T-Stück im Fußboden Heizkreis - darf das?

Diskutiere T-Stück im Fußboden Heizkreis - darf das? im Heizung 2 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo liebes Forum, bisher war ich nur begeisterter passiver Nutzer / Leser. Erstmal vielen Dank für diese schöne Plattform :respekt. Wir...

  1. #1 BenElMarine, 01.06.2018
    BenElMarine

    BenElMarine

    Dabei seit:
    01.06.2018
    Beiträge:
    4
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Lotse
    Ort:
    Ovelgönne
    Hallo liebes Forum,

    bisher war ich nur begeisterter passiver Nutzer / Leser. Erstmal vielen Dank für diese schöne Plattform :respekt.

    Wir lassen gerade unser EFH von Profis erstellen. Läuft ein wenig träge, aber kommt doch voran. Gute Arbeit :hammer:braucht halt manchmal auch etwas Zeit.;)

    Gestern Abend kamen mir allerdings leise Zweifel, ob das, was ich im Verteiler der Fußbodenheizung vorgefunden habe, wirklich so funktionieren kann. Die Schlangen für die FBH wurden ausgelegt, wobei ich in einem der Räume die Abstände der einzelnen Schlangen bemägeln mußte (20cm statt 10cm). Alles kein Problem, sollte der Estrich doch erst 2 Tage später eingebracht werden. Am nächsten Tag wurde dann nochmal ein Trupp vorbeigeschickt, der dann die Abstände auf das richtige Maß gebracht hat. Allerdings wurde hierbei aus einem Kreis noch ein zweiter für diesen Raum, wahrscheinlich um die Rohrlängen nicht zu überschreiten. Seltsam, der Verteiler war doch vorher schon voll belegt, wie kann das denn sein? Kurzerhand machte ich die Tür zum Verteiler auf und fand dort 2 T-Stücke in dem betroffenen Heizkreis vor. Einen unterhalb vom Vorlauf-Regler und einen unterhalb des Rücklauf-Anschlusses (siehe Bild unten)

    Nun also zu meinen Fragen:
    Kann es sein, dass bei dieser Anschlussvariante einer der beiden Heizkreise nicht mit der vollen Kapazität durchströmt wird und ich dadurch einen Abfall der Bodentemperatur für den betroffenen Heizkreis zu erwarten habe? Kann aus der geringeren Durchflussmenge evtl auch ein stärkeres Absetzen von Schwebeteilchen erfolgen und somit in der Folge einem dichtsetzen des (Teil-)Kreises? Ist eine solche Anschlussvariante überhaupt zulässig bzw. Stand der Technik?

    Der Heizungsbauer ist der Überzeugung, dass der Hydraulische Abgleich dafür sorgt, dass ein solches Problem nicht auftritt. Wenn ich meinem Schulwissen Physik traue, geht doch aber ein Medium möglichst immer den Weg des geringsten Widerstandes und läßt den Anderen dann links liegen. Ist nicht gerade für die Flussregelung der Heizkreisverteiler so konstruiert, wie man ihn so kennt mit Ventilen auf beiden Seiten?

    Gibt es dazu einschlägige Informationen auf die man sich berufen kann? Gibt es dazu evtl. sogar eine Norm, die sich mit diesem Problem auseinandersetzt? Meine Recherche bei Google und Co. hat leider keine Ergebnisse gebracht und ich würde halt gern meine Zweifel abschließend ausräumen, bevor ich einen Gutachter darauf losjage und mehr Ärger verursache als nötig.

    Für Eure Kommentare und Gedanken bin ich schon jetzt dankbar.
    Liebe Grüße
    Ben

    BILD:
    20180531_173625.jpg
     
  2. #2 Fred Astair, 01.06.2018
    Zuletzt bearbeitet: 01.06.2018
    Fred Astair

    Fred Astair

    Dabei seit:
    02.07.2016
    Beiträge:
    12.441
    Zustimmungen:
    6.340
    Beruf:
    Tänzer
    Ort:
    San Bernardino
    Ein hydraulischer Abgleich der beiden Kreise am selben Abgang ist schlicht und einfach nicht möglich.
    Warum greifst Du als Bauherr in die Planung ein und verlangst eine Änderung des Verlegeabstands? Gibt es eine Berechnung, die eine Unterdeckung für diesen Raum ausweist?
    Hat Dich der Heizungsbauer wenigstens darauf hingewiesen, dass er jetzt aus der Haftung raus ist oder bist Du nur dem armen Monteur auf der Baustelle so auf die Ketten gegangen, dass er sich nicht anderes zu helfen wusste?
    Das Wasser wird die Entscheidung treffen, welchen Weg es gehen will und welchen Teilkreis es links liegen lässt.
     
