Schimmel an Dachunterschalung nach Estrich

Diskutiere Schimmel an Dachunterschalung nach Estrich im Hilfestellung für Neulinge Forum im Bereich Sonstiges; Hallo liebes Forum, leider habe ich mich von unseren so genannten Bauexperten auf der Baustelle breitschlagen lassen und wieder besseren Wissens...

  1. #1 raumi83, 04.11.2024
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    Hallo liebes Forum,

    leider habe ich mich von unseren so genannten Bauexperten auf der Baustelle breitschlagen lassen und wieder besseren Wissens den Estrich VOR Dämmung und anbringen der Dampfbremse am Dach einbringen lassen. Wie ich befürchtet hatte Temperatursturz auf 0 Grad außen und es kondensiert das Wasser (trotz Bautrocker - die das eigentlich verhindern sollten) im Dachgeschoss an der rauhen Schalung. Inzwischen bildet sich an den ersten Brettern deutlich Schimmel.
    Das Kind ist in den Brunnen gefallen, schuld bin ich selber, sprechen wir nichtmehr drüber...

    Jetzt geht natürlich die Suche nach möglichen Lösungen los.
    Aktuell herrschen Innen ca 22 Grad vor, dass Estrich trockenheizen läuft noch mit 30 Grad VL. Es sind zudem drei Kondensbautrockner im DG aktiv + ein Umluftventilator. Die Luftfeuchte liegt bei 80%.

    Ich schwanke nun zwischen, Estrich weiter trockenheizen aber mit "Vollgas". Also statt der bisherigen langsamen Erhöhung der VLT direkt auf die Zieltemp von 35 hoch um möglichst schnell trocken zu werden (Ausheizvorschrift vom Estrichhersteller liese das zu). Die Bautrockner müssten bei höherer Temperatur auch effektiver werden. Die Kondensation am Dach würde damit aber erstmal noch ein paar Tage bleiben und vermutlich auch zunehmen.

    Möglichkeit zwei, ich stoppe das Ausheizprogramm jetzt und senke die Innentemperatur langsam ab um weitere Kondensation zu vermeiden. Lasse die Trockner weiterlaufen bis sich das Holz wieder auf einer normalen Restfeuchte befindet, stelle dann wie ursprünglich mal gedacht die Dämmung + Dampfbremse her, lasse die Dichtheit mit durch den Blower Door Test sicherstellen und starte dann erneut mit dem Ausheizen.

    Dem Schimmel werde ich jetzt erstmal mit der Chemiekeule zu Leibe rücken, etwas anderes bleibt mir wohl nicht übrig.

    Wie würdet Ihr weiter vorgehen?
     
  2. #2 petra345, 04.11.2024
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    Wo sammeln die Bautrockner denn das Wasser und wie wird es nach außen befördert?

    Von dem Wasser im Estrichmörtel werden 40 % des Zementgewichtes im fertigen Estrich gebunden. Der Rest muß abgetrocknet werden. Das sind vermutlich mehr als 10 l und das dauert eben etwas und es soll auch nicht zu schnell gehen. Wenn der Estrich ungleich austrocknet weil es schnell gehen soll, wird er schüsseln!.

    Warum soll das also schnell gehen?
     
  3. #3 raumi83, 04.11.2024
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    Die Trockner sind direkt mit dem Abwasser verbunden und es wird auch reichlich Kondensat produziert. Die genaue Menge kann ich aber leider nicht abschätzen.

    Nun, schnell gehen muss es eigentlich garnicht. Die Bautrockner waren rein als Vorsorge im DG gedacht um Feuchtigkeit und Schimmel im Dach zu vermeiden - was leider nicht geklappt hat.

    Bei dem Estrich handelt es sich um einen Anhydritestrich der lt. Hersteller ab dem dritten Tag nach Einbau mit bis zu 55 Grad VL malträtiert weden darf. Ich bin kein Freund vom schnellen aufheizen und habe mich daher entschieden den VL langsam und schrittweise zu erhöhen, so das der Rücklauf mit maximal 5 Grad Spreizung gut mitkommt - möglichst schonend eben. Die Trocknung dauert so natürlich auch länger.

    Da nun leider der Schimmel blüht und auch keine höheren Außentemperaturen mehr zu erwarten sind, muss ich die Vorgehensweise in irgend eine Richtung anpassen um schnellstmöglich in einen Zustand zu kommen der es mir erlaubt die Schalungsbretter wieder trocken zu bekommen.
     
  4. #4 Hercule, 04.11.2024
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    Krank ist ja das unter dem Estrich, am EPS, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit beim Einbau auch schon großflächig Schimmel entsteht.
    Bei 80% Luftfeuchte würde ich über Stoßlüften nachdenken - die effektivste Art schnell Luftfeuchtigkeit raus zu bekommen.
     
