Problem mit Schimmel an Innenwand

Diskutiere Problem mit Schimmel an Innenwand im Praxisausführungen und Details Forum im Bereich Architektur; Hallo zusammen, ich habe an einer Innenwand im Wohnzimmer ab und an Schimmelbildung im Winter an kalten Tagen. Ich lüfte regelmäßig 3-5x am Tag...

  1. #1 phil490, 14.03.2021
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    Hallo zusammen,
    ich habe an einer Innenwand im Wohnzimmer ab und an Schimmelbildung im Winter an kalten Tagen.
    Ich lüfte regelmäßig 3-5x am Tag und die Lufttemperatur beträgt auch über 20°C/ Luftfeuchtigkeit 40-60%.
    Allerdings beträgt die Temperatur der Wand in der Zimmerecke nur 10°C (Taupunkt unterschritten) wo auch der Schimmel auftritt.
    Hat jemand eine Empfehlung was man dagegen tun kann?
    Ich vermute die Wand ist mit Gipsputz verputzt.
    Ich hatte mir überlegt Kalciumsilikatplatten auf die Wand zu kleben. Muss dazu der Gipsputz vorher entfernt werden und mit Kalkzement neu verputzt werden?
     
  2. BaUT

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    Ja!
    Dämmen!
    ...am besten von außen!

    Vielleicht solltest du vorher mal einiges zum Haus erzählen!
    Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus?
    Baualter?
    Du bist Mieter oder Eigentümer?
    Fotos wären auch toll von innen (mit Schimmelort) und von außen zur baulichen Einordnung der Schadenssituation.
     
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  3. #3 phil490, 14.03.2021
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    Mehrfamilienhaus, 9 Parteien, Baujahr 64. Ich bin Wohnungseigentümer einer 3-Zimmerwohnung. Fenster sind erneuert worden. Das Haus hat keine Außendämmung. Die Wände bestehen aus Ziegeln/Porenbetonsteinen.

    Beim Einzug habe ich an den Außenwänden eine vom Vorbesitzer angebrachte Styropor/Rigips-Innendämmung entfernt und die Wände dann mit Dispersionsfarbe gestrichten. Hinter der Innendämmung hatten sich wie vermutet Stockflecken gebildet.

    An einer dieser Außenwand bildet sich wie oben beschrieben nun ab und an ein kleiner Stockfleck/Schimmelfleck.
    Habe davon leider kein Bild vom Schimmel, da ich den immer abwische und mit Chlorspray behandle. Ist nicht wirklich viel Schimmel, nur wenige Quadrat-centimer und auf den kältesten Wandbereich auf die Ecke beschränkt (Siehe roter Bereich im Bild).
    Allerdings ist die gesamte Wand recht kalt da die Heizung im Raum gegenüberliegt. Wandfläche beträgt 8m².

    upload_2021-3-14_14-15-34.png
     
  4. BaUT

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    Das war ein Fehler!

    Baujahr 64?
    Da haben Sie vermutlich Außenwände aus 30er Hbl-Mauerwerk (Leichtbeton-Hohlblocksteinen) mit einem lausig hohen U-Wert von 1 W/(m² K) - oder sogar noch mehr wenn die Außenwand evtl. nur 24 cm dick ist. Tja das sind energetische Vollkatastrophen der Wirtschaftswunderzeit und in Verbindung mit den heute verbauten dichten Fenstern die klassische Pilzzucht.

    Wann wurden die Fenster eingebaut?
    Gibt es für die Wohnung ein Lüftungskonzept nach DIN 1946-6?

    Lösung:
    1. Innendämmung
    2. Lüftungskonzept

    Allein manuelle Fensterlüftung REICHT DA NICHT, denn bei solch lausigen Außenwänden sollte die Raumluftfeuchte zur Schimmelpilzvermeidung bei winterlichen Außentemperaturen im Durchschnitt nicht über 7 g/m³ liegen (entspricht 20°C / 40% rF).
     
