Wie funktioniert eine Frischwasseranlage/station Friwa?

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  1. #1 seppstangl, 17.03.2019
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    Hallo.
    Wer kann mir das Prinzip einer Frischwasseranlage erklären?
    Stimmt mein Verständnis, oder wie funktioniert eine solche Anlage?

    Ein Wärmeerzeuger z.B. Ölbrenner/Pelletsanlage erhitzt das Heizwasser im Speicher z.b. auf 60 Grad.
    Dieses Wasser im Speicher erhitzt dann das Wasser in der Leitung zur Friwa und dort die wird die Kaltwasserleitung in der Friwa/Wärmetauscher auf die eingestelle Temperatur erhitzt bzw. durchgeleitet.

    Wenn das Wasser im Speicher nur bei 55 Grad liegt (weil z.b. zu viele gleichzetig duschen), läuft das 55 Grad warme Wasser vom Speicher durch den Wärmetauscher der Friwa, welcher dieses auf die eingestellte Temperatur von 60 Grad erhitzt.
    Und von dort in die Warmwasserleitung des Gebäudes.

    Wenn der Wärmetauscher der Friwas das Wasser auf 60 Grad oder 65 Grad (wie diese halt eingestellt ist), fällt dann nicht viel Kalk im Wärmetauscher an? Oder wird der erzeugte Kalk einfach durch den Wärmetauscher in die Leitung durchgeschwemmt, und kommt aus den Peraltoren heraus?

    Wer kann mir den Ablauf kurz erklären.
    Mit den Vorteilen und Nachteilen einer Friwa.
    Dankeschön
     
  2. SIL

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    Correct aber eher Mehr Schichten Speicher/Puffer.
    Nein die Temperatur in der Friwa kann nicht höher sein als VL vom Speicher.
    Je nach Standort - für ihr Brauchwasser Aufbereitungsanlage im KW Strang
    Im 'Heizwasser' Schlammabscheider und im Puffer Anode etc

    Wählen Sie den Puffer gross genug um bei einer gleichzeitigen Entnahme genug vorzuhalten und versuchen Sie bivalent zu laden, 2 WT im Puffer und vergessen Sie die Zirkulation nicht, sowohl in der Friwa dort integriert aber auch in den anderen Strängen, Friwas sind auf 60°C beschränkt 'verbrühungsschutz' - die genaue Auslegung und Planung sollten Sie einen TGAler oder Fachbetrieb vornehmen lassen, je nachdem wie Sie Ihre primäre Energie erzeugen kommen noch weitere Speicher oder Puffer hinzu alternativ zur Friwa gänge auch Hygienetauscher als Gegenstrom, das hängt alles etwas von Ihrem Bedarf und Erzeugern ab.
     
  3. #3 Leser112, 18.03.2019
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    Bei Friwa wird im Gegensatz zu indirekt beheizten WW-Speichern, lediglich dass Heizungswasser bevorratet und nicht das Nutzwasser. Das hat hygienische und energetische Vorteile, ist aber meist teurer (Invest).
    Tendenziell sind die Bruttovolumen von Friwa Puffern größer, allerdings kann da mit niedrigeren Stütztemperaturen (VLT) betrieben werden, was energetische Vorteile bringt.
    Friwa wird daher häufig für die WW-Bereitung mit WP verwendet. Neuralgische Punkte sind WT, Pumpe, Bruttovolumen, benötigte Schüttmengen.
    Bei Anlagen für die WW-Bereitung ist, wie bei der Heizung, das individuelle, spezifische Nutzerverhalten (Komfort) zu berücksichtigen.
     
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  4. #4 bauer999, 18.03.2019
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    Vielen Dank für deine Hilfe!

    Wenn aber unsere Friwa mit 65 Grad läuft (Vorlauf Speicher 74 Grad), dann fällt doch viel mehr Kalk an als bei 60 Grad Friwa?
    Und Energie wird auch viel mehr gebraucht, diese hohen Temperaturen zu erzeugen und halten.
    Legionellen wären ja auch bei 60 Grad kein Problem. Und Kalk fällt bei 60 Grad auch nicht soviel an wie bei 65 Grad...

    Problem ist, dass bei Einstellung Friwa 60 Grad, das WW nicht für das ganze Haus reicht...
    Jetzt wurde der Vorlauftemperaturbegrenzer auf 65 Grad eingestellt.
    Temperatur Speicher 74 Grad.
    Temperaturanzeige Friwa (Sailer).
    Vorlauf Friwa 74 Grad, WW Friwa 66 Grad

    Da frage ich mich, ob nicht die falsche Friwa-Größe eingebaut wurde...
    Oder ist es normal, dass man die Temperatur der Friwa erhöht, um den benötigten Warmwasserbedarf erhält?
    Aber dann erhöht sich ja der Kalkausfall und die Engerie zur Wärmeerzeugung erhöht sich...

    Dankeschön
     
  5. #5 wurmwichtel, 18.03.2019
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    Die hohen Temperaturen brauchts eigentlich nicht und Probleme mit Legionellen soll es bei FriWa-Systemen nicht geben weil Stagnationswasser im klassischen Sinne nicht existieren kann.
    Wenn man einen Körper berührt, der (mehr als) 60°C hat, zieht man seinen Finger innerhalb einer Sekunde wieder weg. So heißes Wasser soll zu Blasenbildung der Haut führen.

