Einschätzung Dämmung

Diskutiere Einschätzung Dämmung im Estrich und Bodenbeläge Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, wir werden kommendes Jahr bauen und ich bin aktuell dabei mich detailliert mit dem Thema Dämmung zu beschäftigen. Gesetzt ist...

  1. #1 Noddell, 26.12.2017
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    Hallo zusammen,

    wir werden kommendes Jahr bauen und ich bin aktuell dabei mich detailliert mit dem Thema Dämmung zu beschäftigen. Gesetzt ist eine monolitische Bauweise mit 42,5 Perlit Poroton T7. Haus steht am Hang. UG (Keller) ist talseitig Wohnraum, bergseitig ist der Heizraum und Kellerraum. UG (Wohnbereich) + EG + DG mit Fußbodenheizung. DG ist offen bis Dach (kein zusätzlicher Dachraum: Speicher/Bühne).

    Ich habe die folgenden Dämmung für Dach, Aussenwand, UG-Boden und EG/DG-Boden nach aktuellem Kenntnisstand zusammengestellt. Ich wäre euch dankbar wenn ich mir eine kurze Rückmeldung geben könntet ob dies alles passend ist und heutzutage ausreiched. Sollte ich an der ein oder anderen Stelle "übers Ziel hinausgeschossen" sein bzw. sollten Kosten entstehen, welche an dieser Stell keinen Sinn ergeben, bitte ebenfalls mitteilen. Besten Dank euch!

    4 konkrete Fragen habe ich allerdings:

    1) Ist die Reihenfolge Trittschaltdämmung auf Wärmedämmung richtig oder muss dies umgekehrt sein?
    2) Macht eine Verbesserung des Hintzeschutzes des Daches noch Sinn oder ist der unten gezeigte "eigentlich in Ordnung"?
    3) Beim EG/DG Boden (Unterräume sind zu 90% beheizt): macht eine solche Wärmedämmung Sinn (Kosten)?
    4) Ist die Trittschalldämmung ausreichend?

    Dach.JPG Aussenwand.JPG BodenEGDG.JPG BodenKeller.JPG
     
  2. #2 petra345, 27.12.2017
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    Die Holzbalken erscheinen mir etwas überdimensioniert oder sie haben eine ungewöhnliche Länge.
    Mit einer tragenden Mittelpfette, kann man dann etliches an Holz einsparen.

    Der Luftraum über der Dämmschicht ist bei den heutigen Unterspannbahnen nicht mehr notwendig.
    Die Dämmschicht muß nicht mehr durch Luftbewegung entfeuchtet werden.. Das war früher notwendig.
     
  3. #3 Noddell, 27.12.2017
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    Vielen Dank für den Input :28:

    Bei dem Dach handelt es sich um ein versetztes Pultdach (gibt es da überhaupt eine Mittelfpette?). Leider verstehe ich nicht was du mit ungewöhnliche Länge meinst (es sind doch nur 20cm?!)

    Mit dem Luftraum meinst du die 40mm Hinterlüftung? Durch die Konterlattung bzw. Dachlattung ergeben sich doch aber zwangsweise eine Hinterlüftung mit ein paar Zentimer oder? Wo genau kommt dann die Unterspannbahn hin (unter Holsfaserdämmplatten?) Welches Material/Eigenschaften ist für die Unterspannbahnen dort einzusetzen?

    Sorry für die vielen Fragen.
     
  4. #4 Andybaut, 27.12.2017
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    Guten Morgen

    1) Ist die Reihenfolge Trittschaltdämmung auf Wärmedämmung richtig oder muss dies umgekehrt sein?
    2) Macht eine Verbesserung des Hintzeschutzes des Daches noch Sinn oder ist der unten gezeigte "eigentlich in Ordnung"?
    3) Beim EG/DG Boden (Unterräume sind zu 90% beheizt): macht eine solche Wärmedämmung Sinn (Kosten)?
    4) Ist die Trittschalldämmung ausreichend?

