HOAI Sinnvoll oder nicht?

...es dürfte hier eher daran liegen, dass er weis, dass es zu Ausfällen und Verschiebungen kommen kann....
gruss

 

Danke Lukas!
nur um die Augen mal zu öffnen.

• Die HOAI stammt aus 1996, ist somit 12 Jahre alt.
• und geboren in der Zeit nach der Wende, als die Baukosten und damit die Honorare einige Jahre gestiegen waren.
• ab 1996 ging es dann bergab mit den Baukosten und damit den Honoraren, bis mindestens 2006
• d.h. faktisch Honorarreduzierungen über 10 Jahre hinweg
• in 2002 hat dann das Bundeswirtschaftsministerium eine Studie in Auftrag gegeben, die ergab, dass die Honorare zur Schaffung einer Auskömmlichkeit um bis zu 26 % angehoben werden müssten.
• dann kam die Wettbewerbsdebatte in der EU, ein Schwachsinnsvorstoß von Superminister Clement zur Abschaffung der HOAI
• dann hat die Auftraggeberseite !!!! geschafft, dass die HOAI nicht abgeschafft wird
• dann ein Referentenentwurf zur Neuordnung Anfang 2008. Unter aller Sau!
• nach massiven Protesten hat dass dann auch das Bundeswirtschaftsministerium eingesehen und den Referentenentwurf zurückgezogen. Und versprochen, dass vor der Sommerpause ein neuer Entwurf vorliegt.
• bei uns ist es heute schon ziemlich kalt, für mich ist der Sommer vorbei!
• Und eindeutig: bei korrekter Anwendung wäre die HOAI für uns noch auskömmlich, nur sie wird nicht korrekt angewendet, Stichworte vorhandene Bausubstanz, Umbauzuschlag, Wiederholung von Planungsleistungen, Besondere Leistungen etc.
• Und eindeutig: ja, es gibt wenige Fachbereiche, da ist die HOAI auch heute noch auskömmlich, bei Objektplanern aber definitiv nicht.

 

"Und wer handeln/ feilschen will darf dies ja uauch tun. Kein Thema. Und ich darf dann sagen: Danke, nein!"

Lieber Thomas, aber natürlich darfst Du das und Du wirst wohl auch Aufträge ablehnen, wenn Du nicht nach HOAI vergütet werden sollst. Das hat nix mit Arroganz zu tun, sondern es ist einfach eine komfortable Marktstellung Deinerseits. Aber sei doch mal ehrlich: Das wirst Du doch nur dann durchziehen, wenn Du genügend andere Aufträge bekommst, bei denen Du das durchsetzen kannst. Das wird/würde jeder Sanitärfachmann, Bauunternehmer, etc. so machen, logisch. Wenn dies in deinem Wirkungskreis der Fall ist, dann freu Dich über diesen Umstand. Bei vielen anderen ist dies nicht der Fall.

Außerdem lese ich immer wieder heraus, daß es nur einen auskömmlichen Satz (nämlich den der in der HOAI nachzulesen ist) gibt oder den der unweigerlich in die Pleite führt (alles nach unten abweichende).

Den Satz den Du glücklicherweise abrechnen kannst, hast Du selbst nie ermittelt, seine Daseinsberichtigung nie auf deine Kostenstruktur hin geprüft. Warum? Weil er einfach paßt! Und er paßt gut!

C.Schwarze hat schon recht... es ist doch irreführend bei einem anderen Preis, den der Markt offenbar hergibt, gleichzeitig von schlechterer Leistung auszugehen. Das entbeert doch jeder Grundlage.

Tatsache ist doch, daß in einer Baubesprechung an der verschiedene Gewerkevertreter teilnehmen, nur die dabei sein dürfen die vorher den Leistungsumfang selbst kalkulieren mußten und ein Angebot abgegeben haben wofür sie dann -viele andere eben nicht- den Auftrag bekamen. Außer dem Archi: Der hat seinen Preis aus einer Tabelle abgelesen!
Oftmals hat auch noch exakt der Architekt den HW beauftragt der seine Leistung am günstigsten angeboten hat, und der Archi macht sich sicher keine vorangigen Gedanken darüber ob und wie der das schaffen kann. Ich rede hier nicht von ausgemachten Dumpinpreisen, sondern von marktüblichen Preisen, die aber oftmals zu gering sind. Eine Qualitätsauswahl der HW wird er vorher gemacht haben.

