Fragen zu Wandaufbau bei Neubau

Diskutiere Fragen zu Wandaufbau bei Neubau im Holzrahmenbau / Holztafelbau Forum im Bereich Neubau; Ich plane eine Doppelhaushälfte, die später als Mietobjekt dienen soll. Ich habe dazu mittlerweile zwei Angebote unterschiedlicher...

  1. #1 Rudi 67, 18.01.2011
    Rudi 67

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    Ich plane eine Doppelhaushälfte, die später als Mietobjekt dienen soll.


    Ich habe dazu mittlerweile zwei Angebote unterschiedlicher Hersteller, die sich für mich, als Laien, in der engeren Wahl befinden.
    Allerdings habe ich noch einige Punkte, für die ich noch andere (Eure) Meinungen einholen möchte, da mir selbst dazu das nötige Fachwissen fehlt und ich anderweitig nicht richtig fündig werde. Ausserdem lese ich auch hier im Forum immer wieder aus den Beiträgen heraus, dass jedes Projekt für sich alleine beurteilt werden sollte.

    1.) Problem „Wandaufbau“
    Hier die angebotenen Wandaufbauten von aussen nach innen:

    Anbieter A (KfW-Effizienzhaus 55 Standard / Fertighausanbieter):

    40mm Wärmedämmverbundsystem mit Naturstrukturputz
    16mm zementgebundener Massivbaustoff Cospan
    „Synergie-Dichtungsfolie“, diffusionsoffen, luftdicht
    Holzkonstruktion 60/240 mit 240mm Mineralfaserdämmung
    Feuchteschutz
    Holzkonstruktion 70/70 mit 60mm Mineralfaserdämmung
    16mm Holzwerkstoffplatte
    9,5mm Gipsbauplatte
    Tapete

    Anbieter B („3-Liter-Haus“ / Holzhausbauer):

    Mineralischer Oberputz
    60mm Putzträger-Dämmplatte
    200mm KVH-Ständer mit Zellulose-Dämmung WLZ 040
    OSB-Platten, Fugen innenseitig verklebt
    Installationsvorwand bestehend aus:
    Riegel 40/60mm
    HolzFlexdämmung 50mm von Homatherm
    Naturgips-Fermacellplatten 12,5mm
    Verfugt, Gewebebänder, verspachtelt

    Fragen von mir hierzu:

    1.) Anbieter B bietet im gesamten Haus eine extra Installationsvorwand an, ausser an der Gebäudetrennwand. Anbieter A bietet nur Santitär-Installationswände an.
    Ist es von großer Bedeutung, im gesamten Haus Installationsvorwände (IVW) zu haben?
    Ich weiß, dass es natürlich von Vorteil ist, aber ist eine fehlende IVW ein eklatantes Manko?
    Des weiteren bietet Anbieter A die zweite Holzkonstruktion mit 60mm Mineralfaserdämmung an. Allerdings ist diese zweite Holzkonstruktion nur durch einen "Feuchteschutz" (wie immer der ausgeführt ist!?) getrennt. Könnte (!) dies die „IVW“ dieses Anbieters A sein bzw. als solche tauglich sein? Ich werde dazu natürlich auch noch Anbieter A fragen.

    2.) Anbieter B führt die Dämmung mit Zellulose aus. Meine Bedenken sind nachträgliches Sacken der eingeblasenen Flocken oder deren Strukturstabilität über den Zeitraum von 20 Jahren und mehr. Gibt es dazu schon Erfahrungen, ob das mal passiert?
    Klar kann man jetzt sagen „bei fachgerechtem Einblasen passiert da gar nichts“, ist schon klar. Aber wie sieht es in der Praxis aus?
    Gibt es verstärkt / gelegentlich / gar keine Probleme mit Zellulose?
    Des weiteren bestehen diese Zelluloseflocken aus altem Zeitungspapier. Wie sieht es aus mit Blei / Druckerschwärze etc? Hol ich mir damit nicht geradezu „Sondermüll“ in die Wände?
    Für Zellulose spräche für mich der immer wieder angeführte Wärmeausgleich im Sommer. Ist das wirklich so spürbar?

    Im Gegenzug las ich im Internet mehrmals von der Anfälligkeit von Mineralwolle für Feuchtigkeit und der entsprechenden Schimmelgefahr.

    3.) Sind beide Möglichkeiten grundsätzlich dazu tauglich, die angestrebte Qualität KfW 55 oder "3-Liter-Haus" zu erfüllen?



    Für mich alles Fragen, für die ich selbst bis jetzt noch keine Antworten fand und auf Eure Hilfe hoffe.

    Bei etwaigen Antworten bedenkt bitte, dass Ihr es bei mir mit einem Laien in der Baubranche zu tun habt, der sich mit Fachausdrücken oder Abkürzungen noch sehr schwer tut.
    Also bitte habt Geduld mit mir, wenn ich zu doof nachfragen sollte.

    Besten Danke für Eure Hilfe und Einschätzungen im Voraus.

    Rudi
     
  2. R.J.

    R.J.

