starker Schimmelbefall im Neubau

Diskutiere starker Schimmelbefall im Neubau im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, wir haben ein großes Problem und hoffen, das Ihr uns einpaar Tips geben könnt. Wir haben zwischen Okt. 2007 - April 2008 ein...

  1. #1 Peter73, 21.07.2008
    Peter73

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    Hallo zusammen,

    wir haben ein großes Problem und hoffen, das Ihr uns einpaar Tips geben könnt.
    Wir haben zwischen Okt. 2007 - April 2008 ein EFH mit Keller gebaut.
    Keller: Vollbeton mit 6cm Isolierung
    Haus: 36,5cm Porenbetonstein und kontrollierte Be- und Entlüftung

    Ende April sind wir eingezogen und haben die Möbel mit Abstand aufgebaut und auch Bilder aufgehängt.
    Anfang Juli habe ich im Flur entdeckt, dass ein Bild schimmelt. Als ich das Bild abgenommen habe, kam der Schock, :yikes das Bild ist hinten komplett verschimmelt und der Schimmel hat sich durch das ganze Bild gearbeitet. Das Bild hing an einer Innenwand im Flur. Darauf haben wir weiterhin nach Schimmel gesucht und haben im EG und OG verschiedene Schimmelstellen gefunden. Z.b. Bild im Wohnzimmer (Außenwand), Schlafzimmer: Bett komplett am Kopfende verschimmelt (Innenwand), Kleiderschrank komplett verschimmelt (Innenwand) usw.
    Der Schimmel kommt nun sogar an den Türrahmen heraus (Innenwand). :eek:
    Wir sind echt verzweifelt, dabei lüften wir immer regelmäßig und heizen auch wenn es möglich ist. Die kontrollierte Be- und Endlüftung läuft auch 24h. Trotzdem ist es immer noch Feucht im Haus.
    Anfang Juli habe ich direkt der Baufirma den Schaden am Bild gezeigt. Darauf hin wurde uns ein Bautrockner ausgeliehen, der ca. pro Stunde 1 Liter Flüssigkeit produziert.
    Heute hatten wir einen Termin mit dem Chef der Baufirma, der alle Schuld von sich weist und die Schuld bei uns oder bei der Be- und Entlüftung sucht.
    Laut der Baufirma sollen wir auf allen Seiten die Fenster immer offen lassen und die Heizung auslassen.
    Dies finde ich schon ungewöhnlich, da im Sommer doch draußen die Luftfeuchtigkeit noch höher ist.
    Jetzt wissen wir nicht mehr weiter. :confused: Die Baufirma sieht die Schuld nicht bei sich, will aber einen Gutachter beim TüV ansprechen, der mit der Baufirma zusammenarbeitet. Ich bezweifel, dass dieser Gutachter neutral ist.

    Im November hatten wir 5 Wochen einen Baustopp und das EG stand ohne Decke 5 Wochen im Regen. Ich vermute, dass der Porenbetonstein soviel Wasser aufgenommen hat und nun immer noch Feuchtigkeit abgibt.
    Kann dies sein?

    Die Baufirma bestreitet dies natürlich und sagt, dass der Porenbetonstein kein Wasser zieht.

    Große Sorge mache ich mir um unsere neue Küche, die wir vor 4 Wochen bekommen haben. Hoffentlich schimmelt sie uns zur Zeit auch nicht weg.

    Was können wir machen?
    Könnt Ihr uns Ratschläge geben, wie wir den Bau trocken bekommen?
    Und wie verhalten wir uns nun gegenüber der Baufirma? Vielleicht einen eigenen Gutachter beauftragen?
    Was können die Gründe für den feuchten Bau sein?


    Vielen Dank für Eure Hilfe :biggthumpup:
    Gruß,
    Peter

    P.S. Ich habe einige Photos, die ich auf Wunsch online stellen kann. Aber sie sind einfach nur ekelig und zeigen stark verschimmelte Flächen.
     
  2. #2 MoRüBe, 21.07.2008
    MoRüBe

    MoRüBe Gast

    Porenbeton....

