Städtebauliche Wende in NRW?

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  1. #1 Yopohari, 15.01.2004
    Yopohari

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    Darf ich auch mal etwas allgemeineres schreiben? :)

    Bislang geistern immer noch Klischees, jede Stadt bräuchte endlose Siedlungen der frei stehenden Häuschen, am besten mit riesigen Grundstücken rundum (die man dann zupflastern und mit öden Gartenhäuschen zubauen kann... :yikes ). Angeblich sollten sich die Bürger nix anderes wünschen... :irre :confused: :eek:

    Erst letzte Woche gab es eine hochkarätig besetzte städtebauliche Konferenz im Ruhrgebiet, die zu gaaanz anderen Ergebnissen gekommen ist... :Brille

    Leider ermöglicht die Zeitung WAZ (wo ich die Infos gefunden habe) keine direkten Links auf die Archiv-Artikel - daher umfangreiche Fragmente (von der WAZ / Lokalausgabe Essen vom 08.01.2004):

    "Bisheriger Städtebau steht auf dem Prüfstand

    08.01.2004 / LOKALAUSGABE / ESSEN

    Essen sucht im ,Forum Baulandmanagement' mit 33 weiteren Städten nach mehr Bindungs- und Anziehungskraft

    (...)

    Für den Fortzug von Menschen aus der Großstadt ist nicht - wie früher oft behauptet - das preiswertere Einfamilienhaus im Grünen der Hauptgrund. Die meisten Abwanderer wohnen weiter zur Miete. In Umfragen sagen sie, sie wären geblieben, wenn sie eine Wohnung nach ihren Wünschen am alten Standort gefunden hätten.

    Es ist demnach der Mangel an momentan und in naher Zukunft nachgefragten Objekten, der den Fortzug begünstigt. Für die Experten des Forums ist klar, dass die Antwort nicht in neuem Bauland an den Stadträndern liegen kann. Jedes weitere Haus bedeutet dort zugleich Ausbau der Infrastruktur, die bei der Stadt Kosten erzeugt; Geld, das bekanntlich nicht mehr vorhanden ist.

    So wird sich die Stadt nach den Empfehlungen der Experten auf den bereits dicht besiedelten, sogenannten Innenbereich (nicht zu verwechseln mit der Innenstadt) konzentrieren. Dazu empfiehlt das Forum, mindergenutzte Flächen wie Baulücken, Industrie-, Post- und Bahnbrachen zu nutzen.
    (...)

    Soziale Probleme, Vandalismus, Beeinträchtigung des Sicherheitsgefühls, fehlende Überschaubarkeit und Mängel im Wohnmilieu werden nicht selten als Motive genannt, die Großstadt zu verlassen.

    (...)

    Das Schrumpfen der Bevölkerung muss nicht mit Leerstand und Verfall einhergehen, glauben die Bauland-Manager. Der Rückgang des Siedlungsdrucks und frei werdende Flächen eröffnen Möglichkeiten für eine Aufwertung des Bestandes. Höherwertige Miet- und Eigentumswohnungen sowie die Verbesserung des Wohnumfelds wirken sich auch auf Lebensqualität und Image der Stadt aus."


    Gibt es hier im Forum Stadtplaner und Projektentwickler, die derartige Hintergründe interessieren würden? :deal Was meinen sie dazu?
     
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