Abstand Erdsonde zu Wärmepumpe?

Diskutiere Abstand Erdsonde zu Wärmepumpe? im Regenerative Energien Forum im Bereich Haustechnik; Guten Abend, wir sind gerade in den letzten Zügen des Grundrisses für unseren Neubau. Heizungstechnisch möchte ich gerne eine Wärmepumpe mit...

  1. JanOrz

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    Guten Abend,
    wir sind gerade in den letzten Zügen des Grundrisses für unseren Neubau. Heizungstechnisch möchte ich gerne eine Wärmepumpe mit Erdsonde(n) verbauen. Bis vor kurzem war mein Plan die Bohrung für die Erdsonde einfach unter die Bodenplatte zu machen. Nach Rücksprache mit dem zuständigen Geologen vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie bin ich mir da nicht mehr so sicher, wenn was schief läuft oder die Ersonde erneuert werden muss dann sieht das halt schlecht aus. Zudem muss man in Hessen wohl leider mindestens 5m Abstand zur Grundstücksgrenze einhalten, daher verschiebt sich der Standort der Bohrung auf die andere Seite des Hauses, den Technikraum würde ich aber gerne am liebsten an der jetzigen Stelle lassen.

    Meine Frage lautet daher: Gibt es grundlegend gravierende Nachteile wenn der Standort der Wärmepumpe ca. 13m von den Erdsonden entfernt ist? Kann man das entsprechend dämmen? Alternative wäre Abstand von ca.4m an anderem Aufstellungsort, dafür wären dann die Leitungen zu den 3 Bädern deutlich länger?
    Freue mich auf eure Antworten & Gruß
    Jan
     
  2. #2 Lexmaul, 24.10.2017
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    Die Zuleitung ist ziemlich wurscht, kannst auch dämmen, aber unnötig.

    Besser innen auf kurze Wege achten.
     
  3. #3 driver55, 25.10.2017
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    Ich glaube du hast eine komplett falsche Vorstellung von der WP-Technik.
    Bohrung unter der BoPla wäre doch fatal. Machen das Unternehmen überhaupt? Die müssten doch davon abraten!
    Lass das mal den Planer machen.

    Bohrungen mit 5 m Grenzabstand sind normal, auch in BaWü (vemutlich überall in D so...)

    Zu Deinen 3 Bädern. Du heizt doch die gesamte Hütte und nicht nur die Bäder. Somit hast du immer unterschiedlich lange Zuleitungen von WP zu den Verteilern. Das ist bei richtiger Dimensionierung aber alles kein Problem.

    Und die Zuleitungen von den Sonden sind, wie Lexmaul bereits anmerkte, (fast) "wurscht". Sind ja ca. 1 m unter GOK.
     
  4. #4 Leser112, 25.10.2017
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    Ist es sicher, dass hierfür die untere Wasserbehörde eine unbefristete Betriebsgenehmigung erteilt?
    Der hohe Aufwand für die Quellenerschließung bei SWP lohnt wirtschaftlich nur bei hohen, tatsächlichen Leistungs- und Energiebedarfen, was bei modernen Neubauten (EnEV 2016) eher selten ist.
    Wie hoch ist der tatsächliche Leistungs- und Energiebedarf für Heizung und WW-Bereitung?
    Ja, das ist insbesondere bei teuren Tiefenbohrungen sinnvoll.
     
  5. #5 Andybaut, 25.10.2017
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    Das sehe ich ähnlich kritisch wie Leser112.
    Die Leitungslänge ist nicht das Problem, aber die Sinnhaftigkeit der Maßnahme an und für sich.

    Als ganz vages plattes Beispiel:
    Wenn du für ein 150m² neues Wohnhaus nach ENEV vielleicht 80€ für Wärme + Warmwasser bei einer Luftwärmepumpe benötigst,
    sind es mit einer Erdwärmepumpe vielleicht 50-60€/Monat. Da muss man schon lange heizen um die Mehrkosten für eine Bohrung
    wieder reinzuholen.
     
  6. #6 Lexmaul, 25.10.2017
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    Erklär doch mal, wieso man bei "teuren Tiefenbohrungen" dämmen sollte?

    Eine Solebohrung wählt man nicht nur aus wirtschftlichen Gründen aus - manche wollen auch einfach keinen lärmenden Kasten auf ihren (kleinen) Grundstücken :).
     
  7. #7 Onkel Dagobert, 25.10.2017
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    Da muss ich Lexmaul zustimmen.
    Rein von den Kosten her mag eine Luftwärmepumpe gegenüber eine mit Tiefenbohrungen im Vorteil sein, aber erstgenannte hat halt den Nachteil dass diese Lärm verursacht. Eventuell für einen selbst, oder aber für den Nachbarn, was sich nicht gerade positiv auf die Nachbarschaft auswirken kann.
    Außerdem ist eine WP mit Erdsonden (oder alternativ Flächenkollektor) am effektivsten, ergo auch am umweltfreundlichsten. Also für jemand mit grünem Daumen (und dem nötigen Kleingeld) erste Wahl.
    Ein weiterer Vorteil von Erdonden gegenüber Flächenkollektoren ist der geringe Platzbedarf. Die Fläche für die Kollektoren muss das Grundstück halt hergeben, und diese dürfen auch nicht überbaut bzw. mit großen Bäumen bepflanzt werden.
    Mein persönliche Empfehlung: WP mit Tiefenbohrung (wer es sich leisten kann)

    Zum Thema:
    Abstand von 5,00m zur Grenze ist auch bei uns vorgeschrieben (Niedersachsen). Entferung Bohrung zur Wärmepumpe ist auch relativ egal, da wie gesagt die Zuleitung in ca. 1 m Tiefe verläuft, und da wird es nicht sehr kalt.
     
