Drainage oder nicht ist hier die Frage ;-)

Diskutiere Drainage oder nicht ist hier die Frage ;-) im "Bautenschutz" Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, kurz zum Objekt, Auszüge aus der Baubeschreibung (aus dem Baujahr 1963): Bodenart nach DIN 1054: leichter Boden, Tragfähigkeit in...

  1. HuHu

    HuHu

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    Hallo zusammen,

    kurz zum Objekt, Auszüge aus der Baubeschreibung (aus dem Baujahr 1963):
    Bodenart nach DIN 1054: leichter Boden, Tragfähigkeit in 0,5m Tiefe, 2,5gk/qcm
    Höchststand Grundwasser unter 2,5m Geländeoberkante
    Fundament Stampfbeton B80, Kellergeschosswände Schwerbetonsteine/KSV
    Abdichtung: senkr. Abglätten mit Zementputz, deckend Goudroanstrich.
    Horizontalsperre 2x Bitumenpappe

    Eine Seite des Hauses wurde ausgeschachtet da es bei starken Regenfällen Wasser in den Keller gedrückt hat. Es liegt um das Haus keine Drainage und der Boden ist lehmig (nicht leicht wie in der Baubeschr.)

    Problematisch war ein sehr großer Lichtschacht, dieser war mit einer gefliesten Böschung gebaut und hat beim Regen schön Wasser gesammelt. Die Entwässerung war nur per Versickerung geregelt... ansonsten war die Abdichtung an vielen Stellen kaum noch vorhanden. Für den Anschluss des Lichtschachtes wurden Anker im Mauerwerk befestigt und da war nichts abgedichtet.

    Nun die Frage, wie geht es weiter:
    Geplant: KMB mit Gewebe + Perimeterdämmung + Noppenfolie, die Regenrohre (derzeit Ton) ersetzen da diese jetzt frei liegen.
    Es gibt an der Seite ein kleines Fenster welches einen Lichtschacht bekommen soll und ein großes Fenster welches einen Lichthof bekommen soll.

    Den Lichtschacht und Lichthof könnte man über die Regenrohre entwässern, liegen ja jetzt offen. Spricht aus eurer Sicht was dagegen?

    Braucht es ein neues Gutachten?
    Das Haus war vorher viele Jahre mit einem einfachen Anstrich "trocken" (1960 trocken ;-)), kann man ggfs. daraus schließen man keine neue Drainage ziehen muss?

    Die Drainage dürfte ich hier nicht ans Kanalnetz anschliessen und müsste dann eine Sickergrube anlegen, würde ich mir gerne sparen.

    Ich hoffe jemand kann mir ein paar Hinweise geben! Danke und schönes Wochenende.
     
  2. SIL

    SIL

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    Druckwasserdichter mit Rückstauklappe wenn du auf RW anbindest.

    Da deine Bemessungsebene/Rückstau sicher höher liegt, bräuchtes du eigentlich Pumpe.
    Das liegt aber auch etwas an deinen Höhenlagen und der RW Führung, besteht die Gefahr des Rückstaus bzw der 'Rück oder Überflutung' - Pumpen.
    Ansonsten je nach Größe LS - Sickerbett oder an das RW System allerdings mit deutlicher Distanz zum RW Dach und die Zusammenführung möglichst weit verlegen - im Prinzip Parallelstrang.

    Nein.
    Ja.
    Dann lass sie weg.
     
  3. HuHu

    HuHu

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    Hallo SIL,

    vielen Danke für deine Antwort!

    Ja ich liege drunter, wenn ich mit einem Sickerbett hinkomme wäre mir das noch lieber, der Lichthof wird eine Grundfläche von ca. 2,5 x 2,5m haben. Könnte man das mit Versickerung noch entwässern? Wenn es "knapp" ist, könnte ich die Grundfläche auch noch was reduzieren.
    Das Haus liegt auf einem Berg, recht weit oben, dem Nachbar "weiter unten" hat es vor 5 Jahren einmal Wasser aus dem Kanal in den Keller gedrückt, in unserem Haus ist das bisher noch nicht passiert.
    Wenn ich ans RW System gehe, würde ich dann an die entferntere Traufseite gehen.
     
  4. SIL

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    Nein, das nur mit Ablauf/Entwässerung.
    Sicker Bett, das bezog sich auf den LS..
    Liegt es Hangseitig? Wenn du noch viel Wasser/Niederschlag zuführst ist das immer Risiko, ansonsten zeichne doch mal grob und mit einigen Fotos bitte deine Gefälle und Anschlusshöhen nicht vergessen.
     
