Micro KWK Blockheiz Kraftwerk - Rechnung / Zusammenhänge verstehen

Diskutiere Micro KWK Blockheiz Kraftwerk - Rechnung / Zusammenhänge verstehen im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo zusammen, ich wüsste gerne ob ich die die Rechnung bei einer KWK Anlage richtig verstehe.... Nehmen wir mal die Vismann Vitotwin 300...

  1. #1 malcadon, 15.12.2013
    malcadon

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    Hallo zusammen,

    ich wüsste gerne ob ich die die Rechnung bei einer KWK Anlage richtig verstehe....

    Nehmen wir mal die Vismann Vitotwin 300

    generell hat die einen Nenn Wärmeleistungsbereich von 26 KW - das ist aber der kombinierte wert aus Sirling Motor mit Gas Brennwertthemen befeuerung richtig?

    Weiter heisst es in dem Datenblatt:

    Stirling Motor: 1 kW el , 5,3 kW th

    Spitzenlastkessel: 6 bis 20 kW, G


    Verstehe ich das richtig, der Motor an sich könnte ein Haus beheizen was 5,3KW braucht - wenn das Haus nun 14KW Heizlast hat, würde das bedeuten das oft der Spitzenlastkessel zusetzlich angefahren wird. Also 5,3 KW kommen im Winter vom Motor - und der Gasanteil der dadurch verfeuert wird produziert 1KW Strom nebenbei...?

    die restlich benötigten 8,7 KW Wärme kommen durch den Spitzenlastkessel der auch Gas verbraucht aber dabei keinen Strom produziert ?

    Würde das nicht bedeuten am besten sollte der Sirling Motor von der termischen Leistung exakt der Heizlast des Gebäudes entsprechen für ein Optimum? Auch wenn dann zwar zuviel Strom produziert wird, aber der bringt zumindest noch einen minimalen Gewinn....

    Gibt es Stirling Motoren mit über 10KW thermi. Leistung? Oder wird das dann einfach für ein normales Haus zu teuer? Wird die Zukunft da vielleicht mehr bringen?

    wenn nun die Heizlast des Hauses bei 14KW liegt und in der Vergangenheit der Verbrauch bei rund 33000 Kwh Gas lag - würde das bedeuten rund 1/3 der benötigten Kwh wird durch den Motor erzeugt - 2/3 weiterhin durch Gasbrennwerttechnik ? Die 11000 Kwh welche durch den Motor produziert wären würden dann nebenbei rund 1/5 elektrischen Strom produzieren, also rund 2200 Kwh -

    Die 2200 Kwh würden aber die rund 3000 Kwh im Jahr für Strom nicht decken, also 0 Einspeisung, sondern alles Eigenverbrauch

    Jetzt denke ich mir die 14 KW sind wahrscheinlich so ein "worst Case" Wert - wahrscheinlich braucht man weniger, wenn z.B. nur 10 KW benötigt werden ist der Anteil Motorwärme und Brennwertwärme jeweils 1/2. Und vielleicht brauch man im Sommer für Brauchwasser nur die max 5KW des Motors?

    Mir geht es jetzt nicht um exakte Werte, sondern um die Zusammenhänge :-)

    -

    Eine Frage stellt sich mir noch: Der Strom der durch den Motor erzeugt wird, der ist in dem Moment da wenn der Motor läuft weil Wärme angefordert wird....(wie ein Fahrrad Dynamo der läuft - wenn jetzt genau zu dem Zeitpunkt keine Lampe anist wird er einfach zu den rund 11 Cent eingespeist) Das Ding hat ja keinen Puffer oder Baterie oder ?

    Ich würde jetzt mal davon ausgehen das die oben angenommenen 2200 wahrscheintlich nur zu 1/4 ?? "just in Time" entnommen werden können und dadurch das meiste eingepeist wird und dann wieder teuer zurückgebauft wird? Gibt es dazu Erfahrungswerte was die Quoten angeht?

    -

    Den Tenor das sich ein KWK meist nicht lohnt habe ich den gefundenen Topics dazu entnommen, nichts desto trotz finde ich die Technik nicht schlecht und würde gerne die Zusammenhänge verstehen - manchmal zahlt man ja auch etwas mehr aus Überzeugung...:-)

    Grüße und Danke für jede hilfreiche Aufklärung!
     
