Gas oder Wärmepumpe?

Diskutiere Gas oder Wärmepumpe? im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; Bei uns steht eine grundlegende Kern-Sanierung an und nach Entfernung der Nachtspeicheröfen stellt sich die Frage "Gas oder Wärmepumpe?" in den...

  1. #1 EusebioNo1, 17.01.2020
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    Bei uns steht eine grundlegende Kern-Sanierung an und nach Entfernung der Nachtspeicheröfen stellt sich die Frage "Gas oder Wärmepumpe?" in den nächsten zwei Wochen:

    Gegen Gas spricht in unserem Falle, dass die Bearbeitung des Antrags bis zum Herstellen des Anschluss bis zu 3 Monate (leider auch realistisch) dauern würde und auch recht teuer wird, da Gas nur einseitig auf der Straße liegt und 18m fast 5000 € kosten würden! Die Entkernung des Gebäudes ist gut fortgeschritten, als nächstes sollen Elektrik-, Sanitär- und Heizungsarbeiten begonnen werden.

    Gegen eine Wärmepumpe spricht, dass ich keine Ahnung von der ganzen Thematik habe :) Und wie ich so gelesen habe, im Normalfall der Preis, der hier allerdings durch die hohen Gas-Anschlusspläne relativiert würde.

    Nächste Woche werde ich 2-3 Heizungsbauer einladen und die Baustelle präsentieren und mir mal die Vorschläge anhören. Habt ihr vielleicht Tipps für mich, worauf ich dabei achten sollte, wie ich mich vorbereiten kann etc.
     
  2. #2 Heinrichhoernchen, 17.01.2020
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    Hallo,
    wodurch soll den geheizt werden, FBH oder Heizkörper oder sogar beides?
    Davon würde ich es auch etwas abhängig machen.
    Gruß
    Andreas
     
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  3. #3 Lexmaul, 17.01.2020
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    Vom Dämmstandard hängt es auch ab
     
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  4. #4 EusebioNo1, 17.01.2020
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    Gewünscht ist FBH, wird im OG aufgrund der Zargenhöhen und auch teilweise Deckenhöhen schwierig werden. Läuft am Ende vermutlich auf eine Kombination aus beiden hinaus. Selbst wenn beide Etagen mit FBH funktionieren sollten, brauche ich im KG für den Hobbyraum 1-2 Heizkörper. Der Keller wäre aber nicht soo wichtig, wenn die Heizkörper dann dort nicht volle Power liefern könnten oder ähnliches (geplant als Fitnessraum).
     
  5. #5 Gast85808, 17.01.2020
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    Was würde unser Leser jetzt sagen?:biggthumpup:

    Was Du als allererstes brauchst ist eine Heizlastberechnung. Sein nächster Satz wäre: von einem wirtschaftlich unabhängigen Planer der Dir nicht das verkauft, wo er am meisten mit verdient :mega_lol:und der für seine Planung haftet

    Fakt ist: bei 3 Heizungsbauern wirst Du vier Meinungen bekommen. Eine Planung (die den Namen verdient) wirst Du von keinem kostenlos bekommen (erst recht nicht in der heutigen Zeit). Also werden die Angebote schwanken zwischen "pimalDaumen" "habenwirschonimmersogemacht" und "ichhabdamalSicherheitreingerechnet"

    Und jetzt gehässig: am Ende entscheidet dann "untenrechts"
     
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  6. #6 msfox30, 17.01.2020
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    Also für unser Wasser musste ich erst ab Grundstücksgrenze bezahlen.
    In der heutigen Zeit würde ich nicht mehr auf Gas setzen.
    Entweder Sole- oder Luftwärmepumpe. Auch solltest du dich mal mit der Bafa-Förderung befassen. Dies fällt für SWP höher aus.
    Heizkörper sind bei einer WP suboptimal. Diese müssten sehr groß sein, weil die WP optimal mit niedriger Vorlauftemperatur läuft. Auf der Haustechnikdialog-Webseite wurde aber letztens ein WP auch für Heizkörper vorgestellt. Keine Ahnung, warum die besser sein soll.
    Es wäre daher zu überlegen, wenn du keinen hohen Fußbodenaufbau machen kannst, ob du vielleicht auch Wandheizung Option wäre.

    Die Zargenhöhen sollte nicht das Problem sein, wenn noch Platz bis zur Decke ist. Stürze kann man höher setzen. Bei unserer FBH ist 15cm im OG an Fußbodenaufbau. Wobei der Estrich hier schwimmend auf Dämmplatten verlegt ist.
     