    BenElMarine gefällt das.
  3. #3 BenElMarine, 01.06.2018
    BenElMarine

    BenElMarine

    Dabei seit:
    01.06.2018
    Beiträge:
    4
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Lotse
    Ort:
    Ovelgönne
    Hallo Fred,
    danke für Deine Antwort.

    Den Verlegeabstand habe ich beim Handwerksmeister bemängelt, nachdem ich ihn gefragt habe, wie denn der Abstand laut Planung aussehen sollte. Seine Aussage war: "so ca 10cm", wodraufhin ich dann die vorhandenen 20cm angegeben und mit Foto per Email belegt habe.

    Alles Weitere ist dann vom Handwerksbetrieb angeschoben und ausgeführt worden.

    Einem Monteur auf's Dach zu steigen ist nicht mein Ding. Die stehen sowieso schon immer zwischen den Stühlen Chef - Bauleiter - Bauherr. Da ist es vielleicht mal ganz gut, wenn man als Bauherr bei der korrekten Meldekette bleibt und den fleißigen Handwerker seine Arbeit machen läßt. Mit "auf die Ketten gehen" und ähnlichem Unfug ist keinem geholfen.

    Gruß
    Ben
     
  4. #4 simon84, 01.06.2018
    simon84

    simon84
    Moderator

    Dabei seit:
    11.11.2012
    Beiträge:
    23.032
    Zustimmungen:
    6.782
    Beruf:
    Schrauber
    Ort:
    Muenchen
    Das mit dem T-Stueck hatten wir vor kurzem schonmal.
    Entweder neuer Verteiler mit 1 Anschluss mehr oder irgendwelche Murkslösungen mit hydraulischem Abgleich BEIDER Heizkreise nach dem T, also eine Drossel oder ähnliches einbauen.

    Wenn beide Heizkreise ziemlich gleich groß/lang sind und gleicher Rohrdurchmesser wir der Unterschied aber nicht massiv sein, auch wenn du gar nichts machst.

    Schlimm wäre es wenn ein Heizkreis sehr gross/lang und einer sehr klein/kurz ist.
    Wasser ist nämlich ziemlich faul und geht den Weg des geringsten Widerstands.
     
    BenElMarine gefällt das.
  5. #5 Leser112, 02.06.2018
    Leser112

    Leser112

    Dabei seit:
    23.12.2016
    Beiträge:
    1.843
    Zustimmungen:
    254
    Beruf:
    Dipl.-Ing., TGA Planer
    Ort:
    Berlin-Brandenburg
    Benutzertitelzusatz:
    Energieeffizienzexperte
    Hallo,
    Wo sind denn diese Planungsunterlagen, z.B. optimierte Heizflächendimensionierung?
    Der Verlegeabstand ist in Räumen mit hohen Raumheizlasten geringer, als in Räumen mit geringen Raumheizlasten, da hier mit einer einheitlichen VLT versorgt wird.
    Korrekt, allerdings „halblinks“. Hier wollte der HB einen direkten Teilheizkreis am Verteiler einsparen.
    Hoffentlich gibt es keinen hydraulisch eingebundenen Badheizkörper und die VDI 2035 wird berücksichtigt.
     
    simon84 und BenElMarine gefällt das.
  6. #6 BenElMarine, 02.06.2018
    BenElMarine

    BenElMarine

    Dabei seit:
    01.06.2018
    Beiträge:
    4
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Lotse
    Ort:
    Ovelgönne
    Es handelt sich um einen Schlüsselfertigen Bau nach KFW 40+. Die Planungsunterlagen liegen beim Bauunternehmer bzw. bei den einzelnen Gewerken. Wie auch in diesem Fall, frage ich dann nach den Details, wenn mir etwas seltsam vorkommt. So wie auch hier: "Wie soll denn Laut Planung der Verlegeabstand der Schlangen im Arbeitszimmer aussehen?" Mein Anliegen dabei ist möglichst rechtzeitig Fehler zu erkennen und die noch vor dem nächsten Arbeitsschritt, in diesem Fall dem Estricheinbau korrigieren zu können. Ist weder mir noch den Handwerkern geholfen, wenn anschließend z.B. der Estrich wieder raus muß.

