Bauträger-muss ich Handwerkern Bezugsfirmen für Material überlassen?

Die Solidarität der Handwerker mit dem Finanzamt bzw. der Allgemeinheit. Man könnte sonst ja mehr an haushaltsnahen Dienstleistungen absetzen ...

Daß der Handwerker das Material nehmen soll, das er für adäquat hält
und mit dem er sich auskennt ist, ist OK, aber wenn es identisch ist und
durch Fehler beim Transport und der Lagerung auch keinen erst später
sichtbaren Schaden nehmen kann, wirds IHMO albern.

 

.......bereits zigtausendmal diskutiert

 

Neben all den richtigerweise schon angesprochenen Punkten liegt hier offenbar ein grundsätzliches Verständnisproblem des Fragestellers Palmita vor:

Er geht (entgegen der vertraglichen Formulierung) davon aus, daß die 20€/m² der reine Fliesenpreis seien.
Stattdessen sind aber darin die Verlegekosten, der Verschnitt und das übrige Material (wie z.B. Grundierung, Kleber, Leisten) mit enthalten. Reiner Fliesenpreis dürfte also eher unter € 10,- zu liegen kommen...

Darüberhinaus kann es sein, daß die Wunschfliesen größeres Format haben, was zu höheren Verlegekosten, mehr Verschnitt und höheren Anforderungen an den Untergrund führt. All das bedeutet weitere Zusatzkosten, die in dem Aufpreisangebot des benannten Bemusterungs-Händlers schon drin sind (hoffentlich...).

 

im Bauwesen weil:

1. beides nur in wenigen Fällen so klar getrennt werden kann wie bei Lieferung und Einbau von Bauelementen wie Türen und Fenstern. Und, sind die Dübel noch Material oder schon Arbeit? Zahlst Du mehr für die Arbeit, wenn der Monteur meint, mit Deinen Dübeln länger zu brauchen?

2. Materialeinkauf mit Preis- und Konditionsvergleich, Lieferlogistik, Baustellenlogistik, Lagerhaltung und der Zahlungsabwicklung verbunden ist, die wiederum auch Arbeit machen, welche schon beim EFH kaum ein Bauherr individuell bewältigen mag. Spätesten beim Objekt mit 500 m2 würde das dann sehr lustig. Es soll auch noch größere geben ...

- dass er damit auch Arbeit hat (siehe 2.)
- dass Du hinterher Garantie auf die gesamte Leistung haben willst und nicht darüber streiten magst, ob der Kratzer im Fensterrahmen auch bei der Anlieferung, dem Transport durchs Haus oder dem Beginn der Montage schon da war.

 

...leider sehen viele nicht die Vorteile (Transparenz).
Bei der Mischkalkulation werden die Kosten verschleiert...usw.
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Auch bei der Gewährleistung sehe ich keine Nachteile.
Eindeutigen Fall vorausgesetzt: Haben die vom Handwerker gelieferten Fliesen einen Materialfehler...dann raus und neu...Liefert der Lieferant anstandslos muss er die zusätzlichen Lohnkosten bei diesem einfordern....
Kriegt er weder die Fliesen noch seine Lohnkosten ersetzt, hat er ein Problem...und damit der Auftraggeber.
Bei Beistellung hat sich der AG um die Ersatzbeschaffung zu kümmern.
Der Handwerker braucht erst dann tätig zu werden, wenn der AG Ersatz bekommen hat...heißt für den Handwerker....uU braucht er erst über eine Einforderung des Lohnes beim Händler nachzudenken wenn dieser Fliesen geliefert hat....

 

Bernix:

Klar werde die Kosten 'etwas' verschleiert. Was glaubst Du denn wenn jede Firma nun die Kosten eindeutig für Material und Arbeit getrennt ausweist bei privaten Bauherren, was dann los wär. Fliesen: "10 € für Material (Fliesen, Kleber, Fugenmörtel, etc.) und 11,50 € für Verlegung."
Und das bei allen Gewerken....
Dann würden viele Bauherren (wie sie hier auch zuhauf im Forum anzutreffen sind) vor jeder Materiallieferung mit der Baufirma diskutieren. "Hier, ich hab das aber in dem und dem Baumarkt für nur 8 € gesehen." Ähnlich bei der Ausführung; "Was? Ihr habt doch nur 2 Tage gebraucht....und dafür kriegt ihr xxxx €. Ne, komm....hier will ich Nachlaß." Das wäre nur noch ein Rumgemähre, ein Rumdiskutiere, die Baufirma müßte sich für jeden Nagel rechtfertigen und könnte nicht mehr gescheit abwickeln und bauen...

 

Anderer Aspekt:
wie sieht das denn beim Handwerker mit Steuern und Sozialabgaben aus, wenn er mir
für das Aggregat der Lüftungsanlage 500 Euro weniger verrechnet und die dafür
bei den ausgewiesenen Lohnkosten draufschlägt (höhere Stundenlohn, kein Betrug!)?
Zahlt er - und damit ich - da mehr als die 100 Euro drauf, die ich mir dann ggf. vom Finanzamt zurückholen kann?

