Erfahrungen Isorast

Diskutiere Erfahrungen Isorast im Praxisausführungen und Details Forum im Bereich Architektur; Hallo liebes Bauexperten-Forum, ihr habt es im Titel vermutlich schon gelesen...mir geht es um Erfahrungen mit dem im Internet so vielfach...

  1. 19mia95

    19mia95

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    Hallo liebes Bauexperten-Forum,

    ihr habt es im Titel vermutlich schon gelesen...mir geht es um Erfahrungen mit dem im Internet so vielfach diskutierten Isorast. Mein Partner und ich sind seit einigen Jahren auf der Suche nach einem Haus und haben jetzt eins gefunden, was uns an sich ganz gut gefällt und auch erstmal vom Preis-Leistungs-Verhältnis ganz gut wirkt. Folgend mal ein paar Eckdaten:

    • Baujahr 1999
    • Energieeffizienz laut Energieausweis (Verbrauchsausweis): A
    • Gebaut mit Isorast-System
    • inkl. Wärmepumpe
    • inkl. Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
    • inkl. Solaranlage für 500 ltr. Warm-Wasser-Speicher
    • inkl. ca. 12.500 ltr. Wasser-Zisterne
    Nun macht uns natürlich vor allem die Sache mit Isorast zu schaffen. Wir haben schon alle möglichen Beiträge, auch hier im Forum dazu gelesen und würden das ganze jetzt erstmal nicht für uns ausschließen. Allerdings fehlen uns ein wenig die Langzeitberichte. Wir konnten leider keine Erfahrungen von Leuten finden, die schon 20 oder mehr Jahre in so einem Haus leben und dementsprechend berichten könnten, ob es da aufgrund der Bauweise vielleicht langfristig doch irgendwelche größeren Probleme gibt.

    Ich freue mich auf jegliche Rückmeldungen :)

    PS: Bitte entschuldigt, falls ich das falsche Forum gewählt habe....das hier ist mein erster Beitrag und ich war mir sehr unsicher, wo ich mit dem Thema richtig aufgehoben bin.

    Vielen Dank und viele Grüße
    Mia
     
  2. nordanney

    nordanney

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    Was bedeutet „natürlich“ und was macht euch zu schaffen?
    Welche konkreten Fragen hast du? Ist halt auch „nur“ ein Haus, aber in anderer Bauweise.
     
  3. Holzhaus61

    Holzhaus61

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    Na ja, machen wir uns nichts vor: von allen Bauweisen ist das ein "Exot". Man hasst es, oder man liebt es.

    Fakten sind: Energieeffizient , es ist ne WP da, es ist ne Lüftung da, es ist Solar da. Das sind schon mal positive Fakten. Wobei ich jetzt nicht weiß, wie alt die Sachen sind, vermutlich aber aus dem Baujahr.

    Heißt, nach 25 Jahren muß man sicherlich Reparaturen erwarten, bis hin zum Austausch. Dann natürlich immer, was gibt es sonst für Angebote auf dem Markt, zu welchem Kurs vor allem.

    Ein Anbau/Umbau gestaltet sich eventuell schwieriger, als bei herkömmlicher Bauweise.

    Aber wenn das Haus so passt?
     
  4. 19mia95

    19mia95

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    Natürlich einfach daher, da diese Bauart ja in den Foren unter den Menschen die zumindest so wirken als hätten sie etwas Ahnung von dem ganzen Thema Bau usw. ziemlich schlecht geredet wird. Natürlich kann man mit jeder Bauart Pech haben und es kann versteckte Mängel etc. geben, aber wir haben eben aufgrund der von mir beschriebenen fehlenden Berichten zu den Langzeiterfahrungen mit dieser Bauart Angst, dass sich das ganze in einigen Jahren bis Jahrzehnten als großer Fehler entpuppt. Daher hatte ich gehofft Personen zu finden, die vielleicht schon mehrere Jahrzehnte in einem Isorasthaus wohnen und von ihren Erfahrungen berichten können.