Handwerker können sich nicht bei der Innung beschweren wenn ein Wettbewerber unter dem orstüblichen Preis angebotet hat. Da funktioniert eben die Marktwirstschaft, und die wollen wir doch hoffentlich nicht in Frage stellen.

 

Du warst auch schon mal Standfester Lukky :-)

 

... unangenehme "Freds" hinzurichten nennt man Zensur!

 

Das war eine Zäsur.

 

????

Ähmm, lese ich das so richtig?

 

Was soll denn das werden??
Ein empirischer Beweis, dass Du kein Böser bist, wenn Du unter HOAI Mindestsatz abschliesst?
Eine Umfrage, wer warum wieviel verdient?

Sorry - aber langsam wirds wirklich schräg.

Wenn hier ein Kollege zugäbe, er hätte, wäre er sofort dran. Denn hier können auch Gäste mitlesen. Und jetzt stelle man sich vor, der Kollege X hätte dem Kollegen Y einen Auftrag weggeschnappt.
Und nun liesst Y, X unterbietet die HOAI. Y marschiert zur Kammer, X kriegt eins auf den Detz.

*****

Klare Aussage - ICH habe in den Bereichen, in denen die HOAI zutrifft, noch nie unter den entsprechenden Sätzen angeboten, abgeschlossen oder abgerechnet. Auch nicht mit der Wurst nach dem Schinken geworfen.
Warum auch?

 

o.k., du hast recht, ich hätte genauer sein sollen. Geboren wurde die HOAI natürlich bereits 1977. Und Aktualisierungen gab es in 1985, 1988, 1991 und zuletzt in 1996.

In 2002 fand dann nur noch eine Umrechnung in Euro statt, ohne Änderung des Inhaltes oder der Höhe der Honorare, meine Textausgabe ist daher auch noch die von 1996.

 

Einer der Eltern war die GOA (Gebührenordnung für Architekten). Die gabs schon seit Irgendwannunddickemilch

 

GOA seit 1950

achhhhh wäre das für die Unternehmer auch schön :-)

 

Meine Meinung:
Es wird, solange es die HOAI geben wird, immer Architekten geben, die bei erbrachter Leistung nach HOAI abrechnen, völlig unterbezahlt sind.
Genauso, wie es umgekehrt immer welche geben wird, die sich bei Abrechnung nach HOAI schämen müssten.
Dazwischen liegt natürlich einiges.

Weiter ist für mich ist aber auch klar, dass ein Architekt, der unterhalb der HOAI anbietet, nicht die vereinbarte Qualität erbringen kann. Zumindest nicht auf Dauer.
Vergleichbar mit einem guten Handwerker, der sich auch einmal erlauben kann, mit einem auf + /- Null hinauslaufenden Ertag seine Leute zu beschäftigen, oder um irgendwo reinzukommen.
Dauerhaft ginge es beim Handwerker nur über den Lohn (schlechtbezahlte und unqualifizierte Leute) und Materialeinsparungen, und somit insgesamt schlechtere Qualität.
Beim Archi fängt es schon bei der Schublade an.

 

Und so einfach einzufuehren: Diese auskoemmlichen Betraege stehen schon in den Preistabellenbuechern, die die oeffentlichen Auftraggeber haben.

 

Meintest du DAS ?
http://dejure.org/gesetze/VOB-A/25.html

 

Kennst Du einen Fall, wo sich die Preise hinterher erholt hätten?

 

Die gibt es zuhauf. Allerdings findet dazwischen meist so etwas statt, was etwas euphemistisch "Gesundschrumpfungsprozess" genannt wird.

 

1001 steigen und steigen und steigen ........ und hört nicht auf

 

Das

ärgerliche ist nur, dass für jede Kranken, der im Gesundschrumpfungsprozess seinem "ich kanns billiger" Leiden erlegen ist, 3 Neue erscheinen, die das Insolvenzgen in sich tragen.

 

Wenn 1001 steigt, heißt das dann, daß es 1002 wird?