Bodentreppe Nass!

Neubau (KfW‑Standard), Baujahr 2021, gedämmte Bodeneinschubtreppe im Obergeschoss zum Spitzboden (kaltdach ungedämmt)

Im letzten Winter habe ich mehrfach beobachtet, dass beim Herunterfahren der Bodentreppe Wasser vom Deckel tropfte – so bin ich überhaupt erst auf die Suche nach der Ursache gegangen.
Vor kurzem habe ich an der Bodentreppe dann Feuchteschäden festgestellt: dunkle Verfärbungen und Aufquellungen am unteren Rahmenholz des Treppenkastens, teilweise sichtbare Schimmelspuren und deutlich erhöhte Feuchtemesswerte. Die Schäden sitzen genau im Bereich des Anschlusses zwischen Bodentreppenkasten, Schaum und grüner Luftdichtungsfolie (SIGA).
Der Bauleiter behauptet, die Dampfbremse sei „fachgerecht am unteren Bereich des Rahmens angeklebt“, das grüne Band habe „keine Dichtheitsfunktion“ und diene nur als Abdeckung des ausgeschäumten Bereichs. Nach Öffnen der Folie in beiden Ecken habe ich jedoch stark durchfeuchtetes, teilweise zersetztes Holz, rostende Winkel und verfärbten PU‑Schaum direkt unter der Folie entdeckt; die Fuge wirkt eher zufällig ausgeschäumt als sauber luftdicht angeschlossen. Fotos liegen vor.

Fragen an euch:
• Ist der gezeigte Anschluss nach eurer fachlichen Einschätzung mangelhaft (fehlende/anlassig ausgeführte Luftdichtung am Bodentreppenkasten)?
• Würdet ihr hier einen Austausch des kompletten Treppenkastens und Neuaufbau des luftdichten Anschlusses fordern oder reicht eine partielle Sanierung?
• Macht es Sinn, zuerst ein privat beauftragtes Gutachten (ö.b.u.v. Sachverständiger „Schäden an Gebäuden“) einzuholen, bevor ein Anwalt eingeschaltet wird?
Vielen Dank vorab für eure Einschätzung!

 

Der Belag im Spitzboden ist Rauspund. Mein Bauleiter hat in seiner Mail übrigens auch geschrieben, dass bei ‚schlecht zu belüftenden Räumen‘ wie dem Spitzboden dieser regelmäßig geöffnet werden müsse und in der Trocknungsphase das Tauwasser abgewischt werden müsse – sonst käme es zu solchen Schäden. Genau das schiebt er mir jetzt als Nutzerverhalten zu. Aus meiner Sicht zeigt das aber eher, dass der Anschluss der Bodentreppe und die Luftdichtheitsebene nicht funktionieren, wenn im normalen Wohnbetrieb überhaupt erst nennenswerte Mengen Tauwasser am Deckel und am Kasten anfallen.

Ich meine, dass ich mal gelesen habe, dass solche Bodentreppen so dicht sein müssen, dass man nicht mal lüften muss und keine warme Luft nach oben gelangen kann und anders räumt keine kalte Luft nach

 

Folgende Mail vor einiger Zeit:
„
Insbesondere bei einem Neubau, wo das im Mörtel, Putz, Estrich etc. enthaltene Wasser über mehrere Jahre weggelüftet werden muss, ist in allen Räumen darauf zu achten, dass nicht zu viel Tauwasser entsteht bzw. auf eine ausreichende Lüftung aller Räumen zu achten. In den Bereichen, wo anfallendes Tauwasser entstehen, was nicht so einfach weggelüftet werden kann (also z.B. im SPITZBODEN), ist insbesondere in den kritischen Jahreszeiten (draußen / SPITZBODEN kalt – drinnen warm) eine regelmäßige Kontrolle und wegwischen des angefallenen Tauwassers notwendig.



In Ihrem Fall sieht es so aus, dass das Tauwassser in den Deckel der Bodeneinschubtreppe gelaufen ist, sich dadurch die Deckplatten verformt haben und nun nicht mehr dicht sind. Dadurch gelangt nun noch mehr feucht-warme Luft aus dem DG in den SPITZBODEN und es entsteht noch mehr Tauwasser…



Der Deckel sollte umgehend ausgetauscht werden. Da aus den vorgenannten Gründen kein Gewährleistungsmangel vorliegt, ist der Austausch von Ihnen zu beauftragen und zu bezahlen.“


Nachdem ich ihm dann noch mal geschrieben hatte wegen den Ecken, die jetzt nass sind kam kam folgende Antwort:

„im Frühjahr dieses Jahres hatten wir Ihnen empfohlen, den Deckel der Bodeneinschubtreppe auszutauschen? Ist das durchgeführt worden? Wenn nicht, ist es kein Wunder, wenn jetzt im Bereich der Treppe Kondensat entsteht.



Zu Ihrer Information teilen wir Ihnen mit, dass die Dampfsperre seinerzeit fachgerecht an den unterenBereich des Rahmens der Bodeneinschubtreppe angeklebt wurde. Das grüne Band, was von Ihnen fotografiert wurde, hat keine Dichtheitsfunktion, sondern deckt nur den oberen, ausgeschäumten Bereich zwischen dem Rahmen und den Holzbalken ab.



Die Anerkenntnis eines Gewährleistungsmangels lehnen wir aus den vorgenannten Gründen ab.“

ich wundere mich wirklich, weil die Firma sonst wirklich alle Reklamationen ernst genommen hatte und auch die einzelnen Firmen, die beauftragt wurden direkt zu uns geschickt, um die Fehler zu beseitigen. aber bei dieser Geschichte stellt er sich quer.
Die 5 Jahre Garantie des Hauses ist in anderthalb Monaten vorbei.