Fundament abgesackt

Diskutiere Fundament abgesackt im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Liebes Forum! Nachdem wir nun schon eine Weile suchen, haben wir wieder ein Haus ins Auge gefasst. Äußerlich passt alles, Lage, Größe,...

  1. #1 WieJetzt, 13.01.2015
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    Liebes Forum!

    Nachdem wir nun schon eine Weile suchen, haben wir wieder ein Haus ins Auge gefasst.

    Äußerlich passt alles, Lage, Größe, Charme. Es ist ein ehemaliges Bauernhaus von 1915, bei dem auch einiges saniert/modernisiert werden muss.

    Nun hat sich bei der Besichtigung ein großer Unsicherheitsfaktor aufgetan: wir haben hier in der Gegend Moorboden, so dass der vordere Teil des Hauses auf Pfählen gegründet ist. Nachträglich wurde ein Anbau errichtet, der ein normales Fundament hat.
    Dieser Anbau scheint ein Stück abgesackt zu sein, so dass sich nun diverse Risse in Außen- und Innenwänden zeigen. Feucht ist aber nix.

    Der Makler sagte es wäre problemlos möglich das Fundament zu verstärken, indem eine Art Harz in den Boden gespritz wird. Dieses füllt Hohlräume aus, festigt den Boden und verhindert ein weiteres Absacken.
    Das klang so locker-flockig, ich denke aber dass das ein größeres und vorallem teures Unterfangen werden wird.

    Meine Frage nun: hat hier jemand schon mal Erfahrungen mit so etwas gemacht und kann mir etwas dazu erzählen? Welche Betriebe führen so etwas aus und wenn ich im Vorfeld noch jemanden drauf schauen lassen möchte, wen nimmt man da? Statiker, Gutachter, Architekten?

    Ich befürchte fast, Abreißen und neu bauen könnte billiger kommen...

    Ich danke schon mal für die Antworten!
     
  2. Taipan

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    Du brauchst einen Sachverständigen für Schäden an Gebäuden. Der wird eine Bestandanalyse vornehmen, mögliche Ursachen erkunden und dir dann wahrscheinlich einen Baugrundler und Statiker nahe legen, die das ganze dann detailliert klären und dir auch einen Kostenrahmen nennen können.

    Mit einer Verpressung mit Harz wirds wahrscheinlich nicht getan sein ... mit 5 EUR auch nicht.
     
  3. #3 wasweissich, 13.01.2015
    wasweissich

    wasweissich Gast

    würdest du als makler dem kaufinteressenten sagen : ich habe da meine bedenken , dass das ding ein groschengrab werden kann ... ?

    ich denke nicht , das dürfte eine satte provision in weite ferne rücken ....
     
  4. #4 Gast036816, 13.01.2015
    Gast036816

    Gast036816 Gast

    dann ist abreissen und den neuen anbau auch auf pfähle zu setzen, die sinnvollere lösung und den makler als spruchbeutel anzusehen.
     
  5. #5 Inkognito, 13.01.2015
    Inkognito

    Inkognito Gast

    Da haben Sie den richtigen Riecher. Grundsätzlich: Glauben Sie Maklern nur das, für was sie zu haften bereit sind. Also nichts.
     
  6. rodopp

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    zur Frage der Kosten der Fundamentverstärkung durch "Harzinjektion" - diese Methode wurde durch einen gerichtlich bestellten Sachverständigen bei uns für ein "einfaches Einfamilienhaus" vorgeschlagen, da die Bodenplatte nicht nach Planung, aRdT usw. erstellt wurde.
    Insgesamt handelt es ich um ca. 35 m der Fundamente, die verstärkt werden müssten - dafür hat der gerichtlich bestellte Sachverständige in einem gerichtlich bestellten Sachverständigengutachten im Jahr 2013 die Kosten auf ca. 46.500 € brutto geschätzt.

    Den Namen der Firma, die diese Methode anbietet, darf ich hier nicht aufführen, es gibt aber vielleicht auch andere Firmen/Methoden und somit können sich natürlich auch andere Kosten ergeben.
     