    Freue mich aber wie gesagt auch über alle anderen Rückmeldungen/Meinungen zu dem Thema, da wir zwar alles geben uns bestmöglich zu informieren vor so einer großen Entscheidung, aber trotzdem immer das Gefühl bleibt, nicht genug Ahnung zu haben leider....

    Und genau dieses "man hasst es, oder man liebt es" verwirrt mich ehrlich gesagt so stark....trotz der ganzen Recherchen verstehe ich einfach nicht, wieso diese Bauart so viel mehr zu polarisieren scheint, als andere. Bei der ersten Besichtigung ist uns nicht negatives aufgefallen, auch das "Raumklima" was ja oftmals bemängelt wurde hat auf uns wie in jedem anderen Haus auch gewirkt.

    Die Sachen sind alle noch aus dem Baujahr, also ja da wird bestimmt mal was anfallen. Wobei der aktuelle Besitzer selbst Elektriker ist und sich daher damit rühmt, alles in so toller Qualität selbst gemacht zu haben.

    So passt das Haus schon. Machen uns aber zusätzlich noch Gedanken über das ganze Warmwasserthema. Das Wasser muss ja größtenteils über Strom erwärmt werden....das dürfte auch einiges an Kosten verursachen. Und dann noch die Frage wie das mit einer anteiligen Vermietung dann funktioniert. Das Haus hat eine Einliegerwohnung, welche wir gerne erstmal vermieten würden. Ob das mit der Wassererwärmung über Strom dann überhaupt so einfach geht mit der Abrechnung usw. ist die nächste Frage.

    Ihr merkt ziemlich viele offene Fragen leider....da sind wir doch immer etwas traurig keinen Experten im Bekanntenkreis zu haben oder selbst mal was handwerkliches gelernt zu haben....alles immer nur selbst im Internet zu recherchieren fühlt sich eben doch nur nach Halbwissen an.

    Viele Grüße
     
  5. nordanney

    nordanney

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    Ist bei Fertighäusern (Holzrahmen) auch nicht anders. Oder die Häuser von der Deutschen Reihenhaus (Betonwände).
    Bleibt - für mich, ich gehe da nüchtern ran, am Ende trotzdem nur ein Haus. Bauweise egal, das Haus mit Grundriss und Ausstattung und vor allem Lage muss passen.

    Fangt erst einmal vorne an, und nicht am Ende bei der Farbe der Gardinen.
     
