Feuchter Schornstein + angrenzende Wände: Horizontalsperre? Alte Steine wiederverwenden?

Diskutiere Feuchter Schornstein + angrenzende Wände: Horizontalsperre? Alte Steine wiederverwenden? im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo, wir haben in einem alten Fachwerkhaus einen Schornstein, der von unten feucht ist. Die angrenzenden Wände sind unten auch feucht. Unser...

  1. till

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    Hallo,

    wir haben in einem alten Fachwerkhaus einen Schornstein, der von unten feucht ist. Die angrenzenden Wände sind unten auch feucht. Unser Plan war, unter dem Schornstein und den Wänden eine Bitumenbahn (Mauersperrbahn G 200 DD) einzuziehen, damit keine Feuchtigkeit von unten aufsteigen kann. Schornstein und Wände sollten dann zuerst mit einer Mischung aus Kuhdung und Kalk verputzt werden, darauf dann Kalkputz (das war die Empfehlung eines Naturbaustoffhändlers).

    Nach etwas Recherche, unter anderem auf den Seiten von Konrad Fischer, kommen mir Zweifel, ob die Feuchtigkeit wirklich von unten kommt. Nun haben wir den Schornsteinsockel schon zur Hälfte entfernt, dort werden wir die Sperrschicht sicherlich einbringen. Bei den angrenzenden Wänden weiß ich nun nicht, ob wir den Aufwand mit der Sperre wirklich betreiben sollen, oder ob wir damit nicht mehr kaputt machen als sanieren. Was meint Ihr Anhand der Fotos?

    Zweite Frage: Können wir die alten Steine aus dem Schornsteinsockel und der Wand bedenkenlos wiederverwenden, oder sollten wir lieber neue Steine verbauen?

    Der Schornstein war unten bis zur Unterkante Wartungsöffnung mit einem nassen (!) Gemisch aus Sand, Schutt und Ruß gefüllt. Der Schornstein ist vor vielen Jahren schon einmal ausgefüllt worden (per Schüttung von oben), so dass der Zug innen noch einen Durchmesser von 20-22cm hat.

    Ich freue mich über jeden Hinweis!

    Vielen Dank und beste Grüße,
    Till

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  2. till

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    Also die Frage ist vor allem, ob wir auch unter den angrenzenden Wänden eine Horizontalsperre einbringen (mit Steinaustausch), oder ob das hinsichtlich Aufwand und Risiko für die Wand zu weit geschossen ist.
     
  3. till

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  4. #4 simon84, 10.04.2020
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    Ihr wisst aber schon was ihr da tut ?
     
    Manufact gefällt das.
  5. till

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    Bezieht sich der Kommentar auf die Größe des Lochs im Sockel? Ja, ist vielleicht etwas groß. Wir machen es schnellstmöglich wieder zu.

    Hast Du eine Meinung zu meiner Frage?

    Viele Grüße,
    Till
     
  6. #6 simon84, 10.04.2020
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    Also die Steine selbst kannst du sicher nehmen wenn sie unbeschädigt und trocken sind.

    ansonsten wäre die erste Frage doch was ihr an dem Schornstein betreiben wollt und ob euer Kaminkehrer das freigibt. Mit dem habt ihr ja sicher gesprochen bevor ihr angefangen habt auf gefährliche Art den Schornstein von unten aufzumachen.

    die zweite Frage was wollt ihr denn hier mit der Feuchtigkeit erreichen und habt ihr überhaupt die Ursache ermittelt (außer im Internet zu lesen).....

    ich bin ja schon ein Fan von Ärmel hoch Krempeln und los, aber ein bisschen mehr Gedanken sollte man sich doch vorab doch machen. Vielleicht habt ihr das ja aber es einfach hier nicht dazu geschrieben.

    Zu dem Abdichtungsthema schreibt sicher auch @Manufact gerne noch, zu dem Putz kenne ich mich leider mit den Natur Materialien nicht aus
     
  7. till

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    Hallo Simon,

    ein paar Gedanken haben wir uns natürlich gemacht, und im Internet haben wir tatsächlich bisher kaum gelesen.

    Dass die Feuchtigkeit von unten aus dem Schornstein kommen muss, haben wir uns selbst erschlossen, da der Schornstein seit Jahren außer Betrieb und von oben abgedeckt ist. Weiter sieht man Bohrlöcher, die ziemlich sicher von früheren Abdichtungsversuchen per Injektion kommen. Mit dem Schornsteinfeger haben wir gesprochen, der hielt Feuchtigkeit von unten auch für ziemlich wahrscheinlich.

    Wir wollen das ganze gerne trocken haben. Später soll ein Edelstahlrohr eingezogen und ein Holzfeuerofen angeschlossen werden. Das ist auch mit dem Schornsteinfeger abgesprochen.

