An die Bahnfahrer

aber eine kita mitarbeiter/inn verdient mehr, als ein angestellter architekt
nach dem studium.

Tja, und warum organisieren sich die angestellten Architekten nicht in einer Gewerkschaft oder schlüpfen bspw. bei Ver.di unter? Selber schuld, wer sich ausbeuten lässt. Der Vergleichsmaßstab kann ja nicht derjenige sein, der es nicht auf die Reihe kriegt, sich zu organisieren - Hochschulstudium hin oder her.
Gehälter bestimmt nun einmal der Markt und wer mehr möchte, muss das auch durchsetzen.
Und warum streiken Polizisten nicht? Weil es eben Beamte sind. Da sagt der Staat, dass die Berufsgruppe so wichtig ist, dass er Sie im Gegenzug für Loyalität (kein Streikrecht) eben lebenslang versorgt. Genauso wie Feuerwehrleute! Also der Vergleich passt absolut nicht. So ist es eben auch bei Lehrern und bei Erziehern: wer keinen Streik will, muss halt verbeamten und das muss man dann auch bezahlen. Und das tut man nicht, weil es trotz Streiks immer noch billiger ist, als Beamte lebenslang zu alimentieren.
Irgendwann hat der Staat gesagt, dass Lokführer nicht so wichtig sind, d.h. kein Beamtenstatus mehr vergeben wird. Das ist eben jetzt die Rechnung. Da braucht man nicht über die Gewerkschaft jammern, sondern darf sich bei der Regierung beklagen, die die Bahn privatisiert oder Bahn, die einfach nicht mehr zahlen will.

Es kann ja nicht sein, dass man einerseits immer schön die Dienste der Bahn/KiTa etc. von der Allgemeinheit in Anspruch genommen werden, die gleiche Allgemeinheit sich aber empört, wenn die Leute für mehr Geld streiken. Die Bahn will ein Unternehmen sein wie jedes andere auch: Bitte sehr, so habt Ihr es gewollt, so ist es passiert. Wer Infrastruktur privatisiert braucht sich darüber weder wundern noch aufregen.

 

natürlich ist das keine arbeiterbewegung @thomas.

aber würde ich als arbeiter etwas bewegen wollen
(lokführer, kikamitarbeiter/inn) würde ich nicht versuchen
andere arbeiter an ihrer arbeit zu hindern. und das machen sie
nun mal.

und die nagen nicht am hungertuch.

 

Im übrigen "streike" ich auch hin und wieder, nämlich immer dann wenn ich einen Auftrag nicht annehme, weil mir das angebotene Honorar zu niedrig ist. Wäre ich aber der einzige Steuerberater im ganzen Land, sähen meine Honorare auch anders aus.

ETA:

Als bei den Metallern gestreikt wurde, haben einige Mandanten auch Teilelieferungen zu spät erhalten und konnten nicht weiterarbeiten. Da gab es aber keinen republikweiten Aufschrei, dass die Arbeiter in den Nachunternehmen ggfs. auf Überstunden nach Hause geschickt wurden oder nicht so arbeiten konnten, wie gewollt.

 

@Baumal,

du bist aber evtl. auch nicht im TvöD "gefangen" sondern kannst ggf. dein Gehalt selbst verhandeln oder bist evtl. sogar selbstständig. Es gibt viele Berufsgruppen die können Ihr Gehalt eben nicht verhandeln weil dort u.a. "friss oder stirb" (irgendwer findet sich schon der für den Hungerlohn den Job macht) oder das Gehalt einfach "gottgegeben" ist. Mal unabhängig davon das der übliche "Inflationsausgleich" auch nicht bei den Leuten ankäme die ggf. im Job nur "mitschwimmen", kein Standing beim Chef haben oder oder oder (mal davon ab, das wir gerade Deflation haben, oder?)

 

Ich bin immer als Angestellte unterwegs gewesen , mit viel Umzügen (beruflich bedingt von meinem Mann) Und da waren überhaupt keine schönen Phasen dabei, entsprechend war da der Lohn, falls es überhaupt Arbeit gab. War halt teilweise in recht strukturschwachen Gebieten (Hofer Raum).

Ich fürchte halt, dass wieder so ein Streikkoloss angezettelt wird und das dann in den Pfingstferien. Super....

 

nein ich bin freier architekt.

bin aber der meinung, dass lokführer und
kikamitarbeiter/innen nicht auf die straße
gehen müssen, weil sie am hungertuch nagen.

achso, die piloten haben wir noch vergessen,
die maulen bestimmt auch bald wieder herum.

dann fahren wir halt nur noch fahrrad.

 

Warum sollte ein Lokführer wichtiger sein als ein Busfahrer oder Fern LKW Fahrer? Das muss du mir mal erklären. Es ist ganz normaler 3 jährige Ausbildung? Warum sollte man Beamten Status bekommen. Bei Richter, Polizei usw. verstehe ich das noch.

Natürlich ist man empört, wieviel sollen die den Verdienen, damit die nicht mehr streiken? Die haben einfach zu viel Macht. Hätten die eine anständige Konkurenz sehe die Sache anders aus.
Wenn interessiert es schon wenn paar Architekten oder Informatiker streiken? Besonders die Selbständigen mit 60 stunden woche?

 

Den Opelanern in Bochum hat (leider) 10 Jahre Streiken letztendlich auch nichts gebracht ... Irgendwer sitzt immer am längeren Hebel der bestimmt wie es ausgeht, und selten sind das die kleinen Angestellten.