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  6. 11ant

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    Ich denke, nein - und würde sagen: "Bauzeit gut, alles gut". Probleme kann es beim Bau mit Schalungssteinen vor allem während der Bauzeit geben: Bersten der Schalungssteine bei zu schnellem Füllen mit zu dünnflüssigem Beton (betrifft Systeme mit dünnwandiger Schalung) und ggf. Kiesnester. Nach 25 Jahren würde ich den 100.000 km Langzeittest allerdings als absolviert ansehen. Anbauten sind etwas schwieriger, und Wanddurchbohrungen ebenfalls (letztere allerdings wie durch Beton ohne Dämmstoff). Bzgl. Grundrißumgestaltungen mithilfe von Wanddurchbrüchen müssen solche Häuser immer dann nicht schwieriger sein, wenn das System nicht übertrieben konsequent angewandt wurde. Das kann man ja in der Bauakte sehen, ob ein System-Fanboy jedes Zwischenwändchen ebenfalls im System gebaut oder angemessenerweise dort dieselben Materialien eingesetzt hat wie im klassischen Stein auf Stein Hausbau (Kalksandstein, Trockenbauwände, ggf. Gipsdielen). Deutlich seltener als im klassischen Stein auf Stein Hausbau wird in Schalungssteinsystem-Häusern Porenbeton eingesetzt (obwohl dies hier für Decke und Dach meine erste Wahl wäre, aber nicht populär). Bei manchen solcher Systeme gibt es Typenhäuser mit komplett vorgeplantem "Miracoli Fix Bausatz" samt Bauantragsunterlagen aus der Schublade, dann wird gerne vom System nirgendwo abgewichen und folglich jedes Wändchen partout im System erstellt.
    Diese Zusatzfrage verstehe ich nicht ganz: wurde denn die Einliegerwohnung nur pro Forma gebaut, ohne die Zählerkreise und die KWL zu trennen ? (eine gemeinsame Lüftung mit einem Knoblauch- oder Räucherstäbchenfan wäre auch nicht so mein Ding).
    Ja, diese Bauweise ist in Aluhutkreisen und sonstigen Communities mit Ehen nur unter Glaubensgeschwistern schon signifikant beliebter als mainstreamige Bauweisen. Es ist aber keineswegs immer so, daß ein Schamane einen "Gorleben soll leben" Button in die Bodenplatte eingießen läßt. Ich habe schon wiederholt von ganz normalen Leuten gehört, die solche Häuser bewohnen. Nicht selten sind es Leute aus (Bau)handwerksberufen. Bänker nur selten, weil die am stärksten immun gegen ideologisch angehauchte Werbung sind, die in der Schalungssteinsystem-Szene recht beliebt ist (und die etwas außerdurchschnittliche Zusammensetzung der Kundenklientel erklärt).
     
  7. petra345

    petra345

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    Meine persönlichen Erfahrungen basieren auf den Holzwolle-Schalungssteinen, die unter Isospan von der Bausparkasse Mainz vertrieben wurden. Diese Schalungssteine hielten wenigstens dem Betondruck stand. Bei Isorast muß man da etwas stürzend eingreifen. Aber das betrifft alles nur den Aufbau.

    Wenn man in so einem Rohbau steht, hat man das Gefühl einer besonders warmen Wand. Das kommt daher, daß die Holzwolle wie auch das Styropor die eigene Körperwärme gut reflektieren.

    Betrachte man den vom Hersteller angegebenen u-Wert der Holzwolle-Steine entspricht er dem damaligen Wert der damaligen Bimssteine in 24 cm Wandstärke. Energiemäßig ist ein solches Objekt heute ein Sanierungsfall genauso wie die damaligen Objekte aus Bimssteinen.

    Bei Isorast hat man zwei Schichten zu je 5 bis 6 cm aus Styropor. 10 bis 12 cm Dämmung ergeben einen u-Wert der vermutlich nicht sofort gedämmt und energetisch saniert werden muß. Genaueres bekommt man vom Hersteller.

    Bei den Kosten hat man bei den Holzwolle-Steinen das Problem, daß immer nur ein Komplettpreis mit Fenster und Holzbalkendecken angegeben wird. Aber man bekommt nach etlichen Überlegungen den Eindruck, daß diese Steine recht teuer gegenüber Bimshohlblock waren. Dazu kommt bei beiden Schalungssystemen der Beton. Ein Schubkarren ist für eine Wand von der Größe eines Hohlblocksteines notwendig. Der Wert von ca. 30 l (aus dem Gedächtnis) wird sogar vom Hersteller angegeben, aber von den Selberbauern nicht verstanden. Also viel Arbeit für viel Geld.

    Heute nimmt man die Betonpumpe. Aber da zeigen die Styroporsteine ihren geringen Zusammenhalt, besonders wenn man die ganze Wandhöhe auf einmal betoniert. Das gibt Hektik, wenn der Beton bereits wartet und die Wand sich schiefstellt.

    Beim Isorast-System kann man die Steine auch einzeln kaufen. Billig ist das System auf keinen Fall gegenüber normalen Steinen wie Porenbeton. Dazu kommen die Betonkosten.

