Bauzeit Garantie

Warum habt ihr Euch nicht ab September 2019 intensiv um die Erlangung der Baugenehmigung gekümmert? Was hat da so lange gedauert? Euer Abwarten hat das Problem selbst mit verursacht. Was hat denn gefehlt?

Wann genau habt Ihr denn die Baugenehmigung jetzt bekommen? Ab diesem Tag beginnen die 8 Monate Bauzeitgarantie.

Habt Ihr die Bauzeitgarantie schriftlich? Was steht denn drin im Vertrag für den Fall dass die Garantie nicht eingehalten wird? Vertragsstrafe oder gar nix?

Wenn ihr keine Vertragsstrafe vereinbart habt, könnt ihr nur "Schäden" gegenrechnen, wenn die Bauzeit überschritten wird - also z.B. Miete für Zwischenwohnsitz, doppelte Umzugskosten etc.

 

Wieso hat die Baugenehmigung so lange gedauert? Habt ihr die Planung oft geändert, oder der Planer geschlampt? Oder baut ihr in Saarbrücken? (die einzige mir bekannte Baubehörde, die offiziell so lange für eine Baugenehmigung benötigt.) Wenn ihr etwas schriftlich habt, kann man den Finanziellen Schaden geltend machen. Manchmal kann man auch auf der Baustelle die Abläufe ändern, im Notfall zum beispiel Trockenestrich ausführen.

 

Wie sieht der Bauvertrag aus?
Generalunternehmer, der schlüsselfertig übergibt?
Habt ihr die Pläne eingereicht oder der Unternehmer?
Am besten die Pläne von einem Fachanwalt für Baurecht oder Interessenverband der Bauherren o.ä. Überprüfen lassen,
evt Verbraucherberatung befragen.

 

OK, dann könnt Ihr Euch also schonmal eine Notunterkuft für die Zeit vom 30.06. bis zum 23.09. suchen mit Option auf Verlängerung.
Die Kosten dafür tragt Ihr wohl selbst.

 

Hat der bau den nun begonnen? Hast du mit der Firma gesprochen? kennst du den Terminplan? Die sind offensichtlich nicht Schuld an dem Dilemma, weshalb ich mir die zum freund machen würde. Setz dich mit dem Bauleiter zusammen, und erkläre im das Problem, dass das Haus am 30.06 bewohnbar sein muss, welche Teile dazu fertig sein müssen, und wie man den Terminplan und die Ausführung ändern kann, damit man das hinbekommt. Der größte brocken ist meist die vierwöchige Estrichtrocknung und Aufheizung. Alternativ ein möbeliertes Appartment und Möbellager für die zeit mieten. Oder ein langen günstigen Campingurlaub mit den Kindern planen, ist ja sommer .

 

Sorry Leute, aber jetzt hier den Bauherrn anzumosern, oder zu fragen warum das so lange dauert, der muß sich mal näher mit NRW beschäftigen:

LBO NRW sagt bei vereinfachten Verfahren 3 Monate. Allerdings ohne Konsequenzen. Wenn man sich dann noch den Wust an Vordrucken da ansieht, kein Wunder, daß es so lange dauert. Wir haben gerade selbst den Fall gehabt. 3 Monate nix ist passiert. Nachfrage: wir haben so viel zu tun, Ja aber Sie müssen doch. Ich kanns nicht ändern. Gut, eine Woche vor Weihnachten reicht man keine Dienstaufsichtsbeschwerde mehr ein. Anfang Januar wieder nachgehakt, ja alles da. Mitte Januar nachgefragt ja ich bin dran. Dann ab an die Amtsleitung, erneut mit Dienstaufsichtsbeschwerde gedroht, wirkungslos. Dann an den Bürgermeister, gleiches Spiel. Dann mit Fachaufsichtsbeschwerde gedroht. Ja machen Sie, schneller wirds dann trotzdem nicht. Dann mit Verpflichtungsklage gedroht. Wisst Ihr welche Bearbeitungszeiten die Verwaltungsgerichte haben?

Die Politik hat in NRW jahrelang gepennt, sonst hätten die die LBO anders gefasst. Mir fehlt auch das Verständnis dafür, Karneval zu feiern, während sich gleichzeitig die Akten stapeln. Ich will den NRW`lern nicht die Kultur untersagen, aber sowas passt nicht zusammen.
Noch dramatischer ist die Situation in Köln, wie dieser Artikel zeigt:
Nach Überlastungsanzeige: Kölner Behörde wird für zwei Wochen nicht erreichbar sein

So und das Ergebnis daraus ist, daß irgendwann alle zu einem Zeitpunkt kommen. Und mehr als arbeiten können die Tiefbauer, Elektriker, Sanilöter usw. auch nicht. Das ist nu mal so in der heutigen Zeit. Wer zu spät kommt...

 

Das wird für alle hart - scheint aber die einzige Lösung, wenn man eine Zwischenstation ausschließen möchte - sucht euch aber sicherheitshalber einen Plan B mit Pensionszimmer und einem lager für die Möbel für den Fall dass die Baufirma den Einzugstermin 30.06. nicht halten kann (verpflichtet ist sie dazu ja nicht).

 

hatte ich in keinster Weise vor, sollte das so rüber gekommen sein, tut es mir leid. Meine nachfrage , warum das so lange gedauert hat, war darauf abgezielt, Potenziell schuldige zu ermitteln. Ich würde keinem raten, einen anwalt aufzusuchen, wenn die Verzögerung selbst verschuldet ist. Das wollte ich vorher ausschließen.

 

Also, erste Idee wie schon genannt, wenn möglich noch zur Miete in der jetzigen Wohnung bleiben.
So, um zur Notlösung zu kommen: Was steht genau im Notarvertrag? Solltet Ihr jetzt die Wohnung nicht an dem vereinbarten Termin verlassen, wird dann der Kauf rückabgewickelt? Ganz ehrlich (ist aber nicht rechtens), bevor ich 3 bis 4 Monate mit Kind auf der Straße sitze, bleibe ich in der Wohnung. Sollen doch die neuen Eigentümer euch rausklagen. Bevor ich jetzt mecker bekomme: Ich bin selbst Vermieter, aber erst mal bin ich Mensch. Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, dann muss es am Ende eben so sein.

 

Notfalls einen Wohnwagen aufs Grundstück stellen oder ein Tiny House als Notunterkunft ordern- das läßt sich dann hinterher noch vermieten, verkaufen oder für Gäste nutzen.
Zumindest könnt ihr dann alles kontrollieren.

Kurz nach Fertigstellung in ein feuchtes Haus einziehen ist gesundheitlich
auch nicht das beste und führt schnell zu Schimmel.

 

vor 120 Jahren gab es noch "Trockenwohner" die in den ersten Jahren billig wohnten und die Bude trocken heizen mussten. Huete ist der unmittelbare Einzug nach Fertigstellung usus und damit verbundene Beeinträchtigungen ergeben sich kaum noch da die Häuser bei weitem nicht mehr so nass errichtet werden wie damals. Auch lüften und heizen stellt heute kein großes Problem mehr dar.

 

OK, dann haben wir uns beide falsch verstanden

Für meinen Fall kann ich sagen, der Bauantrag war komplett, fehlerfrei, er wurde nur nicht bearbeitet (nebenbei noch angemerkt: es gab eine genehmigte Bauvoranfrage dazu, wo alle beteiligten Behörden ihr OK gegeben hatten)

 

Ich würde mir auch Wohncontainer oder so aufs Grundstück stellen, die sind gebraucht billig und lassen sich auch immer wieder gut verkaufen.