Zwischenlagerung Aushub

Diskutiere Zwischenlagerung Aushub im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Hallo, ich hoffe die Frage ist nicht zu naiv: Wir würden gerne soviel Aushub wie möglich auf dem Grundstück zwischenlagern, haben aber keine...

  1. swlw

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    Hallo,
    ich hoffe die Frage ist nicht zu naiv:
    Wir würden gerne soviel Aushub wie möglich auf dem Grundstück zwischenlagern, haben aber keine Ahnung wieviel Platz so ein „Sandberg“ benötigt. Gibt es da eine Richtgröße, z.B. 100 Kubikmeter Aushub ergibt einen Berg von x Quadratmetern Grundfläche?

    Danke für eure Antworten

    Michael
     
  2. #2 Gast56382, 27.10.2020
    Gast56382

    Gast56382 Gast

    Morgen,

    die Physik gilt in allen Lebenslagen.

    1x1mx1 (1m) Aushub benötigt ca. 1x1x1m Lagerfläche. Das Raumgewicht von 1m3 Erde liegt je nach Beschaffenheit bei 1,5-1,8t.
     
  3. #3 Gast85808, 27.10.2020
    Gast85808

    Gast85808 Gast

    Wobei Du da natürlich von fester Masse ausgehst. Sobald der Bagger da reingreift kommt der Auflockerungsfaktor hinzu, 1,3 fache der festen Masse.

    Fasst der Bagger das irgendwann später noch mal an, beginnt das Spiel von vorne. Also, unnötiges gleich abfahren lassen.
     
  4. #4 petra345, 27.10.2020
    petra345

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    Außerdem darf Aushub nur ca. 1,5 m hoch aufgetürmt werden, damit die Regenwürmer und anderes Getier darin überleben können.
     
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  5. Mok

    Mok
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    Die benötigte Grundfläche hängt von deinem Boden und der Lagerungsform ab. Bei Annahme einer kegelförmigen Lagerung gilt V = (1/3) * G * h = (1/3) * PI * r^2 * h, bei Sand (nichtbindiger Boden) kannst du von einem Reibungswinkel (= Schüttwinkel) von 30° ausgehen. r und h sind über den Reibungswinkel verknüpft. Aus der Formel oben wird über etwas Schulmathematik G = ((3 * V) / (PI * TAN(PHI)))^(2/3) * PI.

    Aus 100 m³ Aushub wird unter Berücksichtigung der Auflockerung bis zu 130 m³ Berg. Bei kegelförmiger Lagerung und PHI = 30° benötigst du eine Grundfläche von etwa 113 m² bei einem Durchmesser von etwa 12 m und einer Höhe von etwa 3,5 m.

    Das gilt für jeden nichtbindigen Boden. Bindige Böden sind kohäsiv und können temporär steiler angelegt werden (-> weniger Fläche benötigt).

    Auf Regenwürmer ist nur bei Oberboden Rücksicht zu nehmen, der sowieso separat zu lagern ist. Deinen Sand kannst du höher schütten.
     
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  6. #6 Gast 85175, 27.10.2020
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Jetzt bekomme ich gerade ein schlechtes Gewissen...
     
  7. #7 swlw, 30.10.2020
    Zuletzt bearbeitet: 30.10.2020
    swlw

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    @Mok
    Danke für die ausführliche Antwort. Die Formel für das Kegelvolumen kannte ich. Der 30 Grad Winkel und die Volumenzunahme um 30% durch Auflockerung kannte ich nicht.
    Für uns ist das gut, da wir so ausreichend Platz zum Zwischenlagern haben. Anschließend können wir das Meiste auf dem Grundstück verteilen. (Das zuständige OVG hat Aufschüttungen bis 33,69° (1:1,5) gegenüber der Horizontalen in Abstandsflächen erlaubt.)
     
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  8. Mok

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    Du musst hier nur bedenken, dass reiner Sand recht erosionsanfällig ist. Also bei solch einer Modellierung zeitnah abdecken, damit dir das bei entsprechendem Niederschlag nicht davon fließt.
     
  9. swlw

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    Danke für den Hinweis. :28:
     
  10. #10 inferno, 09.12.2020
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    Mal abgesehen von der separeten Lagerung des Oberbodens und der ökologische Verträglichkeit. Ich hatte 330m³ Lehmboden auf dem Grundstück, ordentlich mit einem 32t-Bagger augetürmt. Die Flächen, die ich mir errechnet hatte, hat der Tiefbauer ganz locker überschritten. Mit "Einfahrtschneise" des großen Baggers und Abständen zu Nachbargrundstücken und Bäumen waren dann trotz einen realtiv hohen Lehmwalls locker mal 200² Silage-Folie nötig, um den gegen den Regen und das Wegschämmen im Winter zu schützen. Bei deiner Rechnung ist noch wichtig, welche Maschinen den Boden da einlagern sollen, da diese ja auch imemr Platz brauchen, aber ich denke, dass du bei 100³ Lehmboden schon mindestens 50m² rechnen solltest, da der Boden ja nicht verdichtet eingelagert und nach Oberboden getrennt wird! Wenn du Sand hast, wird das allerdings etwas mehr Fläche brauchen! Plane auch unbedingt ein, mit welchen Maschinen WER WANN den Boden WIE wieder einbaut/verteilt und wie du den Boden gegen Starkregen schützt!
     
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