Altbau ohne jegliche Dämmung sinnvoll

Diskutiere Altbau ohne jegliche Dämmung sinnvoll im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, vielen Danke schonmal für Eure Beratung in meinem letzten Thread. Auf Grund von Euren Ratschlägen usw. haben wir uns...

  1. #1 sadbuttrue, 05.09.2013
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    Hallo zusammen,

    vielen Danke schonmal für Eure Beratung in meinem letzten Thread. Auf Grund von Euren Ratschlägen usw. haben wir uns entschlossen, das uns angebotene Haus nicht zu kaufen da die Renovierungskosten unser Budget gesprengt hätten.

    Jetzt haben wir ein neues Objekt im Auge. Es handelt sich schonwieder um einen Altbau, allerdings mit deutlich mehr Charakter. Das Baujahr des Hauses ist unbekannt (es ist aber sicher dass es sehr alt ist) und wurde 2005 komplett saniert! Man kann also direkt einziehen. Das Haus erinnert irgendwie an eine Kirche. Die Wände im Erdgeschoss sind wirklich sehr dick! Ich habe sie noch nicht gemessen aber sie sind deutlich dicker als 48 cm (zumindest im Erdgeschoss). Das Haus ist mit einer Fußbodenheizung ausgestattet.

    Wie im Titel des Threads bereits beschrieben ist das Haus nicht isoliert und man wird es auch in Zukunft nicht isolieren können ohne die Charakteristik des Hauses total zu ruinieren. Mir wurde gesagt, dass auf Grund der extrem dicken Wände dies auch nicht nötig sei und der Energieverbrauch moderat sei. Ein Energieausweis wurde beantragt, liegt aber noch nicht vor. Mir fehlt vollkommen die Erfahrung die Aussagen zu bewerten. Daher wollte ich Euch erfahrene Sanierer mal fragen, ob da etwas dran ist oder ob ich mich auf Grund der fehlenden Isolierung zu tode heize oder das Haus an wert verlieren wird weil es nicht isolierbar ist? Ich bin für jeden Rat dankbar.

    Grüße und Danke!
     
  2. R.B.

    R.B.

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    Die Nachrüstverpflichtungen sind in der EnEV 2009 §10 ausführlich beschrieben, und da steht nichts von Fassadendämmung.

    Was irgendwann in der Zukunft sein wird, darüber kann man heute nur spekulieren. Ich vermute, dass die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung auch in Zukunft Bestandteil der EnEV bleiben wird.

    Das ist ein anderer Aspekt. Fakt ist, bei älteren schlecht wärmegedämmten Gebäuden ist die Heizlast höher und somit auch der jährliche Energiebedarf zum Heizen. In wieweit sich hier die Fassade bemerkbar macht, das müsste man anhand der Flächen ausrechnen.

    Du schreibst, das Haus wurde in 2005 komplett saniert. Was verstehst Du unter komplett? Ich könnte mir gut vorstellen, dass hier für Dich keine Nachrüstpflichten gem. EnEV mehr greifen. Die Nachrüstpflicht umfasst sowieso nur die Heizung, Rohrleitungen und die obere Geschossdecke.

    Im Prinzip kann man jedes Haus dämmen, ist nur eine Frage des Aufwands und in wieweit man in die Optik eingreifen will/darf. Ausnahmen gibt es bei Denkmälern o.ä. aber da gelten sowieso andere Spielregeln.

    Ein Beispiel, wenn man an der Fassade selbst keine Dämmung vornehmen kann, dann könnte man ein Konzept mit einer Innendämmung planen. Ist komplizierter, aufwendiger, teurer, aber nicht unmöglich.

    Wenn Euch das Haus zusagt, dann sehe ich aus EnEV Sicht keinen Grund warum Ihr nicht kaufen solltet.

    Gruß
    Ralf
     
  3. #3 darkwater, 05.09.2013
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    Ohne deine Situation damit einschätzen zu können ein Beispiel:
    Unser Nachbar keine Isolierung, Haus stammt aus den 30ern und hat relativ dicke Mauern. Die Heizkosten sind wohl moderat, bei der Sanierung (Mitte der 2000er) hat man sich damals gegen die Dämmung entschieden. So wie ich das vom Nachbarn verstanden habe ist das was für zusätzliche Heizenergie drauf geht weniger als das was die Dämmung kosten würde (über Jahrzehnte).
    Das ist aber eben mit aktuellen Energiepreisen gerechnet, irgendwann könnte sich das auch umdrehen.
     
  4. R.B.

    R.B.

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    Solche Aussagen wie "Heizkosten sind moderat" helfen leider nicht weiter. Nutzer die ihr Haus gar nicht beheizen haben gar keine Heizkosten. Fakt ist, dass massive Wände (Bsp. Sandstein o.ä.) einen verdammt schlechten U-Wert aufweisen, egal wie dick sie sind. Selbst die in den 70ern verbauten Hohlblocksteine oder die alten Lochziegel sind um Welten besser.

