Sicherungskasten Altbau 8WE 1930er Nachrüstung 15000Eu?

Diskutiere Sicherungskasten Altbau 8WE 1930er Nachrüstung 15000Eu? im Elektro 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo, unsere Hausverwaltung (8 ETW) hat uns mit einen Kostenvoranschlag für die Installation eines Zählerschranks und Ergänzung der Erdungsanlage...

  1. #1 mikeStgt, 20.03.2019
    mikeStgt

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    Hallo,
    unsere Hausverwaltung (8 ETW) hat uns mit einen Kostenvoranschlag für die Installation eines Zählerschranks und Ergänzung der Erdungsanlage für rund 15.000 Euro überrascht.
    Das Objekt liegt in Stuttgart (EnBw) – und es dürfen nur von der EnBW genehmigte Betriebe die Montage vornehmen...

    1)

    Ist ein solcher Wettbewerberausschluß überhaupt zulässig – damit bilden sich ja praktisch automatisch Gebietsmonopole? Eigentlich sollte doch jeder Meisterbetrieb einen Zählerkasten montieren können?

    2)

    Ist der Gegenwert eines Ford Fiesta (ca. 10.000 Bauteile) ein relastischer Preis hierfür? Wenn man im Internet reinschaut liegt der reine Materialwert für den Schrank (ca. 100 Bauteile) bei 800-1000 Eu und auch die benötigte Elektronik kostet kaum mehr als 200 bis 300 Euro pro Wohneinheit – daneben gibt es aber auch fertigbestückte Zählerschränke die sich dann vermutlich innerhalb von 1-2 Std montieren lassen... - die aber aus Haftungsgründen (?) angeblich kein Elektrobetrieb installieren will...

    Für die korrekte Verkabelung im Kasten haftet hier der Lieferant des Zählerkastens – der Anschluß sollte dann doch in 1-2 Std erledigt sein?


    Anbei ein Auszug der wesentlichen Rechnungsposten zur Abschätzung:
    Zählerschrank für 8WE, 1 Allgemeinzähler, 1 Verteilerfeld mit APZ Platz,

    1 Steuergerät, komplett mit SLS-Schaltern 7.993 Eu

    Aufhängerschiene hierzu 94 Eu

    NYM-J 5x35 Installationsleitung 573 Eu

    TEHALIT LF 60090 Leitungsfuehrungskanal 390 Eu

    NYM-J 1x16 Installationsleitung 80 Eu

    Pipelife PSM-E-MF 20 PVC Rohr starr 40 Eu

    FRAE Klemmschelle M20 28 Eu

    Hensel Mi6426 NH NH-Sicherungslastrenn-Schaltergehäuse 572 Eu

    63A VNH-Sicherung 24 Eu

    OBO 213 Kreuzerder 1500mm mit Bandstahlfahne 76 Eu

    Klein- und Befestigungsmat. Inkl Entsorgung 120 Eu

    OBO 1809 Potentialausgleichschiene 12 Eu

    Vorhaltung Fahrzeug 70 Eu

    Montageaufwand ca. 2.350 Eu

    in Summe 12.423 Eu

    Umsatzsteuer 2.360 Eu

    Gesamtsumme 14.782 Eu

    3)

    hierin sind die Kosten für die Steigleitungen zu den einzelnen Whg noch nicht inbegriffen...
    Welche Kosten fallen hierfür üblicherweise an?

    4)

    Ist ein Montageaufwand von 2350 Eu (entspricht bei 75 Eu/Std rund 31 Stunden...) relastisch?


    Angeblich ist die Montage des Zählerschranks eine Auflage des Versorgers, da die Zähler wegen dem Brandschutz im Keller montiert werden müssen und nicht mehr auf den Etagen zulässig sind.

    Angeblich hat die Auflage die bisher nur einen Whg-Eigentümer zuging - der seine gesamte Wohnungselektrik saniert hat und zudem ein Starkstromanschluß an seinen Stellplatz gelegt hat - nichts mit diesen Änderungen an der Anlage zu tun? Da angeblich alle anderen Eigentümer mit dieser Auflage zu rechnen haben – sollen nun alle Zähler in den Keller...

    5)

    Besteht für die einzelnen Wohnungen Bestandschutz oder muß bei diesen die Elektroinstallation in den Wohnungen ebenfalls dann auf den neuesten Stand gebracht werden?
    • Das Haus ist aus den 1930er Jahren.
    6)

    Wie schätzt Ihr die veranschlagten Kosten ein sind diese Marktüblich oder gibt es Alternativen um hier die Kosten zu reduzieren?



    Vielen Dank für alle konstruktiven Tips und Hinweise

    Sven
     
  2. #2 simon84, 20.03.2019
    simon84

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    Wie ergibt sich hieraus ein Wettbewerberausschluss ?
    Was hält einen Meisterbetrieb davon ab, auf die Liste der von EnBW "genehmigten" (sicher falsche Wortwahl) Betriebe zu kommen ?


    Interessante Sichtweise. Bist du Elektriker und kannst du das einschätzen oder ist das nur ein laienhafter Vergleich ?