    Branntverhalten: Bei einem Zimmerbrand könnte das Styropor unter dem Putz schmelzen und ist schwer wieder instand zu setzen. Aber das zahlt die Versicherung. Ob die Prämien dabei höher sind, ähnlich wie bei einem Fertighaus aus Holz, sagt die Versicherung. Einfach fragen.

    Will man bei Isorast einen Nagel in die Wand schlagen, hält nur die Putzschicht aber kaum das Styropor. Also entweder nur leichte Bilder oder eine Verankerung im Betonkern mit langen Schrauben oder Nägel.

    Anbauen an das Objekt. Mit den Holzwollesteinen sollte das ohne Probleme möglich sein. Bei Isorast wird man das Styropor entfernen und sich mit dem Betonkern verbinden.

    Schlitze sind bei Isorast kein Problem. Das Styropor gibt schon nach, macht aber Krümel. Schlitze im Betonkern sind besonders schwierig bis unmöglich.

    Von dem fertigen Bauwerk ist nicht zu erwarten, daß es nach x-Jahren zusammenfällt oder eine besodnere Wartung erforderlich ist.
     
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  8. Baggerbedrieb

    Baggerbedrieb

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    Ich frage mich bei sowas ja immer wie man da was an die Wand bringen will? Da brauchste ja bei jeder Befestigung 20cm Schraube mit Hülse zur Druckableitung etc. ...
     
  9. 19mia95

    19mia95

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    Danke euch für die ganzen Antworten! Das hilft uns schon mal etwas weiter in der Entscheidungsfindung. Wenngleich wir uns nachdem eure Rückmeldungen zu Isorast jetzt ja auch nicht wirklich negativ waren schon fragen, wieso das System gefühlt nicht mehr am Markt relevant ist für Neubauten, wenn ich mir das Alter der Beiträge dazu anschaue....

    Bzgl. Raumgestaltung, die Innenwände sind alle nicht tragenden Wände Trockenbauwände (wegen Schallschutz natürlich etwas uncool). Aber Gestaltungsspielraum wäre da genug. Wenngleich die aktuelle Raumaufteilung aus unserer Sicht eigentlich so passt.

    Also Zählerkreise sind sicher getrennt (wenngleich aktuell der Stromzähler für die Einliegerwohnung ausgebaut ist, da dort wohl die Mutter des Eigentümers gewohnt hat). KWL ist glaube ich tatsächlich nicht getrennt, bin mir aber nicht 100% sicher, nehmen wir nochmal mit als Frage für die zweite Besichtigung kommende Woche.

    Stromkosten generell für das Haus aufgrund Warmwassererzeugung macht uns generell noch etwas Sorgen. Wollten bei der zweiten Besichtigung auch mal nach den aktuellen Stromverbräuchen fragen um hierfür ein Gefühl zu bekommen.
     
  10. nordanney

    nordanney

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    Warum? Durchlauferhitzer sind in Millionen von Wohnungen verbaut. Davon abgesehen kommt doch ganz viel warmes Wasser vom Dach. Also eine zentrale Versorgung. Ansonsten einfach eine WW-WP verbauen oder bei einem zukünftigen Tausch der WP darüber laufen lassen.
    Ich sehe für das WW lediglich im Winter Stromkosten anfallen. Was soll da passieren?
     
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  11. simon84

    simon84
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    Ein Bekannter von mir hat vor ca 12 Jahren mit einem ähnlichen System (vielleicht sogar diesem) in der Nähe von Heidelberg gebaut

    er hat viel in eigenleistung gemacht und es gab das eine oder andere kleine malheur beim Bau , wie zuvor beschrieben bei der Schalung

    er ist bis heute sehr zufrieden und hat weder Probleme mit ausgasungen/ Schadstoff Belastung (das war damals eins seiner Bedenken) noch mit Objekten an der wand aufhängen gehabt

    der hat auch eine alte LWWP und FBH. Heizkosten günstig …
     
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