Korrektes Dämmmaterial an Gauben-Zwischenstelle?

Diskutiere Korrektes Dämmmaterial an Gauben-Zwischenstelle? im Dach Forum im Bereich Neubau; Hallo, ich habe eine Frage: unsere DG-Wohnung (2007 samt neuem Dachstuhl neu errichtet worden auf bestehendem Altbau) hat an einer Stelle eine...

  1. #1 freddif, 05.05.2021
    Zuletzt bearbeitet: 05.05.2021
    freddif

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    Hallo, ich habe eine Frage:
    unsere DG-Wohnung (2007 samt neuem Dachstuhl neu errichtet worden auf bestehendem Altbau) hat an einer Stelle eine Gaube mit einem sehr großen Schiebetür-Fenster. Das Dach selber (45°) daneben schneidet die vertikale Gaube im unteren Drittel, so dass folglich zwischen Gaube und Dach zwei Dreiecke bestehen, ein kleineres unten was quasi nach außen zeigt und ein größeres was nach innen zeigt.
    Nun ist das eigentliche Dach selbst mit einer Kombination aus Intello-Dampfsperre und Zellulose-Einblasdämmung gedämmt, also eigentlich sehr gut. Innen im Hauptdach auch alles trocken, fein und sauber nach 14 Jahren, habe ich neulich mal gesehen als wir ein Fenster woanders haben einbauen lassen.
    Nun habe ich aber gemerkt dass dieses besagte Dreieck (das kleine, beim großen habe ich noch nicht reingeschaut) statt mit Zellulose einfach mit Glaswolle gedämmt ist, vermutlich weil Einblasdämmung in einem vertikalen Hohlraum nicht standstabil genug gewesen wäre. Gleichzeitig fehlt die Intello-Folie, die endet nämlich am Ende des regulären Dachs. Der Aufbau des Dreiecks ist von Innen nach außen: Rigips, 25mm OSB, 115mm Hohlraum mit Glaswolle, 25mm OSB, Zinkblech außen. Die Glaswolle sah überwiegend noch gut (hellgelb) aus, aber nach unten hinten am Rand war sie dunkel verfärbt (= vermutlich Beginn von Schimmel!). Die OSB-Platten hatten noch keinen Schimmel irgendwo.

    Ich habe die Glaswolle aus dem Dreieck nun rausgerissen und entsorgt, und der Plan ist der folgende:
    Ich führe die Intello-Folie vom Hauptdach weiter über dieses Dreieck und sorge mit passendem Tape dafür dass da so wenig wie möglich Luft durchkommt. Also zwischen Rigips und erstem OSB wäre dann die Intello-Folie.
    Zusatz-Idee wäre, die Glaswolle durch (anscheinend noch recht neuartige) Zellulose-Dämmplatten wie z.B. Ekovilla Levy zu ersetzen. Dadurch dass Zellulose ja Feuchtigkeit grundsätzlich wegtransportiert und nicht wie Glaswolle einfach stehen lässt, erhoffe ich mir dadurch, dass die sicherlich immernoch nicht ganz perfekte Situation sich dadurch entschärft.
    Was sagt ihr dazu?
     
  2. #2 freddif, 06.05.2021
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    Kennt sich keiner damit aus?
     
  3. #3 Gast85808, 06.05.2021
    Gast85808

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    Na ja, ein wenig, aber nur ein wenig um die Frage zu beantworten.

    Also, zunächst hast Du erst einmal ein seit 14 Jahren offensichtlich funktionierendes Bauteil zerstört. Meinen Glückwusch dazu.

    Die Schimmelhysterie lassen wir mal beiseite, wäre das grundsätzlich falsch, würde das nach 14 Jahren anders aussehen.

