Spuren Grundwasser an den Innenwänden

Diskutiere Spuren Grundwasser an den Innenwänden im Bauphysik allgemein Forum im Bereich Bauphysik; Liebe Mitgleider des Bauexpertenforums, ich habe eine Maisonette-Wohnung in einem Mehrfamilienhaus gekauft. Im unteren Geschoss (UG), das zur...

  1. #1 cygent, 01.10.2024 um 16:00 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 01.10.2024 um 22:02 Uhr
    cygent

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    Liebe Mitgleider des Bauexpertenforums,

    ich habe eine Maisonette-Wohnung in einem Mehrfamilienhaus gekauft. Im unteren Geschoss (UG), das zur Hälfte im Erdreich liegt, kommt es zu hoher Luftfeuchtigkeit - teils verursacht durch die warme feuchte Luft aus dem Erdgeschoss (EG). Ich versuche gerade, Grundwasser als Mitverursacher für die Feuchtigkeit auszuschließen. Im Moment keine kapillaren Spuren an der Wand, Verfärbungen an Bodenleisten, Parkett zu sehen.

    Frage 1: sollte die Bodenplatte vom Haus durch Grundwasser unterspült werden, würde ich es visuell an den Innenwänden mit Rohputz im UG feststellen können?

    Frage 2: wie kann ich Grundwasser als Mitverursacher ausschließen?

    Frage 3: ist die Carbid-Methode die einzige, mit der man die Feuchtigkeit von tragenden Betonwänden präzise messen kann?

    Herzlichen Dank für Ihre Expertise, Zeit und Unterstützung.
     
  2. Fabian Weber

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    Warum ist die Luft im EG warm und feucht und im UG nicht?

    Warme feuchte Luft steigt eigentlich auf.

    Wie hoch ist denn die rel. Luftfeuchtigkeit bei welcher Temperatur?
     
  3. #3 cygent, 01.10.2024 um 22:13 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 01.10.2024 um 22:31 Uhr
    cygent

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    EG hat grosse Fensterfront zu Südseite mit super Besonnung, die permanent zur Terrasse/Garten offen stehen (Kinder laufen rein und raus). Luftfeuchtigkeit draussen oft über 80% (s. angehängte Grafik). UG kriegt wegen der Terrasse keine direkte Sonne + kältere Wände wegen Erdreich -> Taupunkt schnell erreicht -> Kondensation an den Wänden im UG sobald mal Aussenluft beim Querluften reinlässt (dieses Problem habe ich mit Luftentfeuchtern in Griff bekommen - Taupunkt wird seit längerem nicht mehr erreicht).
     

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  4. #4 cygent, 01.10.2024 um 22:31 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 01.10.2024 um 22:52 Uhr
    cygent

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    Ich vermute, dass die Wohnung ein zweites Problem mit Grundwasser hat. Ich habe auf dem Geoportal den langfristigen Durchschnitt der Grundwasseroberfläche (eine Isohypse vom Grundwasser verläuft gerade unter meinem Haus) genommen und mit Schwankungen von einem Grundwassersensor in etwa 1.5km Entfernung genommen: ich vermute, dass die Bodenplatte vom Haus 2-3 mal pro Jahr während eines Tages im Grundwasser steht (s. angehängte Grafik - alle Schwankungen über 1.2m sollten die Bodenplatte berühren).

    Ich habe mit einem kapazitiven Messverfahren die Feuchtigkeitswerte in den tragenden Wänden gemessen – je tiefer, desto grösser (Wandoberfläche 10-16% Holzfeuchte-Äquivalent (HFÄ), 5cm Tiefe 20-26%, 17cm Tiefe 38-43%). Es sind natürlich relative Werte, jedoch lassen Sie mich nicht in Ruhe, da ich bis jetzt Grundwasser als Mitverursacher nicht ausgeschlossen habe.
     

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  5. BaUT

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    Deine Grundwassertheorien sind für die Tonne.
    Würde dein UG im Grundwasser stehen und wäre die Bauwerksabdichtung undicht, so würdest du Wasserränder am Putz der Innenwände des UG vorfinden.

    Du hast also bisher keine Feuchteschäden im UG sondern "nur so das Gefühl dass das Raumklima im UG feuchter ist? Fällt dir das eher im Sommer oder eher im Winter auf?