  5. #5 raumi83, 04.11.2024
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    Das ist möglich, aber darauf was unter dem Estrich passiert habe ich tatsächlich ja praktisch wenig Einfluss? Da ist aber die wahrscheinlichkeit groß das irgendwann die Feuchte raus ist und auch nichtmehr rein kommt.

    Stoßlüften machen wir alle 2 Stunden für 10 Minuten außer in den 8 Stunden wo wir schlafen. Steigt halt innerhalb von Minuten wieder an auf die 80, die können dann von den Trocknern gehalten werden.

    Macht es evtl sinn die Fenster über nach offen zu lassen?
     
  6. SIL

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    Nein.

    Lass die Trockner nun laufen und dein Aufheizprogramm , den Schimmel kannst später entfernen, du wirst nicht Letzte sein und auch nicht der Erste mit diesem Problem.
    Unter deinem Estrich passiert in der Regel nichts.
     
  7. #7 Fabian Weber, 04.11.2024
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    Mach das Dachfenster auf, wenn es eins gibt.
     
  8. #8 raumi83, 04.11.2024
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    Das klingt ja sehr optimistisch @SIL.
    Ich hab nach dem raschen "Zuwachs" etwas Bedenken dass das Problem nich größer wird über die nächsten Tage. Also erstmal noch 2-3 Woche durchhalten und dann wenn trocken mit Wasserstoffperoxid das Dach einebeln, absaugen und gut? Dachte der Schimmel dringt womöglich tiefer ein in die Bretter.

    Dachfenster habe ich keines, das wäre jetzt aktuell wohl nicht schlecht gewesen.
     
  9. #9 Hercule, 04.11.2024
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    Ist wie mit dem fehlenden Bodenabfluss nach dem ersten Wasserschaden :)
     
  10. #10 raumi83, 05.11.2024
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    Den hätte ich anzubieten :D
    Nun Durchzug lässt sich relativ einfach schaffen. Kellerfenster auf und eines im Dachgeschoss, das zieht ganz schön. Nur kühlt mir so das ganze Haus aus. Aktuell 1 Grad AT, innerhalb kürzester Zeit waren es nurnoch 10 im Haus. Das kann ich so wohl nicht machen :(
     
  11. #11 Hercule, 05.11.2024
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    Blöde Zeit für Estrich einbringen ausgesucht. Damit musst du jetzt leben.
    Winterbaustellen sind immer Mist. Trockenbau kann man machen aber sogar beim malen bekommt man einfach zu viel Feuchte rein.
     
  12. #12 raumi83, 05.11.2024
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    Ja vollkommen richtig - habe mich breitschlagen lassen mit diversen Schauergeschichten, die Wolle säuft ab, die Dampfbremse verliert ihre Eigenschaften wenn sie zu lange nass wird... "Mit Bautrocknern ist Kodensat absolut kein Thema"...
    Naja jetzt weiß ichs besser, werde mich künftig wieder auf mein Bauchgefühl verlassen und beratunsgressistent bleiben.

    Die meisten Meinungen gehen in Richtung weiter VL halten, Trockner laufen lassen, Stoßlüften auch in der Nacht falls die Feuchte trotz Trockner wieder ansteigt (hab jetzt überall Hygrometer und bekomme einen Alarm aufs Handy...) und schlicht mit dem Kondenswasser am Dach leben bis das Wasser draußen ist. Notfalls zwischendurch mit Peroxid drüber gehen, das habe ich gestern schonmal gemacht und es scheint das Wachstum zumindest mal gehemmt zu haben.
    Mir erscheint das auch sinnvoll, ansonsten bleibt das Wasser ja noch ewig drin und Kondensat fällt dann vermutlich im Januar/Februar so oder so an.

    Problem ist halt, solange das Dach feucht ist kann ich natürlich keine Dämmung und Dampfbremse anbringen. Da beißt sich die Katze in den Schwanz, denn so kondensiert es immer weiter und weiter bis der Sommer kommt.

    Mein Plan wäre also nun wie beschrieben und meine Hoffnung ist, dass ich in ein paar Wochen mit den Bautrocknern die Luftfeuchte soweit absenken kann, dass auch das Dach abtrocknet. Da sprechen wir aber vermutlich von nötigen 30-40%, Raumtemperatur mal schauen welche dann optimal ist. So niedrig wie möglich und so hoch wie nötig dass die Kondenstrockner noch funktionieren, aber eben gerade so nichts mehr den Brettern kondensiert würde ich mal sagen.

