Dämmung in kaltem Dachspitz punktuell naß

Diskutiere Dämmung in kaltem Dachspitz punktuell naß im Dach Forum im Bereich Neubau; Hallo, wir haben folgendes Problem: Heute wollten wir in unserem Dachspitz etwas einlagern. Dabei bemerkte ich, daß an den bereits...

  1. #1 hotWolf, 18.11.2013
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    Hallo,

    wir haben folgendes Problem: Heute wollten wir in unserem Dachspitz etwas einlagern. Dabei bemerkte ich, daß an den bereits eingelagerten Dingen, die eine Plastikoberfläche haben, diese zum Teil einen Feuchtebelag hatten. Das machte mich stutzig. Im Sommer hatten wir einen Rauhspundboden verlegt. Also kompletten Dachspitz leergeräumt, den Boden entfernt und geschaut, wo überall das Feuchtigkeitsproblem herrscht:

    1. Die Feuchte ist punktuell an 4 Stellen vorhanden. Es ist also kein Problem, das überall gleich vorherrscht.
    2. Bei 3 von diesen 4 Feuchtestellen sind Durchführungen durch den Dachspitz vorhanden (2 Stahlstützen, eine Fallrohrbelüftung). Bei der 4. Stelle ist keine Durchführung vorhanden.
    3. Das Problem an den Durchführungen ist aber nicht kreissymmetrisch vorhanden. Während die Feuchtigkeit an einer der 4 Seiten der Stahlstütze in der Dämmung vorhanden ist, ist sie an den anderen 3 Seiten nicht zu spüren. Auch ist die feuchteste Stelle ca. 30 cm von der Stütze entfernt. Also inwiefern das mit der Stütze zu tun hat, ist mir nicht klar.
    4. Der BDT letztes Jahr (Neubau) war über jeden Zweifel erhaben. Allerdings weiß ich nicht, inwiefern das aussagekräftig ist.

    Habt Ihr eine Vermutung bezüglich der Ursache? Noch was: Die Dämmwolle ist eher in Richtung Dachspitz feucht. In Richtung Dampfsperre ist sie trocken. Aber das habe ich mir damit erklärt, daß wenn ein Leck in der Sperre wäre, daß in den ersten cm der Dämmung die Temperaturen ja noch höher sind und die Feuchtigkeit erst ausfällt, wenn es in der Dämmung weiter außen kälter wird.

    Gruß Wolf
     
  2. Eric

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    Der bestandene BDT besagt nicht, dass punktuelle Leckagen vorhanden sind, die den Test nicht beeinträchtigen, aber die Funktion der Luftdichtheit beeinträchtigen. Insofern sollte während des BDT auch eine zusätzliche Leckageprüfung durchgeführt werden, um punktuelle Schwachpunkte aufzuspüren, insbesondere an den kritischen Stellen, wie es Durchführungen von Stahlstützen und Belüftungsrohren nun einmal sind. Siehe insoweit auch den Hinweis in der DIN 4108-7.

    Vermutung: Die Durchdringungen sind nicht luftdicht und es kommt dort zu Konvektion. Die 4. Stelle hat nach Deinen Angaben nur 30 cm Abstand zu einer der Stützen. Vielleicht ist aber auch eine Folieüberlappung nicht luftdicht abgeklebt. Deine Annahme, dass das Kondensat zunächst im oberen Bereich der Dämmung ausfällt, ist richtig. Liegt am Taupunkt. Das ganze ist aber auch erst im Anfangsstadium. Die Feuchtigkeit wird sich bei weiterem Zuwarten aufschaukeln.
     
  3. #3 hotWolf, 18.11.2013
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    Oh Gott - auf die Idee nichts zu tun komme ich garantiert nicht.

    Obwohl die Ursache noch nicht feststeht, so herrscht natürlich auch noch die Befürchtung, daß in den Bereichen, wo man aktuell nicht hinkommt (die Dämmung in der Dachschräge) auch was faul ist. Wie kann man das denn zerstörungsfrei abklären?
     
