Bericht (SZ): Stein oder Holz? Was ist besser?

Diskutiere Bericht (SZ): Stein oder Holz? Was ist besser? im Architektur Allgemein Forum im Bereich Architektur; Mal schauen was unsere Experten zu dem unten abgelegten Bericht aus der Süddeutschen Zeitung sagen. Ich jedenfalls freue mich, dass damit dem...

  1. #1 Unregistriert, 02.01.2006
    Unregistriert

    Unregistriert Gast

    Mal schauen was unsere Experten zu dem unten abgelegten Bericht aus der Süddeutschen Zeitung sagen.

    Ich jedenfalls freue mich, dass damit dem Holz-Hype etwas entgegengesetzt wird.


    -----------------------------------------------------------
    Stein oder Holz? Was ist besser?

    Die Münchner Wohnungsbaugesellschaft Gewofag hat fünf gleichartige Geschossbauten in Massiv- und Holzbauweise verglichen. Das Ergebnis: Beim Holzhaus seien "die Kosten durchgeknallt".
    Von Thomas Kronewiter



    Die Sache mit der elektronischen Einzelraum-Temperaturregelung hatten sich die Technikexperten von der Gewofag ganz pfiffig gedacht. Doch dann, erzählt Franz Kretner, habe in einer der untersuchten Wohnungen ein Kind das Temperatur-Profil komplett verändert und anschließend seinen schwitzenden Eltern eröffnet, gegen zwei Euro mehr Taschengeld würde es die Ursprungs-Programmierung wiederherstellen. Als der Gewofag-Abteilungschef für Bauvorbereitung die Geschichte erzählt, muss er lachen.

    Eine wichtige Erkenntnis habe der Vorfall dem Wohnungsunternehmen gebracht: Die Idee, die Heizwärme raum- und situationsbezogen einzupegeln, gehört zu den Dingen, die „theoretisch gut ausgeschaut, aber zu unerwünschten Nebeneffekten geführt haben“.

    Denn zu schlecht einzuschätzen ist das Nutzungsverhalten der Mieter. Und an den „Technik-Freaks“, unterstreicht der technische Gewofag-Vorstand Otmar Petz, könne man sich nicht orientieren. Künftig wird deshalb bei der Gewofag auf eine derart ausdifferenzierte Haustechnik verzichtet – oder aber nur noch eine begrenzte Auswahl aus festen Programmen zugelassen.




    Bildergalerie: Fünf Gebäude im Test









    Die Ergebnisse haben dem Wohnungsunternehmen ein 2001/2002 begonnenes Modellprojekt an der Truderinger Friedenspromenade und in der Riemer Messestadt gebracht: Damals errichtete man fünf gleichartige Geschossbauten in Massiv- sowie ein Gebäude in Holzbauweise. Zur Verwendung kamen unterschiedliche Bausubstanz und unterschiedliche Haustechnik in ansonsten gleichen Hauskörpern – aus dem Vergleich versprach man sich Rückschlüsse für Ökologie und Wirtschaftlichkeit.

    Dieses Kalkül ist weitgehend aufgegangen. Betrachte man Anschaffungs- und Betriebskosten, Fragen der Haltbarkeit, der gegebenenfalls notwendigen Sanierung über einen Fassaden-Lebenszyklus von 50 Jahren im Zusammenhang, will die Gewofag künftig vor allem auf den Baustoff Porenbeton oder die Alternative, hoch poröses Ziegelmauerwerk, setzen. „Das ist der ökologischste Baustoff, wenn man ihn einbauen kann“, sagt Kretner. Am Mittleren Ring gehe das nicht, dort liefere der Stoff zu schlechte Lärmschutzwerte.

    Für die Gewofag zählt allein die Gesamtbetrachtung über lange Zeiträume, denn die städtische Tochter pflegt ihre Gebäude im Bestand zu halten. Eine bloße Betrachtung der Erstinvestition verbietet sich.

    Für Kretner war der „Sieg“ der konventionellen Massivbauweise durchaus überraschend. Dass statt aufwändiger „Dämm-Orgien“ das monolithische Mauerwerk beim Vergleich durch das Sollner Institut und die Forschungsanstalt Empa am meisten überzeugt habe, hat die Experten zugleich gefreut. Denn die Gewofag verwaltet bis zu 75 Jahre alte eigene Gebäude – und in den dreißiger Jahren baute man nur monolithisch, mit bis zu 60 Zentimeter dicken Mauern.

    Mit dem Modellversuch an der Friedenspromenade habe man „das Klassenziel erreicht“. Kretner verweist auf den angestrebten Durchschnittsverbrauch von 50 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter. In Kombination mit Solarenergie liege man nun tatsächlich bei 42 Kilowattstunden. Für Technik-Vorstand Petz ist ein wesentliches Ergebnis, dass man solide sowie ökologisch bauen und dabei wirtschaftlich bleiben könne.