  2. #2 ars vivendi, 15.12.2013
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    Wenn das Bhkw der Last eines Gebäudes angepasst wäre, würde die Laufzeit viel zu gering ausfallen. Ein Bhkw muß laufen und laufen und laufen, mindestens die Hälfte des Jahres. Nur so rentiert es sich. Nimmst du die thermische Energie eines Bhkw zu groß steht es zu oft.
    Dann sollte man die Laufzeiten des Bhkw noch den eigenen Stromverbrauchszeiten anpassen.Am besten mit einem Pufferspeicher arbeiten um die thermische Energie abspeichern zu können.
     
  3. #3 wasweissich, 15.12.2013
    wasweissich

    wasweissich Gast

    für 14 kW heizlast ist das ding zu klein .......
    eine nummer grösser und entsprechenden speicher wären die zahlen etwas freundlicher . und wenn die steuerung gut gemacht ist passt es schon fast .

    (wenn man dann noch einen beheizten naturpool dazu denkt ... :D

    sparen geht zwar anders , aber erträglich könnte man sowas gestallten .
     
  4. #4 malcadon, 15.12.2013
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    Hi Ars,

    heisst das ein Stirlingmotor kann nicht modulieren? Also wenn ich einen 10KW Motor hätte, die Heizlast in der Übergangszeit wäre aber nur 5 KW, dann würde der Motor nicht runtermodulieren, sondern an-aus-an-aus gehen (also das Kesselwasser immer kurz aufheizen, wieder aus etc)

    Ja das mit dem Pufferspeicher habe ich auch gelesen, aber selbst wenn ich die Laufzeit an die Stromverbrauchszeiten anpasse wird wohl nie alles just in time verbraucht...


    Danke erstmal, wenn jemand noch Anmerkungen zu der Rechnung oben hat bitte her damit :-)
     
  5. #5 malcadon, 15.12.2013
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    wasweissich, was würdest du bei 14 KM als Motorgröße raten? (und wieso wenn sich das in kurzen Sätzen erklären lässt?)

    Danke!
     
  6. #6 ars vivendi, 15.12.2013
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    Die Stirling können modulierend laufen. Trotz allem ist der Kosten Nutzenfaktor beim Bhkw nur dann gegeben wenn es möglichst viele Betriebsstunden durchläuft und dabei der Strom möglichst eigenverbraucht wird und die Wärme sinnvoll genutzt wird.
     
  7. #7 wasweissich, 15.12.2013
    wasweissich

    wasweissich Gast

    raten würde ich erstmal garnicht . :D
    tatsache ist (glaube ich ), dass mit mehr leistung und viel speicher auf die therme verzichtet werden könnte .

    R.B. wird mein laiengeschreibe schon noch widerlegen (oder vielleicht nicht ganz ;) )

    wie geschrieben , wirklich sparen geht anders , aber du hast geschrieben , sparen ist nicht das oberste ziel ......
     
  8. #8 malcadon, 16.12.2013
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    ja sparen ware nicht die oberste premise.... die Technik macht in meinen Augen Sinn, Strom local zu produzieren (und im Gegensatz zu Wind und Sonne unabhängig von diesen)

    Wenn ich mir aber die BHKW Foren so anschaue, scheinen die Teile (zumindest in der 5 KW Klasse noch massiv Kinderkrankheiten zu haben oder sehr hohe Wartungskosten...wenns nur der Preis ware, aber standing ärger mit dem Teil....
     
  9. R.B.

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    Na ja, so "nebenbei" wird der Strom nicht produziert. Es wird halt Gas bzw. die thermische Energie in elektrische Energie umgewandelt. Der Vorteil liegt darin, dass die kWh Gas deutlich günstiger ist als die kWh el. Strom.

    Nehmen wir die Zahlen des Hersteller, dann sieht die Sache so aus.

    BHKW: Gas 7kWh werden umgewandelt in 1kWh el. Strom, 5,7kWh thermische Energie und 0,3kWh (Wärme)verluste. Ob die Zahlen so in der Praxis zutreffen kann man nur vermuten.
    Gastherme: Gas 7kWh werden umgewandelt in 6,6kWh thermische Energie, 0,4kWh (Wärme)verluste

    Unterstellen wir einen Bedarf für Heizen, WW und Strom von irgendwas zwischen 15.000kWh und 20.000kWh p.a., dann ergeben sich daraus Gaskosten von ca. 7Ct./kWh (inkl. Grundgebühr. Gerechnet 6,5Ct./kWh Arbeitspreis, 0,5Ct./kWh anteilige Grundgebühr). Das hängt auch davon ab, was für einen Tarif man bekommt.

    d.h. So lange der Stirling die Energieversorgung übernimmt hat man folgende Kosten:

    1kWh el Energie = 7,3Ct.
    5,7kWh thermische Energie = 41,68Ct.