    Eine dicke Wand mag vielleicht optisch beeindrucken, mehr aber nicht.

    Aber, wie ich oben schon geschrieben habe, den Einfluss auf die Heizlast und die jährlichen Heizenergiekosten kann man rechnerisch ermitteln. Dann sieht man woran man ist.

    Gruß
    Ralf
     
  5. #5 sadbuttrue, 05.09.2013
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    Danke für Eure Antworten.

    Das habe ich mir eben auch gedacht. Es hängt ja alles von den persönlichen Vorlieben ab und ich weiß meine Frau mag es gerne mollig warm.

    Genau das sehe ich als Gefahr an. Fakt ist doch dass Energie nicht billiger wird, sondern teurer. Die Frage ist eben nur wie teuer. Aber die Frage kann mir natürlich keiner beantworten. Das Haus gefällt uns ansonsten sehr. Ohne die Energiefrage hätte ich schon einen Kaufvertrag unterschrieben. Ich habe eben Angst dass mit zunehmendem Energiepreis auch der Wert des Hauses sinkt (kann man das so sagen)?

    Jetzt muss ich mich einmal wieder outen als vollkommen ahnungslos. Diese Berechnung ist im Ernergiepass sichtbar oder? Wenn ich also den Energiepass zu sehen bekomme hilft mir das weiter oder? (bzw. würde mir helfen wenn ich Ahnung hätte ;-))

    EnEV ist der Energieausweis oder? Ich glaube da muss ich mich mal reinlesen. Oder ist das in kurzer Zeit nicht wirklich machbar?

    Grüße und Danke.
     
  6. R.B.

    R.B.

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    Mit steigenden Energiepreisen werden natürlich Häuser mit geringem Heizenergiebedarf attraktiver. Das ist aber nur ein Faktor von Vielen der bei der Wertermittlung herangezogen wird. Es gibt viele Gründe warum man sich für ein bestimmtes Haus entscheidet.

    Nö, aber dem EnEV Nachweis ("Energieausweis") kann man schon einige wichtige Informationen entnehmen. Reale Heizlast, Heizwärmebedarf, das findet man aber nicht im Energieausweis.

    Ich hatte oben schon mal nachgefragt, was bei der "Komplettsanierung" in 2005 gemacht wurde. Wenn alles gemacht wurde, bis auf die Außenwände, dann werden Dich die Heizkosten sicherlich nicht erschlagen. Die Außenwände tragen ja nur zum Teil zur Heizlast bzw. den Heizkosten bei. Wie hoch dieser Anteil ist, das kann ich Dir nicht sagen, denn ich kenne ja das Haus nicht. Man könnte aber mal die wichtigsten Teile der Außenhülle genauer unter die Lupe nehmen. Dach, Fassade, Fenster, Bodenplatte.

    Gruß
    Ralf
     
  7. #7 sadbuttrue, 05.09.2013
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    Sorry hatte ich vergessen. Es kam eine neue Gasbrennwertheizung OG, EG Fußbodenheizung rein. Ein komplett neues Dach, neue Fenster (doppelt verglast), neue Strom- und Wasserleitungen, neue Bäder, neue Küche, neue Böden, neuer Putz (also alles bis auf eine Dämmung). Der jetzige Besitzer war so nett und hat mir mal seine Kosten für Gas und Strom aus dem letzten Jahr durchgegeben. Die liegen bei 250 Euro pro Monat. Das Haus hat ca. 200m² Wohnfläche. Mir kommt das viel vor, aber ich wohne auch momentan in vollisolierten 100m² mit 85 Euro pro Monat für Gas und Wasser.
     
  8. R.B.

    R.B.

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    Dann brauchst Du Dir um die EnEV keine Sorgen machen.

    250,- € für Gas und Strom, hat er Dir auch gesagt wie sich das aufteilt? Anhand der Abschläge ist das immer schwierig zu rechnen, weil wir ja nicht wissen ob es zum Ende des Abrechnungszeitraums zu einer Nachzahlung oder Rückerstattung kam. Die Heizkosten sind zudem extrem Nutzerabhängig. Da macht es schon einen Unterschied ob das ganze Haus auf 25°C gehalten wird, ob bis in den Sommer hinein geheizt, und bei den ersten Wolken im Herbst die Heizung wieder eingeschaltet wird, oder ob die RT nur 21°C beträgt, und ein bisschen vorausschauend geheizt wird.

    Es lohnt sich vielleicht auch den Gas- und Stromanbieter zu wechseln. Da gibt es teils erhebliche Unterschiede. Ich habe den Stromanbieter gewechselt, das hat mir im ersten Jahr (ohne Bonus) um die 200,- € eingebracht. Nach der letzten Erhöhungsrunde sind es noch rund 140,- €. Bei Gasanbietern ist es ähnlich. Ich nutze aber kein Gas.

    Gruß
    Ralf
     
Thema: Altbau ohne jegliche Dämmung sinnvoll
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