Hallo, ich hätte eine Frage zur Abstandsmontage: Ich habe schon mehrfach gesehen, dass für kleinere Lasten Stockschrauben oder Gewindestangen ohne Distanzhülse verwendet werden. Ich würde gern wissen was die maximalen Lasten für solche Fälle sind? Angenommen man betrachtet so ein System als einseitig eingespannt wo die freie Seite mit einer Einzelkraft belastet wird. Was wäre dann die maximale Kraft sodass im Befestigungspunkt das Biegemoment nicht überschritten wird? Abstand der Krafteinleitung vom Klemmpunkt angenommen 8cm. Was geht da mit M8 oder M10? Einen ähnlichen Fall hatten wir hier letztens auch im Forum bei der Befestigung einer Markise wo das Einkleben einer Gewindestange und dann das Aufdrehen einer Kontermutter vor Montage der Konsole empfohlen wurde. Auch hier müsste es ja zu einem Biegemoment kommen. Wie viel halten da die verschiedenen Stangen aus? Vielen Dank!
Dann müsstest Du noch definieren, wieviel Biegung Du zulässt. Da Du die fehlenden Distanzhülsen so betonst: Die erhöhen nicht die senkrecht zur Ausladung auftretende Belastbarkeit sondern verhindern nur unzulässigen Druck auf den Zwischenraum, hier meist das WDVS. Eine Mutter auf die richtige Höhe gedreht, bewirkt dasselbe. Mein Studium der Technischen Mechanik liegt zu lange zurück, als dass ich die auftretenden Momente betechnen könnte. Ich würde einfach eine Gewindestange waagerecht in den Schraubstock spannen und das mal testen. Wie willst Du eigentlich die auftretenden Lasten bestimmen? Bei einer Markise ist das Gewicht der kleinste Teil. Viel größere Kräfte treten dynamisch durch Wind etc. auf.
Dafür jibbet Normen... Aber zur Frage des TE: Das kommt auf den Schrauben-Durchmesser und die Festigkeit an. Viel spannender als die Schraube selbst ist aber oft der Einspannpunkt auf Mauerwerksseite. Ansonsten: Moment / Widerstandsmoment = Spannung. Spannung muss kleiner als Schraubenfestigkeit sein. Beispiel: Schraube 8.8 "kann" 800 N/mm². Schaftdurchmesser der Schraube nehmen um Widerstandsmoment zu berechnen (Gibt es Formelsammlungen für, auch Online). Das Moment bei Kragarm ist Kraft * Länge. Einheiten beachten. Der Rest ist trivial Der Nachweis auf Mauerwerksseite hingegen ist alles andere als trivial. Für Beton ist das in der ETAG 001 noch halbwegs geregelt, für MW gibt es glaube ich kein zugelassenes Bemessungsverfahren. Das hilft, dass keine Druckkraft auf das MW/WDVS aufgebracht wird. Für die vertikale Last hilft das nicht. Grundsätzlich hält so eine Schraube auf Biegung nicht besonders viel. Das Mauerwerk, gerade wenn es PB oder Ziegel ist, aber noch viel weniger. Gerade bei Windbeanspruchung kann da schnell mal das Mauerwerk ausbröckeln. Ich hab das selber auch schonmal so befestigt, allerdings in einem StB-Ringbalken und vorne wurde die Schraube vertikal zumindest noch etwas durch eine Klinkerschale gehalten. Druckkraft dann über die Kontermutter + Scheibe. Nach Norm ist das aber auch alles nicht und bei Wind muss die Markise natürlich eingefahren werden.
Ich habe schon wieder etwas gelernt. Ich dachte tatsächlich, dass die Distanzhülsen die senkrecht zur Ausladung auftretende Belastbarkeit beeinflussen. Die Last in meinem Fall ist recht statisch. Es handelt sich um einen Meter Regenfallrohr + einen Wisy Regensammler oben drauf. Die Vorbesitzer unseres Hauses haben die Fallrohrschelle in der Gebäudetrennfuge zum Nachbarn einfach abgeflext. Befestigung in der Gebäudetrennfuge ist nicht mehr möglich, da ich leider keine verwertbare Befestigungsmöglichkeit unter dem WDVS in der Fuge mehr habe. Daher habe ich mir eine Konsole gebaut, um das Fallrohr im Mauerwerk auf unserer Gebäudeseite zu verankern: Allerdings haben ich ja hier jetzt einen zweiseitigen Hebel. Etwas Sorge macht mir jetzt die Befestigung im mittleren Punkt. Ich habe 8cm WDVS zu überbrücken. Eigentlich wollte ich einfach eine entsprechend lange Stockschraube M8 mit Mutter für die Distanz nehmen. Allerdings bin ich nachdem ich die Konsole in der Hand halte etwas unschlüssig, ob das ausreichend ist. Haltet ihr das für möglich? Habt ihr andere Ideen wie ich die Lasten besser abtragen könnte? Vielen Dank
Dort hat auch keine Schelle oder andere starre Verbindung etwas zu suchen. Das Abflexen war natürlich besonders intelligent. Das Ding mus raus. Skizziere doch bitte mal, wie Du die Konsole anzubringen gedenkst. Besonders die Lage der Fuge ist wichtig.