    Die el. Energie (Eigenverbrauch) wird mit ca. 5,4Ct./kWh gefördert, für die Einspeisung gibt es zusätzlich noch 3,87Ct./kWh (KWK Index Q3-2013). Rückerstattung Energiesteuer und vermiedene Netznutzungsentgelte spielen da kaum mehr eine Rolle.

    Bei der el. Energie darf man nicht vergessen, dass man die kWh ohne Eigennutzung aktuell zu 25Ct. hätte zukaufen müssen.

    Das ist korrekt.

    Es gibt hier verschiedene Konzept, auch mit höheren Leistungen. Die thermische Leistung des Stirling ist quasi ein Abfallprodukt und bringt keinen Vorteil gegenüber direkter Verbrennung in einer Gastherme. Das Augenmerk liegt auf der el. Energieerzeugung.

    So in etwa dürfte die Betrachtung aussehen. Genau lässt sich das nicht vorhersagen. Bei 14kW Heizlast wird der Stirling die Heizlast bis zu einer Außentemperatur von etwa 5-7°C alleine abdecken, darunter muss die Gastherme mithelfen. Das bedeutet natürlich nicht, dass der Stirling arbeitslos wäre, er läuft auch bei niedrigen AT. Die erzeugte Strommenge ergibt sich somit aus der Jahresgesamtlaufzeit und nicht nur der Zeit mit AT > 5°C.

    Nein, denn das würde voraussetzen, dass der Stirling auch ständig läuft wenn Strom benötigt wird. Das ist insbesondere im Sommer natürlich nicht der Fall. Da läuft er vielleicht 1h pro Tag für die WW-Erzeugung, evtl. auch etwas mehr. Somit produziert er pro Tag auch nur 1-1,5kWh el. und die sollten produziert werden wenn auch Abnehmer im Haus vorhanden sind. Bei der geringen Leistung ist das aber nicht so ein Problem, denn ein paar Verbraucher im Haus laufen ja ständig.

    Genau so ist es.

    Da "rechnet" (besser schätzt) jeder etwas anders. Niemand kennt den Verlauf des Stromverbrauchs in Deinem Haus. Oft werden auch veraltete Tagesprofile herangezogen die heute nicht mehr aktuell sind, weil sich die Lebensgewohnheiten der Menschen verändert haben.

    Gruß
    Ralf
     
  10. #10 malcadon, 16.12.2013
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    Danke Ralf für die Ausführungen, da lag ich doch vom Verständnis gar nicht so falsch.

    Ich vermute mal das KWK Konzept ist vor allem eine Wette auf die Zukunft: Steigt der Strompreis expotential zum Gaspreis geht die Wette besser auf ( immer noch nicht mit Profit aber besser ) oder wenn es KWK mit einem höheren Anteil an Strom gibt (wie wohl das Vaillant Teil mit 2kwh zu 5,7 kwh - aber hier liesst man hohe Wartungskosten wegen Verbrennungsmotor etc)
     
  11. R.B.

    R.B.

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    Die Variante mit "Verbrennungs-Motor" hat auch Vor- und Nachteile.

    Bei all diesen Konzepten ist der elektrische Wirkungsgrad der Knackpunkt. Hinzu kommt, dass man die Energie an sich speichern müsste um den Bedarf eines Haushalts besser bedienen zu können.
    Schaut man sich den Stromverbrauch eines typischen Haushalts an, dann hat man einen geringen konstanten Bedarf (Grundbedarf) und dafür 1 oder 2 Zeiten zu denen der Bedarf extrem steigt (Kochen beispielsweise). Das passt an sich nicht zu einem BHKW das am besten konstant durchlaufen sollte. Jetzt muss man halt versuchen die beiden Gegensätze zu verheiraten, möglichst ohen große Reibungsverluste. Das versucht man ja auch mit den kleinen Speichern die an PV Anlagen hängen.

    Leider rechnen sich die bisher verfügbaren Speicherkonzepte noch nicht.

    Gruß
    Ralf
     
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