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    Zu deinem Installationebenenproblem kann ich nur raten mal die letzten Beiträge zu lesen. Das wurde zu genüge diskutiert und es gibt eigentlich keinen weiter Bedarf.

    Den Feuchteschutz von Anbieter A kann man nur rätseln, wahrscheinlich irgendeine Folie und das überall. Wie ist denn der Aufbau wenn nicht gerade eine Installationsebene vorhanden ist?

    Zur Zellulose: „bei fachgerechtem Einblasen passiert da gar nichts“ das gilt auch für die Praxis. Bei Bedenken gegen die Zellulose würde ich bei den Herstellern direkt eine Unbedenklichkeitsbescheinigung anfragen, ggf, wie das von Herstellerseite aus überwacht wird.
    Sommerlichen Wärmeschutz erreichst du über die Transparenten Bauteile, bei den heutigen Dämmstandards spielen die Wände eine untergeordnete Rolle.
     
  3. R.J.

    R.J.

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    Zu 3. Ein Haus besteht nicht nur aus Außenwänden, von daher kann man hier keine Aussage treffen. Weniger sollte es aber nicht sein.
     
  4. mls

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    unabhängig von der installationsebene müsste "A" billiger (nicht unbedingt
    günstiger) anbieten können.

    eine IE mit 40/60 und 50mm dämmung .. aha?

    wird die andere dhh auch in holzbauweise erstellt?
    brandschutz, feuchteschutz?
     
  5. #5 Rudi 67, 18.01.2011
    Rudi 67

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    @R.J.
    Installationsebene:
    Dann werde ich halt nochmal alle vorhergehenden Beiträge durchackern müssen. OK

    Feuchteschutz:
    Das ist der Aufbau an den Stellen, wo explizit keine Installationsebene vorgesehen ist. "Installationsebenen" sind bei Anbieter A nur für Bad, WC und Dusche vorgesehen.

    Zellulose und Punkt 3:
    Danke für deine Einschätzung

    @mls
    Anbieter A ist für mich ein wenig kostengünstiger.
    Worin liegt allerdings in deiner speziellen Formulierung der Unterschied zwischen 'billiger' und 'günstiger'? In diesem speziellen Fall.

    40/60 Lattung und 50er Dämmung ist interessant, nicht wahr. Ist mir auch schon aufgefallen und muss von mir geklärt werden.

    Die andere Doppelhaushälfte wird definitiv von Anbieter B in obiger Bauweise erstellt.
    Welche speziellen Anforderungen an Brand- und Feuchteschutz sind zu beachten?

    Danke und besten Gruß
    Rudi
     
  6. R.J.

    R.J.

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    Naja, was die Landesbauordnung eben so vorgibt. Und dann kommt es darauf an welcher Hersteller erfüllt mit seinem Aufbau den Anspruch entweder nach Norm oder nach Zulassung.
    Für den Feuchteschutz gelten die üblichenen bauphysikalischen Anforderungen, ist aber für A ohne weitere Materialkennwerte schwer zu bewerten. Alles was nach der Ebene Feuchteschutz kommt konnte man i.ü. schon als Installationsebene sehen.
     
  7. flo79

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    Also Anbieter B gefällt mir besser bzw. gut bis auf das 50mm Problem. Dürfte teurer sein als A. Würde mich aber trotzdem dafür entscheiden.

    Bezüglich Zellulose-Dämmung bietet der Hersteller Ho...therm von dem auch die Dämmung der Install.ebene und evtl. auch die Putzträger-Dämmplatte kommt auch Zellulose-Dämmplatten an. Evtl. werden die verwendet bzw. kannst mal fragen ob die verwendet werden könnten. Dann dürfte nichts sacken. Mir gefällt das Produkt, bin aber kein Spezi:hammer:

    Gruß Flo
     
  8. #8 Rudi 67, 19.01.2011
    Rudi 67

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    Hallo Flo und R.J.

    Danke nochmal für Eure Hilfe.

    Laut telefonischer Auskunft von Anbieter A ist genau die Ebene in der Lattung 70/70 mm die vorgesehene IVW, die jedoch von der "regulären" Dämmschicht nur duch eine Folie (Feuchteschutz) getrennt ist.
    Seht ihr da einen großen Nachteil darin, dass hier nur mit einer Folie gearbeitet wird, im Unterschied zu Anbieter B, der fugenverklebte OSB-Platten als Trennschicht verwendet?

    Wenn ich das richtig verstanden habe, wird doch angestrebt, das Haus bis zur Hauptdämmschicht (von innen nach aussen) möglichst luft- und feuchtigkeitsdicht abzuschotten. Die weitere Dämmung richtung Aussenputz soll dagegen diffusionsoffen gehalten sein.

    Bekomme ich diese Dichtheit mit abgeklebten OSB-Platten überhaupt hin und ist da nicht eine Folie die bessere / sicherere Variante?

    Besten Gruß

    Rudi 67
     
  9. mls

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    spätestens, wenns um belastbare standsicherheitsnachweise geht,
    kommt die wahrheit an ans licht :p

    manchmal dann, wenns die bauordnung vorschreibt, manchmal erst dann,
    wenns risse gibt.
     
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