    Warum kostet ein 7er BMW 100.000 EUR und ein Dacia 7000 EUR ? Ähnliche Anzahl von Bauteilen und Montage ?

    Wie hoch ist der Lohnkostenanteil an einem üblichen 3er BMW, welcher in 40 Stunden am Werk end-to-end montiert wird ?


    Sehe hier leider überhaupt keine direkt anwendbare Relation zu dem Bauvorhaben.

    Du widersprichst dir doch selbst. Erst sagst du, du schätzt den Montageaufwand bei verwendung von vormontierten Bauteilen (die sind mir übrigens für so einen Fall nicht als gängig bekannt) von 1 Stunde und jetzt fragst du wegen 30 Stunden nach ?

    Generell gibt es in vielen Bereichen Bestandschutz, z.B. Unterverteilung, FI/RCD Nachrüstung, "Nullung" usw.
    Bei einem Gebäude von 1930 gehe ich davon aus, dass in der Zwischenzeit schon mal renoviert wurde.

    Manche Situationen führen aber zu einer Nachrüstungspflicht, z.B. Änderung am Zähler kann Änderung am Hausanschlusskasten nach sich ziehen (PE/N Trennung usw.)

    Allgemein würde ich sagen, für 8 WE sind mit ca. 2000 EUR pro Wohnung im Rahmen für Zählerschrank.

    Steigleitung denke ich auch noch mal ca 1000-2000 EUR pro Wohnung, plus Maurer/Putz/Malerarbeiten etc.

    Alternativangebote einholen (Es gibt ja bei weitem nicht nur einen einzigen bei der EnBW eingetragenen Betrieb !!)


    Als Eigentümer hast du ein berechtigtes Interesse Informationen einzuholen, sowohl bei der Hausverwaltung, welche nur Erfüllungsgehilfe der WEG ist
    als auch bei der EnBW oder dem Netzbetreiber/Anschlussbetreiber welcher die Anforderungen stellt.

    Würde dort anrufen und mir die exakten Anforderungen mit Begründung schriftlich geben lassen.
     
  3. #3 Fred Astair, 20.03.2019
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    Zu 1) Zulässig sind alle Vertrags-Installationsunternehmen (VIU), die bei einem Netzbetreiber in Deutschland eingetragen sind. Nicht in Stuttgart eingetragene Unternehmen müssen nur ihre Zulassung des Heimatunternehmens vorlegen. Ihr könnt also auch ein Unternehmen aus Greifswald beauftragen.

    Zu 2) Der Vergleich ist unzulässig. Wenn Euch das Angebot zu hoch erscheint, fordert die Verwaltung auf, weitere Vergleichsangebote einzuholen. Ihr könnt das auch selber tun, wenn Ihr die Verwaltung verdächtigt, zu manipulieren.

    Zu 3) Auch hier gibt erst ein Angebot Auskunft. Abhängig von Bauweise, Brandschutzanforderungen etc.

    Zu 4) siehe 2 u. 3

    Lass Dir die Auflage des Versorgers zeigen. Als Eigentümer hast Du das Recht. Neue Zähleranlagen und brennbare Leitungen dürfen aus Brandschutzgründen nicht in notwendigen Fluren und Treppenhäusern verbaut werden.

    Zu vermuten ist hier, dass der Erweitrungswunsch des einen Eigentümers zur Forderung nach Verlegung des Zählerplatzes für ihn geführt hat. Der Rest könnte vorauseilender Gehorsam der Verwaltung sein. Vernünftig wärs allemal, bei der alten Hütte.

    Zu 5) Bestandsschutz gibt es bei der Elektro- und Brandsicherheit nicht. Sobald ein Teil einer Anlage mehr als unwesentlich erweitert oder verändert wird, muss die Gesamtanlage (das ist hier die einzelne Wohnungseinheit) nach den Arbeiten den aktuellen Anforderungen entsprechen.

    6) siehe 2 u. 3
     
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  4. #4 petra345, 11.04.2019
    Zuletzt bearbeitet: 11.04.2019
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    Die Kosten sind realistisch. 2000 für eine Wohnung ist doch auch zu verkraften. In einem EFH wird es teurer.
    2000 € gibt ein Raucher jedes Jahr für seinen blauen Dunst aus, produziert damit das krebserregende Formaldehyd und muß anschließend die Wohnung neu streichen oder tapezieren.

    Daß die Hausverwaltung an Weihnachten Geschenke von den Betrieben bekommt, ist doch normal.

    Aber ein zugelassener Betrieb aus MV darf mit einer Gastlizenz auch in Stuttgart arbeiten. Wie er allerdings die Übernachtung in Stuttgart bezahlen soll und wo er mit seinem Diesel fahren darf, ist sein Problem

    Es gibt grundsätzlich durchaus Bestandsschutz. Er greift aber nicht, wenn Gefahren bestehen oder wenn wesentliche Erweiterungen notwendig sind.
    Der heutige Brandschutz erlaubt Verteilungen in Fluren wegen der Fluchtwege nur noch in Stahlblech.



    .
     
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