Rissbildung in Fassade durch Neubau?

Diskutiere Rissbildung in Fassade durch Neubau? im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; Hallo Experten: Seit einigen Monaten wird neben meinem Haus gebaut 1964 mit Putzfassade ein neues großes Haus gebaut, ich schätze grob 10 m...

  1. Alex58

    Alex58

    Dabei seit:
    07.10.2020
    Beiträge:
    7
    Zustimmungen:
    0
    Hallo Experten:

    Seit einigen Monaten wird neben meinem Haus gebaut 1964 mit Putzfassade ein neues großes Haus gebaut, ich schätze grob 10 m entfernt.
    Zuerst hab ich an meiner Wahrnehmung gezweifelt aber es treten zunehmend Risse in der Fassade meines Hauses auf. Ich habe die Bauleitung nebenan angesprochen und die haben einige Gipspunkte gesetzt. Nach 3 Tagen war zunächst einer davon eingerissen.
    Mir scheinen die Risse alle von oben zu kommen, ist das typisch ? Einige laufen bis ins Erdreich.
    Nun kommen Risse nunmal vor aber es kann doch kein Zufall sein das sie so gehäuft jetzt nach 55 Jahren von alleine auftreten. Ich habe schon den Verdacht das es mit dem Nachbarbau oder de riesigen Kränen zu tun hat die dort standen um die Betonteile über unser Grundstück hinweg in die zweite Baureihe zu heben weil die Zufahrt zu eng ist.
    Ich wäre sehr dankbar für eure Hinweise. 20201004_114257.jpg 20201004_114329.jpg
     
  2. #2 Fabian Weber, 07.10.2020
    Fabian Weber

    Fabian Weber

    Dabei seit:
    03.04.2018
    Beiträge:
    15.191
    Zustimmungen:
    5.871
    Da solltest Du unbedingt den Schaden offiziell dem Bauherrn der Nachbarbaustelle anzeigen.
     
    msfox30 und Mok gefällt das.
  3. Alex58

    Alex58

    Dabei seit:
    07.10.2020
    Beiträge:
    7
    Zustimmungen:
    0
    Ja da setze ich gerade ein Schreiben auf. Nur wenn er bezw die Versicherung des Bauunternehmers behauptet das die Risse schon waren? Ich kann bis auf die Gipsmarke nichts beweisen.
    Oder jetzt noch einen Sachverständigen bestellen der den aktuellen Stand dokumentiert und 2000 Euro dafür berappen?
     
  4. Mok

    Mok
    Moderator

    Dabei seit:
    23.06.2019
    Beiträge:
    465
    Zustimmungen:
    436
    Beruf:
    Ingenieurgeologe
    Das ist gut, damit gibt es auf jeden Fall schon mal Zeugen dafür, dass da momentan Bewegung drin ist.

    10 m Abstand ist eigentlich gar nicht mal so wenig. Beschreibe mal etwas ausführlicher:
    - Ist die Baustelle rechts vom Bild?
    - Standen die Kräne näher an deinem Haus?
    - Ist das Nachbarhaus unterkellert und wenn ja, wie nah geht die Baugrube an dein Haus und wie tief ist die Baugrube?
    - Auch wenn Baugrube: Wird Grundwasser abgesenkt?
     
    simon84 und Domski gefällt das.
  5. #5 petra345, 07.10.2020
    Zuletzt bearbeitet: 07.10.2020
    petra345

    petra345

    Dabei seit:
    17.02.2017
    Beiträge:
    4.927
    Zustimmungen:
    925
    Beruf:
    Ing. plus B. Eng.
    Ort:
    Rhein-Main-Gebiet
    Benutzertitelzusatz:
    Ing.(grad.) plus B. Eng.
    In der Bauordnung ist eigentlich festgeschrieben, daß die bestehende Bebauung nicht beeinträchtigt werden darf. In der dafür zuständigen DIN 4123 ist sogar festgelgt, daß vor dem Baubeginn dazu ein rechnerischer Nachweis vorzulegen ist.

    Da wollte sich die Baubehörde wohl einen schönen Tag machen, wenn sie derartige Anforderungen nicht einfordert.

    Außerdem sind nach DIN Höhenmarkierungen an der benachbarten Bebauung anzubringen und täglich zu kontrolieren und zu protokolieren.

    Der vom Bauhern in jeder Hinsicht eingekaufte Sachverständige, hat dazu geschrieben, daß man auf Hohenmarkierungen verzichtet, weil keine Setzungen erwartet werden. Es wurden über 2 cm senkrecht und noch einmal 2 cm seitliches Verrutschen.

    Die Baubehörde, vermutlich auch gekauft, fand das in Ordnung. Genauso wie die Handwerkskammer, wo dieser Gutachter vereidigt war.

    Man kann auch selbst Höhenmarkierungen setzen. Ich habe sie einst mit einem "Richtkreis" der Bundeswehr von der Artilerie nachgemessen. Damit kann man Bruchteile eines mm ablesen.