    Das Dreieck ist vermutlich so klein, daß es in der Gesamtbetrachtung nicht ins Gewicht fällt (Fotos sind bei solchen Situationen manchmal recht hilfreich)

    Warum man dann rein formell erst mal OSB-Platten abreißt, nur um sich die Dämmung anzusehen, hab ich auch noch nicht erlebt. Also entweder ist da noch mehr im Argen, ansonsten macht das kein Mensch (außer Du natürlich).

    Deine Kunst ist jetzt, das Ganze halt luftdicht wieder herzustellen. Und zwar wirklich dicht, nicht so wenig wie möglich, oder vielleicht nur ein wenig. Dicht. Punkt.

    Ob die Konstruktion dann funktioniert kannste bei u-wert dann selbst nachschauen.
     
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  4. #4 freddif, 06.05.2021
    Zuletzt bearbeitet: 06.05.2021
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    Habe ich natürlich nicht "einfach so" gemacht, sondern weil an der Stelle ein Kemper Außenwasserhahn hindurch soll und die Wand dafür an der Stelle "massiv" gemacht werden musste, wo das Rohr durchgeht (durch Einsetzen eines Holzklotzes), sonst würde man die Befestigung nicht verlässlich anziehen können.

    Ich kann nicht nachvollziehen wieso du was von "zerstört" schreibst und "wieder" dicht. Es war vorher nicht dicht, sonst wären an der Mineralwolle keine dunklen Stellen am unteren Rand gewesen. Wie soll es auch dicht sein, wenn das Dreieck keine Dampfbremse hatte.

    Übrigens, dadurch dass der zu füllende Hohlraum ohnehin unregelmäßig ist und man sowieso keine Dämmplatte im Ganzen da reinkriegt, war nun meine letzte Idee, Stopf-Dämmwolle aus Hanf zu nehmen. Wäre doch ebenfalls sinnvoller als Mineral-Stopfwolle, oder? (was die Kapillarwirkung angeht)
     
  5. #5 matschie, 06.05.2021
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    Dass anorganische Mineralwolle schimmelt wäre mir neu. Wenn das OSB nicht schimmelt ist deine hysterie da völlig unbegründet, da gebe ich @Skogen recht.

    Daher danke ich dir im Namen der BRD und aller Bürger für dein Engagement für das BIP:
    Grundsätzliches zur Konstruktion:
    1) Eine raumseitige OSB-Platte kann (alternativ zur "Intello-Folie") als Dampfbremse fungieren, aber nur wenn es fachgerecht abgeklebt ist
    2) Konstruktionen sollten nach außen hin durchlässiger werden -> hier nicht gegeben, da dein Aufbau dank OSB und Zinkblech außen diffusionsdicht ist
    3) Daher sollte hier eine DampfSPERRE hin, die die Feuchtigkeit komplett aufhält.

    Eventuell funktioniert deine Konstruktion bislang, da das OSB bislang ausreichend diffusionsdicht ist um das gröbste aufzuhalten.

    Daher zu deinem Plan:
    Nein, nicht möglichst wenig. GAR KEINE!!

    Kann man machen.

    Wo genau soll sie die Feuchtigkeit denn hin transportieren?

    Gegenvorschlag: Du machst die MiWo wieder da hin wo du sie her hast, machst die OSB und GK-Platten wieder hin und lässst die Konstruktion wie bislang ihren Dienst tun.
     
  6. #6 Gast85808, 06.05.2021
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    Gast85808 Gast

    Erstens frage ich mich gerade, was man an einer Gaube zum Dach mit nem Außenwasserhahn will und Zweites, doch, das geht auch ohne. Aber um das alles zu verstehen, wären Foddos sehr hilfreich...
     
