Decke in Schule eingestürzt -Kripo ermittelt

Diskutiere Decke in Schule eingestürzt -Kripo ermittelt im Trockenbau Forum im Bereich Neubau; In Rietberg im Kr. Gütersloh hat sich eine Decke eines Schulneubaus die Sommerferien ausgesucht, um einzustürzen. Die Baufirma steht unter...

  1. #1 Jürgen V., 30.08.2003
    Jürgen V.

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    In Rietberg im Kr. Gütersloh hat sich eine Decke eines Schulneubaus die Sommerferien ausgesucht, um einzustürzen. Die Baufirma steht unter Verdacht und ist seit Tagen nicht zu erreichen. Laut Gutachter besteht im gesamten OG wegen erheblicher Baumängel akute Einsturzgefahr. Jetzt sollen alle tragenden Bauteile getestet werden.
    Nachdem am Anfang der Ferien bereits in Bielefeld die Decke über einem Ruheraum einer Kindertagesstätte in Bielefeld ebenfalls eingestürzt war, frage ich mich, ob wir noch das Recht haben, uns über häufige Baupraktiken auf dem Balkan, in Süditalien, in der Türkei oder Ägypten zu erheben, wo regelmässig Gebäude bei Erdbeben oder manchmal sogar ohne Erdbeben einstürzen, weil gepfuscht wurde.
    Ausserdem frage ich mich, wie denn bei öffentlichen Bauten die Bauausführung gerade von tragenden Teilen kontrolliert wird. Sollte es in Deutschland etwa eine Vorschrift zuwenig geben?

    - http://www.nw-news.de/news/lokal/gt/NW_20030823_4093338.html
     
  2. #2 Jürgen V., 30.08.2003
  3. #3 Torsten Stodenb, 30.08.2003
    Torsten Stodenb

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    Das ist mein Originaltext aus bau.de. Ist ja in dem Fall nicht schlimm, aber wenn man zitiert, dann geht das mit Gänsefüsschen vorne und hinten, und man weist auf die Quelle und den Autor hin. Sonst ist es nämlich genauso ein Pfusch, wie der, von dem hier die Rede ist. O.k. :boxing ?

    TST
     
  4. #4 NBasque, 31.08.2003
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    Tragende Teile ??

    in der zu Ende gehenden Sommerpause scheinen die Themen knapp geworden zu sein.

    Habe bislang kein tragendes Teil entdecken können. Hier wird aufgebauscht ohne Ende. Laßt doch mal die Kirche im Dorf !!!

    Das soll nicht heißen, daß Mängel verharmlost werden sollen; aber die Wertigkeit des Ereignisses ist in der Schlagzeile deutlich übertroffen. :irre :Roll
     
  5. #5 Robert12, 31.08.2003
    Robert12

    Robert12 Gast

    Ne Norbert,

    so nicht.Was würdest Du denn sagen wenn die Schulklasse darunter gesessen hätte?

    R.Welschbillig
     
  6. #6 NBasque, 31.08.2003
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    @robert

    Ergebnis und Ablauf des Absackens der "kleinformatigen" Deckenverkleidung sind mit Sicherheit nicht identisch. Mir ist bislang kein Fall bekannt, wo sich schlagartig alle Verbindungen gelöst haben und die abgehängte Decke in einem Stück flächig heruntergekommen ist.

    Auch die Bilder dieses Vorfalls sehen nicht so aus. Überdies ist wohl erwähnenswert, daß die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt hat und allenfalls als Ordnungswidrigkeit durch die Baubehörde zu sehen ist.

    Wie schon in meinem vorherigen Beitrag gesagt: Die Schlagzeile greift deutlich zu weit. Auch meinen Kindern wünsche ich derartige Erfahrungen nicht. Als lebensbedrohlich wie letzthin der Einsturz einer Schule in Italien sehe ich das ganze allerdings nach wie vor nicht an.

    Jede Fahrt in einem deutschen Schulbus birgt ein deutlich höheres Risiko. Auch dessen sollte man sich vielleicht einmal bewußt werden.

    Aber ist nicht die deutsche Presse generell darauf getriggert negative Ereignisse zu reporten - von Sportergebnissen einmal abgesehen.
     
  7. MB

    MB Gast

    Ich bin da nicht sicher

    Guckt euch in dem Parallel-Beitrag nochmal die Bilder 4 und 8 an. Worin waren denn die Schrauben / Nägel überhaupt verankert? In der Dämmung?

    Dem Bild nach zu urteilen ist das wirklich als Ganzes runtergekommen. Zumindest die eine Hälfte.

    Von so einer Decke tödlich verletzt zu werden ist nicht sehr wahrscheinlich. Aber bei der aufkommenden Panik sehr wohl.

    Ich sehe es wie Robert: das muß verdammt Ernst genommen werden. Und ein Bauleiter mit etwas Verstand hätte das auch schon bei der Montage sehen müssen.
     
  8. MB

    MB Gast

    Beinahe vergessen

    Wenn man sich mal die Ausreißspuren in der eigentlichen Bekleidung ansieht.......

    Sieht auf den Bildern so aus, als wären Bekleidung und Unterkonstruktion (Dachlatten) zusammen befestigt worden.
     