    1 Die Lage muss der Hersteller sagen. Normalerweise direkt unter dem Estrich. Bei dicken Aufbauten muss die aber manchmal auch darunter liegen. Also einem Hersteller XY den geplanten Aufbau sagen
    2 Der Hitzeschutz ist hier schon sicherlich "ausgemostet" Durch Phasenverschiebungen sind beim Hitzeschutz Grenzen gesetzt im Gegensatz zum Wärmeschutz, der theoretisch unendlich gut sein könnte.
    3 Sinn macht die Dämmung vermutlich hauptsächlich in Bezug auf den Leitungsverlauf. Der Platz kann genutzt werden. Da Wärme aber nur an 10% nach unten entweichen kann und sie dies ohnehin eher nach oben tut ist es aus energetisch wirtschaftlicher Sicht wohl übertrieben.
    4 Dazu müsste man die Trittschallwerte des Herstellers kennen. Nennt sich "Trittschallverbesserungsmaß" Je höher der Wert desto besser die Platte. Aber nur einmal den Wert ansetzen. Also nicht Platte + Teppich + + +
     
  5. #5 Noddell, 27.12.2017
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    Danke für die Infos. Bzgl. Trittschall kommt folgendes Produkt zum Einsatz (zumindest noch aktuell) - siehe Screenshot.

    Bzgl. EG/DG Boden Dämmung kann dann bedenkenlos auf das günstigere EPS anstatt PUR ausgewichen werden oder? Ja du hast recht der Platz wird hauptsächlich wegen Rohre/Kabel benötigt (Elektrik zum Großteil in der Filigranbetondecke, KWL Rohre und WW+AB innerhalb der Wärmedämmung)

    Trittschall.JPG
     
  6. #6 Andybaut, 27.12.2017
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    http://www.ibf-troisdorf.de/files/trittschall_Teil2-neu.pdf

    damit kannst du berechnen was du bekommst.
    Den Wert deiner Decke (Holz / Beton) kenne ich nicht.

    Im allgemeinen sollte das aber ohnehin kein Problem sein. Die Werte der Dämmung sind gut und
    Anforderungen im privaten Wohnhaus gibt es rechtlich nicht. Du störst dich ja nur selbst und nicht andere.
     
  7. #7 Leser112, 27.12.2017
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    Hallo,
    Die Definitionen hierzu sind differenziert.
    „Ausreichend“ wird z.B. durch EnEV bzw. KfW Anforderungen definiert (Ht´- Wert der gesamten Gebäudehülle).
    Passend ergibt sich aus eigenen Anforderungen. Z.B. tatsächlicher Heizenergiebedarf und in Zusammenhang mit der Anlagenaufwandszahl => tatsächlicher Heizenergieverbrauch.
    Die Definition von Hitzeschutz nach u-wert-net sehe ich kritisch, da diese keinesfalls eine Kühllastberechnung (Sommerlicher Wärmeschutz) ersetzt.
    Auf die Luftschicht oberhalb der Dämmebene würde ich keinesfalls verzichten! Die Dachkonstruktion jedoch anders gestalten.
    Gipskarton direkt auf Sparren sehe ich kritisch. Der Sparrenzwischenraum ergibt sich auch aus der Statik (Lastabtrag).
    Statt der Aufsparrendämmung würde ich eher eine Untersparrendämmung vorsehen. Statt labiler Glaswolle (3) eher formstabile Steinwolle.
    Ob hier ein teures Pfettendach statt preiswerter Studiobinder (Sparrendach) notwendig ist, will ich nicht beurteilen.
    Da FB Heizflächen vorgesehen, sollte man das überprüfen lassen. So heftig muß das vermutlich nicht sein, da diese an beheizte Räume angrenzen. Hartschaum ist da sicherlich entbehrlich ;-).
    Wie „tragen“ denn diese Decken?
    Bei „Boden Keller“ sieht das etwas anders aus. Allerdings ist auch hier teures PUR sicherlich ersetzbar.
     
  8. #8 Noddell, 27.12.2017
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    ist natürlich richtig. Anbei mal eine Übersicht der Heizlastberechnung auf Basis der oben genannten Dämmungen (was oben fehlt ist die Dämmung der Betonkellerwand Richtung Erdreich (20cm Beton + Bitumendickanstrich + 16cm XPS 035 mit Noppenfolie)

    wie sieht da denn die Alternative zu Gipskarton + Dampfbremse unter Sparren aus?

    Besten Dank!

    Heizlast.JPG
     
  9. #9 Leser112, 27.12.2017
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    Wie diese „HLB“ erstellt wurde, weiß ich nicht.
    Alldem, wo nicht ausdrücklich DIN EN 12831 (ausführliches Verfahren) draufsteht, sollte man tunlichst misstrauen.

    Die Summe der Raumheizlasten entspricht nicht der Normheizlast des Gebäudes!
    Es gibt keine Norm-Raumheizlasten, sondern nur eine für das gesamte Gebäude!

