Verbesserungstipps fürs zweite Haus

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  1. Mucker

    Mucker

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    Hallo zusammen,

    nachdem wir in 2011 eine Neubau-Doppelhaushälfte bezogen hatten, planen wir nun an einem anderen Standort ein freistehendes Einfamilienhaus.

    Natürlich möchte man beim zweiten Mal vieles besser machen und hat Erfahrungen mit dem ersten Objekt, die man nicht unbedingt wiederholen möchte.

    Vielleicht habt Ihr Praktiker zu den folgenden Punkten ein paar Tipps für uns, wir wären sehr dankbar.

    1. Schallschutz

    Die Doppelhaushälfte ist aus Porenbeton/Ytong mit Röhrenspaninnentüren mit 3-seitiger Dichtung. So ein hellhöriges Haus wollen wir nie wieder. Man hört die Waschmaschine bis ins Dachgeschoß, kann nur mit Kopfhörern fernsehen, wenn das Kind schläft, etc.

    Nun gibt es ja zwei Ansatzpunkte:
    Zum einen das Mauerwerk. Hier möchten wir neben Ziegel Holzspanschalungssteine mal durchrechnen lassen.
    Zum anderen wären wahrscheinlich Türen mit Senkdichtung sinnvoll. Problem: Wir möchten diesmal auch eine KWL und da sollte man die Türen ja unten einkürzen. Oder gibt es da andere Lösungen mit Ventil in der Zarge o.ä.?

    2. Fußbodenheizung

    Als Bodenbelag haben wir aktuell überwiegend Juramarmor. Den hätten wir im neuen Haus auch gerne wieder, evtl. stattdessen Terrazzo. Problem: Aktuell ist es trotz Fußbodenheizung (Sole-Wasser-Wärmepumpe mit ca. 30° Vorlauf) oft fußkalt. Bekommt man das mit dichterer oder höherer Schlangenverlegung oder erhöhter Vorlauftemperatur in den Griff, oder müssen wir doch einen anderen Belag nehmen?

    3. Wasserdruck

    In der Doppelhaushälfte ist alles schön nach Vorschrift an einem Strang verlegt, sodass sich kein stehendes Wasser bilden kann. Problem: Wenn einer duscht und der andere am Waschbecken steht, macht das Duschen keinen Spaß mehr. Hier sollten wir wahrscheinlich einen größeren Leitungsquerschnitt planen lassen, oder?

    4. Rollomotoren

    Die standardmäßig verbauten deutschen Rollomotoren (Se...) sind nach wenigen Jahren fast alle defekt, die als Ersatz eingebauten (Ra...) nun auch schon teilweise wieder. Hier sollen die Franzosen (So...) deutlich langlebigeres bauen. Könnt Ihr das bestätigen oder uns einen anderen Tipp geben? Bedienungsprofil ist ganz normal 2x täglich und sogar ohne Zeitautomatik, d.h. wir haben noch nie einen festgefrorenen Rollladen geöffnet, o.ä.)

    5. Kontrollierte Wohnraumlüftung

    Aktuell haben wir keine KWL. Bei der Nachbar-Doppelhaushälfte, die eine hat, sehen wir schon mal, wie es nicht sein sollte: Silberfische im Filter, Schlafen bei geöffnetem Fenster und im Winter ist das Haus dermaßen trocken, dass ich nach 20 Minuten zu Besuch Nasenbluten bekomme. Andere bekannte sind ebenfalls unzufrieden mit ihrer KWL. In beiden Fällen wurde sie vom Sani geplant, angeblich in enger Abstimmung mit dem Hersteller. Hier gibt es aber bestimmt auch Ingenieurbüros, die sowas professioneller und sani- und herstellerunabhängig planen, oder? Kommen wir da mit ca. 5.000 € hin? Das wäre es uns auf jeden Fall wert.

    Vielen Dank & viele Grüße

    Mucker
     
  2. #2 Andybaut, 23.11.2016
    Andybaut

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    1
    gaaaaaaanz schwierig.
    Ihr habt den Stein im Verdacht.
    Bevor ich den armen Stein verdächtigen würde, sollte man lieber mal den Fußboden im Waschraum ansehen.
    Steht die auf der Bodenplatte oder auf einem entkoppelten Estrich?
    Es liegt sicher auch am Baustoff der Wand, aber vermutlich eher an verschiedenen Faktoren.
    Um das Problem der Wände auszuschliessen solltet ihr eher an Kalksandstein denken.
    Je schwerer, desto weniger Übertragung (in der Regel)

    Die Türe sollte eine Massivspannholzplatte enthalten, die Zargen vollständig ausgeschäumt sein und eine Bodendichtung.
    Am besten ihr gebt gleich einen dB Wert an.
    KWL müsst ihr halt Zu- und Abluft in jedem Raum realisieren, oder zumindest dort, wo ihr nicht auf Schallschutz
    verzichten könnt.