    Eurer Meinung nach das Beste aus der Situation gemacht oder noch Ideen, Anmerkungen was man optimieren könnte?
     
  13. #13 chris84, 05.11.2024
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    Nein.
    Es kondensiert nur, wenn es draußen ausreichend kalt ist. Die Wintermonate haben aber nicht durchgängig -20°C.
    Wenn du DB und Dämmung einbauen willst, einfach die Hütte in einer milden Woche auf AT runter lüften. Solange der Estrich nicht gerade noch "Dampft", trocknet auch das Dach.
    Bei 10°C RT, 1°C AT und 35°C VL der FBH hast du brutal gute Entfeuchtungsbedingungen. Da musst du eher aufpassen, dass dir der Estrich nicht zu schnell trocknet ...
    D.h. du kannst statt stoßlüften auch einen Luftzug einstellen, der entfeuchtet. Du brauchst ja keine Wohlfühltemperatur im Haus. Klappt natürlich nur bei Estrichtrochnung über FBH.
     
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  14. #14 raumi83, 05.11.2024
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    Vielen Dank Chris, das klingt nach einem guten Plan. Wir haben überall FBH.

    Aktuell geht wirklich schön was raus, die Temperatur liegt innen wieder bei 20 Grad. Wände, Fensternieschen, Balken usw. sind gut warm und trocken.
    Luftfeuchte können wir aktuell bei max. 70% halten.
    Die untersten Bretter an den Fußpfetten bleiben leider noch den ganzen Tag über kalt und feucht. Da steigt wohl in der Hinterlüftung die kalte Luft zum First auf.

    Allgemein alles schon etwas besser als gestern, die AT ist leider weiterhin frostig.
     
  15. #15 chris84, 05.11.2024
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    Das ist ja erst mal nicht schlecht, weil die Luft bei 0°C Taupunkt bis 70%relF@ 20°C richtig viel Wasser aufnehmen und nach draußen befördern kann. ;)
     
  16. #16 raumi83, 27.11.2024
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    Der Bau ist nun dank Trockner und Lüfter schon einige Zeit trocken, Luftfeuchte ist aktuell auf 45%@19 Grad eingestellt und gehalten.
    Über das Wochenende möchte ich nun die Zwischensparrendämmung + Dampfbremse einbauen.
    Die Schalungsbretter des Dachs liegen aktuell bei 8%-12% Feuchtegehalt, die Balken bei rund 7%.
    Neuen Schimmel gab es keinen mehr (zumindest nicht sichtbar). Der Taupunkt wird aktuell an der Schalung nicht unterschritten.

    Bis die Dampfbremse final verklebt ist, bestenfalls diesen Sonntag, schlechtestenfalls eine Woche später, hätte ich die Trockner auf 40% gestellt.
    Der Blower Door Test wäre dann direkt im Anschluss, wenn die Dampfbremse dann auch tatsächlich dicht ist, hätte ich die Trockner endgültig abgestellt.

    Alternativ steht der Vorschlag von @chris84 noch im Raum. Heizung, Trockner aus und Fenster auf. Tagsüber eigentlich kein Thema, Nachts hat es aber durchaus ein paar Grad unter 0. Bin mir nicht sicher, ob das beim aktuellen Feuchtegehalt des Holzes notwendig/sinnvoll ist?

    Der Trockenbauer meinte 12% sei im grünen Bereich und ich sollte möglichst nahe am späteren Wohnklima bleiben, damit sich die Aufdoppler und Querlattung beim Wiederaufheizen nicht verdreht (lagert auch schon einige Zeit im Haus).
     
  17. #17 Hercule, 27.11.2024
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    Dampfbremse montierst du selbst ?
    Wenn ja weist du wie man das 100% dicht bekommt ? Auch an den Anschlüssen ?
    Wenn nein, Isover Videos auf Youtube anschauen.
    Und auch über Isover X-TraSafe Klimamembran Dampfbremse nachdenken. Den Dachaufbau kann man damit auch mit dem Ubakus berechnen um ggf Fehler aufzudecken.
     
  18. #18 raumi83, 27.11.2024
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    Jain, unser Trockenbauer ist immer dabei und leitet uns an bzw. kümmert sich um die Anschlüsse der Dampfbremse. Ich kenne zwar die besagten Videos und weiß grundsätzlich wie es sein sollte, aber lasse ich mal lieber von jemanden erledigen der das schon öfter gemacht hat.

    Dachaufbau habe ich bereits mit Ubakus gerechnet und habs sowohl unserem Planer als auch den Energieberater gegenrechnen lassen. Das sollte eigentlich passen.
     
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