    ... im Regen, Putz, Estrich, das sind Kubikmeterweise Wasser, die ins Haus Eindringen. Frost hatten wir nicht, so daß es ausfrieren konnte (abgesehen davon, wer macht sowas heute noch?). Tja, eine gescheite Bautentrocknung würde mir da einfallen. Vorher noch die eine oder andere Feuchtemessung, und ansonsten

    www.munters.de

    Ach ja, da es mir schon mal unterstellt wurde, nein, ich bekomme keine Provision von munters, nur soviel: selbst bei unseren Holzhäusern lassen wir über die Dauer der Bauzeit Trockner laufen. Auch und sogar im Sommer!
     
  3. Robby

    Robby Bauexpertenforum

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    Solche Bilder kenne ich zwar, aber es gibt zig verschiedene (darunter auch stark gesundheitsgefärdende Schimmelpilzarten)

    Wenn der Befall so drastisch ist und so derart große Flächen betroffen sind macht mir das schon Sorge.

    Vogehen: Den Plakettenmenschen würde ich mal gar nicht akzeptieren! Wenn dieser sagt :" Nicht so schlimm, trocknen und fertig" und es wäre somit NICHT vorbei, haftet der nur mit seinem Honorar, was eigentlich logisch zu wenig ist für eine Fehlberatung (wenn es denn eine gibt).

    Eigenen Sachverständigen hinzuziehen der die Bausubstanz prüft.

    Der wird mit Sicherheit bei den geschilderten Ausmaßen einen Fachmann/frau "Raumanalytik" des Gebäudes vorschlagen.

    Dann das weitere Vorgehen besprechen.

    Der 1. sucht Gründe und Instandsetzung der Feuchte, der 2. analysiert und berät in Sachen Schimmel.
     
  4. #4 MoRüBe, 21.07.2008
    MoRüBe

    MoRüBe Gast

    Ich geh mal mit gesundem Menschenverstand...

    ... an die Geschichte ran. Schimmel Ursache siehe hier:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Schimmelpilz#Ursachen

    Was ich dann noch mit so nem Raumdingsbums soll erschließt sich mir momentan nicht. Außer daß das Kohle kostet. Wenns dann trocken ist, können wir meinetwegen drüber reden. Aber zu 99% ist dann die Ursache beseitigt.
     
  5. #5 Carden. Mark, 21.07.2008
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    Der Raumdingdabumsda ist dann "zwingend" ratsam, wenn schon einer das kratzen kriegt oder der Verdacht auf Allergische Reaktionen besteht.
    Dann weiß man evtl. den Grund und sucht solange bis die Sanierung abgeschlossen ist das weite.
    IdR ist Panikmache aber hinsichtlich der Gesundheit nicht angesagt.
    Es gibt natürlich die gaaaanz bösen Pilze (nichts andere ist Schimmel) und / oder die Menschen mit Allergien.
     
  6. #6 Peter73, 21.07.2008
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    Danke für die ersten Antworten.
    Kann es denn sein, dass der Porenbetonstein während der Bauphase soviel Feuchtigkeit gezogen hat und jetzt immer noch die Feuchtigkeit abgibt?
    Ich kann mir nicht erklären, wie sonst an einen Innenwand Schimmel entstehen kann. Warum soll es im Sommer hinter einem Schrank kälter sein, als sonst im Raum? Und Schimmel entsteht doch sonst typischerweise an Kältebrücken.

    Danke
     
  7. Jonny

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    Ansonsten siehe Robby

    Grüsse
    Jonny
     
  8. Robby

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    Gab mal einen ganz interessanten ähnlich gelagerten Fall.

    BAu ist "ein bisschen Feucht" Einzug muß. BT weigert sich zuerst etwas zu unternehmen holt selber einen "Tollen" SV der sagt "Trocknung"! Alles wurde wieder feucht.

    Der BH hat dann einen"Tollen" SV geholt von einem "Verein" der stellt fest:" Alles nass, alles Schimmel, akute Gesundheitsgefahr ausziehen" Noch am selben Tag wurde "geräumt".

    BT sieht weiter keinen Grund. Die Bude wurde mittlerweile nicht mehr beheizt und belüftet. Die Familie wohnte mittlerweile in einer 2 Zimmer Wohnung mit Möbeln vom Sperrmüll weil die neuen Möbel ja alle "verseucht" waren.