  5. #5 phil490, 14.03.2021
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    Die Fenster sind von 2006. Die Außenwände sind 27cm dick. Ein Lüftungskonzept ist mir nicht bekannt.
    Innendämmung der Außenwand erscheint mir schon sinnvoll.

    Alleine eine Schicht Kalkputz auf den bestehenden Putz aufzubringen wird wohl nicht reichen um die Schimmelbildung durch die alkalische Wirkung zu hemmen, oder?

    Deswegen die Idee mit den Kalziumsilikatplatten 5cm an den Außenwänden anzubringen.
    Die Frage ist nur ob ich en alten Gipsputz vorher entfernen muss...
     
  6. #6 simon84, 14.03.2021
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    Ich würde den Putz alleine schon deshalb runter machen weil du dann 0,5-1 cm mehr Platz hast.

    Wie tief der Schimmel eingezogen ist wirst du ja auch nicht wirklich was ermitteln können aber wenn der Putz zumindest auf ein paar mm weg ist dann kannst du recht sicher sein dass du alles erwischt hast
     
  7. BaUT

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    Gipsputz MUSS runter.
    Bei einer nur 24 cm dicken Wand liegt der U-Wert bei etwa 1,15 - 1,2.
    Da reichen 5 cm CaSi-Platte nicht wirklich.
    Da wird man wohl eher über eine dicke Schicht Multipor nachdenken müssen!
     
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  8. #8 phil490, 14.03.2021
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    Guter Tip mit dem Multipor, das war mir gar nicht bekannt. Multipor ist ja auch bedeutend günstiger.
    Gibt es da einen Nachteil gegenüber Kalciumsilikat?
    Schichtdicke von Multipor dann eher 8cm - 10cm oder?
     
  9. #9 Karsten188, 04.04.2021
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    Kalziumsilikatplatten sind für mich immer die bessere Wahl. Hab bei mir alle Fensterlaibungen damit ausgekleidet.
    Gipsputz muss runter. Multipor ist gut und macht die Wand ebenfalls warm, so dass die Feuchtigkeit dort nicht kondensiert und reduziert damit das Risiko für Schimmel. Hat aber keine Schimmelhemmende Wirkung wie Kalziumsilikatplatten.
     
  10. #10 Andreas Teich, 06.04.2021
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    Ggf anrufen sofern sich’s im Rahmen hält…
    Ohne die Dämmung zu verbessern wird der Schimmel immer wieder auftreten.
    Multiporplatten mit Lambda 0,042 oder PURA von Redstone mit 0,04 haben gegenüber Kalziumsilikatplatten mit Lambda von 0,052 bis 0,06
    den Vorteil der besseren Wärmedämmung sowie den viel geringerer Kosten.
    Die mögliche höhere Feuchtigkeitsaufnahme von Calciumsilicat ist bei dir nicht erforderlich.

    Zuerst Gipsputz und Farbe entfernen, dann Platten vollflächig ansetzen und mit Kalkputz verputzen-
    Anstrich mit Mineral- oder Silikatfarben.

    Ein ca 30 cm breiter gedämmter Streifen entlang des Fensters genügt-
    wenn dich die raumseitige Kante stört kannst du abgeschrägte Dämmkeile verwenden
     
  11. #11 BaUT, 07.04.2021
    Zuletzt bearbeitet: 07.04.2021
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    So groß ist der Unterschied nicht:

    5 cm Multiporplatte kleben 46,- EUR/m² zzgl. verputzen 25,- EUR/m²
    5 cm CaSi-Platte kleben 83,- EUR/m² (Verputz nicht erforderlich)
     
  12. Gab

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    Wie wäre es mit einer carbonfolienheizung an den Betroffenen stellen auf die Wande anzubringen?
    Abgesehen vom Stromverbrauch eine wirkungsvolle Lösung.
     
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