    Wir haben ein FriWa-System mit einem 500l-Speicher und zwei Wärmetauschern. Der Speicher wird nur Abends auf 42°C geladen. Ein mal "Duschen mit Haare" der Holden bedeuten eine Temperaturdifferenz von etwa 3K. Für's Baden fehlen derzeit noch Erfahrungswerte aber ich kenne jemanden, der mit einem 300l-Speicher zufrieden ist, den er nur dafür einmalig auf 48°C aufheizt und sonst mit 43°C "fährt".
    Man könnte freilich Debattieren ob das eine optimale Lösung ist aberes funktioniert eben und die verhältnismäßig geringe Temperatur sorgt für einen höheren COP der Wärmepumpe. Bei ST ist das freilich etwas anders!
     
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  6. #6 simon84, 18.03.2019
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    Ist natürlich auch die Frage ob das ein EFH ist oder ein MFH mit 20 Wohnungen......
    VL Temperatur wäre mir auch zu hoch. Das ist die Holzhammermethode.
     
  7. #7 bauer999, 18.03.2019
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    Es ist ein MFH mit 6 Einheiten. Dann liege ich wohl richtig, dass die VL Temperatur zur Friwa zu hoch, und die Friwa selbst mit 65 Grad Einstellung
    zu hoch eingestellt ist.
    Da wollte wohl jemand auf Nummer sicher gehen, dass jeder viel heisses Wasser hat...
    Aber das ist ja nicht der Sinn einer Friwa...
    Was könnte man hier tun?
     
  8. #8 Fabian Weber, 18.03.2019
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    Könntest Du das mal erläutern? Ich hätte vermutet, dass beim zusätzlichen Wärmetausch eher Übertragungsverluste herrschen.
     
  9. #9 Fabian Weber, 18.03.2019
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    Gibt es denn Beschwerden der Mieter?

    Ich würde erstmal soweit runtergehen mit den Temperaturen, bis es Beschwerden gibt. Das würde ich gemeinsam mit meinen Mietern besprechen, denn die sparen ja dann über die Nebenkosten.

    Die Mieter sollen Dir Feedback geben und dann findet sich schon die richtige Temperatur, die bestimmt niedriger als jetzt liegt.
     
  10. #10 Leser112, 19.03.2019
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    Sicherlich gibt es beim WT Verluste. Moderne sind aber recht verlustarm, sofern innerhalb der definierten Einsatzgrenzen. Die Vorteile der niedrigeren Stütz- bzw. VLT für Pufferladung überwiegen. Siehe #5 @wurmwichtel.
     
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  11. #11 Leser112, 19.03.2019
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    Den Gleichzeitigkeitsfaktor nicht vergessen, denn wenn alle 6 Parteien gleichzeitig die Wanne füllen möchten, wird es vermutlich kapp.;)
     
  12. #12 Fred Astair, 19.03.2019
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    Ist das eine Gleichzeitigkeit mit der zu rechnen ist, bzw. mit der Du rechnest?
     
  13. #13 Fabian Weber, 19.03.2019
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    Bei 6 Mietern kann man ja darüber sprechen, wie da die Gewohnheiten so sind. Wenn es dann zu häufig zu kalt ist, geht man halt wieder höher. Ich als Mieter würde mich freuen, wenn mein Vermieter die Nebenkosten klein halten will.
     
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  14. #14 bauer999, 19.03.2019
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    Hallo.
    Danke für deinen Tip.
    Ich werde also die Vorlauftemperatur mittel Mischer von aktuell 75 Grad vom Speicher auf 65 Grad regeln.
    Und an der Friwa den Sollwert Warmwasser wieder auf 60 Grad (aktuell bei 65-68Grad).
    Dann sollte hoffentlich keine Beschwerden (Wasser ist nicht heiß genug. Aktuell liegt diese beim Hahn bei 62 Grad) und der Kalkanfall beim
    Wärmetauscher der Friwa sollte auch nicht so stark sein wie aktuell...
    HB soll jedoch jährlich den WT durch Spülung mit Zitronensäure entkalken.
    Dankeschön
     
  15. #15 Fabian Weber, 19.03.2019
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    Ich würde sogar nochmal 10grad runtergehen und mich von unten annähern
     
  16. #16 bauer999, 20.03.2019
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    Genau. So machen wir es.
    Aktuell liegt die Warmwassertemperatur aus dem Hahn bei heissen 62 Grad.
    Da kann man ruhig auf 58 Grad mal runter gehen.
    Am Wärmetauscher herrschen ja 60 Grad, damit keine Legionellen anfallen.
    Doch über 60 Grad am Wärmetauscher möchte ich ungern gehen...
     
  17. #17 Fabian Weber, 20.03.2019
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    Legionellen und Frischwasserstation ist ja auch ein Widerspruch. Das sagt ja schon der Name: Frischwasser = keine Legionellen
     
  18. #18 Fred Astair, 20.03.2019
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    Falsch.

    Wenn nach der Friwa das Wasser zu lange im wohltemperierten Bereich von über 20 und unter 60 Grad vor sich hin steht, können sehr wohl Legionellenkolonien wachsen. Ebenso betrifft das den Bereich vor dem Wärmeübertrager und wenn dann noch die Temperaturen nach unten gedreht werden, besteht noch nichtmal die Chance, dass die im Wärmetauscher abgetötet werden.
    Frischwasser ist reines Verkäuferdeutsch. Den Begriff gibt es in der Trinkwasserhygiene nicht.
     
  19. #19 Fabian Weber, 20.03.2019
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    Bei einem 6 Parteien-Haus eher unwahrscheinlich denke ich...
     
  20. #20 Fred Astair, 20.03.2019
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    Wie darf ich mir das 6-Familienhaus mit einer Friwa überhaupt vorstellen? Die Hydraulik möchte ich gern sehen. Gibt es ein Strangschema?
     
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