Nachträgliche Einkleidung eines bestehenden Holzständerhauses mit hinterlüftete Fassade

Diskutiere Nachträgliche Einkleidung eines bestehenden Holzständerhauses mit hinterlüftete Fassade im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; Wir haben 2015 ein Holzständerhaus bauen lassen mit folgendem Wandaufbau von innen nach außen: Gipsplatte, Dampfbremse, OSB, Dämmung mit...

  1. #1 Odysseus, 15.02.2020
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    Wir haben 2015 ein Holzständerhaus bauen lassen mit folgendem Wandaufbau von innen nach außen:
    Gipsplatte, Dampfbremse, OSB,
    Dämmung mit Thermohanf, 60 mm Holzfaserdämmplatte (Sto).
    Holzständer 200 mm, 62,5 cm Abstand.
    Holzfaserdämmplatte dient als Putzträger. Hellgrau verputzt mit weißen Faschen.
    Im Zeitraum der Gewährleistung entstand ein Schaden auf der Südseite des Hauses in Form einer ca. 40x40 cm großen Beule am Putz.
    Der Hausbauer hat sich bereit erklärt auf der Südseite den Putz komplett zu entfernen und den Wandaufbau auf evtl. Feuchtigkeit zu kontrollieren.
    Anschließend wird die Südseite neu verputzt und es erfolgt ein kompletter Egalisationsanstrich.
    Zudem wurde uns alternativ gegen Kostenbeteiligung angeboten das komplette Haus mit einer hinterlüfteten Fassade zu versehen. Das war uns damals 2015 zu teuer, sonst hätten wir das gleich damit bauen lassen.
    Vorgehensweise jetzt: der Putz auf der Südseite wird in jedem Fall entfernt,um der Schadensursache auf den Grund zu gehen. An den drei anderen schlaflosen Seiten bleibt der Putz. Dann werden alle hausseiten mit einer hinterlüfteten Fassade versehen, wozu der Ausbau aller Türen und Fenster notwendig wird wegenVerlängerung der Fensterbretter aus Stein. Fassadenverkleidung aus blähglasgranulatplatten (sto) und anschließendem Verputzen. Dashaus soll anschließend wieder genauso aussehen wie vorher.
    kostenbeteiligung rund 10000 netto.
    Dann ist das ganze zwar doppelt gemoppelt ausgeführt, aber das kann ja nicht schaden.
    Die Platten aus glasgranulat sind deutlich unempfindlicher als die wdvs-Platten und man hat den Vorteil der Hinterlüftung. Die Diffusionsoffenheit bleibt. Das ist so als würde man über eine ohnehin regendichte Gorotex-Jacke, die atmungsaktiv ist, noch eine zweite atmungsaktive Jacke anziehen. Kann ja nur nützlich sein. Oder sehe ich das falsch?
     
  2. #2 Andreas Teich, 15.02.2020
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    Zuerst sollte doch die Ursache herausgefunden werden.
    Wahrscheinlich gab es doch Baumängel, die ohnehin saniert werden müssen.

    Da dein Haus mit 260 mm gut gedämmt ist und ein mineralischer Putz auf Holzfaserdämmplatten
    viel beständiger ist als übliche Putze auf EPS-WDVS genügt dies doch vollkommen ohne zusätzlich
    investieren zu müssen.
    Wenn alle 25 Jahre die Fassade gestrichen wird
    müssen doch jetzt nicht 12000,-€ investiert werden, um das Intervall zu verlängern-
    auch eine Verkleidung muß gepflegt werden.

    Blähglasgranulatplatten werden eher innen aus Schallschutzgründen verwendet.
     