 

Da wird garnichts "verschleiert". Eine Urkalkulation enthält natürlich all diese Daten. Aber möchtest Du beim Autokauf wirklich wissen, welche Kosten durch Bahntransport, LKW-Transport, Reinigung, Abschreibung des Fabrikgebäudes und des Gabelstaplers da drin sind? Die Automobilhersteller verschleiern das ja auch. Und die Materialkosten werden auch keineswegs nur "durchgereicht", sondern selbstverständlich mit all den o.g. Aufschlägen versehen.

Das ist eine akademische Betrachtung, denn den eindeutigen Fall gibt's in der Praxis fast nie, stattdessen: mangelnde Untergrundvorbereitung, falsche Temeperatur oder Luftfeuchtigkeit, mangender Schutz des Materials vor der Montage, falsche Werkzeuge, zu lange oder zu kurze Verarbeitungszeiten sind lt. Hersteller immer die Mangelursachen - keine Produktionsfehler!

 

Wenn ich das hier so lese, dann denk ich, wir Handwerker sind einfach nur zu doof, wenn wir detaillierte Angebote machen.
Ich werds wohl in Zukunft mal wie die Autohändler machen. 100m² Fußboden... kosten xxxx,xx€ + MwSt = Summe dazu noch ne nette Aufpreisliste und einen Rabatt, der natürlich vorher schon aufgeschlagen war.
Dann fühlen sich die Kunden wahrscheinlich wohl, weil so läuft, wie sie es gewöhnt sind...

Gruß Lukas

 

Und wovon träumst Du sonst so (als BWL-ler)?
Ich sehe einen gravierenden Nachteil!

Wenn die Fliesen fehlerhaft waren, wird der Handwerker hoffentlich die Hände solange stillhalten, bis der Auftraggeber ihm die Kosten für Entfernung der Defektfliesen und Verlegung des Ersatzes (im voraus) bezahlt.

Mit dem Lieferanten hat der Handwerker da hingegen gar nix zu tun.

Und auch für einen Anspruch des AG gegen den Fliesenlieferanten für die Auswechslungskosten seher ich keinerlei Rechtsanspruch!


Auch dieser Teil der Gewährleistung wird von einem Handwerker, der liefert UND verlegt, mit erbracht!!!

 

..Julius....für den Anfang hilfts wenn du die Polemik wegläßt und dir meinen Beitrag nochmal durchliest!

 

Das kann man beliebig oft lesen (ob mit oder ohne vermeintlicher Polemik), aber sinnvoll wird es ME trotzdem nicht. Oder sprichst Du von ner nicht-deutschen Rechtslage?

Vielleicht bist Du so nett und erklärst es mir? Danke!

 

bitte nicht einen einfachen Sachverhalt verkomplizieren...

Wenn für einen Handwerker ein Stundensatz von 120euro erst ausreicht um über die Runden zu kommen (statt 60euro plus Handelsmarge Material)...wird eher ein Denkprozess angestossen werden....

 

Stimmt...aber irgendwo muss man mal anfangen!

und die aufgzählten Fehlerquellen liegen alle im Bereich des Handwerkers...

 

Ich...

schätze ja (i.d.R) Deine Beiträge: Aber man muss nicht überall mitreden wollen und kanns auch nicht. Hier biste mal wieder sowas vom Thema weg (kenntnismäßig) , dass Du einfach mal die Finger stillhalten solltest.

Weniger ist manchmal mehr.

 

und wenn beim verschrauben der mischbatterie ein teil der keramik platzt,
wer hat dann schuld?
wars ein produktionsfehler oder die urgewalt des inst.?
und wenn sich die teure eingangstür verzogen hat, wars ein falscher einbau?
diese und viele andere tausend dinge sind immer wieder teil eines zeit- und kostenintensiven streites.
deshalb finger weg von solchen blödsinn.

 

Der war gut.

Gruß Lukas

 

@Julius

dein Zitat: "Wenn die Fliesen fehlerhaft waren, wird der Handwerker hoffentlich die Hände solange stillhalten, bis der Auftraggeber ihm die Kosten für Entfernung der Defektfliesen und Verlegung des Ersatzes (im voraus) bezahlt."

Dies ist die Fortführung (Konkretisierung) meines Gedankens....und wäre konsequent wenn der Handwerker und der Lieferant in keiner Geschäftsbeziehung stehen....
Im üblichen Fall würde er die Fliesen rausreissen, neue besorgen (ggf in Vorlage gehen?) und einbauen und dann schauen, ob er von seinem Lieferanten Geld bekommt....

 

Nein, weil der Verleger auch schon wieder etwas mit im Boot sitzt, wenn er fehlerhafte Fliesen verlegt.

Gruß Lukas

 

Stimmt...daher muss man manchmal Fälle auf das Wesentliche reduzieren.
Mag sein dass sich dadurch für dich der Eindruck ergibt, dass der Beitrag weit weg vomThema ist...