elektrische Flächenheizung Deckenheizung

Diskutiere elektrische Flächenheizung Deckenheizung im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo, gibt es jemanden, der in den letzten Jahren gebaut hat und dabei eine rein elektrisch betriebene Deckenheizung, also über Infrarot, hat?...

  1. #1 JohnBirlo, 21.10.2020
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    Hallo,

    gibt es jemanden, der in den letzten Jahren gebaut hat und dabei eine rein elektrisch betriebene Deckenheizung, also über Infrarot, hat? Mir gehts um Neubau und dabei insbesondere um ein KFW-Effizienzhaus. Ich meine also komplett ohne Zentralheizung.

    Kann mal wer was zu Wohlfühlfaktor und Gesamtkosten berichten.

    Ich bitte nicht zu kommentieren, wenn man es nicht selbst bei sich oder anderen erlebt hat.
     
  2. JanRi

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    Auch wenn du das vermutlich nicht hören willst: Du musst mit einem Neubau die EnEV einhalten. Das dürfte mit einer direktelektrischen Heizung unmöglich sein.

    Die Kosten kann man leicht abschätzen: Ein KFW55-Haus mit ca. 180 Quadratmeter Wohnfläche dürfte bei einem Heizbedarf von ca. 10000 KWh im Jahr landen. Soviel Strom kostet das Heizen dann bei einer direktelektrischen Heizung. Bei 30 Cent pro KWh also 3000 Euro.
     
  3. #3 JohnBirlo, 24.10.2020
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    Naja, ist nicht meine Idee, sondern die des Energieberaters. Er meint, es sei sogar bei KFW55 überhaupt kein Problem, weil man das einfach mit Ökostrom betreibt....
     
  4. #4 simon84, 24.10.2020
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    und welche Ökostrom Tarife sind für Elektro Direktheizung zulässig ?

    bei vielen ist doch genau das ausgeschlossen und nur für WP zulässig etc
     
  5. #5 Gast 85175, 24.10.2020
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    Ich dachte erst, dass das wieder einmal die Idee von einem Privaten ist, der sich da gerade so eine maximal dämliche Idee ausgebrütet hat...

    Ich wäre sehr vorsichtig mit dem Vogel von Energieberater. Schon die Auslegung einer solchen Heizung und vor allem die Steuerung ist ein kleiner Alptraum, ich würde mich jedenfalls weigern ein solches Gebäude zu bauen. Den Auftrag dankend ablehnen, aus Gründen...
     
  6. #6 JohnBirlo, 24.10.2020
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    Falls sich mal wer einlesen möchte. Bei uns gehts nicht um die Variante, wo warmes Wasser durch die Leitungen fließt, sondern einfach Strom

    ArgillaTherm | Hochleistungs-Lehmmodule Heizen & Kühlen | ArgillaTherm

    Steuerung ist ja simpel. Strom fließt, es wird warm, Strom fließt nicht, es wird kalt. Steuerung wird aber von der Firma mitgeliefert.
     
  7. JanRi

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    Ich glaube nicht, dass das bei der Berechnung der Primärenergie eine Rolle spielt. Da hat Strom einen bestimmten Faktor, der den Ökostromanteil in Deutschland berücksichtigt.

    Zudem müsste ja dauerhaft sichergestellt sein, dass die Heizung NUR mit Ökostrom betrieben wird.

    Davon abgesehen ist das eine Schnapsidee: Wenn man das mit einer WP macht, hat man bei einer Sole-WP etwa 2000 und bei einer Luft-WP etwa 2500 KWh - das wären bei 30 Cent dann 600 bzw. 750 Euro im Jahr. Sind wir großzügig und rechnen noch Wartung und Ersatzteile dazu und rechnen mit 1000 Euro im Jahr (real haben wir für 205 qm KFW55 mit Sole-WP etwa 400 Euro). Da braucht das IR-Teil pro Jahr also 2000 Euro mehr. Wenn man das auf 20 Jahre rechnet, sind das 40000 Euro. Um diesen Betrag müsste die IR-Heizung billiger sein. Das wird aber nichts, denn WP+Bohrung+FBH bekommst du für unter 40000 und die meisten Bestandteile davon halten auch deutlich länger als 20 Jahre.
     
  8. #8 Gast 85175, 24.10.2020
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Du pumpst also in allen Situationen, auch schon wenn nur geringe Heizleistung notwendig ist, mit 100% der Maximalleistung Wärme in die Räume? Ja, das klingt simpel, in doppeltem Wortsinn sogar...
    Das macht man so bei konventionellen Heizungen schon seit 20 Jahren nicht mehr.... Aus Gründen.

    Wieso vermittelt der Vogel von Energieberater nicht Kontakte zu Leuten die das so installiert haben?
     
  9. JanRi

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    Auweia!

    Die Vergleichstabelle ist ja scharf. Angeblich verballert eine WP fast ebenso viel Geld für die Hilfsantriebe wie für das Heizen (1 Euro Hilfsantriebe, 1,43 Euro Heizen pro qm). Selten so einen Blödsinn gelesen. Unsere WP (Sole) hat seit Inbetriebnahme im August 2018 3492 KWh für das Heizen und 641 KWh für die Hilfsantriebe benötigt. Das sind keine ausgedachten Zahlen, sondern direkt per Modbus aus den Zählern ausgelesen. Für Wartung und Instandsetzung werden je 1 und für die Rücklage Neuanschaffung sogar 2 Euro geplant... macht also bei 200 qm Wohnfläche 800 Euro im Jahr oder 20000 Euro in den 25 Jahren, die eine WP angeblich lebt. Das sind absolut unsinnige Annahmen.