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  7. #7 freddif, 06.05.2021
    Zuletzt bearbeitet: 06.05.2021
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    Also dass dunkle Verfärbungen von gelber Mineralwolle Schimmel darstellen, ist doch unstrittig? Mineralwolle transportiert halt keine Feuchtigkeit weg, da keine Kapillareigenschaften wie bei Naturfasern gegeben sind.
    Dass eine OSB-Platte als Dampfbremse fungiert, mag sein, ist aber sicher nicht einer Intello gleichwertig. Der Aufbau ist außen im Bereich des vertikalen Blechs natürlich diffusionsdicht, nach oben aber hat das Dreieck stirnseitig ja Holzbalkengefummel/Unterspannbahn/Dachziegel, von daher wäre das dann auch die Richtung, in die Feuchtigkeit transportiert werden könnte. Von unten nach oben halt. Und im Moment klappt das nicht ideal, weswegen nach 14 Jahren jetzt dieser mini-Anflug von Schimmel entstanden ist. Daher ja mein Plan mit Zellulose bzw.mittlerweile dann eher Hanf-Stopfwolle.

    Ich hab zusätzlich zum Zusatzstück Intello auch noch eine Rolle Tape aus dem pro clima system bestellt, und sorge dann dafür dass von innen alles perfekt dicht wird.

    Du widersprichst dir aber auch ein wenig selbst. Zum einen sagst du, es darf "GAR KEINE" Luft durchkommen, zum anderen sagst du dass das OSB und die Konstruktion bisher ja offenbar okay genug war. Was nun, perfekt machen oder so lassen wie es war? Mir ist perfekt machen lieber.

    Wieso gibts eigentlich keine Zellulose-Stopfwolle? Kennt da jemand ein Produkt?
     
  8. #8 matschie, 06.05.2021
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    Nein, ist es nicht. Kann alles mögliche sein.

    Je nach Form der Naturfasern machen die das auch nicht.

    Doch, kann sie sehr wohl sien.

    Dann musst du aber schilder aufstellen, sonst findet die Feuchtigkeit den Weg nicht.

    Stopfwolle hat auch keine "kapillaren" Eigenschaften oder nur sehr geringe, egal aus welchem Material.


    Ja, stimmt. Lehrbuch sagt: Innen 1000% dicht, da die Feuchtigkeit außen nicht weg kann. Aber Erfahrung sagt: never change a running system. Daher ist das:
    sicher nicht verkehrt. Aber insbesondere auf Ecken und Übergänge achten! Klebewulst und Anpressleiste!

    Was versprichst du dir davon?
     
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  9. #9 simon84, 06.05.2021
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  10. #10 freddif, 07.05.2021
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    Also, ich habe noch weitere Informationen eingeholt, deine Aussage ist sachlich falsch, Stopfwolle aus Hanf oder Zellulose hat selbstverständlich genauso kapillare Eigenschaften wie beispielsweise Zellulose-Einblasdämmung. Allerdings ist Zellulose da noch besser als Hanf.
    Und deswegen muss man auch keine "Schilder aufstellen". Das erledigt die Kapillarwirkung von selbst, und diese Funktionalität ist anscheinend nicht zu unterschätzen. Sprich, wenn jemals irgendwo Feuchtigkeit auftritt, so zieht die Zellulose die von dort weg und (wichtig) verteilt sie auf eine so große Oberfläche, dass sie extrem schnell (in meinem Fall nach oben) abtrocknet. Dazu ist Mineralwolle einfach nicht fähig. Das ist der Grund für meine Frage.

    Aber nochmal wegen OSB, bevor ein falsches Bild aufkommt: ich habe die OSB-Platte innen nicht entfernt. Die ist immernoch wie eh und je an ihrem Platz und hat nun einfach nur einen ausgeschnittenen Schlitz für die Wasserleitung, der nachher wieder zugemacht wird. Egal was jetzt eher als Dampfbremse fungiert, OSB oder Intello, es wird ja nicht schaden künftig nicht nur OSB sondern beides, OSB+Intello kombiniert zu haben.
    Ja, ich verspreche auf alle Ecken und Übergänge zu achten, werde mir auch noch ne Kartusche ORCON F dazu bestellen, falls das Tape irgendwo nicht reicht.
     
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