    Badheizkörper gibt es nicht. Handelt sich um eine reine FBH-Anlage mit Wärmepumpe. Ich habe hier auch nur nachgefragt, weil ich das genauso vermutet hatte, dass man den Kreis entweder vernünftig mit einem größeren Verteiler anbindet oder wenigstens mit einer Drossellösung. Allerdings muß ich dazu sagen, dass ich als Bauherr eigentlich nicht einsehe, dass bei einem zentralen Teil der Heizungsanlage schon beim Neubau nicht akkurat zu Ende gebaut wird.

    Vielleicht sollte ich noch kurz dazu sagen, dass ich das Gespräch mit dem Handwerker und dem Bauleiter schon gesucht hatte, bevor ich hier den Post reingesetzt habe. Die Antwort des Handwerkers war dann: "Das regelt sich alles über den Hydraulischen Abgleich". Mein Gefühl sagt mir, dass diese Aussage eben nicht wirklich passt. Und das was ich bisher hier von Euch als Antworten erhalten habe, bestätigt mein Gefühl.

    Gibt es eine Norm, in der klar geregelt ist, wie Heizkreise zur Verteilung zu führen sind?

    Danke für Eure Antworten!
     
  7. #7 simon84, 02.06.2018
    simon84

    simon84
    Moderator

    Dabei seit:
    11.11.2012
    Beiträge:
    23.032
    Zustimmungen:
    6.782
    Beruf:
    Schrauber
    Ort:
    Muenchen
    Dann frag ihn doch mal wie er die beiden heizkreise hydraulisch abgleichen will mit einem t stuck ohne Ventil/Drossel

    Bei allen anderen dreht er ja auch die Ventile richtig auf die Einstellung

    Hier kann er es nicht

    Der einzige mögliche Sonderfall ist wenn die beiden hk genau gleich lang sind

    Dann würde es vermutlich ungefähr passen .....
     
  8. #8 Fred Astair, 02.06.2018
    Fred Astair

    Fred Astair

    Dabei seit:
    02.07.2016
    Beiträge:
    12.441
    Zustimmungen:
    6.340
    Beruf:
    Tänzer
    Ort:
    San Bernardino
    ...und selbst dann wäre es purer Zufall, wenn der Rohrreibungswiderstand und damit der Druckverlust in beiden Kreisen gleich wäre.
     
    simon84 gefällt das.
  9. #9 jodler2014, 02.06.2018
    jodler2014

    jodler2014

    Dabei seit:
    20.12.2014
    Beiträge:
    3.906
    Zustimmungen:
    540
    Beruf:
    Angestellter
    Ort:
    RP
    Das Bild vom HKV deutet eindeutig daraufhin ,dass es sich hierbei um Murks handelt.
    Schade !
    Wie weiter oben schon geschrieben wurde der HKV falsch dimensioniert etc.
    Noch dazu soll es ein 40 + werden?
    Unglaublich !
    Einen externen SV beauftragen ,der sich mit KFW Anforderungen und allem was dazu gehört auskennt .
    Stichproben sollen ja gerade in der heutigen Zeit öfter mal stattfinden .
    Viel Glück
     
  10. #10 simon84, 03.06.2018
    simon84

    simon84
    Moderator

    Dabei seit:
    11.11.2012
    Beiträge:
    23.032
    Zustimmungen:
    6.782
    Beruf:
    Schrauber
    Ort:
    Muenchen
    Genau das stimmt, exakt gleich wird es auf keinen Fall sein, auch ggf. noch vorhandene Formstücke und der exakte Verlegungsverlauf spielen eine Rolle.
    Je unterschiedlicher die Heizkreise sind, desto schlimmer ist das ganze.

