Poroton W8: 36,5 vs 42,5

Diskutiere Poroton W8: 36,5 vs 42,5 im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, wir planen einen Neubau über 2 Etagen, ohne Keller und mit kleiner Nebengebäude (Physio-Praxis). Unser Architekt plante mit...

  1. Nic

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    Hallo zusammen,

    wir planen einen Neubau über 2 Etagen, ohne Keller und mit kleiner Nebengebäude (Physio-Praxis).

    Unser Architekt plante mit Planziegel W8 und einer Stärke von 42,5. Der Bauträger meinte nun, dass 36,5 ausreichen.

    Als Laie sitze ich nun zwischen den Stühlen und hoffe, dass mir hier jemand den ein oder anderen Tipp geben kann. Was sind die Unterschiede? Was geht mir ab, wenn ich auf den günstigeren 36,5 setze?

    Herzlichen Dank vorab :biggthumpup:
     
  2. Taust

    Taust

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    Hauptargument für eine größere Wandstärke bei gleichem Ziegel ist eine bessere Wärmedämmung.
    Jetzt muss man definieren was "besser" ist. Wirtschaftlich betrachtet bedeutet das in Deinem konkreten Fall einen U-Wert Unterschied von 3/100. (0.18 W/m²K vs. 0.21 W/m²K). Umgerechnet auf den Wärmebedarf pro Jahr, bedeutet das bei angenommenen 250m² Wandfläche ~600kWh.
    Bei 6 Cent/kWh also aktuell ~36€/a mehr oder weniger Heizkosten. Auf die Lebenszeit des Hauses (70a) also ~2500€ nach aktuellem Wert.
    Jetzt kann sich jeder selber überlegen, ob die Energiepreise stärker steigen als die Löhne oder andersrum.
     
    Jo Bauherr und Nic gefällt das.
  3. Nic

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    Herzlichen Dank für die fundierte Antwort, Taust!

    Eine Frage noch:
    Hier im Forum lese ich viel von Proton T8 / T9 / o. ä.

    Unser Bauunternehmer sprach beim letzten Termin immer wieder von Proton W8. Worin liegen denn hier die Unterschiede? Sind dies nur unterschiedliche Herstellerbezeichnungen oder gibt es tatsächlich gravierende Unterschiede und wenn ja, wo liegen die Vor- / Nachteile?
     
  4. #4 Taust, 03.06.2019
    Zuletzt bearbeitet: 03.06.2019
    Taust

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    es geht immer um porosierte (Hochloch)Ziegel.
    Unterschiede liegen in den Lochbildern, Stegdicken und verfüllt oder nicht verfüllt.

    Die Zahl gibt In der Regel die Wärmeleitfähigkeit an, desto kleiner, desto besser dämmend. z.B. hat ein Schlagmann Poroton T8: 0,08 W/(mK)Wärmeleitfähigkeit λR
    Schlagmann Poroton - POROTON®-T8®

    Es gibt aber auch z.B. einen Unipor Coriso W08:
    W08 CORISO 36,5

    und viele andere Hersteller die 8er Ziegel anbieten...

    Was jetzt bei gleicher Dämmwirkung "besser" ist (also z.B. Stegdicken, Verfüllung ja/nein und wenn Ja welche, Wasseraufnahme im Rohbau usw.), darüber kann man trefflich streiten/diskutieren. Einige trauen den "Bröselkeksen" (also denen mit ganz dünnen Wanddicken und Stegen) nicht, andere finde die eine oder andere Füllung nicht gut usw usf..da kann man eine Wissenschaft draus machen. Ich persönlich denke, dass die Qualität der Verarbeitung wichtiger ist als der Hersteller (kann der Betrieb gut mit Dünnbettmörtel umgehen, werden die Kronen immer sauber abgedeckt im Rohbau usw...).
    Ich würde mich da auf die Erfahrung des Rohbauers und Architekten verlassen, da die in der Regel ihren Favoriten haben.

    Was ist das eigentlich für eine Konstellation: Dein Architekt und dann ein Bauträger dazu?
    Hast Du einen eigenen Architekt und der Rohbauer aus der Ausschreibung empfiehlt 36,5, oder hast Du einen Generalunternehmer der für Dich plant und dessen Rohbauer will lieber einen 36,5? Da können jeweils unterschiedliche Beweggründe dahinter stecken...
     
  5. #5 Leser112, 03.06.2019
    Leser112

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    Ausschlaggebend wird sein, welcher Dämmwert im EnEV bzw. KfW Nachweis gefordert wird.
    Den wird wohl der Stiker des Archi´s miterledigen und nicht der Bauunternehmer!;)
    Bei AW führen viele Wege nach Rom. Ob man dabei unbedingt "Krümelsteine" haben möchte, hängt von vielen Faktoren ab.
    Poroton TV-10 36,5 + Klinker oder 17,5 T? + Kerndämmung und Klinker???
    =>#2
    Es geht auch ein echter, druckfester Stein + WDVS oder Wärmedämmputz.
     
  6. #6 petra345, 03.06.2019
    Zuletzt bearbeitet: 04.06.2019
    petra345

    petra345

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    Bei angenommenen 4 x 10 m Außenwand und zwei Stockwerken ergibt das einen Wohnflächenverlust oder Gewinn bei 36,5 cm bzw. 6 cm Unterschied, von 4,8 m². Jeder m² zu 4000 € sind das 19200 € gegenüber 2500 € Mehrbedarf an Heizkosten in den folgenden 70 Jahren.

    Wie groß der Mehrbedarf an Brennstoff bei der Herstellung der größeren Steine ist, ist noch eine besonders interessante Frage.

    Man kann allerdings auch bei 36,5 cm Wandstärke noch einen Dämmstoff aufkleben, um die Umwelt zu schützen.

    Sinnvoll ist das allerdings nur bei wesentlich geringere Wandstärke plus Dämmstoff, denn der Arbeitsaufwand ist bei 2 cm etwa genauso groß wie bei 15 cm Dämmstoff.

    2 cm Dämmstoff hat übrigens die gleiche Dämmwirkung wie eine 24 cm starke Wand aus Hohlblocksteinen.


    .
     
  7. Nic

    Nic

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    Herz lichen Dank für euren Input - echt klasse!

    Taust, zu unserer Konstellation:
    Bis zur Genehmigungsplanumg hatten wir einen Architekten. Ab hier übernimmt ein Bauunternehmen / Generalunternehmer, der rund 70-80% mit eigenen Handwerkern abdeckt und den Rest über Sub-Unternehmer umsetzt um uns so ein schlüsselfertiges Haus zu übergeben.
     
Thema: Poroton W8: 36,5 vs 42,5
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