    Sparren => Dampfbremse oder –sperre => Lattengerüst mit Ausfachung WäDä => GKP
     
  10. #10 Noddell, 27.12.2017
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    evtl. ist die Frage dumm aber was bringt einem das Lattengerüst mit Ausfachung, wenn man den Zielwärmdämmwert (wo auch immer der sein mag) durch die Zwischensparrendämmung erreicht? Ein Aufsparrendämmung müsste doch auch u.a. bzgl. Hitzeschutz sinnvoller sein (wärme bleibt oberhalb der Sparren) als eine Untersparrendämmung oder habe ich hier einen Logkfehler?
     
  11. #11 Lexmaul, 27.12.2017
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    Haste nicht...

    Aber mit der UK für die Gipskartonplatte hat er recht, wobei das eher den Grund darin sucht, dass Du eine ebene Fläche für die GKP benötigst - und letztlich auch eine Installationsebene für Kabel ;)
     
  12. #12 Noddell, 27.12.2017
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    gutes Argument .. und da wären wir wieder bei meinen Lieblingsthema Kabel und Rohre.... :biggthumpup:
     
  13. #13 Gast 85175, 27.12.2017
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Zu 1.)
    Ja, ist so richtig. In der Regel (nicht bei allen Fabrikaten!) ist die „Tackerplatte“ der Fußbodenheizung schon mit 20 o 30mm Trittschall ausgestattet. Ist also „automatisch“ oben.

    Zu 2.)
    Ist wohl in Ordnung. Mehr oder Weniger „Sinn“ macht ja eine „Verbesserung“ immer. Aber Du bist da im Bereich des abnehmenden Grenznutzens, bedeutet Du müsstest da für eine geringere Verbesserung großen Aufwand treiben. Kleiner Profitipp am Rande, „hellere“ Dachziegel bringen oft schon sehr viel und kosten Null mehr, Hitze die erst garnicht entsteht muss auch nicht abgeführt werden (vergiss in dem Zusammenhang die Hinterlüftung, die wirkt ja immer).

    Zu 3.)
    Meiner Meinung nach macht das gar keinen Sinn. Eine Wärmedämmung zwischen beheizten Räumen bringt nämlich ziemlich genau Null. Die Dämmung unter dem Estrich ist in derartigen „Innenbereichen“ eigentlich nur ein besserer „Abstandshalter“ und dient nur zum Verstecken von Rohren und Leitungen. Architekten planen das gerne großzügig, dann müssen sie sich nämlich nicht viele Gedanken darüber machen wo genau sie die Rohre unterbringen, mit Ausnahme des Abwassers gehts dann nämlich schon irgendwie im Estrich.
    Wenn Du den Unterbau schon so hoch machen willst, dann nimm doch wenigstens „normales Styropor) (EPS vom Anwendungstyp DEO), den Styrodur (XPS) sehe ich da als überzogen an.
    Im Zweifel würde ich das Geld lieber in eine etwas bessere Dämmung der Bodenplatte stecken, da macht das mehr Sinn.

    Zu 4.)
    Im Einfamilienwohnhaus mit massiven Betondecken (?) ist das wohl mehr als OK, mit dem Aufbau könnte man wohl im MFH noch gut hinkommen (Nur mal so nbenbei, die Konstruktion wiegt in der Regel über 500kg/m2, damit hast den Schallschutz schon zu 90% erledigt, wenn Du da noch einen schwimmnden Estrich und die „Trittschall-Takerplatte“ hast, dann bist in der Regel im sehr guten Bereich. Ich persönlich halte davon im EFH ja nix, der Chef will ja (vom Sofa aus) auch noch mitbekommen was im Haus so alles los ist, aber ist nur meine Meinung...
     
  14. #14 Leser112, 28.12.2017
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    Die Wirkung der Wärmebrücke „Sparren“ wird gemildert.
    Beim Sommerlichen Wärmeschutz gelten etwas andere Gesetzmäßigkeiten, als beim Winterlichen.
    Dabei ist u.a. der Absorptionskoeffizient der äußeren Dachhaut bedeutsam.
    Man kann auch das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden, indem die äußere Dachhaut mit aufgeständerten PV Modulen verschattet wird und man als Wärmeerzeuger für Heizung u. WW eine WP wählt.

    [​IMG]
     
  15. #15 Lexmaul, 28.12.2017
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    Dann deck mal ein GANZES Dach mit PV-Modulen zu...

    Wo er recht hat: Was dadurch bedeckt ist, bleibt kühl und das merkt man.

    Aber bei Aufsparrendämmung ist eine dicke Holzweichfaserplatte und nicht Polystrolplatten, die halt "nur" den normalen Wärmeschutz bieten. Weiterer Vorteil ist der höhere Schallschutz.
     
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