    Das alles fand nicht auf Sizilien und nicht in Neapel statt.
    .
     
  6. Alex58

    Alex58

    Dabei seit:
    07.10.2020
    Beiträge:
    7
    Zustimmungen:
    0
    Also nein die Baustelle ist in andere Richtung einmal um die Ecke. Dort sind Risse vom Dachüberstand bis zum Erdboden an 3 Stellen aber sehr fein, keinen Millimeter.
    Die Baufahrzeuge kamen bis auf 3 oder 4 m am Haus vorbei und das waren Höllenkräne, also Autokräne.
    Das Nachbarhaus ist voll unterkellert, ich glaube aber nicht tiefer als bei mir. Grundwasserprobleme oder Absenkung ist mir nicht bekannt. Der Keller des Neubaus ist auch ca 10 m entfernt.
    Die Häuser stehen an einem Berghang oben auf. Meines weiter zurück und Richtung Hang noch ein altes mit Isolierten Aussenwänden OS verputzt. Da wird nichts zu sehen sein. Der Neubau, riesen gross, geht bis an den Hang heran. Da kommt mega viel Gewicht oben drauf und könnte den Hang und damit die ganze Gegend drücken oder?
    Ich schicke nochmal ein Bild von einem der 3 Risse von der bauseitigen Wand.
     
  7. Alex58

    Alex58

    Dabei seit:
    07.10.2020
    Beiträge:
    7
    Zustimmungen:
    0
    20201007_204829.jpg Hier das Bild.
     
  8. Alex58

    Alex58

    Dabei seit:
    07.10.2020
    Beiträge:
    7
    Zustimmungen:
    0
    Ich denke da wurde einiges einfach durchgewunken.
     
  9. #9 Fabian Weber, 07.10.2020
    Fabian Weber

    Fabian Weber

    Dabei seit:
    03.04.2018
    Beiträge:
    15.191
    Zustimmungen:
    5.871
    Mensch @petra345 in welcher Welt lebst Du denn, wenn Du glaubst, dass man das Bauamt bestechen kann?
     
  10. #10 petra345, 07.10.2020
    petra345

    petra345

    Dabei seit:
    17.02.2017
    Beiträge:
    4.927
    Zustimmungen:
    925
    Beruf:
    Ing. plus B. Eng.
    Ort:
    Rhein-Main-Gebiet
    Benutzertitelzusatz:
    Ing.(grad.) plus B. Eng.
    Die Stadt Frankfurt hatte einst im Ried zuviel Wasser abgepumpt, so daß Vereinsheime wegen des gesunkenen Grundwasserspiegels bis zu 5 cm große Risse bekamen und sich auch schiefstellten.

    Ich habe nie davon gehört, daß Frankfurt dafür entschädigte. Erst als die Presse sich des Problems annahm, änderte sich etwas.

    Da vermutlich das Bauamt nichts von diesen Setzungen wissen will (Brief plus FAX) sollte man auch die Presse einschalten. Oft hat das ungeahnte Wirkungen.
    .
     
  11. #11 petra345, 07.10.2020
    petra345

    petra345

    Dabei seit:
    17.02.2017
    Beiträge:
    4.927
    Zustimmungen:
    925
    Beruf:
    Ing. plus B. Eng.
    Ort:
    Rhein-Main-Gebiet
    Benutzertitelzusatz:
    Ing.(grad.) plus B. Eng.
    Also dieses Problem war sogar immer wieder Thema in den Vorlesungen meiner Ausbildung.
    Das wird wohl nicht ganz erfunden sein.
     
  12. #12 Fabian Weber, 07.10.2020
    Fabian Weber

    Fabian Weber

    Dabei seit:
    03.04.2018
    Beiträge:
    15.191
    Zustimmungen:
    5.871
    Bananenrepublik Hessen haha.
     
  13. Berndt

    Berndt

    Dabei seit:
    12.01.2011
    Beiträge:
    1.138
    Zustimmungen:
    460
    Beruf:
    Stuckateurmeister
    Ort:
    RLP
    Fabian speziell mit dem Ried hat Petra nicht ganz unrecht!! Mios ccm Wasser nach Frankfurt gepumt, dann 1000sende Häuser im Ried kaputt, dann mal schnell Wasser vom Main und Rhein zurück gepumpt ....
     
    simon84 gefällt das.
  14. #14 jodler2014, 07.10.2020
    jodler2014

    jodler2014

    Dabei seit:
    20.12.2014
    Beiträge:
    3.906
    Zustimmungen:
    540
    Beruf:
    Angestellter
    Ort:
    RP
    Wie breit sind denn die Risse ?
    Auf den Bildern sehen die ja gewaltig aus .
    Vielleicht ist das der Grund warum petra345 so aufgebracht ist und gleich mit den ollen Kamellen daherkommt .:respekt
     
  15. Alex58

    Alex58

    Dabei seit:
    07.10.2020
    Beiträge:
    7
    Zustimmungen:
    0
    Die sehen da breiter aus als sie sind. 1 MM würde ich schätzen.
     