    Viele Grüße,
    Till
     
  8. #8 Manufact, 10.04.2020
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    Ist das Haus unterkellert?
    Wo befindet sich relativ zum Fußboden die GOK?
    Wurde der betreffende Raum als Stall genutzt (Verdacht auf Nitrate)
    Wurden schon einmal echte Feuchtigkeitsmessungen gemacht (mal nach DARR-Probe googeln, benötigt wird nur eine gramm-genaue Waage, Kaffe-Filter und eine Mikrowelle).
    Riechen die Reste des Schornsteins "schweflig", Rauchartig? (Verdacht auf Versottung)
    Wie genau habt Ihr Euch denn den Austusch der Steine der Wände von unten vorgestellt?

    Bezüglich des Neuaufbaus des Putzes kenne ich mich aus, arbeite mit Industrieprodukten.
    Da wäre ein anderes Forum sinnvoller.
     
  9. till

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    Nein.

    Geländeoberkante? Ist etwas uneben, ich würde sagen der Fußboden liegt ~30cm über dem Boden draußen.

    Schwer zu sagen. Dieser hintere Gebäudeteil ist vermutlich 150-200 Jahre alt. Ist ein typisches Bauernhaus der Gegend, vorne die Diele, links und rechts davon ehemals Ställe und Lagerräume, ganz hinten die gute Stube. Der Schornstein steht mittig etwa 3-4 Meter vor der Gebäuderückwand. Ganz früher endete die Diele bzw. der Wirtschaftsteil vermutlich am Schornstein / der Feuerstelle. Möglich dass dort auch Tiere untergebracht waren. Vor 40 Jahren wurde der Landwirtschaftsbetrieb eingestellt. Mit Feuchtigkeit hat es an dieser Stelle seitdem aber immer Probleme gegeben, aber eben nur ziemlich lokal um den Schornstein herum.

    Nein, haben wir bisher nicht gemacht. Wir haben nur den aufblühenden / sich aufwölbenden Putz und die Verfärbungen auf der Wand gesehen und auf Feuchtigkeit geschlossen. Laut der Vorbesitzerin kam es in der Region immer wieder durch. Und die Steine die wir schon unten aus dem Sockel entfernt haben sind deutlich feucht. Dahinter war ein Sand/Schuttgemisch, das auch ziemlich nass war. Auch waren die metallischen Putzkanten am Schornstein völlig weggerostet.

    In den angrenzenden Wänden kann ich den Zustand nicht so einschätzen, da könnte so eine Messung vielleicht sinnvoll sein?

    Nein. Nur feucht/modrig, selbst auf der Schornsteininnenseite höchstens schwach nach Rauch.

    Wir wollten die untersten 2 Steinreihen rausnehmen, die Sperrbahn drunterlegen und die 2 Reihen wieder einmauern. In der letzten (obersten) Fuge den Mörtel ein bisschen stopfen, damit die Wand nicht sackt. Immer stückchenweise, höchstens einen Meter zur Zeit. Geht das so, oder habt Ihr noch Tipps zur Durchführung?

    Ich bin Laie aber mit gutem technischem Verständnis und handwerklichem Geschick. Ein paar Ratgeber haben wir auch dabei.

    Ok, vielen Dank!
     
  10. #10 Manufact, 10.04.2020
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    OK,
    Dann Überprüfung auf Nitrate (gehen aus dem Stein nicht mehr raus)
    Wie seiht der Putz aussen aus (speziell in der einen Ecke)
    Ist dort ein Regenfallrohr oder die Dachrinne undicht oder steht ein Fass/Zisterne?
    1m geht ok - euch ist aber klar, das der Aussenputz zumindest partiell dann erneuert werden muss?
    Die alten Steine des Schornsteins würde ich trotzdem nicht mehr verwenden - und die alten der Aussenwand ebenfalls nicht- wenn ihr schon den grossen Aufwand treibt.
     
  11. till

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    Die Wände sind beides Innenwände, sorry, das hätte ich dazu schreiben sollen. Der Schornstein steht 3-4m von der Außenwand entfernt. Der Putz auf den beiden Wänden hatte von beiden Seiten Feuchtigkeitsspuren (Verfärbungen), bzw. war weich-schmierig (Gips) bzw aufgewölbt (Zementflicken).

    Der Putz ist schon von beiden Seiten ab! Vielleicht waren wir da etwas vorschnell...

    Ok, danke für die Tipps!
     
  12. #12 Manufact, 10.04.2020
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    Bild nr. 1 ist eine Innenwand ??
     
  13. #13 till, 10.04.2020
    Zuletzt bearbeitet: 10.04.2020
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    Ja, ist dieselbe Ecke wie Bild Nr. 2! Die rechte Wand der Ecke ist gleichzeitig die Wand des Schornsteins. Siehe Skizze:
    schornsteinecke.png
    Schraffiert: Mauerwerk
    Grau: Der ehemalige Schornsteinzug (jetzt mit irgendwas mineralischem aufgefüllt, wurde von oben eingefüllt und dann eine Kugel von unten hochgezogen)
    Weiß: der jetzige Schornsteinzug.
     
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