  5. HuHu

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    Hi Sil,

    ich habe mal versucht das darzustellen. der tiefste Punkt des Lichthofes wäre ca. 1,35m unter GOK / Straßenniveau 1,25m. Der RW Anschluss liegt bei etwa 2,3-2,4 unter GOK. Das Gefälle ist im Bereich des Hauses recht seicht und wird nach unten hin steiler. Hoffe Du kannst erkennen was ich da gebaut habe. Nochmals, Danke!
    Gelände.jpg Lageplan.jpg Lichthof.jpg Nachbarschaft.jpg
     
  6. SIL

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    Bei dem Bau der Treppe und der anschließenden Wände abdichten und in den grünen Bereich, Rinnen oder Gefälle, bei der Treppe dito. Du musst versuchen möglichst wenig Wasser nach "unten" zu tragen.
    Diese Granulat Schicht dort, das geht nicht, auch dort muss entwässert werden mit revisionierbaren Rinnen oder Abläufen, prinzipell geht das so- mit entsprechender Ausführung.
     
  7. HuHu

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    Hi SIL,
    den grünen Bereich würde ich mit Gefälle anlegen, die "Bodenplatte" des Lichthofes würde ich dann aus Beton herstellen und mit Gefälle auslegen. So würde ich dann anschließen. Die Treppenstufen könnte ich ggfs. an der anderen Seite entwässern. Ablauf.jpg
     
  8. #8 SIL, 07.07.2020
    Zuletzt bearbeitet: 07.07.2020
    SIL

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    Mindestens Gefälle 2% auf der Bodenplatte und frostfrei gründen.
    Vermutlich würde ich das Gefälle zur Treppe hin ausbilden und dort eine Rinne einsetzen, den Rinnkörper gleich mit in die Bodenplatte betonieren.
    Aus was soll den die Wand sein - dort etwas über das GOK ziehen und dann mit Gefälle oder Kiesstreifen...
    Wie gross ist der LS? Bei den Standardgrössen gar nicht auf RW dort ein Sickerbett du musst ja eh ausheben für deine BP und Treppe.
    Die oberste Treppenstufe lässt auch leicht über GOK und das Wasser unten in die Rinne.
    Wichtig ist halt das ordentlich abdichtest, wenn du Beton in der entsprechenden Güte bestellst und mit Flügelglätter drauf kannst auch dann die Beschichtung weglassen oder legst halt Feinsteinzeug etc
    Edit falls du die Treppe als Element nimmst besteht das Problem nicht, falls einzelne Blockstufen auch dort abdichten und Rückseitig im ausgekofferten Bereich, das dir kein Wasser durch die Stufen drückt.
     
  9. HuHu

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    Hi SIL,

    die Wände wollte ich aus Schalungssteine mit Bewehrung laut Hersteller bauen. Auf der Rückseite noch ein Noppenfolie um das Wasser etwas abzuhalten. Der LS muss innen 1m breit sein, da das Fenster so breit ist. Muss mal schauen ob ich da nen fertigen finde.

    Ich hatte heute nen Sanitär/Heizungsmenschen da, der hatte noch die Idee das RW neu an das KG anzubinden da das Haus ja komplett frei ist an der Seite (als er einen Blick in die Grube warf). Das KG Rohr verläuft fast unterhalb des LS zur Straße. Argument war, früher oder später geben die Tonrohre auf und so hätte man bereits einen Teil erneuert/ersetzt.

    Ablauf2.jpg
     
  10. SIL

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    Hmm, aber das 'Unterfahren' der Grundleitung ist nicht zu empfehlen, du führst dein ganzes RW dann unter der BP durch und Treppe, wenn du das machst leg ein zweites Rohr mit hin, was im Schadens/Versagensfall dann nutzen kannst.
    Putz plus Abdichtung-sonst 'drückt' es früher oder später dort durch, du willst ja innen sicher nicht auf die Schalsteine schauen dort wirst ja auch verputzen und Schalsteine im Sinne 'dicht' gibt es nicht ohne weiteren Aufbau.
    Das ist doch mini - entweder MEA ACO etc Kunstoff oder LS aus Beton Jäger, Kann etc brauchst aber Fundament etc bei der Beton Ausführung.
     
  11. HuHu

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    Hi SIL,

    eigentlich läuft das RW derzeit unter die Bodenplatte und von dort in den Kanal, auf dem Bild läuft es nach "unten" in Pfeilrichtung zum Kanal. Oder meintest Du die BP des Lichthofs?
    Ablauf3.jpg
     
  12. SIL

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    Ja in #9 wenn ich jetzt sehe, überlege dir ob du es nicht gleich komplett änderst oder zumindest in Teilen wo du aushebst schon vorbereitest.
    Warum wurde das denn damals so ausgeführt? Ich sehe jetzt auf Anhieb keinen Grund das RW unter dem Gebäude zu führen... Oder wird dort RW und SW/GW zusammengeführt?
     
  13. HuHu

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    RW und GW wird da zusammengeführt, allerdings noch vor der Revision, die liegt noch weiter unter dem Haus. Ich würde dann nur die RW Zuführung näher zur Strasse und unter der BP des Hauses wegbekommen. Habe das Rohr zur Strasse auch bereits gefunden.
     
  14. SIL

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    Ich kann es dir empfehlen, dass zu ändern soweit wie möglich, die Schäden aus 'Unterspülung Rohr Bruch Verstopfung unter der BP' sind immer mit relativ hohen Kosten verbunden.
     
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