Kfw70 nur mit Bauüberwachung durch Energieberater?

Wenn er (Archi) es nicht kann ,macht es der Statikus im Team mit dem Heizungs-Bauer oder Haustechnik-Planer(TGA) oder ...
Basierend auf den Plänen des Entwurf-Verfasser .

 

Wenn die eh schon am Bau Beteiligten eine KfW-Zulassung haben, dann hält sich der Mehraufwand für ein Effizienzhaus mehr als in Grenzen.
Der allergrößte Teil der KfW-Anforderungen lässt sich dann als Sowieso-Kosten verbuchen.

 

nur werden die wenigsten der am Bau Beteiligten in der Energie-Effizienz-Expertenliste drin sein.

die Architekten lassen sich oftmals nicht eintragen, weil sie nämlich keine EnEV-Nachweise ausstellen und darum die Fortbildung nicht machen (ist ja auch ein nicht unerheblicher Aufwand).
Und die Energieberater, die in der Liste drin sind, bieten oftmals Architektenleistungen nicht an.

 

och ... geht schon :-)

 

ja, natürlich geht das. Aber meine Erfahrung ist, dass vielleicht maximal 5% der Architekten gleichzeitig in der Energie-Effizienz-Expertenliste drin sind.

Wenn man jetzt vereinfacht davon ausgeht, dass diese 5% der Architekten 5% der grundsätzlich über die KfW potentiell förderfähigen Maßnahmen begleiten, bedeutet das, dass von allen durchgeführten Maßnahmen nur 5% wirklich in vollem Umfang (also auch alle Leistungsphasen nach HOAI) gefördert werden könnten.

 

noch schlimmer ist es bei den Baudenkmalen:
Geschätzt nur ein Viertel der Effizienzexperten sind auch in der Liste für Baudenkmale drin.
In unserer doch recht kleinem Städtchen gibt es geschätzt rund 500 Baudenkmale (die gesamte Altstadt). Was kein Einzeldenkmal ist, steht unter Ensembleschutz. Und dann kommen noch die Orte außen herum dazu.

Hier gibt es nur einen Effizienzexperten Denkmal. Der hat aber gar nicht so viel Zeit, dass er jeden Fenstertausch und jede sonstige Maßnahme betreut. Die nächsten Denkmalexperten sind mind. 20 km weg und sind in diesem Fall Architekten, die gar keine externen Projekte bearbeiten wollen.
Also gehen die Eigentümer der Denkmalimmobilien hier bei der KfW-Förderung leer aus. Weil sie keinen Denkmalexperten finden.

 

:-).

 

Ich hänge mich einmal frech an diesen Strang dran, da es hier einfach reinpasst.

Hab gerade zwei Angebote auf dem Tisch liegen zur "Betreung" eines KFW40/55-EFH (Neubau): Einmal knapp über 2000 Euro, da andere knapp unter 8000 Euro.

Woran liegts?
-> Wärmebrückendetails: Einmal pauchal mit 6 Stunden in Ansatz gebraucht, einmal mit 100 Euro (für Gleichwertigskeitnachweis, Detailrechnung wären 200 Euro) pro Stück.
-> Baubegleitung: Einmal zwei Besuche, mit gerade genug Zeit, um ein paar Photos zu knipsen. Beim anderen 50 Stunden angesetzt.

Die Vorgaben der KfW scheinen also sehr frei interpretierbar zu sein.

 

Also

1. Der Gleichwertigkeitsnachweis bei kfw-Förderung ist IMMER eine Detailberechnung.
2. 8.000 EUR ist trotzdem zu hoch angesetzt. Die Wahrheit liegt, wie immer, irgendwo in der Mitte.
3. Die Vorgaben der kfw sind NICHT frei interpredierbar. Es gibt einen eindeutigen Katalog, was zu leisten ist.
4. Es kann nicht mit den 2.000 EUR klappen, auch nicht, wenn DU einen Großteil der Leistung bereits aufbereitest und der "Experte" nur noch kontrollieren muss.
Das hat aber bisher NIE geklappt.
Wenn ich allein denke, dass man einen Tag für die Berechnung und Anpassung benötigt ... sind die ersten 850,00 EUR weg ... Dann die Wärmebrücken berechnen, da ja kfw 55/40 kaum mit mit einem Zuschlag von 0,1 klappt - 800,00 EUR ... Dann bei jedem relevanten Außenbauteil und beim Blower-Door-Test vor Ort sein und kontrollieren - 400,00 EUR ... Nachberechnung, da nicht so gebaut wurde, wie ursprünglich geplant - 400,00 EUR ... Ausstellen eines Energieausweises und der Bestätigung - 200,00 EUR ... Zusammensammeln aller notwenigen Unterlagen - 300,00 EUR ... bissl Nebenkosten und Fahrtkosten drauf ... 500,00 EUR


macht alleine für das Sparprogramm ... 3.500,00 EUR. Schaue ich jetzt mal in die HOAI, dann sind das allein die Leistungen für die thermische Bauphysik ohne extra kfw ...