  16. Mok

    Mok
    Moderator

    Dabei seit:
    23.06.2019
    Beiträge:
    465
    Zustimmungen:
    436
    Beruf:
    Ingenieurgeologe
    Unwahrscheinlich, dass die Risse da herrühren. Die Wirktiefe der punktuellen Lasten aus der Bereifung ist relativ gering, Abstand war gegeben und unterkellert ist dein Haus auch. Außerdem scheinen sich die Schäden ja schon seit längerer Zeit zu entwickeln, was bei der kurzzeitigen Einwirkung aus dem Vorbeifahren nicht auftreten sollte.
    Klar, es denkbar, dass sich ein Hang durch ein Bauwerk verformen kann. Kommt hier stark auf die geologischen Verhältnisse an. Aber das "riesengroße" Haus ist unterkellert, also eher im Hang als oben auf, das Gewicht des Aushubs für die Baugrube kannst du aus der Bilanz auch noch streichen. Dann ist es immer noch eigentlich relativ weit von deinem Gebäude weg. Also einen offensichtlichen Zusammenhang zwischen der Baumaßnahme und deinen Rissen sehe ich jetzt nach deiner Beschreibung nicht. Was nicht heißen soll, dass es den nicht gibt, aber es könnte etwas komplizierter werden, den Zusammenhang herzustellen.
    Das ist nicht richtig. Die DIN 4123 ist sogar eher dafür da, um auf einen rechnerischen Nachweis verzichten zu können. Erst wenn die Vorgaben nicht mehr eingehalten werden (können), etwa bei Unterschreitung der Bodenaushubgrenzen, muss gerechnet oder anderweitig gesichert werden. Und die geometrischen Vorgaben scheinen hier ja locker eingehalten zu sein.
    Das ist nur halb richtig. Die Bauleitung hat die Bestandsgebäude zu beobachten und bei Bedarf Maßnahmen zu veranlassen. Außerdem ist der Stand arbeitstäglich und mit Fotos zu dokumentieren. Höhenmesspunkte hingegen werden ausdrücklich nur empfohlen. So bedauerlich dein Fall ist, ich würden den jetzt nicht unbedingt mit der Situation des TE vermengen. Es wäre interessant zu wissen, was so im Baugrundgutachten der Nachbarbaustelle steht. Aber nach der Beschreibung hier sehe ich erstmal keine Versäumnisse.
     
  17. Alex58

    Alex58

    Dabei seit:
    07.10.2020
    Beiträge:
    7
    Zustimmungen:
    0
    Ich sehe das mit den Fahrzeugen auch nicht als Ursache an denn die Risse treten ja rund um das Haus auf und so viel Verdichtung schafft so ein Kran wohl nicht.
    Dennoch nach 55 Jahren plötzlich überall Risse zu genau dem Zeitpunkt des Neubaus nebenan ist schon ein merkwürdiger Zufall.
    Allerdings sehe ich auch das Problem es zu beweisen. Einzig die Gipsmarke zeigt das da aktuell was passiert.
     
Thema:

Rissbildung in Fassade durch Neubau?

Die Seite wird geladen...

Rissbildung in Fassade durch Neubau? - Ähnliche Themen

  1. Diagonale Rissbildung im Innen und Außenbereich an 2 Stellen

    Diagonale Rissbildung im Innen und Außenbereich an 2 Stellen: Guten Morgen, aus aktuellem Anlass möchte ich hier unser Problem kurz schilder. Wir stehen kurz vor dem Kauf eines Einfamilienhaus in Hanglage....
  2. Massive Rissbildung im Neubau

    Massive Rissbildung im Neubau: Hallo, wir haben vor 6 Jahren mit unserem Neubau begonnen uns wohnen jetzt seit 4 Jahren in unserem Haus. Seit ca. 2 Jahren gibt es eine massive...
  3. WDVS HECK Wall Systems - Rissbildung < 0,2 mm

    WDVS HECK Wall Systems - Rissbildung < 0,2 mm: Hallo in die Runde, wir hatten letztes Jahr von einem Fachbetrieb eine Fassadensanierung inklusive Dämmung mit einem WDVS von Heck Wall Systems...
  4. Rissbildung

    Rissbildung: Hallo Leute, habt ihr eine Idee was man gegen die Rissbildung im Neubau unternehmen kann? Laut Trockenbauer muss man mit Rissen rechnen, da es...
  5. Rissbildung im Putz bei WDVS Fassade an Fenstern

    Rissbildung im Putz bei WDVS Fassade an Fenstern: Hallo zusammen, wie auf den Bildern zu sehen weist meine Fassade an mehreren Stellen Risse auf. Sie laufen jeweils aus den Ecken der Fenster...