  4. #4 hotWolf, 19.11.2013
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    Ergänzung: Gestern haben wir ja den Bretterboden entfernt und die Dämmung eingebaut gelassen. Heute morgen kam der Bauleiter vorbei. An allen 4 Stellen war keine Feuchtigkeit mehr zu spüren. Das im Dachspitz gestern abgestellte Hygrometer zeigte 70% rel. LF bei 4°C. Eine typische Situation, wo man viel reden kann und nicht gescheiter wird. So wie ich es einschätze, haben wir aktuell kein massives Problem, aber die 4 feuchten Stellen hatten und haben ja ihre Ursache. Den Bretterboden haben wir nach Rücksprache mit dem Dachdecker im Sommer ohne zusätzliche Auflattung und somit ohne Hinterlüftung ausgeführt. Der Bauleiter meinte, daß die Hinterlüftung besser wäre, aber es ändert ja nicht an der Problemursache. 98 % der Dachspitzfläche war ja nicht feucht, und da hat die Dämmung auch gegen den Boden gedrückt.
    Wir sind so verblieben, daß ich den Boden bei den Problemzonen nochmals anbringe und wir das das ganze nochmals anschauen.

    Gruß Wolf
     
  5. #5 Kalle88, 19.11.2013
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    Ach man ey... Thermik in der Waagerechten funktioniert einfach nicht. Hinterlüftung scheint das Heilmittel für alles zu seien... Eine Leckagenortung wäre weitaus sinnvoller, als sinnlos irgendwo ne Hinterlüftung ohne Funktion zu erstellen. Haben Sie die Dämmung schon mal hochgenommen und eine Sichtprüfung vorgenommen? Vielleicht handelt es sich ja um eine Leckage die mit bloßem Auge sichtbar ist.
     
  6. #6 rokker33, 20.11.2013
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    Hi,
    wir hatten im gedämmten Boden des Dachspitz (Decke zum ausgebauten DG) auch an einer Stelle Feuchteprobleme, bei intakter Dampfsperre. Auch wir haben OSB Platten als begehbaren Boden im Dachspitz (nachträglich) angebracht. Die Platten waren von unten (zur Wolle hin) feucht mit Schimmelbildung.

    Das Problem war die Solarleitung: die lag nicht in der Dämmwolle sondern oben drauf mit Luft zur OSB Bodenplatte. Meine Erklärung war, dass sich im Winter bei laufender Solaranlage die Luft zwischen Solarleitung und Platte erwärmt und Feuchtigkeit aufgenommen hat, die an der kalten OSB Platte (unterseite) auskondensiert ist. Wir haben nachgedämmt und seitdem ist es gut. Hinterlüftung war auch der Vorschlag unseres Hausbauers. Wenn das Problem trotzdem noch auftreten sollte, dann mache ich das vielleicht.

    Habe ich das richtig verstanden, dass die Stahlträger die thermische Hülle durch den Dachspitzboden durchdringt? Ist das eine Wärmebrücke mit Potential durch die Bodenplatte eingeschlossene Luft zu erwärmen? Das nur als Hinweis.

    Aber die Leckageprüfung würde ich auf jeden Fall machen. Sehe das wie Kalle: zuerst das einfachste und zuerst Ursache finden.
     
  7. #7 hotWolf, 20.11.2013
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    Ja. Das eine Ende der Stahlstütze steht auf der beheizten Betondecke des OG und geht durch die Dämmschicht hoch zum Dachfirstbalken. Ich muß mal eine Temperaturmessung an der Stahlstütze machen, um zu sehen, ob sie in der Dämmschicht Wärme abgibt, oder Wärme aufnimmt - sofern ich das überhaupt ermitteln kann. Es war aber schon auffällig, daß an diesen diese Stützen etwas Feuchtigkeit war. Wobei - wenn das eine Ursache wäre, dann müßte das Problem je kreissymmetrisch um die Stützen sein - und das habe ich anders in Erinnerung. Ich wollte die Stützen eh jetzt mit Styropor dämmen, aber jetzt warte ich erst mal ab.

    Zur Leckageprüfung - wie läuft das denn ab? Kann man die selber mit entsprechenden Utensilien durchführen und was braucht man dazu?

    Gruß Wolf
     
  8. #8 hotWolf, 20.11.2013
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    Ich habe gerade mal bezüglich der Leckageprüfung gegoogelt. Ich werde mich mal auf die Suche nach einem Federbüschel machen.:think
     
  9. #9 hotWolf, 20.11.2013
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    Ich bin heute gleich mit einem Federbüschel auf die Suche gegangen. Dabei habe ich an 2 Stellen, wo es feucht war, folgendes entdeckt:

    Bei Stahlstütze Bild 2.jpg Neben Treppe Bild 3.jpg

    Man sieht auf beiden Bildern, daß die Folie am Klebeband hochsteht und einen Durchgang von der Innenhülle in die Dämmung bildet. Den Federwisch zum Strömung auffinden ist auch zu sehen, wobei an den Durchgängen ohne Zutun keine Strömung zu vernehmen war. Erst, wenn man etwas auf die Folie drückt, dann bewegen sich die Federfusseln. Aber es wird wahrscheinlich kein Zufall sein, daß diese Wölbungen genau an den feuchten Stellen sind.
    Als die Dampfsperre ausgeführt wurde, hatten wir das Gewerk meiner Meinung nach schon gründlich angeschaut. Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob dieses Problem bereits damals bestand, oder ob es sich durch Spannung zwischen Klebeband und Folie erst später eingestellt hat.
    Die Frage ist, wie jetzt weiter vorzugehen ist. Klar werde ich die Löcher abkleben. Würdet Ihr die komplette Dachspitzdämmung jetzt zur Prüfung rausnehmen? Und was ist mit der Dämmung, die weiter unten in der Dachschräge hinter den Rigipsplatten und der Untersparrendämmung eingebaut ist. Dort kommt man ja ohne Abbruchmaßnahmen nicht mehr hin.

    Gruß Wolf
     
  10. #10 rokker33, 20.11.2013
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    Naja, wie Kalle schreibt: ich hab die Wolle aus dem Gefache rausgeholt und die Folie penibel genau angeschaut ;) Pragmatisch eben. Damit lässt sich natürlich nicht prüfen, ob die Durchdringung am Stahlträger 100% dicht ist.

    Ansonsten vielleicht einen unabhängigen Profi zur Begutachtung vor Ort hinzuziehen.
     
  11. #11 Kalle88, 20.11.2013
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    Ich kann zwar verstehen, dass sie momentan etwas aufgeregt sind. Meinen Sie aber, dass die Panik gerechtfertigt ist? Wurde denn am Anfang nicht kontrolliert? Jetzt alles aufzuhacken ist zwar Möglich, verursacht meiner Meinung aber nur unnötige Kosten. Ob man im Nachhinein mit Unterdruck und Nebel noch Dinge feststellen kann, da bin ich überfragt. Das müsste aber ein Fachmann, der sowas wie Leckagenortung anbietet wissen und auch entsprechend beraten können...
     
  12. #12 hotWolf, 20.11.2013
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    Ich panike gerade nicht. Aber die Frage, wie es an den Klebestellen unter der Dachschräge aussieht bleibt offen und die Phantasie tut ihr übriges. Was ist, wenn es dort auch solche Wölbungen des Klebebandes gibt? Die darüberliegende Unterspannbahn könnte ja auch das Ablüften behindern und dann haben habne wir doch die Voraussetzungen für Schimmel.

    Wie weiter oben geschrieben: Wir haben das Gewerk seinerzeit geprüft. Und ich denke sogar gründlich. Aber es ändert nichts daran, daß jetzt die Klebefolie trotzdem an den Stellen absteht.
     
  13. #13 Kalle88, 20.11.2013
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    Wie soll sie das Ablüften behindern, wenn sie hoch diffussionsoffen ist? Sollte sie zumindestens sein. Geht natürlich auch anders.



    Dann denke ich, dass Sie vertrauen in die damalige Prüfung fassen sollten. Und dann wird ja nicht nur der BDT Test gemacht worden sein, sondern mehr. Schützt Sie natürlich nicht, wenn das Material falsch verarbeitet wurde oder es ermüdet. Ich möchte mich hier nicht auslassen über das Thema, weil ich dann wieder Haue bekomme. Wie Werthaltig Ihre Konstruktion am Ende ist, zeigt die Zeit. Ist ein gewisses Spiel mit dem Feuer...

    Sie sollten grundsätzlich aber vom Fall ausgehen, das es auf Dauer funktioniert. Sie würden sich die Fragen nicht stellen, hätte es die Leckagen nicht gegeben. Ob sie damit aber automatisch beseitigt wären? Die Prüfung sollte da Sicherheit gebracht haben.
     
  14. #14 hotWolf, 27.11.2013
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    Zwischenstand

    Ich möchte den aktuellen Status berichten. Seit einer knappen Woche sind die aufstehenden Stellen der Folie mit Klebeband überarbeitet. Seither ist an diesen Stellen keine Feuchtigkeit mehr aufgetreten. Das sieht schon mal soweit gut aus.

    Bleiben noch die Durchbrüche der zwei Stahlstützen und der Fallrohrbelüftung. Dort werde ich wahrscheinlich nachdämmen und sie in den Warmbereich des Hauses zurückholen. Wenn ich das gemacht habe, dann kann ich nochmals über diesen Schritt berichten.

    Danke soweit für die konstruktive Hilfe.

    Gruß Wolf
     
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