Diffusionsdruck durch Beton mit Abdichtung

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  1. IEEE

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    Liebe Bauexperten,

    ich habe ein bauphysikalisches Problem zu lösen und hoffe, dass vielleicht jemand damit Erfahrung hat.

    Es geht um einen Trocknungsbehälter aus Beton in dem Temperaturen um die 80°C und relative Luftfeuchte um 90-100% herrschen. Der Luftdruck im Innern ist unwesentlich höher als außen. Innen gibt es eine Schaumglasdämmung bei der davon auszugehen ist, dass sie (inzwischen) wasserdurchlässig ist. Unter einer Außenabdichtung (negtiv Abdichtung) bildeten sich wohl großflächige Wasserblasen zwichen Beton und Abdichtung.

    Und jetzt meine Unklarheit: Der Wasserdampfpartialdruck ist im Innern natürlich größer als außen. Aber wenn es eine diffusionsdichte Außenabdichtung gibt, sollte es meiner Meinung nach nicht zu einer Druckdifferenz und damit zu einer resultierenden Kraft kommen, die die Abdichtung nach außen drückt. Wenn es Wasser unter der Abdichtung gegeben hat, vermute ich durch Kondensation bei niedriger Außentemperatur. Wenn das Wasser dann einmal flüssig vorliegt und nicht zurückdiffundieren kann, könnte tatsächlich die Abdichtung (bisher Bitumenschweißbahn) abgelöst werden.

    Hat jemand Erfahrung damit und kann meine Gedanken einordnen?

    Mit herzlichem Gruß

    Johannes
     
  2. #2 Tilfred, 26.11.2024
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    Ich kram mal in meinem alten Wissen aus Wäreme- und Stoffübertragung.

    Verkürzt: Diffusion ist partialdruckgetrieben. Aus diesem Grund diffundiert der Wasserdampf (durch die kaputte Innenabdichtung) durch den Betonbehälter. Außen kondensiert es dann an der Außenabdichtung und kann nicht mehr wegdiffundieren.
     
  3. #3 Singlewohnung, 26.11.2024
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    Ich kenne Schaumglas nur als Foamglas und bei einem über 30j alten Keller an dem ich nachträglich angebaut
    habe war das Foamglas noch ok.

    Das säuft ja nicht ab wie andere Dämmung. Es roch auch noch beim schneiden wie vor 30 Jahren :D
    Feuchtigkeit hinter deiner Negativ Abdichtung entsteht meiner Meinung nach durch Klebefehlstellen wo sich dann Kondensat bilden kann.

    Ob sich diese Stellen dann von selbst vergrößern wie bei einem Flachdach zb. weiß ich nicht.

    Schweißbahn senkrecht verarbeiten ist auch nicht ohne.
    Früher durften die Bitumenbahnen max. 70cm breit sein bei Senkrechter Abdichtung um einen Anpressdruck beim verarbeiten zu gewährleisten.

    Wie das heute ist weiß ich nicht die Materialien verbessern sich ja laufend laut Hersteller und Datenblätter :biggthumpup:
     
  4. #4 Fabian Weber, 26.11.2024
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    Ich würde auch von Tauwasser ausgehen, da ja anscheinend innen eine entsprechende Dampfsperre fehlt.

    Also Innenabdichtung wäre mein Vorschlag.
     
  5. BaUT

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    Der Bauphysiker sagt:
    Dämmung gehört auf die Kaltseite.
    Abdichtung gehört auf die feuchte Seite.
    Dampfsperren gehören auf die Seite mit dem höheren Dampfdruck.

    Man kann natürlich auch das Foamglas vollflächig in eine PMBC einschwimmen, die dann gleichzeitig als Dampfbremse wirkt. Aber für solche Lösungen gibt es auch Grenzen, grad hinsichtlich der Temperatur in der Klebezone.
     
  6. #6 Singlewohnung, 27.11.2024
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    Es wird wohl so geplant worden sein das Schaumglas = Dampfsperre
     
  7. IEEE

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    Danke für die Ideen und Hinweise.

    Es handelt sich (leider) um einen alten Bestandsbau für einen energieintensiven Trocknungsprozess bei dem der Transmissionwärmeverlust das aller kleinste Problem ist.
    Falls die Dachfläche von außen neu abgedichtet werden soll (um die Anlage, deren Halbwertszeit überschritten ist weiter zu nutzen) ist mein Problem nun abzuschätzen ob durch Diffusion und/oder Kondensation die äußere Abdichtung abgelöst werden könnte.
    Meiner physikalischen Meinung nach sollte reine Diffusion von innen durch das (vermutlich) nicht mehr dichte Schaumglas und den Beton nicht zu einer resultierenden Kraft führen, die eine handelsübliche Bitumenschweißbahn ablösen kann.
    Bei immer weiterer Kondensation von Wasser zwischen Beton und Bitumenschweißbahn könnte dann die Zughaftfestigkeit doch nicht reichen?
     
  8. Singlewohnung

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    Wenn du mal früh morgens wenn es noch frisch ist so eine Luftblase aufschneidest findest du oft sehr wenig Feuchtigkeit das kannst oft mit einem Wattestäbchen wegtupfen.

    Die Gleiche Luftblase in der Prallen Mittagssonne ist dann doppelt so groß und es zischt nur noch beim öffnen

    Es reicht somit sehr wenig Kondensat aus um diesen Prozess in gang zu bringen.
    Dieses kann so lange wachsen bis es eine Möglichkeit gibt für einen Druckausgleich ( meistens nach innen in zb. Dämmschicht)

    Du bekommst die neue Schweißbahn nicht zu 100% vollflächig mit der alten Abdichtung verschweißt.
    Die alte Abdichtung ist auch oft schon so marode das die Einlage schon sichtbar wird.
    Das sind dann Klebefehlstellen wo dieser Prozess beginnt.

    Bei einem normalen Flachdach kein Problem nennt sich dann zb. Regenerationsbahn im Angebot.
    Oder zusätzlich eine Dampfdruckausgleichsschicht aufbringen.

    Wenn dort aber solche temperaturen im inneren herschen wie bei dir geht es noch schneller.
    Das Dach bzw. die Abdichtung wird aber nicht so weit gelöst das es bei Sturm wegfliegt.

    Evtl. mal über eine Vlieskaschierte Folienabdichtung nachdenken.
    + je nach Dachform evtl. zusätzlich für Entspannung am First sorgen durch zb. kleinen Lüfter nur für die Letzte Abdichtungslage
    das sollte klappen.
     
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