    Dazu wird naiv angenommen, dass Strom nicht teurer wird.

    Ich hatte zudem angenommen, dass das IR-Zeugs so gut wie nichts kostet... Fehlanzeige: Kaum günstiger als ein LWP-System.

    Ich würde die Finger davon lassen. Es wird immer mal wieder versucht, sowas zu verkaufen. Strom ist viel zu wertvoll, um ihn direktelektrisch zu verheizen. Wenn man das vorhat, geht das viel billiger: Klassische wasserführende FBH und eine elektrische Zentralheizung dazu. Das dürfte deutlich billiger sein als dieses Ding und hat vor allem den Vorteil, dass man das Zentralgerät jederzeit entsorgen und gegen eine WP oder eine Gastherme tauschen kann, wenn man die horrenden Betriebskosten von dem Ding sieht.
     
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  10. #10 Gast 85175, 24.10.2020
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    Wieso „verballert“? Diese Energie wird unweigerlich zu 100% in Wärme umgesetzt, kann also als Komponente „el. Direktheizung“ betrachtet werden. Aber es ist halt nicht „verballert“ im Sinne von „Energieverlust“.
     
  11. JanRi

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    Das ist schon richtig... das heizt letztlich natürlich auch das Haus mit Arbeitszahl 1 (Nibe benutzt z.B. den Heizkreis als "Wasserkühlung" für den Inverter, so dass dessen Abwärme der Heizung zugute kommt). Diese Werbeseite unterstellt aber ein Verhältnis von 1,75 zu 1,0 bei der Energie (sie rechnen für die Hilfsantriebe mit Haushaltsstrom und für den Rest mit Heizstrom). Das ist weit entfernt von der Realität (wir haben 5,44 zu 1), darum "verballern" in dem Sinne, das hier ein hoher Verbrauch mit Arbeitszahl 1 angenommen wird, den es so gar nicht gibt.
     
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  12. #12 simon84, 24.10.2020
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    Bekannte von mir hatten vor vielen Jahren eine elektrische Fußbodenheizung

    sämtliche röhrenfernseher und Bildschirme haben beim Betrieb geflackert :)

    Manchen ist sogar wlan zu viel Elektro „Smog“ aber sich in jedem Raum über dem Kopf eine e Heizung wäre sogar mir zu viel

    keinerlei Praxiserfahrung, da absolutes Nischen Produkt .

    denke du wirst im ganzen Forum niemanden finden der das verbaut hat.
     
  13. #13 Gast 85175, 24.10.2020
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    Also ich habe mir das System angesehen und ich finde das hat seine Berechtigung, das kann man hier und da schon mal brauchen. Aber ich persönlich würde es nicht als alleiniges Heizsystem im Wohnbau nehmen. Aus mehreren Gründen.
     
  14. JanRi

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    Dazu haben sie sogar was auf ihrer Webseite geschrieben... irgendeine "Voodoo"-Schaltung soll das richten. Habe ich aber kopfschüttelnd überlesen.

    Aus gutem Grund!

    Was das "Wärmegefühl" angeht: Wenn die Lehmplatten mit den Heizdrähten auf 35C erwärmt werden, dann wird sich das vom Wärmegefühl her nicht von einer wassergeführten Deckenheizung unterscheiden, die ebenfalls auf 35C heizt.

    Da habe ich zumindest unsere Dachschrägenheizung auf dem Spitzboden zu bieten. Die wird aber nicht so warm, weil der VL auf maximal 29C geht und die Wand damit vielleicht im tiefsten Winter auf 25 oder 26. Das ist in jedem Fall ein schönes unaufdringliches Wärmegefühl. Der Raum ist einfach warm, ohne dass es irgendein Teil im Raum gibt, das spürbar warm ist (25C empfindet man nicht als warm). Gleiches gilt aber auch für moderne Niedrigsttemperatur-FBH.
     
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  15. #15 Sanierer82, 25.10.2020
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    In einem Neubau würde ich unbedingt wasserführende Flächenheizungen installieren, die bei NAT < 30 °C Vorlauf benötigen. Egal ob mit Wärmepumpe, Gas + ST oder Pellets beheizt wird.

    Solche Systeme ganz eventuell in wenigen Altbauten, wo aus irgendwelchen ganz speziellen Gründen nichts wasserführendes geht.
     
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  16. #16 Donpepe, 26.10.2020
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    Moin,

    Ich kann bei bestimmmten Sanierungs / Nutzungsänderung ein elektrische (Zusatz-)Heizung vorstellen.. aber im Neubau ist es einfach nur Verschwendung... Du wandelst ein hochwertige Energieform (Exergie) 1:1 in die niedrgste Energieform (Wärme) um.. Mit eine WP machst du das zumindest mit Faktto 4-5...

    Klar die Heizung schlägt mit locker 25-30t€ und mehr zu Buche, aber die Heizkosten sind Ewigkeitskosten, also möglichst wengie Energie verbrauchen (Dämmung) und die Energie möglichst effizenz herstellen.. Dazu kommt die BAFA Förderung...

    Zum Thema Deckenheizung: das lässte sich mit einer BKA (Betonkernaktvierung) sehr kosteneffizent im Neubau lösen... Dazu kommt es auch noch der WP sehr zu gute. Ich habe selbst eine Deckenheizung (BKA) und die läuft sehr gut...

    @Sanierer82 hat das Thema VL Auslegung ja schon angesprochen...

    Grüße
     
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