  3. #3 Odysseus, 15.02.2020
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    Danke, schön, dass mal jemand an meinen Geldbeutel denkt. Aber die Sache ist ein wenig komplizierter hinsichtlich der Beweisführung eines Baumangels, weil wir in Eigenregie 2 Absturzgitter angebracht haben und somit ein von uns bestellter Handwerker durch die Fassade bohren musste. Der Hausbauer schließt die Möglichkeit nicht aus, dass dadurch Nässe in die Wand kommt. Das könnte ein teurer und sich in die Länge ziehender Prozess werden mit Gutachten und Gegengutachten.
    Wenn es also keinen technischen Nachteil hat, dann ist die Lösung mit einer vorgehängten Fassade eine gute, nicht zuletzt, weil ich damit auch das Problem meiner Unmengen Klappläden gelöst hätte. Damit die nicht zufallen, ist da eine Sperre eingebaut, die aber bei hohen Windgeschwindigkeiten nicht funktioniert. Und extremen Starkwind haben wir im Alpental viel. Heißt: wir müssen ständig die Klappläden schließen. Das bräuchten wir nicht, wenn wir eine gescheite Verankerung zum Festhalten der Klappläden in die Wand bohren könnten. Da aber wdvs-Systeme hochgradig mimosenhaft sind bei Anbringung an einem holzständerhaus, können wir dann in diese Aussenplatten bohren und dort verankern. Wie gesagt, mein Jackenbeispiel beschreibt das sehr schön. Selbst wenn die äußerste Jacke einen Defekt bekäme, wäre darunter immer noch eine zweite Jacke, die ja eigentlich schon alleine ausreichend wäre.
    Unabhängig davon würde sich ja dann der Schallschutz auch nochmal verbessern.
     
  4. #4 driver55, 15.02.2020
    Zuletzt bearbeitet: 15.02.2020
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    Und jetzt, 5 Jahre später, ist es nicht mehr teuer?:cool:

    Das hätte man halt damals gleich mitplanen müssen, dass an den Stellen, wo die Klappläden montiert werden, Stiele vorhanden sind. Dann kann man die dort prima befestigen.
    Aber auch direkt in der Dämmung sollte dies mit entsprechendem Befestigungsmaterial eigentlich möglich sein.

    Bzgl. Befestigung der Absturzgitter: Wohin / wie tief wurde denn gebohrt und wie befestigt? Loch vor Montage mit Dichtungsmittel füllen sollte bekannt sein.

    Die schadhafte Stelle instandsetzen und gut ist. Alles andere halte ich für Geldvernichtung.
     
  5. #5 Odysseus, 15.02.2020
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    Du hast Recht, das hätte man damals mitkamen müssen. Habe ich aber leider nicht, weil mir vor 5 Jahren jeder gesparte Euro wichtig war und Klappläden garnicht in meinen finanziellen Möglichkeiten standen. Die haben wir erst 3 Jahre später in Eigenregie nachgerüstet. Zumindest hätte man vorher für evtl. Anbringung von Klappläden entsprechende Maßnahmen in der Wand vornehmen können. Haben wir aber nicht, mein Fehler. Natürlich gibt es spezielle Befestigungsdübel, die man in die 60 mm starken wdvs-Platten eindrehen kann, aber es ist letztlich wieder ein Eingriff in die Aussenhaut. Wäre alles kein Problem beim Steinhaus. Wir haben aber ein holzständerhaus mit Putzfassade. Und die ist neunmal mit höchster Sorgfalt zu behandeln. Eine Mimose ist nichts dagegen.
    Bei einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade hat man den Vorteil, dass man die Aufgabe der Wärmedämmung und die Aufgabe des Wetterschutzes entkoppelt, weil voneinander getrennt. Das ist zwar die teuerere Lösung, aber die nachhaltig beste.
    Nur was an meinem Haus ungewöhnlich ist, ist die Tatsache, dass einmal Edelputz auf dem wärmeverbundsystem ist und jetzt das Haus durch die nachträgliche Anbringung der vorgehängten Fassade nochmal verputzt wird. Das wäre ja nicht der Fall, wenn wir gleich mit vorgehängten Fassade gebaut hätten. Insofern doppelt gemoppelt.
    Deine Idee, die schadhafte Stelle einfach nur zu reparieren, würde man in der Struktur des Putzes sehen. Es sei annähernd unmöglich bei einem edelputz das so hinzukriegen, dass man das nicht sieht.
     