  8. #8 driver55, 25.10.2017
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    @Andybaut: Ich wöllte auch keine lärmende Luftpumpe vor dem Haus.
    Bzgl. Einsparung: Nicht lange heizen, einfach größer bauen.
    btw: Welcher Arzt baut schon 150 m²;)? 300 m² + Pool, da lohnt sich eine Bohrung oder Erdkollektor schon.
     
  9. #9 Leser112, 26.10.2017
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    Korrekt.
    [​IMG]
     
  10. #10 Lexmaul, 26.10.2017
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    Nochmal: Warum Dämmung bei teueren Tiefenbohrungen?
     
  11. #11 Leser112, 29.10.2017
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    Das ist doch eigentlich selbsterklärend ;-)
    Mal vollständige Belastungsmessungen an vorhandenen Solequellen durch führen!
     
  12. #12 driver55, 29.10.2017
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    Vermutlich sind die mit gedämmten Leitungen um 0,3% besser...:lock
     
  13. #13 Lexmaul, 29.10.2017
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    Wenn es selbsterklärend ist, würde ich nicht fragen.

    Die Frage hast Du ebenfalls nicht beantwortet - was ist eine Belastungsmessung an der Bohrung, welche Aussage hat diese und viel interessanter: Was hat das mit einer notwendigen Dämmung der Leitungen zu tun??
     
  14. borner

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    Vielleicht mal kurz eine Anekdote: 2 Häuser, Fertigstellung vor einem Jahr. Beide BJ 2016 mit ENEV 2009 und KFW 70 (also etwa vergleichbar mit ENEV 2016), gleiche Anzahl an Bewohnern.
    Haus A: LWP, Solarthermie, dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
    Haus B: SWP, 20qm größer als Haus A

    Nach einem Jahr wurde zwischen den Nachbarn vergleichen mit dem Ergebnis, dass die Heizkosten (Strom) beim Haus mit LWP knapp doppelt so hoch waren wie die Kosten beim 20qm größeren Haus mit SWP.
    Faktisch geht es hier um ca. 500-600€ pro Jahr.

    Der krasse Unterschied bei den Kosten LWP vs. SWP ergibt sich meines Erachtens aus 2 Dingen:

    1.) Die LWP hat von sich aus eine geringere JAZ als die SWP.

    2.) Gerade in der Phase, in der viel geheizt wird, ist die Luft draußen kalt. Aus einem kalten Medium Wärme zu erzeugen ist weitaus unwirtschaftlicher als aus einem warmen Medium. Ab -6°C schaltet die LWP bei Haus A ab und das Haus wird über den Heizstab geheizt, während die SWP im knackigen Winter noch immer 6-10°C warme Sole zur Verfügung hat.



    Zum Thema Dämmung oder nicht Dämmung der Zuleitung zur Tiefenbohrung: ich denke, es kommt drauf an.
    Der Vorteil einer gedämmten Leitung ist, dass die in der Tiefe gewonnenen Wärme (vielleicht 12°C) auf dem Weg in's Haus nicht verloren geht. Das leuchtet ein und muss nicht weiter vertieft werden.
    Der Nachteil ist, dass die Zuleitung selber nicht mehr zum Wärmetausch genutzt werden kann.
    Wenn bspw. die SWP ihre Sole auf +4°C runter kühlt und auf dem Weg zur Tiefenbohrung durch 6°C kühlen Erdboden leitet, kann eine ungedämmte Zuführung von den zusätzlichen Metern profitieren. Auch die Regeneration des Erdbereiches der Zuführung bspw. durch Regen ist einfacher als bei einer Tiefenbohrung und kommt eher dann zum tragen, wenn die Leitung nicht gedämmt ist.

    Wenn du also ca. 13m Zuleitung zur Tiefenbohrung hat, hast du im ungedämmten Fall also ca. 26m "Flächenkollektor" zzgl. zur Tiefenbohrung. Ob dies für die Gesamteffizienz förderlich ist, kann man pauschal vermutlich kaum bewerten.
     
  15. #15 driver55, 23.11.2017
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    Eine LWP hat gegenüber einer SWP immer einen Mehrverbrauch bei vergleichbaren Objekten. Wieviel mehr ist dann aber doch individuell.
    Wenn hier der LWP-Besitzer einen deutlich höheren WW-Verbrauch hat, höhere WW-Temp. und evtl. auch deutlich höhere Raumtemperaturen fährt, dann relativiert sich das alles wieder.
    Und der Standort ist auch mitentscheidend. Kalte Ecke, Warme Ecke...in D...
     
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