Dann bekommen demnächst halt alle 2,50 EUR Mehr Lohn, und nächstes Jahr gibt es 2,50 mehr Abzüge für was auch immer ...

Fein raus sind ja die KiTa Mitarbeiter wo mit Lokführern oder Postboten liiert sind, immer jemand zu Hause der auf die Kids aufpassen kann

 

Ja und? Wem es zu teuer ist, der soll halt mit dem Bus fahren oder dem Auto oder mit dem Fahrrad oder laufen oder fliegen... das bedeutet eben Privatisierung! Wer gibt denn der Allgemeinheit das Recht, den Lokführern die Höhe Ihres Gehalts vorzuschreiben? Das wird ausgehandelt und dazu gehören auch Streiks.

Und KiTa-Plätze werden schon jetzt stark bezuschusst, insofern die Steuerzahler insgesamt schon jetzt einen hohen Anteil an den Kosten.

Das kann ich gerne erklären:
a) Fernfahrer bzw. Busfahrer ist kein Ausbildungsberuf
b) Es gibt deutlich mehr davon als Lokführer
c) Ein Lokführer transportiert deutlich mehr Menschen/Material als ein Bus/LKW
d) Lokführer haben sich organisiert und sind damit in der Lage mehr Macht auszuüben. Mehr Macht --> wichtiger

Haben sie aber nicht. Das ist eben Angebot und Nachfrage. Aber es hindert Dich ja keiner daran, Lokführer zu werden und denen für ein bisschen weniger Gehalt Konkurrenz zu machen.

Keinen. Weil sie nicht organisiert sind. Wenn alle Architekten der Republik in organisierter Form die Arbeit niederlegen würden, sähe das ganz anders aus. Aber für die Selbstständigen gibt es ja schon einen "Tarifvertrag" in Form der HOAI und für die Angestellten gibt es immerhin noch den Spaß an der Arbeit

 

Ab morgen soll es wieder losgehen, immerhin nicht unbefristet, aber doch recht lange. Mal sehen ob alle unsere Gäste noch zu Pfingsten kommen werden...

 

Nicht schlecht Herr Specht.....

 

Du bist auch so einer der auf Streikende schimpft, selber nie einer Gewerkschaft beitreten würde (danke an all die Egoisten in der IT-Branche das der Organisationsgrad dort so unterirdisch ist) und sich dann wundert wenn Arbeitgeber alles mit einem machen können. Das sind immer die Durchblicker deren Zorn sich nicht nach oben richtet sondern auf die "Kollegen". Schuld sind nicht die Arbeitgeber sondern immer die Konkurenz unter den Arbeitnehmern. Wie kann man sich selber so als Human Ressource betrachten wenn man selber ganz unten auf der Leiter steht? Solltest Du selber Selbstständiger sein mit einer 60 Stunden Woche dann bist Du entweder zufrieden mit der Situation oder solltest Dir eine Festanstellung suchen die bequemer ist. Ich liebe meine 37,5 Stunden Woche ohne viel verantwortung und würde nicht für das doppelte Gehalt selbstständig werden. Keiner zwingt Dich, also etwas mehr Respekt für die Abhängig Beschäftigten die für Ihre Interessen kämpfen.

 

Bin nicht selbständig und habe 39 stunden Woche. Ich habe nichts gegen Streik, werde einwenig falsch verstanden.
Meine Frau (Heilpädagogin) arbeitet im Öffentlichem Dienst und ist in Gewerkschaft. Ich suche schon länger einen schönen Platz im öffentlichem Dienst mit Festanstellung. Meine Frau hat paar Jahre in privaten Einrichtungen gearbeiten und sie ist glück im öffentlichem Dienst jetzt zu arbeiten.
Du verstehen? Ich kenne den öffentlichen Dienst und auch die privaten Markt und ich weiß das viele gerne im öffentlichem Dienst arbeiten.
Ich finde es einfach nur lächerlich, dass diese Leute nicht den Hals voll bekommen, obwohl es noch andere Menschen gibt, die unter deutlich schlechteren Bedingungen arbeiten.

Ja ich bin gegen den Kita Streik, obwohl meine Frau indirekt davon profitiert

Bei dem Bahnstreik geht es doch nicht um einwenig mehr Geld für die lokführer, wenn es sowäre, dann wäre schon längst vorbei. In meinen Augen verdienen die auch schon mehr als genung. halten sich halt einfach zu wichtig.

 

Ich finde es einfach nur lächerlich, dass diese Leute nicht den Hals voll bekommen, obwohl es noch andere Menschen gibt, die unter deutlich schlechteren Bedingungen arbeiten.


Ich finde es lächerlich, dass man auf Gehalt verzichten soll, nur weil andere noch weniger bekommen... nach der Logik wird es immer einen geben, der noch weniger verdient und deshalb soll man nicht streiken? Na dann, gute Nacht Sozialstandards!

 

In momemt streiken doch nur die Berufsgruppen, die mit wenig viel erreichen können. Wer also viel "Macht" hat, sollte auch deutlich mehr bekommen?

 

Meines Wissens geht es doch i.A. gar nicht mehr um wieviel Kohle mehr es geben soll (da ist man sich doch wohl weitestgehend einig).

Es geht doch -so mein Kenntnisstand- darum daß die GDL auch für andere Bahnler, die in der EVG organisiert sind die Tarifabschlüsse machen will.

 

So funktioniert nun einmal die Marktwirtschaft. Wer es anders will, muss die Leute verbeamten. Oder Gewerkschaften verbieten.

 

nein, gewerkschaften sollte und darf man nicht verbieten.
aber beim streiken das hirn einzuschalten, sollte angebracht sein.