  9. #9 NBasque, 31.08.2003
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    Ketzerisch

    ohne ketzerisch sein zu wollen - wie oft und in welchen Arbeitsschritten sollte denn die Überwachung und Abnahme durch den Bauleiter erfolgen ?

    Oder sollte der Bauleiter ständig vor Ort sein? Ohne den dargebotenen Fall im Einzelnen zu kennen, gehe ich davon aus, daß die Ausschreibung der Leistung ordnungsgemäß erfolgt ist, keine Bedenken seitlich des Auftragnehmers angemeldet wurden, und trotzdem - aus welchen Gründen auch immer - falsche Befestigungsmittel zum Einsatz gekommen sind.

    Oder hätte die Verankerung der abgehängten Decke im Rahmen einer Probeverankerung hinsichtlich der erforderlichen Zugkräfte überprüft werden müssen.

    Wir fordern einen sofortigen Erlass einer neuen Überwachungsanordnung für die Befestigung der Unterkonstruktion von abgehängten Decken. 3-fache Ausführung, 1 Exemplar an ......
     
  10. MB

    MB Gast

    Erstaunlich

    Denn sowas machen wir sogar weit unterhalb einer Bauleitung im Rahmen der Kontrolle. Zauberwort: "Digitalkamera".

    Bei unseren Ausschreibungen sind mittlerweile Digitalkameras Pflicht.

    Also bitte, wenn ein Bauleiter - der in der Tat ständig vor Ort zu sein hat - sowas nicht sieht.......

    Ja, dann sehe ich ein, daß man sich den sparen kann. Dann brauche ich ihn nicht.
     
  11. #11 C. Schwarze, 03.10.2003
    C. Schwarze

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    ... Fortsetzung


    http://www.nw-news.de/news/mantel/owl_nrw/NW_20031003_1725390000.html
    (Bildaufbau hakt- zum Ansehen auf Druckversion gehen)

    03.10. 2003
    RIETBERG: Bauskandal in der Schule weitet sich aus


    Ausführende Baufirma hat Insolvenz beantragt - Mit Fotos zum Thema


    VON ELISABETH ROTTMANN
    Rietberg. Im Bauskandal von Rietberg (Kreis Gütersloh) ist ein neues Kapitel aufgeschlagen worden. Der Inhaber der Firma aus Anröchte im Kreis Soest, die für den Pfusch am Bau der neuen Realschule verantwortlich gemacht wird, hat sich für zahlungsunfähig erklärt.

    Der Insolvenzantrag des Anröchters ging beim zuständigen Amtsgericht in Paderborn nur eine Woche nach der Vorlage des Abschlussgutachtens ein, das die Stadt nach dem überraschenden Einsturz einer Decke in dem Neubau in Auftrag gegeben hatte. Sachverständiger Karl Heinz Rasper, der auch zum Expertenteam nach der Düsseldorfer Flughafen-Katastrophe gehörte, fasste in einem 85-seitigen Bericht seine vernichtende Kritik zusammen: Die Arbeit der Anröchter sei teilweise „äußerst mangelhaft“, das Ergebnis „minderwertig bis unbrauchbar.“ Für die Stadt Rietberg ergibt sich daraus ein weitaus schlimmeres Bild der Pfuscharbeiten als bisher angenommen.

    Schon nach einer ersten Begutachtung im August hatte der Sachverständige das gesamte Obergeschoss der neuen Realschule für Einsturz gefährdet erklärt. Jetzt bescheinigte er auch den Deckenverkleidungen im Untergeschoss deutliche Baumängel. Die bilden zwar keine akute Gefahr, müssten aber dennoch saniert werden. Das soll spätestens in den Weihnachtsferien passieren.

    Rietbergs Beigeordneter Dieter Nowak ist daher sicher, dass sich die tatsächliche Schadenssumme „mindestens verdoppeln“ wird. Ursprünglich war die Stadt von 50.000 Euro ausgegangen, die sie von der Anröchter Firma ersetzt haben wollte. Dass die Schadenersatzforderungen aus Rietberg den Anröchter Bauunternehmer in den Ruin getrieben haben könnten, hält Nowak für ausgeschlossen: „Bisher hat er ja nicht einen einzigen Euro gezahlt.“

    Die Chancen, den insolventen Unternehmer zur Kasse zu bitten, sind jetzt jedoch deutlich gesunken. Nowak geht dennoch davon aus, dass die Stadt auf dem Pfusch-Schaden nicht selbst sitzen bleibt. Im Zuge der Gesamthaftung müsse dann eben das Paderborner Architekturbüro zahlen, dem die Bauleitung für die Realschule übertragen worden war.
     
  12. JDB

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  13. #13 C. Schwarze, 03.10.2003
    C. Schwarze

    C. Schwarze

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    Heute stehen aber 2 Dinge drin.
    1. Wer die Bauleitung inne hatte.
    2. Das die Baufirma Insolvenz angemeldet hat, was wohl kaum jemanden überrascht hat, oder?
     
  14. mls

    mls Bauexpertenforum

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    soll ich raten?

    sämtliche planungs-/überwachungsleistungen wurden weit unter hoai geschrubbt, echten firmenbauleiter (der den namen verdient) hat´s nicht gegeben weil nicht im etat, den auftrag hat der billigste nach nachverhandeln bekommen. wir müssen ja schliesslich alle sparen.

    ich wollte, ich hätte nicht recht!
     
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