    Wenn hier ein hydraulischer Abgleich vereinbart und geschuldet ist, so kann dieser für den Heizkreis mit dem T-Stueck so nicht durchgeführt werden.
     
  11. #11 Fabian Weber, 03.06.2018
    Fabian Weber

    Fabian Weber

    Dabei seit:
    03.04.2018
    Beiträge:
    15.968
    Zustimmungen:
    6.262
    Bei KFW 40 ist ein hydraulischer Abgleich verpflichtend, dieser ist jedoch wie bereits beschrieben so nicht möglich. Somit erfüllt das Haus die KFW 40 Vorgabe an diesem Punkt nicht. Was das genau für weitere Auswirkungen hat weiß ich nicht (Kredit, Minderwert etc...).

    Ist denn der Estrich schon drin. Kann er nicht einfach den Heizkreisverteiler gegen einen größeren austauschen. Macht etwas Arbeit aber dann wäre doch alles wieder in Ordnung. Ich würde mich im Neubau nicht auf solche Bastellösungen einlassen.
     
    BenElMarine gefällt das.
  12. #12 BenElMarine, 03.06.2018
    BenElMarine

    BenElMarine

    Dabei seit:
    01.06.2018
    Beiträge:
    4
    Zustimmungen:
    0
    Beruf:
    Lotse
    Ort:
    Ovelgönne
    Der Estrich ist mittlerweile drin. Die Bastellösung wird es in dem Haus nicht geben. Ich werde dem Bauleiter nun erstmal klar machen müssen, dass ein Austausch des Verteilers mit allen daraus resultierenden Konsequenzen Pflicht ist.

    Ich hatte diesen Thread nur aufgemacht, um nicht gegen etwas anzugehen, was meiner Phantasie entsprungen sein könnte. Ich bin halt kein Profi und bin allen hier für die Bestätigung meiner Vermutung sehr dankbar. Für mich stehen die nächsten Schritte für die kommende Woche somit schon mal fest. Die Frage ist somit für mich beantwortet. Es sei denn, mir kann noch einer die passende (DIN o.ä.) Norm benennen, die ich zum Untermauern der Mängelrüge mit anbringen kann. Morgen erstmal mit dem zuständigen Energieberater telefonieren und mal sehen, was der zu dem Thema zu sagen hat.

    Nochmals vielen lieben Dank an euch alle. Weiter so!
     
Thema:

T-Stück im Fußboden Heizkreis - darf das?

Die Seite wird geladen...

T-Stück im Fußboden Heizkreis - darf das? - Ähnliche Themen

  1. Erweiterung der Erdgeschoss-Betondecke mit freitragendem Stück

    Erweiterung der Erdgeschoss-Betondecke mit freitragendem Stück: Hallo Zusammen, Ein EFH besteht aus einem Keller, dem EG und dem 1. OG. Die Betondecke auf den Kellerwänden hat die im Bild1 gezeigte Draufsicht....
  2. biete befliesbare Eck-Duschablagen 3 Stück

    befliesbare Eck-Duschablagen 3 Stück: [ATTACH] Hallo, ich verkaufe 3 Eck-Duschablagen in 3 verschiedenen Größen: 310 x 220 x 220mm 275 x 195 x 195 mm 240 x 170 x 170 mm Ich kann...
  3. Doppelhaushälfte kleines Stück Mauer entfernen

    Doppelhaushälfte kleines Stück Mauer entfernen: Guten Morgen zusammen, ich möchte von der community eine erste Einschätzung einholen ob ich in einer Doppelhaushälfte ein kleines Stück 11er...
  4. Viega 16x22 T-Stück einbauen

    Viega 16x22 T-Stück einbauen: Hallo zusammen, ich habe vor, an meiner Warmwasserleitung eine weitere Zapfstelle einzurichten. Der Weg wird nur etwa 1m lang sein und direkt zum...
  5. T-Stück WC-Ablauf zulässig?

    T-Stück WC-Ablauf zulässig?: Hallo zusammen, ich lese schon lange und viel mit, jetzt habe ich allerdings selbst mal eine Frage. Unsere Toilette im EG verstopft immer wieder....