Sieht nicht schlecht aus. Da kommt aber dann von oben noch mehr? Du musst mit einer Vollfüllung des Fallrohrs bis zum Uberlauf der Rinne rechnen. Durch Blätter und andere Stoffe kann das Rohr an jeder Einengung (also auch am Wasserdieb) verstopfen. Ich würde 10er Stockschrauben oder Gewindestangen benutzen.
Das Fallrohr weiter oben ist noch im Ursprungszustand was die Befestigung angeht. Ich habe gerade noch einmal gewogen: Es würden so 3,5 - 4 kg auf die Schelle kommen. Eventuell könnte es auch noch etwas weniger werden. Dazu müsste ich mal die genauen Rohrverhältnisse ausrechnen. Ist das noch mit M8 machbar oder wie von Fred vorgeschlagen lieber M10?
Nachtrag zur besseren Veranschaulichung der Situation: Die Vorbesitzer hatten einmal DN100 zum Regenwassertank und einmal DN100 als Rücklauf. Alles "schön" in einer Mischung aus HT und KG Rohr. Der vertikale Leitungsstrang war der "Wintermodus". Ich habe dann erst einmal teilweise zurückgebaut, den Regendieb eingebaut und möchte mich nun um die Rückverlegung an den ursprünglichen Ort kümmern. Dazu soll eine der von mir gebauten Konsolen knapp unterhalb vom Regensammler und eine oberhalb angebracht werden.
Hättest Du das Foto gleich gezeigt, hätte ich gar nichts geschrieben. Das Gelumpe hat an einer Dachentwässerung nichts zu suchen.
Du hast mich wohl falsch verstanden: Das Gelumpe soll komplett weg. Das ursprüngliche Kupferfallrohr soll wieder an Ort und Stelle. Der Regendieb ins Fallrohr eingesetzt werden... nochmal im Bild: Rot: komplette Entfernung Grün: Kupferfallrohr neu mit Regendieb Blau: Konsolen wie zuvor beschrieben Vielen Dank!
Blödsinn! @Bauherr24 Das ist was anderes. Sorry, dass ich so reagiert habe. Bei solchen Arbeiten kann ja jeder machen was er will. Der Schaden bleibt dann in der Familie, aber dazu beitragen möchte ich nicht. Hinsichtlich der auftretenden Masse müsstest Du aber das vollgefüllte Rohr bis hin zum Dach berechnen. Deshalb würde ich bei M10 bleiben.
@Fred Astair Kein Problem. Haben wir ja jetzt geklärt. Ich danke dir jedenfalls für deine konstruktive Hilfe! @matschie: Du hattest oben nach den Gewichten gefragt. Hast du auf deren Basis noch eine Meinung?
Okay, jetzt wird mal klarer was da geplant ist. Also bei dem kurzen Stück was da überbrückt werden muss hab ich da keine Bedenken. Würde auch die M10 Gewindestange in Edelstahl nehmen. Befestigung im Mauerwerk mit vernünftigem Klebemörtel und Siebhülse. Wichtiger ist da ein sauberer Anschluss an das WDVS, also größer bohren als M10 und flexibel aber Wasserdicht verfüllen, damit es keine Abplatzungen gibt. Dann mit Mutter-Scheibe-Konsole-Scheibe-Mutter befestigen. BTW: Frag nächstes mal direkt was du wissen willst, sonst antworten wir hier fleißig in die falsche Richtung.
Vielen Dank für eure Hilfe! Eine letzte Frage hätte ich noch: Wie tief müsste ich so eine M10 Gewindestange einkleben? Wenn ich mir beispielsweise die Therm** M10 von Fisch** anschaue, dann haben die eine Verankerungstiefe von 70mm mit Dübel. Könnte ich das auch machen mit einem geeigneten Dübel 12x70 und dann einer M10 Stockschraube passender Länge in V2A?
Wieso Blödsin? Hier geht um 3 m Rohr zu befestigen. Da wird hier ein Fass aufgemacht als ginge es um 50 qm Markisen.
Ich habe kein Fass aufgemacht, sondern gab nur zu bedenken, dass eine zu dünn gewählte Schraube sich stark biegen kann und so Schäden am WDVS entstehen.
Kannst du, die 70mm Verankerung reichen dicke. Aber die 3-4 Schrauben werden dich auch nicht umbringen. Such dir am besten ein System aus was einfach zu verarbeiten ist, das Thermax ist schon super eigentlich.