  7. #7 gunther1948, 14.01.2015
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    hallo
    soweit ich informiert bin geht diese harz-injektion nicht bei allen anstehenden bodenarten und bei moor-/torfboden hätte ich da so meine bedenken.
    da haste ja den richtigen berater

    gruss aus de pfalz
     
  8. #8 WieJetzt, 14.01.2015
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    Vielen Dank schon mal für die Antworten.
    Ich habe gerade mit einer Firma gesprochen, die so etwas ausführt. Man sagte mir, in unserer Gegend ist das mit dem Harz Quatsch. Kurzfristig hilft es zwar, nach 5 Jahren ist die Bude aber wieder tiefergelegt und ich stehe vor dem selben Problem.

    Man könne aber mit einer ähnlichen Technik nachträglich Pfähle einbringen, die bis zu 20m tief gründen. Bei Moor oder Torfboden sei das das Mittel der Wahl.

    Mal vom worst case ausgegangen, ein recht großes Stück des Hauses (man misst das wohl in Laufmetern und nicht qm, was mir aber logischer vorkäme...) ist gleichmäßig abgesackt, über den Daumen gepeilt, lägen wir bei ca. 30t€. Das könnte sich aber auch drastisch reduzieren, wenn nur eine Ecke/eine Seite verstärkt werden müsste. Vermutlich gehts aber auch in die andere Richtung drastisch teurer.

    Um genaueres zu sagen, bräuchte ich ein Bodengutachten, Fotos vom Gebäude und einen Grundriss.

    Auf meine Frage, ob bei dem ganzen Unterfangen noch ein Statiker hinzugezogen werden müsste (ich gehe davon aus, wenn sich die Standfestigkeit des Fundaments ändert, ändert sich die ganze Statik des Hauses?) sagte man mir, das wäre nicht zwingend. Man könnte aber.

    Nun weiß ich auch nicht. Das Haus gefällt mir wirklich gut, aber ich habe auch keinen Goldesel im Keller und das klingt alles so Aufwendig mit vielen Wenns und Abers.

    Seltsamerweise konnte ich im Internet bisher auch keine anderen Erfahrungsberichte finden, obwohl eine Fundamentssanierung in Gegenden mit weichen Böden doch eigentlich nix ungewöhnliches sein dürfte?
     
  9. #9 Ralf Dühlmeyer, 14.01.2015
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    Um eine genaue Aussage zu den möglichen Lösungen und Kosten machen zu können, bräuchtest Du ein Baugrundgutachten, was für Boden genau vorliegt und in welcher Tiefe tragfähiger Boden ansteht.

    Ich denke schon, dass man einen Statiker für die ganze Sache braucht. In Niedersachsen bewegst Du Dich etwas in einer Grauzone!
    Bauordnung HB selbst kenne ich nicht.

    Fundamentsanierungen sind schon was seltenes. Entweder wird gleich vernünftig gegründet oder man lebt mit dem Riss oder es wird eh komplett abgerissen (Bei Altbauten).
    Ich meine, Josef hätte hier mal über eine Micropfahlsanierung berichtet, finde es aber nicht!
     
  10. #10 Thomas Traut, 14.01.2015
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    Ohne Baugrundgutachten geht nichts! Frag doch mal bei einem ortskundigen Baugrundgutachter an, was erfahrungsgemäß anstehen könnte.
     
  11. #11 gunther1948, 14.01.2015
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    hallo
    alles was und wie hängt von den bodenverhältnissen/gründungstiefe ab.

    gruss aus de pfalz
     
  12. #12 peterk61, 14.01.2015
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    Ohne Baugrundgutachten und Statiker kann niemand eine Kostenschätzung für eine Ertüchtigung der Gründung ausarbeiten.

    Prinzipiell ist eine wie auch immer geartete Ertüchtigung der Gründung nicht für wenig Geld zu haben.
     
  13. Muppet

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    Also ich wäre ja eher zurückhaltend ein Haus zu kaufen bei dem ich erst noch das Fundament sanieren muss. Wenn das Haus aber auch bei recht hohen Sanierungskosten noch interessant ist würde ich auch einmal die Möglichkeit, den Anbau abzureißen und neu zu bauen in Erwägung ziehen. Ob diese Überlegung Sinn macht hängt natürlich davon ab ob das überhaupt ginge (Denkmalschutz, Außenbereich....), und ob sich das rechnet. Ist der Anbau klein und muss da eh viel gemacht werden sieht das anders aus als wenn der Anbau groß und grundsätzlich OK ist.
     
Thema: Fundament abgesackt
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