Kostenschätzung Architekt für Honorar realistisch?

Diskutiere Kostenschätzung Architekt für Honorar realistisch? im Bauen mit Architekten Forum im Bereich Architektur; Hallo, ich hatte schon hier Zusammenarbeit mit Architekten kurz über die Probleme mit meinem ehemaligen Architekten gesprochen. Inzwischen habe...

  1. #1 moorkus, 09.02.2020
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    Hallo,

    ich hatte schon hier Zusammenarbeit mit Architekten kurz über die Probleme mit meinem ehemaligen Architekten gesprochen. Inzwischen habe ich die in meinen Augen überzogene Honorarrechnung bekommen, und ich habe auch schon einen Anwalt eingeschaltet.

    Da ich trotz allem eine gütliche Einigung finden möchte, wüsste ich gerne Eure Meinung zu der Ermittlung der anrechenbaren Baukosten. Es sollte ein EFH mit Staffelgeschoss und angebauter Doppelgarage werden. Das EFH ca. 170 m², die Garage ca. 80 m². Der Architekt hat jeweils mit einem Flachdach als Massivdecke geplant. Abrechnen will er auf Basis einer Kostenschätzung, die er erst nach seiner Kündigung des Vertrags erstellt hat.

    Dazu hat er folgende Kosten hergenommen und aufgeschlüsselt:

    300 Bauwerkkonstruktion: 1.300 €/m² (Gebäude)
    950 €/m² (Nebengebäude)
    400 Bauwerk-Technische Anlagen: 410 €/m² (Gebäude)
    180 €/m² (Nebengebäude)

    Damit kommt er dann auf anrechenbare Kosten von 320.000 € (netto) und somit ein Honorar, welches über der im Vertrag vereinbarten Honorarhöchstgrenze liegt. Ich würde ihm unterstellen, dass er nur diese unbedingt erreichen wollte. Sind die o.g. Zahlen realistisch? Werden für die Honorarberechnung nach HOAI die gesamten Kosten für die Technischen Anlagen angerechnet, auch wenn der Architekt keinerlei TGA-Planung macht?
    Insbesondere die techn. Anlagen für die Garage finde ich merkwürdig, da sind weder Wasser, Heizung noch sonst etwas drin, da kommt nur Elektro für Licht und Steckdose rein.

    Wie ist Eure Meinung?

    Danke und viele Grüße
    Markus
     
  2. #2 Fabian Weber, 09.02.2020
    Fabian Weber

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    Ich finde die Kosten sind eher unten angesetzt.

    Ansonsten gibt es diverse HOAI - Rechner.

    Er will also so um die 15.000€ Honorar?
     
  3. #3 moorkus, 09.02.2020
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    Für Phase 1, 2 und einen Teil von 3 will er 10.000 € netto. Ich bezweifle auch nicht die Berechnung des Honorars nach HOAI, ich frage mich nur, ob die Höhe der geschätzten Kosten realistisch sind. Für's Gebäude sind sie wahrscheinlich schon niedrig, entsprechen aber dem, was mir hiesige Komplettanbieter für den individuellen Entwurf so im Schnitt angeboten haben. Nur bei der Garage sind es knapp doppelt so viel, mit seinen Kosten würde die Garage ~90.000 € kosten.
    Ich weiß ja, dass es eine Schätzung ist. Wenn die so den üblichen Schätzwerten entspricht, werde ich sie wohl akzeptieren müssen. Die 180 €/m² Technik für die Garage finde ich halt ziemlich viel, im Vergleich zum Haus, was ja deutlich mehr Technik hat.

    Vor allem finde ich es halt merkwürdig, dass es vorher immer hieß, das Haus wird deutlich weniger als die als Honorarobergrenze vereinbarte Summe der anrechenbaren Kosten kosten, und plötzlich liegen die anrechenbaren Kosten mehr als deutlich darüber.
     
  4. #4 Fabian Weber, 09.02.2020
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    Das ist ja auch ne ziemlich große Garage...

    Für eine normale Garage von 3x5m würdest Du nach der Kostenschätzung 16.950€ zahlen. Das für eine vor Ort hergestellte Garage ist doch ok.
     
  5. #5 Jo Bauherr, 09.02.2020
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    Fachfrage: WO bitte kann man für diese Baukostenschätzung des Architekten heute in D noch ordentlich bauen lassen?
    Zum Thema "...plötzlich liegen die anrechenbaren Kosten ... darüber.": -> kurze Exkursion zum Baupreisindex ...

    (Die Realität kann dazu übrigens -ortsabhängig- noch viel viel trauriger sein!)
     
  6. #6 Andreas Teich, 09.02.2020
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    Ggf anrufen sofern sich’s im Rahmen hält…
    Architekten Honorar
    Besser vielleicht Fachanwalt für Baurecht besprechen (Kosten vorher festlegen)
    mit allen Unterlagen, (nachweisbaren) Zusagen, Rechnung etc

    Und IMMER vor allen Aufträgen schriftliche Angebote, mögl. mit Festpreis
    oder Angabe der genauen Berechnungsgrundlage anfordern!!!
    Auch beim Anwalt.
    Ggf Architektenkammer konsultieren- Schlichtungsausschuß etc.

