Neue Fenster, alte Leibung und eine schöne Wärmebrücke

Hallo liebe Bauexperten!
In meinem Altbau aus den 60ern sollen neue Fenster eingesetzt werden - soweit kein Problem. Innenleibung und Außenleibung liegen allerdings in einer Ebene, das Außenmauerwerk ist zweischalig aus verputztem Kalksandstein und vorgesetztem Verblender mit 4 bis 5 cm Hohlschicht erstellt. Im Leibungsbereich wurde der KS-Stein quasi quer eingebaut, also bis an den Verblender herangeführt. Genau an diesem Punkt beginnt das Problem, denn für einen fachgerechten Einbau steht somit kein Außenanschlag zur Verfügung, und im Leibungsbereich entstünde eine Wärmebrücke, die dem Energieberater arge Bauchschmerzen bereitet. Optimal wäre es, wenn der KS-Stein im Hohlschichtbereich entfernt würde und eine Dämmung in Form von Styrodur zwischen Innen- und Außenmauerwerk angebracht würde. Da die Leibung allerdings auch gleichzeitig das Sturzauflager (Stahlträger) darstellt, kann ich wohl kaum die kompletten Leibungssteine entfernen. Ganz nebenbei ist das Haus durchgehend bewohnt, so dass die Maßnahmen im Rahmen bleiben sollten, sonst wird Frauchen ungemütlich.

Üblich ist es ja, in so einem Fall mit Verleistungen zu arbeiten, und die Gefahr der Wärmebrücke zu ignorieren - genau das ist allerdings das Letzte, wonach mir der Sinn steht. Das Problem ist nur, dass die Fenstermaße für die Bestellung rechtzeitig festgelegt werden müssen, und man nicht im Vorfeld an der Fensteröffnung herumdoktert kann, wie sich das Ziel erreichen lassen könnte.

Ich hoffe, es ist deutlich geworden, was ich möchte und es gibt reichlich kreative Vorschläge, wie ich mein Vorhaben umsetzen kann. Mir sind bisher nur große Flex und Stemmeisen eingefallen, doch das ist nicht nur recht aufwändig, sondern extrem staubig *hust*


LG
Woody75

 

Die Außenwand wird durch eine Kerndämmung mit Perlite o.ä. gedämmt, kein WDVS. Die Innenleibung soll allerdings vom Außenmauerwerk thermisch getrennt werden. Optimal wäre eine Vergrößerung der Fensteröffnung innen, damit am Außenmauerwerk ein Anschlag entsteht.

 

So, ich habe nochmal etwas recherchiert (beknacktes Wort) und mir eine denkbare Lösung erarbeitet. Sobald die Fenster draußen sind, werde ich versuchen zwischen Innen- und Außenmauerwerk einen Trennschnitt zu machen (Säbelsäge oder Alligator). Die entstandene Fuge muß gegen das Rieseln der später einzubringenden Kerndämmung abgedichtet werden (PU-Schaum?). Nach dem Einbau der Fenster wird die Laibung wie schon von k(l)appradl vorgeschlagen mit einer Laibungsdämmplatte neu aufgebaut, der alte Putz wird zur Maximierung der Rohbauöffnung entfernt. Zwar muß ich auf einen ausreichenden Anschlag am Außenmauerwerk verzichten und mit einer Verleistung leben, dafür kann das Innenmauerwerk thermisch getrennt, die Fenster nach innen luftdicht eingebaut werden und die Wärmebrücke im Laibungsbereich wird entschärft.