    Nur beim Holzhaus, schränkt Kretner ein, seien „die Kosten durchgeknallt“. Auch die jährlichen Heizkosten seien dort deutlich über dem vorher errechneten theoretischen Wert. Woran dies liegt, wird derzeit noch intensiv überprüft. Die Bauexperten vermuten ein Zusammenwirken mehrerer Ursachen.

    Die Gewofag bleibt im Forschungsfieber. Das nächste Feld ist bereits abgesteckt: Unter der Überschrift „Validierung von Energie einsparenden Komponenten“ will man den Potenzialen bei der Wärmerückgewinnung auf die Spur kommen. Dazu werden vom kommenden Jahr an sechs gleichartige Gebäude mit unterschiedlichen Be- und Entlüftungselementen errichtet. „Das läuft jetzt an“, freuen sich Petz und Kretner.
     
  2. mls

    mls Bauexpertenforum

    Dabei seit:
    04.10.2002
    Beiträge:
    13.790
    Zustimmungen:
    4
    Beruf:
    twp, bp
    Ort:
    obb, d, oö
    zuwenig fakten.

    zum "bayerischen modellvorhaben kostengünstiger wohnungsbau in holz" (oder wie das vor 10? jahren genannt wurde) gab´s wenigstens ausführliche detailinformationen - und sollte das auch nur gelegentlich der selbstbeweihräucherung dienen ;)

    was damals nur einigen wenigen fachleuten auffiel: bescheidene detailplanung, ungeschickte bauabläufe.
    da "kostengünstig" auch eine politische zielsetzung war, mussten einige baufirmen teuer bezahlen...

    was die gewofag (bericht in der sz: http://www.sueddeutsche.de/immobilien/geldmarkt/artikel/336/66270/) im detail gemacht hat oder machen liess, bleibt ungewiss.
    das reiner holzbau bei mehrgeschossigen bauten schwierig ist, ist gewissheit.

    nichts neues also. ich finde den artikel zu unsubstantiiert, als das er interessant wäre.

    sz - schnell zuklappen?
     
  3. Josef

    Josef Bauexpertenforum

    Dabei seit:
    15.05.2002
    Beiträge:
    13.416
    Zustimmungen:
    9
    "mmmh"

    .
    da stellt sich mir zuerst die Fragen auf:
    .
    wie kann man diese unterschiedliche Gebäude wohl miteinander vergleichen ???
    .
    auf den Bildern gezeigt werden überwiegend Wohnanlagen ... welche Arbeitskräfte haben diesen Holzbau erbaut ... sicher einheimische Betriebe (!) und wer die Massivwohnanlagen ... auch so sicher ???
    .
    dann fehlt "nur" noch eine Umrechnung Baukosten : umbauter Raum um die Baukosten zu ermitteln und dann iss es klar das denen die Kosten dafür zu durchgeknallt erschienen (!)
    .
    nö m.e. nach gehört da auch awengerl mehr dazu wie "a" mit "b" zu vergleichen ... auch mir fehlen da die Einzelheiten ... obwohl man mich auch in der Massivsparte finden wird (!)
    .
     
Thema:

Bericht (SZ): Stein oder Holz? Was ist besser?

Die Seite wird geladen...

Bericht (SZ): Stein oder Holz? Was ist besser? - Ähnliche Themen

  1. Interessanter Bericht zu Asbest

    Interessanter Bericht zu Asbest: Vielleicht mache ich mich damit nicht beliebt.:o Ich finde den Bericht aber lesenswert und wollte ihn hier teilen. Auch weil Asbest oft Thema von...
  2. für Gericht "energetische Kosten" vs. tatsächlichen Kosten im BAFA Bericht

    für Gericht "energetische Kosten" vs. tatsächlichen Kosten im BAFA Bericht: Wir haben vor uns die Kosten des BAFA vor Ort Bericht vom Energieberater zurück zu verlangen, da Heizung und Fenster in den Gesamtkosten nicht...
  3. BAFA Vor Ort Bericht fehlerhaft nach Kriterien 2014 in 2020 erstellt

    BAFA Vor Ort Bericht fehlerhaft nach Kriterien 2014 in 2020 erstellt: Wir haben in 4/2020 einen Energieberater beauftragt einen Vor Ort Bericht nach BAFA Richlinien zu erstellen. Der Inhalt des Berichtes hat nicht...
  4. Mein Hausbau mit der Firma Mihm Thermohaus - Erfahrungsbericht aus eigener Motivation

    Mein Hausbau mit der Firma Mihm Thermohaus - Erfahrungsbericht aus eigener Motivation: Matthias Schäfer – Bautagebuch Erfahrungsbericht „Mein Neubau mit Mihm Thermohaus“ Anfang 2013 beschlossen meine Freundin und ich ein Haus zu...
  5. Zur Wohnraumförderung in Baden-Württemberg gibt es zu berichten…

    Zur Wohnraumförderung in Baden-Württemberg gibt es zu berichten…: dass die staatseigene Förderbank, die L-Bank, erstmals in diesem Jahr ihre Sollzinssätze bei der Wohnraumförderung verbilligt hat. Das war auch...