    Naürlich wäre eine Einigung mit dem Architekt vorzuziehen
    - nach Einholung aller Informationen diesem ein Angebot unterbreiten
    mit dezentem Hinweis, dass dieses zur Vermeidung von rechtlichen Auseinandersetzungen dient.

    Andreas Teich
     
  7. #7 Stadtbaumeister, 09.02.2020
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    Ich finde die anrechenbaren Kosten jetzt nicht überzogen. Auch ein Nebengebäude hat Strom und Entwässerung. Die haustechnischen Anlagen sind zu 25% der Baukonstruktion voll und darüber hinaus zur Hälfte anrechenbar.
     
  8. arch

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    Hat er den Alle Leistungen aus der HOAI auch gemacht? Das er keine Kostenschätzung hat, erscheint schon komisch. upload_2020-2-11_9-32-52.png


    Die Kosten erscheinen zunächst nicht unrealistisch. Außer ihr seit vielleicht in Halle oder so. In welchem Landkreis baut ihr denn?
     
  9. #9 El Gundro, 11.02.2020
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    Die anrechenbaren Kosten für ein Haus mit Garage und Nebengebäude sowie technische Ausstatttung ist jetzt glaube ich nicht zu hoch angesetzt. Und die weitere BErechnung erfolgt nach HOAI, dafür einfach mal HOAI-Rechner in Google eingeben. Da wird das auch nach den einzelnen Leistungsphasen aufgegliedert.
     
  10. #10 Abraham, 11.02.2020
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    Ich habe für die Planung eines EFH für Leistungsstufe 1-4

    Architekt Nr.1) 13.500,- Netto gehabt, nach den ersten Plänen und großen Differenzen haben wir die Zusammenarbeit beendet.
    Architekt Nr.2) 15.000,- Brutto
    StatikerArchitekt Nr.3) 9.000,- Brutto
     
  11. #11 simon84, 11.02.2020
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    Und Natürlich jetzt Nummer 3 oder ?
     
  12. #12 Jo Bauherr, 11.02.2020
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    Oder klassisch "Nr. 4" mit 20/80BAT. Haus muss dann zwar rechtwinklig sein und irgendwie so wie das Musterhaus aussehen :D , aber ...

    Spaß beiseite, konkret empfinde ich die genannten anrechenbaren Baukosten aktuell als schwer bis nicht realisierbar. Von daher ist der Kostenansatz schon gut für den Bauherrn.

    Der Objektplaner ist übrigens der einzige richtige Verbündete des Bauherrn (weil er ja schlussendlich -über seine Berufshaftpflichtversicherung- für seinen Mist haftet! Das aber nur, wenn er von diesem direkt beauftragt wurde und nicht über einen Bauträger/GU/...) .
     
  13. #13 icyiceee, 03.08.2020
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    Hallo moorkus,
    kannst du mir bitte verraten in welchem Ort du baust? Die ersten drei Ziffern des PLZ-Gebietes würden reichen. Würde gerne wissen ob die Kosten pro m2 auch bei mir im Ort realistisch wären. Bin grad dabei auszurechnen, wie teuer vermutlich unser eigenes Bauvorhaben wird pro m2. Je nach Standort kann es ja deutlich teurere/günstigere Rechnungen von den Handwerkern geben und so unterscheiden sich ja dann auch die Preise pro m2.

    Grüße
    icyiceee
     
  14. #14 moorkus, 04.08.2020
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    Hallo icyiceee,

    ich baue in 158xx. Alles in allem werden wir bei ~1700 €/m² landen, wobei wir jetzt gegenüber vorher noch mehr Technik (KWL, Hausautomatisierung, Heimkino, Weichwasseranlage, ...) und einen signifikant besseren Dämmstandard vorgesehen haben sowie leider auch einen ungeplanten Bodenaustausch bezahlen mussten. Ein Walmdach haben wir jetzt auch ;-)

    Viele Grüße
    Markus
     
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  15. #15 simon84, 04.08.2020
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    Traumhafte Preise !!
    Ich hatte vor Jahren mal in plz 193xx gewohnt da war das ähnlich . aber denke sobald die plz mit 8, 7 oder 6 beginnt kannst du das fast verdoppeln
     
  16. #16 jodler2014, 04.08.2020
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    Und das reicht eben nicht aus um einen Preisvergleich zu starten .:frust
     
  17. #17 jodler2014, 04.08.2020
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    Lage ..Lage .. Lage ..
    Ein fabrikneuer VW Golf kostet ja auch deutschlandweit das gleiche Geld .
    Und den Zusammenhang musst Du erst mal verstehen …
     
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  18. #18 simon84, 05.08.2020
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    europaweit aber nicht ;)
     
  19. #19 jodler2014, 05.08.2020
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    Ich denke da eher regional und im Regierungsbezirk und manchmal auch darüber hinaus .
    Den VW Polo gibt es ja auch mit Trommelbremsen …
     
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