m² zu verteilen, Raumtrockner anschmeißen und gib ihm?
    Hat sowas schon einmal wer gemacht? Für das Geld was ich für den Claytec ausgebe (~ 400€ / t) kann ich den Trocker lange laufen lassen.

    Ist das getrocknete Endmaterial mit sonem Kauflehm zu vergleichen?
    Was sollte meine Zielfeuchtigkeit werden?
    Wie lange muss ich da mit einer maschinengestützen Trocknungszeit rechnen?

    Unser Grundstück liegt am Hang, gleich unterhalb vom Waldrand. Dort ist seit Urzeiten Waldrand. Es war niemals Industrie oder ähnliches dort. Der Boden sollte also ziemlich sicher absolut unbelastet sein.

    RKS1_Bodenschnitt.jpg
     
  2. #2 Fabian Weber, 13.11.2019
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    Google mal was der Martin Rauch so aus Lehm tolles macht. Da geht so einiges.
     
  3. Mok

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    Habe die Google-Suche mal bemüht und mir diesen Claytec-Lehm angesehen. Ich würde es mir nicht zutrauen, den Boden ggf. mit Harke und Schaufel im Keller so hinzubekommen, weiß aber auch nicht, ob das für die Deckenschüttung wirklich notwendig ist. Wenn es am Ende nur darum geht, den Boden in die Decke zu werfen, dann solltest du das schon hinbekommen. Eine gleichmäßige und definierte Beschaffenheit zu erzielen dürfte schwerer sein. Ein paar grundsätzliche Anmerkungen zum Boden kann ich dir mitgeben:

    Die Ansprache im Bohrprofil ist widersprüchlich, denn ein bindiger Boden ist entweder weich, dann ist der nicht trocken, oder er ist trocken, dann ist er aber nicht weich. Sofern die Bestimmung der Korngrößenklassen i.O. ist, hast du da zumindest Lehm, aber wie lange du ihn trocknen müsstest wird dir niemand sagen können. Ob die Zusammensetzung deines Bodens der des Claytec-Lehms entspricht, wird dir hier auch niemand sagen können. Der Lieferwassergehalt wird vom Hersteller angegeben, den solltest du dann entsprechend erreichen. Wenn der Boden nicht nur tonnenweise abnehmbar ist, kannst du dir ja etwas davon besorgen und mal ansehen und vergleichen, denn die Möglichkeit der Bestimmung des Wassergehaltes wirst du wahrscheinlich nicht haben.

    Ein mögliches Problem könnten ungleichmäßig große Stücke werden. Während große Stücke innen noch weich sein könnten, sind kleinere je nach Tongehalt bereits steinhart. Wenn du den Platz im Keller voll ausnutzen kannst, wirst du ca. 20 cm Boden dort liegen haben. Hier ein ähnliches Problem wie bei der Größe der Stücke: Oben wird es bereits hart, während es unten noch feucht ist. Also müsstest du den Boden möglichst locker einbringen und ggf. auch umlagern.

    Von den ersten 1,2 m würde ich nach Möglichkeit nichts nehmen. Auch wenn du dir sicher bist, dass der Boden unbelastet ist, aufgefüllt ist er dennoch. Was auch immer "mittelbraun" heißen soll, ich nehme mal an, dass der Boden aufgrund von Organik dunkler ist, als der tiefere Boden. Das aber nur als Mutmaßung, müsstest du dir mal ansehen. Da du mit Keller baust solltest du aber auch mehr als genug vom tieferen Boden zur Verfügung haben.
     
  4. #4 JPtm, 13.11.2019
    Zuletzt bearbeitet: 13.11.2019
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    Vielen Dank für die Antworten.

    ich würde nur den Lehm/Ton von weiter unten nehmen.
    Das Zeug wird dort wochenlang rumliegen. Aktuell ist es abgedeckt. Bisher ist auch noch nicht alles ausgehoben worden. Da kommen sicher noch einmal 30-40m³ dazu.
    Ich muss ja nicht sofort die komplette Masse verarbeiten. Es reicht ja, wenn ich sukzessive 1-2m³ nehme, verteile, trockne, alle 1-2 Tage mal etwas wende. Anschließend in einen BigPack umschaufeln und vom Dachdeckerkran hochkarren.

