Edelstahl Schornstein

Ab wieviel kmh stirbt man eigentlich, wenn man mit dem Auto auf eine Wand fährt? Das muss doch irgendwo im Handbuch stehen?

Ich habe gerade nicht vor mich mit der Verkehrsfähigkeit von Edelstahlkaminen zu beschäftigen. Aber da es da keine Zulassung zu geben scheint und mir die Leistungserklärung nach einem Nachweis nach irgendeiner DIN-Norm aussieht, wird es wohl normmäßige Tabellenwerte, einen rechnerischen Nachweis oder sowas in der Art geben und das führt ganz regelmäßig zu einer deutlichen praktischen Überbemessung. Ich stufe das was ich hier bisher dazu gesehen habe als seriös ein, ich hätte da, ordentliche Montage vorausgesetzt, keinerlei Bauchschmerzen und würde das so akzeptieren.

Wenn du da den Nachweis zerpflücken willst, dich durch Normen, Verordnungen, Tabellen, Prüfzeuge und was da noch mit hinten dran hängst kämpfen willst, dann kannst das gerne tun. Ich würde dir aber doch raten ein Seil oben anzubringen und zu ziehen, einen neuen Kamin zu besorgen und den dann anzubringen, das geht viel schneller und einen gewöhnlichen Stundenlohn für deine Recherchezeit angesetzt, ist es auch noch billiger.

Wie die anzunehmende Windgeschwindigkeit (Böengeschwindigkeit) zu ermitteln ist, habe ich dir verlinkt. Das ist es was der Kamin "im rechnerischen Nachweis" aushalten muss. Wieviel er wirklich tatsächlich aushält, das erfährst nur durch ein Experiment, da wirst dann wohl ein Seil brauchen.

Wenn das Ding die Böen von Lothar 2 überlebt, die ausgerechnet dich treffen, bringt dir das auch nicht viel, weil dann ist das Dach weg.

 

Ich deute es aktuell so:
Wenn jemand etwas für "normale Winde" auslegt, dann nimmt er sich die Wetterkarte von Deutschland (Wetter und Klima - Deutscher Wetterdienst - Leistungen - Windkarten zur mittleren Windgeschwindigkeit) und nimmt den Wert als Bemessungsgrundlage, der überwiegend bzw. im Mittel zu sehen ist.

Mit dieser Windlast und der zu erwartenden Spanne legt man dann die Statik aus, klatscht die typischen 2-5 Sicherheitsfaktor drauf und lässt es gut sein. 99,9% aller Kunden werden kein Problem haben.

Allein durch die Definition "normale Winde" sehe ich da eine klare Abgrenzung gegenüber besonderen Wetterereignissen (Sturm) oder Zonen mit besonderen Winden (Küsten, Inseln, Bergspitzen)

Deshalb zurück zu meiner ersten Meinung:
Erstmal wird garnix passieren. Nach jedem Sturm solltest du aber eine kleine Kontrolle machen, ob sich irgendwas bewegt. Sobald sich ein Spiel aufbaut werden die mechanischen Belastungen stärker. Das macht aber nichts, denn zunächst wird es nur ein nerviges Klappern oder Rumpeln sein, ehe irgendwas kaputt geht. Und das ist alles noch einfach zu korrigieren. Ein Schornstein ist auch nur ein Stück Technik, das Wartung und Pflege benötigt und nicht unendlich lange hält.

Bei deiner Aufstellzone (Mitteldeutschland) wird dir wahrscheinlich auf +20 Jahre garnix passieren, würdest du jetzt in Friesland oder auf dem Harz hocken, dann könnte man die Angst auspacken... aber ein einzelner Sturm wird dir wahrscheinlich noch nichts losrütteln.

 

Dazu gibt es tatsächlich ein Handbuch:
https://www.ing-ottensmeyer.de/bilder/FahrzeugUndTechnik-Artikel.pdf

nicht zum Selbstexperiment empfohlen.