    Nach 2,5 Jahren hat ein SV den Schaden gesucht. Fehler:" Sockelabdichtung"! Das Wasser lief unter den Estrich und zog die Wände hoch. Ein Fachmann für Wohnraumanalytik hat einen Teil der Möbel für brauchbar erklärt. Der größte Schaden war die Folge der lange nicht instandgesetzten Sockelabdichtung. Zur damaligen Zeit Instandsetzungskosten ca. 1500.-!

    Was sagt uns das?

    Unnötige Panik NEIN, Vernunft ja!

    PS: Die 2 tollen SV haben nicht gehaftet wegen Haftungsausschlussklausel und Begrenzung.
     
  9. #9 pauline10, 22.07.2008
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    Aber das muß eine Hausfrau ja nicht wissen!!
    Feuchtigkeit

    Hallo,

    ich bin bestimmt kein Freund von GU und GÜ, aber man darf sie nicht für seinen eigenen Fehler verantwortlich machen.

    Ich konnte beobachten, daß ein Stapel Hohlblocksteine im Regen und dann wochenlang in der Sonne stand. Entfernte man die äußeren Steine waren die inneren auch nach Wochen in der Sonne durch das gespeicherte Wasser noch dunkel.

    Ein völlig trockener Hohlblockstein kann etwa einen Liter Wasser aufnehmen ohne, daß man auf der anderen Seite davon etwas bemerkt. Erst nach einiger Zeit bilden sich auch auf der anderen Seite dunkle Stellen.

    Hier wurde im Winter das Bauvorhaben erstellt. Es regnete in den Bau, etliche m³ Wasser kamen mit dem Anmachwasser, andere durch die chemischen Reaktionen in das Gebäude. Da darf man sich nicht wundern, wenn die Feuchtigkeit zu Schimmel führt. In Österreich läßt man den Rohbau mit Dach im Winter ohne Fenster einfach stehen und baut im Frühjahr weiter. Hier wird die Feuchtigkeit eingesperrt. Über die Folgen, darf man sich nicht wundern.

    Ein 36,5cm Porenbetonstein kann auch eine Menge Feuchtigkeit aufnehmen. Mit dünneren Wänden und einer entsprechenden Außendämmung hätte man weniger Wasser im Bau, mehr Wohnfläche bei gleichem U-Wert, und eine schnellere Austrocknung. Aber auf mich hört ja keiner.

    Ideals wäre es, wenn man die Wände von Möbeln und Bilder freihalten, die Fenster und Türen Tag und Nacht offenlassen und der Wind das Bauwerk einige Monate austrocknen könnte. Entfeuchter für einige Monate geht natürlich auch. Aber es wird noch eine Menge Wasser aus den Wänden entweichen.

    Die neue Küche; man sollte schon mal die Arbeitsplatte abnehmen. Warum soll die Küche von Schimmel verschont werden? Da ist sicher schon einiges schwarz. Die Bretter werden schon an einigen Stellen aufgeqollen sein.

    Gute Besserung
    pauline
     
  10. Karin

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    Hallo,
    bin neu hier und stoße gleich auf Euren Beitrag. Das Problem Schimmel und Neubau plagt auch uns seit Jahren. Ich kann Euch nur den Rat geben, Euch vom Bauträger nicht für dumm verkaufen zu lassen. Die spielen nur auf Zeit und siehe da, plötzlich ist die Gewährleistung vorbei.
    Wir sind über die Jahre zu regelrechten Schimmelexperten geworden und die Gefahr ist absolut nicht zu unterschätzen. Vorallem wenn der Grad der Schimmelbelastng so hoch ist, wie bei Euch. Ich kann Euch nur raten einen Anwalt und einen Baubiologen einzuschalten. Ein Haus darf nämlich nicht als bezugsfertig deklariert werden, wenn die Feuchtigkeit im Haus zu hoch ist. Da gibt es wohl eine gängige Rechtssprechung.
    Bautrocknung durch Munters haben wir in katstrophaler Erinnerung. Uns wurde ein modrig riechender Trockner reingestellt, der die Schimmelsporen noch erst so richtig im Haus verteilt hat. Ein fataler Fehler, der von einer "Fachfirma" nicht zu erwaten ist.

    Gruß Karin
     
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