 

Das ist sportlich, oder? Zumindnest wenn ich aus einem mir vorliegenden Angebot zitiere:

- Dämmung Bodenplatte, Kellerdecke, Außenwände, Terrassen, Loggia, Flachdach
- Einbau Fenster, Terrassentüren, Außentüren
- Einbau Heizung und WW-Versorgung, Kontrolle hydr. Abgleich
- Einbau Lüftungsanlage und Kontrolle der Einmessprotokolle
- Teilnahme bei Inbetriebnahme Heizung und Lüftung

Wobei ich als angehender Bauherr dafür gerne ordentlich bezahlen möchte. Würde allerdings sehr, sehr helfen, wenn die KfW die 50%-Förderung dieser Leistungen nicht auf die Bestandsgebäudesanierung beschränkt hätte.

 

Was ist denn dann der Unterschied zu dem, was als "detailierte Wärmebrückenberechnung" angeboten wird? Also ohne pauschalen Zuschlag.

 

woher soll ich das wissen? Ich habs nicht angeboten.

Der schwachsinnige Gleichwertigkeitsnachweis nach enev (der hier ggf. gemeint ist) ist allerdings bei den kfw-Programmen nicht zulässig.

Ich könnte mir nur vorstellen, dass die WB zwar berechnet werden, aber eben nicht quantifiziert werden und dann mit dem WB-Zuschlag von 0,05 weitergerechnet wird. Das wiederum ist aber ebenfalls ganz großer Käse, weil dass bisschen Arbeit regelmäßig deutlich teures Material spart.

 

Wenn du mit sportlich KNAPP meinst --> Ja. Mann muss die Bauteile nämlich im Dauerlauf ablaufen, die inbetriebnahme muss von jemandem gemacht werden, der flott redet und arbeitet.

 

Bin ich jetzt doof ??? Bauüberwachung bei KfW 70 ???
Ich habe meinen KfW-70-Antrag im Oktober 2014 bei meiner Bank unterschrieben und da war keine Bauüberwachung notwendig. Das einzige was ein Energieberater machen musste: Online-Bestätigung ausfüllen und nach Bauende die Bestätigung erstellen. Baubegleitung wäre erst ab KfW 55 nötig gewesen, deshalb habe ich trotz 55er Haus trotzdem nur auf 70 beantragt.
Wie gesagt, das war NACH dem 1.6.2014

 

auch bei Kfw 70 sind (Antrag nach 1.6.14) Baustellenbesuche -sprich Bauüberwachung- nötig gewesen, wenn es dein Experte nicht gemacht hat, entspricht das nicht den Vorgaben Kfw.

 

Wie soll er das machen, wenn er währen der Bauphase nicht vor Ort war.
Röntgenblick? Zuruf mit Gutglauben?

 

das ist leider nicht korrekt.
in diesem Merkblatt (Stand 6/2014) finden Sie die Anforderungen unter "Leistungen des Sachverständigen"

 

Okay, aber wenn die Bank sagt das passt und der Energieberater sagt das passt und der Bauunternehmer sagt das passt dann geht der Bauherr natürlich auch davon aus dass es passt.
Unabhängig davon gibt es dann aber immer noch die Rechnungen der Handwerker auf denen alle verbauten Elemente usw. stehen. Wenn Ziegel x auf der Rechnung steht muss man davon ausgehen, dass Ziegel x verwendet wurde. Von Fenstern und Türen hat man eh solche "Zertifikate".

Aber mal ehrlich: Wer nimmt sich denn dann noch ein KfW-Darlehen, wenn er nen Sachverständigen für x-tausend Euro engagieren muss? Das rentiert sich ja nie und nimmer...

 

Vermutlich wird die Bauüberwachung deshalb ab dem 1.4.2016 mit 50% gefördert (wie vorher schon beim Bestand). Wenn der SV auch etwas von seinem Handwerk versteht (tut er/sie das, wenn er/sie bisher allenfalls Lieferscheine kontrolliert hat?), dann ist diese geförderte Überwachung allein schon ein Argument pro KFW-Förderung.