    DRAUSSEN - ist mir eigentlich total egal!
    Interessanter wäre es, wenn du mal solche Ganzjahresdiagramme von Raumtemperatur und relativer Raumluftfeuchte für deine "kritischen" Räume im EG und im UG erstellen könntest und hier online stellst.
     
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  6. cygent

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    Lieber BaUT

    danke für Deine Meinung.

    "Du hast also bisher keine Feuchteschäden im UG sondern "nur so das Gefühl dass das Raumklima im UG feuchter ist? Fällt dir das eher im Sommer oder eher im Winter auf?"
    -> das wäre so korrekt.

    "Interessanter wäre es, wenn du mal solche Ganzjahresdiagramme von Raumtemperatur und relativer Raumluftfeuchte für deine "kritischen" Räume im EG und im UG erstellen könntest und hier online stellst."
    -> bin bereits dran.
     
  7. driver55

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    Da gehe ich zu 100 % mit.

    Kopfschüttel!
     
  8. BaUT

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    Und über welche Klimawerte redest du da im UG?
     
  9. cygent

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    "Fällt dir das eher im Sommer oder eher im Winter auf?"
    -> Quer über das gesamte Jahr. Etwas niedrigere Feuchtigkeitswerte in Winter und höhere im Sommer.
     
  10. BaUT

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    Ganz normal:
    Im Winter werden die Räume im Keller beheizt (20°C, 40-60% rF) und wenn dann gelüftet wird kommt kalte trockene Luft rein und die Wohnfeuchte wird rausgelüftet.
    Im Sommer gelangt feuchtwarme Außenluft (z. B. 25°C, 60% rF entspricht einem absoluten Feuchtegehalt von13,8 g/m³) durch den Raumverbund und die Lüftung in das UG und kühlt sich dort ab auf (20°C, 80% rF entspricht einem absoluten Feuchtegehalt von 13,8 g/m³).

    So nun kannst du Feierabend machen mit deiner Suche nach den Feuchtequellen.
    Im Winter ordentlich heizen und lüften und im Sommer ggf. einen Kondenstrockner aufstellen.
     
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  11. Fabian Weber

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    Im Winter komplett unkritisch im Sommer wäre das blöd, dann muss die Luft getrocknet werden im UG.

    Da gilt dann die alte Regel, dass man im Sommer den Keller nicht von außen belüften soll.
     
  12. cygent

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    "Da gilt dann die alte Regel, dass man im Sommer den Keller nicht von außen belüften soll."
    -> Im UG ist kein Keller, sondern Wohnräume (Schlafzimmer, Bad WC, Abstellkammer und Waschraum). Wir überlegen uns Pro und Contra, von den Luftentfeuchtern auf Lüftung umzusteigen.
     
  13. BaUT

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    Wenn ihr die Räume im Sommer allein durch manuelle Fensterlüftung oder durch eine Lüftungsanlage trocken halten wollt, dann dürfte die Lüftung nur dann laufen, wenn der absolute Feuchtegehalt der Außenluft deutlich niedriger ist als der absolute Feuchtegehalt der Raumluft. Da kann es dann passieren, dass man auch mal ein paar Tage komplett ohne Lüftung im UG auskommen muss weil die Luft draußen zu warm und zu feucht ist.

    Ich halte meinen Keller im Sommer mit einem Entfeuchter trocken. Den Strom bekommt er vom BKW das auf meinem Flachdach steht.
     
  14. nordanney

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    Contra: Habe selbst einen Raum im Souterrain mit dezentraler Lüftung (mit WRG). Im Hinblick auf die Feuchte ist das Ergebnis genauso, als wenn Du ein Töpfchen Reis reinstellen würdest.

    Pro: Kein Pro im Hinblick auf Feuchte. Aber immer frische Luft ;-)
     
  15. cygent

    cygent

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    "Contra: Habe selbst einen Raum im Souterrain mit dezentraler Lüftung (mit WRG). Im Hinblick auf die Feuchte ist das Ergebnis genauso, als wenn Du ein Töpfchen Reis reinstellen würdest."

    Danke für Deine Antwort!
    Würde dieses CONTRA auch gelten, wenn man die Außenluft vor dem Einlass trocknet? Wäre Dir für mehr Details zu Deiner Aussage sehr verbunden.
     
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