 

Das tut er doch. Normale Windverhältnisse. Sturm / Orkan ist immer eine Ausnahmesituation.

Und das der Hersteller Dir nicht sagt, bis zu welcher Windgeschwindigkeit - dauerhaft oder bei Böen - der Schornstein bei Tests gehalten hat, ist doch gut so. Sonst würde er sich in Haftungsthemen begeben, die er nicht haben will. Also bei Normalbedingungen hält der Schornstein. Ich gehe davon aus, dass DU als Monteur das schwächste Glied in der Kette bist. Denn Du hast den Schornstein montiert und im Zweifel nicht korrekt gebohrt, gedübelt, abgespannt usw. Da kann das Material nichts dafür.

Und wenn der Schornstein bei Sturm nicht hält? Scheiß drauf. Dafür hast Du hoffentlich eine Versicherung. Die bezahlt dann ganz entspannt einen neuen Schornstein.

Also noch einmal: Lass den Lehrer zuhause und kümmere Dich um die schönen Dinge des Lebens.

 

Die Haftungsebene hat er ja sowieso. Wenn so ein Kamin umfliegt und jemanden/etwas kaputt macht, dann wird es eine Untersuchung geben und irgend jemand wird die Verantwortung dafür tragen, wenn es nicht während einem Ausnahmewetterereignis passiert.

Es ist schade, dass der Begriff "Normale Winde" nicht erklärt wird und man da viel Grauzone hat.

Anders gesagt, Off-Topic: Ich habe mich für Mikro-Windenergieanlagen interessiert. Diese "garantieren" bei "Normalen Bedingungen" einen Ertrag von 800W. leider sind diese "normalen" Bedingungen halt etwas, was man nur in 2% der möglichen Aufstellzonen erreicht.

Der Kaminhersteller wird sich hüten, die 17-18m/s als "Normalen Wind" verkaufen zu wollen. Für den Mikrowindenergiehersteller gehört das zum Konzept.
So ist es halt auf dem Markt.

 

Ich rate mal, dass du meinst, die Mündung des Schornsteins überragt die Oberkante der Fenster, die sich im Umkreis von 15 m befinden, um 1 m.

Der Bezirksschornsteinfeger ist doch inzwischen dein bester Freund, der kann dir da verbindlich zu Auskunft geben.

 

Zweite Meinung pauschal nutzt nichts. Es müssen immer die örtlichen Verhältnisse betrachtet werden.

 

Wie viele Schornsteine passen eigentlich an ein Reihenhaus. Den gibt es doch schon. Oder hat sich ein Nachbar beschwert?

 

Oh man, kann man hier nicht endlich mal dicht machen?

 

Nein, kann er nicht!
Was Du siehst, wenn Du aus dem Fenster guckst, ist eine Fata Morgana.

 

Zitat:
„Ein besonderer Härtefall liegt nach ständiger Rechtsprechung nur dann vor, wenn außergewöhnliche, schwerwiegende, atypische und möglichst nicht selbstverschuldete Umstände vorliegen oder diese eine sonstige Notlage hervorrufen würden.“

Es ist rechtlich möglich, aber man muss sich bei dem Antrag dazu schon ganz schön was einfallen lassen.

 

Nö, die zuständigen Behörden sind in den meisten Flächenländern wohl die Kreisordnungsämter (oder die wissen zumindest wer zuständig ist). Dass der Schornsteinfeger da dann noch eine Stellungnahme abzugeben hat, usw. nehme ich gerade einfach mal an, aber der Bescheid kommt doch von irgendeinem Amt.

Ich wüsste gerade nicht, dass der Schornsteinfeger mehr als den Feuerstättenbescheid erlassen dürfte, für alle sonstigen hoheitlichen Aufgaben ist die Behörde zuständig. Der darf ja selbst bei Gefahr den Betrieb einer Anlage nur vorläufig untersagen, muß dann sofort das Amt informieren und erst die hauen dann mit offiziellen Bescheiden drauf.