    10-12% Restfeuchtigkeit, sofern ich das richtig lesen kann:
    https://www.claytec.de/Produkte/Bil...roduktblatt-Lehm-Trockenschuettung/03-060.pdf

    Das klingt recht sinnvoll: Wassergehalt nach DIN 18121 - Teil 1

    Um die später Lasteinbringung mache ich mir keine Sorgen. Das muss nur grob gleichmäßig sein. Den Kauflehm muss ich ja auch sinnvoll verteilen. Das sollte sich eigentlich kaum unterscheiden.

    Das Dach, inkl. der zu füllenden Decke wird nicht vor März/April fertig sein. Ich habe also mehrere Monate Zeit dafür.
     
  5. Mok

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    Wenn da einfach nur grob gleichmäßig Boden rein muss, dann dürfte ja die einzige Anforderung sein, dass er ausreichend trocken ist, damit du hier kein Feuchtigkeitsproblem bekommst. Dann würde ich mir auch die Wassergehaltsbestimmung sparen und den Boden in möglichst kleine Stücke zerlegen. Wenn du meinst, dass der Boden trocken ist, dann such dir die gröbsten Stücke, breche sie auf und überprüfe, ob sie auch innen trocken sind. Das dürfte reichen, denke ich.

    Den Wassergehalt nach Norm wirst du selbst nicht bestimmen können. Wenn du willst kannst du die Wassergehaltsbestimmung auch mit dem Ofen in der Küche und einer halbwegs genauen Waage durchführen. Die genormten 105°C wirst du nicht hinbekommen, musst du aber auch nicht. Mach den Ofen bewusst wärmer, das führt ggf. dazu, dass Wasser entweicht, das eigentlich fest gebunden ist. Dein bestimmter Wassergehalt ist dann höher als der, den du nach Norm ermitteln würdest. Liegt der noch immer im Bereich des Lieferwassergehalts oder darunter, dann ist alles gut. Aber ganz ehrlich, wenn es nur darum geht, dass der Boden trocken ist, dann ist das schon viel zu akademisch gedacht :lock.
     
  6. #6 JPtm, 13.11.2019
    Zuletzt bearbeitet: 14.11.2019
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    Das war die Idee :e_smiley_brille02:. Ofen auf 105° oder von mir aus auf 115° oder so stellen, fertig. Keine Ahnung ob der das wirklich so genau hinbekommt. Einstellen kann ich es auf jeden Fall per Digitalzahlen.

    Etwas nervig wird sicher die erste Verteilung im Keller. Das Zeug klebt wie Scheiße. Das wird ein übles geschmiere werden. Je trockner das wird, desto krümeliger müsste der Boden werden.

    Als Dipl-Inf denke ich auch akademisch. Da schießt man sicher hier und da deutlich über Ziel hinaus. Aber man fühlt sich super dabei.:28:
    Ich denke beim ersten mal werde ich den Wassergehalt bestimmen. Mal 3-4 Proben aus verschiedenen Ecken vom Raum nehmen und fertig.
    Später hat man ja einfach den Vergleich.

    Ich werde nach dem Versuch ein paar Erkentnisse+ Bilder einstellen, sofern ich es nicht vergesse oder große Unlust aufkommt:).
     
  7. #7 JPtm, 16.11.2019
    Zuletzt bearbeitet: 16.11.2019
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    Muss ich mir eigentlich Sorgen um irgendwelche Keime/Pilze machen?
    Ist mir heute so aufgefallen.
    Der Lehm von Claytec & Co, ist der da speziell noch behandelt, zb durch starkes Erhitzen alles abtöten?
    Weiß da jemand etwas drüber?
     
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