  6. #6 simon84, 16.02.2020
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    Was genau ist jetzt eigentlich die Frage ? Du weißt doch eh schon genau was du machen willst und suchst Bestätigung. Also los mach, ist eine gute Idee
     
  7. #7 driver55, 16.02.2020
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    Ja, ja, man fragt nach A und bekommt die Antwort B.
    (Gerade mal in alten Themen gestöbert...Klappläden war doch schon vor 5 Jahren bei der Planung ein Thema und du hast schon damals den Tipp bekommen es einzuplanen. Der schlaue Bauherr hat das aber erfolgreich ignoriert...)
     
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  8. #8 Odysseus, 16.02.2020
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    Ehrlich, weiß ich garnicht mehr. Aber hätte auch damals mehr gekostet. Und jetzt eine vorgehängte, hinterlüftete Fassade für 12000 brutto zu kriegen, stellt doch einen klaren Mehrwert dar und das Haus ist wieder wie neu
     
  9. #9 Odysseus, 16.02.2020
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    Simon84, natürlich weiß ich i.d.R. Was ich will. Aber ich warte auf fachlich fundierte Aussagen, die gegen mein Vorhaben sprechen. Ein Argument, dass ja nun schon genannt wurde, ist die nicht notwendige Geldvernichtung. Aber gibt es darüber hinaus beweisbare Aussagen, die gegen mein Vorhaben sprechen und zwar von Profis der Branche. Ich bin in diesem Bereich Laie.
     
  10. #10 simon84, 16.02.2020
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    Dachüberstand usw passt ?
     
  11. #11 Andreas Teich, 16.02.2020
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    Eine vorgehängte Fassade ist generell eine zuverlässige Möglichkeit der Fassadengestaltung.

    Auch hier müssen Befestigungspunkte geplant werden, da die ja nicht beliebig erfolgen können.

    Allerdings lassen sich auch bei Holzständerbauten problemlos Klappläden o.ä. befestigen.

    Edelstahl hat einen viel besseren Lambdawert als normaler Stahl-
    wenn es um die Reduzierung von Wärmebrücken geht.

    Durchdringungen immer abdichten, zB Kompriband und dauerelastische Mittel verwenden.
     
  12. #12 Blackpiazza, 16.02.2020
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    Wieder mal viel bla bla und doch nichts gesagt
     
  13. #13 Odysseus, 17.02.2020
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  14. #14 Odysseus, 17.02.2020
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    Die Frage, ob der Dachüberstand passt, habe ich mir noch gestellt. Der Hausbauer ist eigentlich ein sehr renommierte Fertighaushersteller. Und die haben, bevor sie mir das Angebot gemacht haben, mit ihrer technischen Abteilung abgeklärt, ob eine nachträgliche Anbringung einer vorgehängten Fassade durchführbar ist, mit allen baurechtlichen und bautechnischen Bedingungen. Das habe ich schriftlich.
    Mehr kann ich als Laie nicht tun. Das Haus wird dadurch 11 cm breiter und länger. Laut unserer Baubehörde stellt das kein Problem dar.
     
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  15. #15 Odysseus, 17.02.2020
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    Könnte vielleicht bei meinem Konzept folgendes Problem auftreten? Das meinte ein Fachmann aus der Branche.
    Der Putz ist aufgrund der hinterlüftung immer kalt. Somit ist mit dem Auftreten von Algen und Moosen zu rechnen, ähnlich wie bei WDSV mit Styroporplatten. Der Putz sollte somit unbedingt abwaschbar sein.
     
  16. #16 Andreas Teich, 17.02.2020
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    Wenn es so wäre hätte jede hinterlüftete Fassade dasselbe Problem
     
  17. #17 Odysseus, 17.02.2020
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    Am 2.5.12 wurde dieses Thema mit den Algen schon mal von dem themenstarter kleine Made besprochen, habe ich gerade zufällig entdeckt. Und da wurde auch die Aussage gemacht, dass das Algenproblem geradezu typisch sei für eine hinterlüftete Fassade, wenn sie verputzt sei. Bei brettverschalung oder Klinker gäbe es dieses Problem nicht.
     
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