  7. #7 Fabian Weber, 18.01.2020
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    Mach doch im OG eine Wand-oder Deckenheizung und im Keller nimmst Du Niedertemperatur-Heizkörper.

    Wenn Du Deinem Haus eine standesgemäße Dämmung verpasst, sollte eine Wärmepumpe technisch kein Problem sein.

    Du solltest aber tatsächlich unbedingt die Anlage von einem unabhängigen Fachplaner für TGA durchplanen lassen.

    Ich würde in heutigen Zeiten nicht mehr auf Gas setzen.
     
  8. #8 jodler2014, 18.01.2020
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    Noch eine Meinung :
    Gas ist garantiert für die nächsten 30 Jahre verfügbar ..
    Die Bodenschätze sind noch lange nicht entdeckt ..
    In Frankreich sind ungefähr 70 AKW in Betrieb .
    Die liefern dann den Strom für die zahlreichen Ladestationen ,die neu errichtet werden .
    Und auch für Die Wärmepumpe ,wenn kein Wind weht ..
    Und die Sonne nicht vom Himmel lacht …
    Die Kosten für Energie schwanken immer mehr ..
     
  9. #9 Gast85808, 18.01.2020
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  10. #10 Andreas Teich, 18.01.2020
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    Ggf anrufen sofern sich’s im Rahmen hält…
    Tatsächlich anfallende Gasinstallationskosten beim Versorger/ der Gemeinde erfragen.
    Vorteil: günstige Brennwertgeräte, übliche Technik, sehr geringe Wartungskosten, günstige Wärmeverteilung
    mit Heizkörpern möglich, (noch) günstige KWh-Preise, Dämmvorgaben nicht sehr hoch
    Nachteil sind bekannt

    Bei Wärmepumpe würde ich keine Luftwärmepumpe sondern nur
    Erdwärme mit Bohrungen (oder auch besser Grabenkollektor sofern möglich) vorsehen,
    dann auch mögl. nur mit PV-Anlage, sehr gutem Dämmstandard des Gebäudes,
    Lüftungsanlage m. Wärmerückgewinnung, niedrigen Vorlauftemperaturen mit Wand- oder Bodenheizung.

    Besser einmalig mehr Geld in Dämmung und Fenster investieren als in Technik und höheren Verbrauchskosten

    Andreas Teich
     
  11. #11 Fabian Weber, 18.01.2020
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    Das ist ja auch nur konsequent, immerhin ist es der Erde egal woher das zu viele CO2 kommt. Es darf einfach kein weiteres klimaschädliches CO2 mehr in der Atmosphäre angereichert werden.
     
  12. #12 Gast85808, 19.01.2020
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    Wenn wir diese Konsequenz mal fortsetzen:

    Nach EU-Gebäuderichtlinie aus 2009 wären seit 2018 (!!) nur noch Passivhäuser zulässig gewesen. Ihr wisst selbst, was seit diesem Zeitpunkt für ein energetischer Dreck im Vergleich dazu gebaut wurde. Und natürlich ab 2021 nur noch Null-Energiehäuser. Man hat dieses Thema wunderschön totgeschwiegen - bis jetzt. Wenn ich dann sehe, daß für ein stinknormales EFH ungefähr 11000 m³ Erdgas verbraten werden, man Stelle sich diese Menge mal in LKW-Ladungen vor....

    Unsere Planer und Statiker müssen ganz gewaltig umdenken. Laut 3 Sat (habe ich gerade gesehen) gegen 6 % der globalen CO2-Immissionen auf Betonproduktion zurück. Also, nix mehr Beton, oder nur noch die Hälfte. Da die Deutschen aber immer mit 500 % Sicherheit rechnen (und beim Stahl ist das ja ähnlich!) ist der Anteil der CO2-Immisionen in Deutschland besonders hoch.

    Fazit: wir sollten alle langsam mal wieder normal das Denken anfangen.
     
  13. #13 Lexmaul, 19.01.2020
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    Naja, dann schau Dir mal wieder an, was dir EFH am Betonverbrauch so Anteil haben.

    Und wie groß der Bestand vor dieser Regelung schon war und auch bleiben wird.

    Da muss man an ganz anderen Stellen mit dem. Umdenken anfangen und nicht diese lächerliche Sau durchs Dorf jagen.
     