    2
    neues Haus= gute Dämmung= relativ kalte Fußbodenheizung.
    Meine Tochter beschwert sich bei uns auch immer, dass die FBH so kalt sei und bei Freunden so schön mollig warm.
    Wir haben ein KfW 55 Haus und eine FBH mit vielleicht 2°K über der Raumtemperatur.
    Ihr könnt das Fenster auflassen, dann wird die FBH wärmer:mega_lol:

    3
    da fällt mir nichts zu ein

    4
    da fällt mir nichts zu ein

    5
    10.000 -12.000€ für eine KWL sind schon mindestens nötig. Bei Zu- und Ablfut im Raum wegen Schallschutz auch gerne viel höher.
    Ich bin auch stolzer Besitzer einer KWL und habe keine trockene Luft.
    Das war aber auch meine große Befürchtung.
    Der Grund sind einfach zu hoch eingestellte Luftmengen.
    Ich fahre im Winter im absoluten Mindestbetrieb, sogar unter der minimal empfohlen Menge zum Kondensatschutz.
    Ich habe frische Luft den ganzen Tag und Nachts und eine Luftfeuchte von mind. 40%

    Das Problem ist bei vielen, dass die Luftmengen zu hoch sind. So nach dem Motto: "ich will auch was fürs Geld"

    Ich würde eine KWL immer wieder einbauen, auch wenn ich davon ausgehe, dass ich max. 50% des Investes einspare
    (da gibt es ja nach Interessenslage Leute die behaupten es amortisiert sich zu über 100% und solche die Sagen: alles Geld ist futsch)

    Vorteile:
    Schadstoffe aus Möbeln wie Kleber, Lsösungsmittel etc. werden abgeführt
    nicht 3mal am Tag Fenster auf, 10Minuten warten, Fenster zu
    keine beschlagenen Badezimmerspiegel
    tollte Luft im Schlafzimmer
    entspannterer Schlaf
    usw.
     
  3. #3 Andybaut, 23.11.2016
    Andybaut

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    Nachtrag zu 3

    der Wasserdruck ist auch in verschiedenen Ortschaften und gegebenenfalls Höhenlagen unterschiedlich.
    Bei Hochbehälterversorgung: Je höher euer Haus steht, desto geringer der Druck. Je tiefer, desto höher der Druck
    http://www.estw.de/hochbehaelter

    Es gibt aber die Möglichkeit den Druck im Haus durch eine Anlage zu erhöhen
    http://www.korkisch.at/sanitaertechnik/wasserdrucksteigern

    zu 4
    ich wusste gar nicht, dass som.... ein französischer Hersteller ist :-)
    Die sind gut, ja. Aber ob sie besser sind wie die deutschen kann ich nicht sagen.
     
  4. Mucker

    Mucker

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    Hallo Andy,

    vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort.

    Die Waschmaschine steht in ca. 60 cm Höhe in einer Einbauküche im Keller, diese wiederum auf dem Estrich.

    Zu- und Abluft in jedem Raum hieße 2 Leitungen pro Raum, einmal Blasen, einmal Saugen, oder? Sonst saugt man ja nur in den Räumen mit dem höchsten Geruchs- und Feuchteanfall wie Küche und Bad, richtig?

    Kalksandstein hatten wir auch schon überlegt, aber das ist hier in der Gegend äußerst unüblich und bei den Elektrikern äußerst unbeliebt und hoch bezuschlagt. Daher die Idee mit den Holspanschalungssteinen, hier könnte man erst die ganzen Kabel und Leerrohre reinlegen, dann den Beton reingießen...

    5.000 € wären wir allein für eine professionelle Planung der KWL bereit, auszugeben. Fragt sich halt, ob es Ingenieurbüros gibt, die idealerweise herstellerunabhängig arbeiten und nichts anderes machen.

    Der Wasserdruck im Keller beträgt 4 Bar.

    Viele Grüße

    Mucker
     
  5. #5 Andybaut, 23.11.2016
    Andybaut

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    Ich gehe hier mal nur auf die Planung der KWL ein.
    Ganz ehrlich: Rausgeschmissenes Geld.
    Die Hersteller liefern dir das frei Haus ohne Bezahlung.
    Und der Fachplaner nimmt sich die Planung und gibt sie dir weiter.

    Für so was braucht man wirklich keinen Fachplaner. Und die Hersteller machen im Prinzip alle das gleiche.
    Luft durch Kanäle ansaugen und ausblasen.
    Die Unterschiede liegen im Rohrmaterial. Aber da haben die meisten auch alles
    und dem Wärmetauscher.
    Kanalgegenstrom, Gegenstrom oder Kreuzstromwärmetauscher.

    Wenn´s dir wohler ist, nimm einen Fachplaner. Aber das wissen kannst du dir bei der Lektüre
    zu Passivhäusern leicht selber aneignen. So meine Meinung
     
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