  14. #14 Fabian Weber, 19.01.2020
    Zuletzt bearbeitet: 19.01.2020
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  15. #15 Lexmaul, 19.01.2020
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    Ja, aber auch da immer den Anteil des EFH im Verhältnis setzen - und was davon echter Müll ist.
     
  16. #16 Gast85808, 19.01.2020
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    Fabian: So lange der RAL-Farbton einer Dachpfanne in deutschen Bebauungsplänen wichtiger ist, als vernünftige energetische Planung, so lange wird sich nichts ändern.

    Wir alle wissen, welche Gebäudeform die energetisch, nachhaltig aber vor allem preislich(!) günstigste Variante ist. Das hilft aber alles nix, wenn a) Satteldach mit 35-45° bei I geschossiger Bauweise vorgeschrieben ist und b) der Kunde es nu mal nicht will. Da wir ressourcensparend bauen wollen und müssen, (Grund und Boden sind nu mal endlich) muß an das Thema GRZ gegangen werden. Allerdings mit dem Ziel, energetisch besser zu bauen und nicht mehr Wohnfläche zu schaffen.

    Da kann der BDA noch so hochgestochen reden wie er will.
     
  17. #17 Fabian Weber, 19.01.2020
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    @Skogen da hast Du natürlich recht. Aber mit Deinem WIR schließt sich der BDA ja gerade mit ein. Dieser ist ja ein Sprachrohr der Architekten in die Politik. Außerdem ermuntert der BDA seine Mitglieder mit einer solchen Schrift sich den Bauherrenwünschen (gerade bei öffentlichen Bauherren) auch mal zu widersetzen.

    Ich betreibe dies selbst im Rahmen meiner Möglichkeiten und versuche immer, in meinen Ausschreibungen die ökologischste Alternative zu fordern. Das fordere ich auch Vorfeld von den Planern ein. Wenn es dem Bauherrn dann zu teuer ist, hat dieser erstmal ein Problem, denn dann gibt`s einfach kein Haus von uns.

    Kann man sich als Büro vielleicht nur leisten, wenn man auch mal NEIN sagen kann, aber ich glaube, das ist derzeit ja überwiegend der Fall.

    Hier noch ein schönes Beispiel, wie ein Bürohaus ohne Heizung geht. Leider nur im bitterkalten Österreich möglich. Das Prinzip ist aber easy auch auf EFHs übertragbar.

    Projekte-Details
     
  18. Taust

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    Ja ne is klar...:mauer
     
  19. #19 Lexmaul, 19.01.2020
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    Da hat der gute Skogen wohl Kubikmeter mit kWh verwechselt :)
     
  20. #20 Bauer85, 19.01.2020
    Bauer85

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    Zum Thema: Sofern die Bausubstanz dafür auch nur irgendwie tauglich ist, auf jeden Fall WP. Gas wird längerfristig sicher nicht billiger und früher oder später ist komplett Schluss damit wodurch zumindest WP taugliche Heizflächen bei Neuerrichtung oder größerer Sanierung einer Heizung eigentlich zur Pflicht werden. FBH und/oder Wandheizung sind natürlich ideal aber für einen Hobbyraum reichen große Heizkörper. Welcher energetische Standard ist für die Sanierung denn geplant bzw. wie hoch wird die Heizlast ausfallen?

    Das wird angesichts des aktuellen globalen Energiemixes und den 1000+ in Planung oder bereits Bau befindlichen Kohlekraftwerken noch lange Zeit nichts werden wodruch uns bezüglich Extremwetter sehr "interessante" Zeiten bevorstehen. Damit btw. wird statt weniger noch deutlich mehr Zement und Beton für entsprechend stabile Gebäude benötigt so lange kein mindestens gleichwertiger Ersatz gefunden ist.

    Bereits die 76cm Wände werden bei den stets schrumpfenden Baugrundstücksgrößen etwas schwer vermittelbar sein. Das Verhältnis Oberfläche/Volumen/Bioheizkörper ist beim EFH deutlich ungünstiger. Die Kühlung mit nächtlicher Luft funktioniert sicher gut am Stadtrand von Lustenau aber den Luxus von Nachttemperaturen unter 25°C haben bei Hitzewellen viele nicht. Ganz so easy sehe ich die Anwendung des Konzepts auf EFH nicht.

    Auch im Fall dass es tatsächlich m³ und keine kWh wären ist das höchstens eine Ladung, verflüssigt macht das um die 18m³ und wiegt 8-9t.
     
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