Vorsatzwand und Schalldämmung

Diskutiere Vorsatzwand und Schalldämmung im Trockenbau Forum im Bereich Neubau; Hallo, da wir leider unser Wohnzimmer mit der Wand zum Schlafzimmer der Nachbarwohnung teilen und die Wand - kein Witz - vermutlich aus Gipskarton...

  1. #1 Wasti, 12.05.2021
    Zuletzt bearbeitet: 12.05.2021
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    Hallo, da wir leider unser Wohnzimmer mit der Wand zum Schlafzimmer der Nachbarwohnung teilen und die Wand - kein Witz - vermutlich aus Gipskarton oder irgendwas, was nicht Ziegel oder Beton ist, besteht (es klingt sehr hohl und wackelig beim Draufklopfen) und wir jeden Huster der Nachbarn hören können und sie uns, haben wir einen Trockenbauer um ein Angebot für eine Vorsatzwand gefragt, welches uns ermöglichen soll, in Zimmerlautstärke auch nach 22 Uhr zu leben, ohne dass es die Nachbarn hören. Es geht also nicht um eine leichte Schalldämmung sondern um eine sehr starke, da die gegebene Wand wirklich von allermiesester Qualität ist (Bj 1955).

    Ist dieses Angebot geeignet, den Wunsch umzusetzen? Der Preis ist exkl. Mwst.
    Wenn nein, was fehlt oder was wären die besseren Maßnahmen?
    1.PNG
    Was wäre rechnerisch die Schalldämmung dieses Werkes?
     
  2. #2 simon84, 12.05.2021
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  3. #3 trockener Bauer, 12.05.2021
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    Die erste wichtige Frage wäre doch: Bist du Mieter oder Eigentümer? Und wie sieht das bei deinem Nachbar aus?

    ist der aktuelle genaue Wandaufbau bekannt? Wenn da wirklich nur eine EINFACHE Trockenbau-Trennwand zwischen zwei Wohneinheiten ist, dann gibt es noch ganz andere Probleme.
     
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  4. #4 Wasti, 12.05.2021
    Zuletzt bearbeitet: 12.05.2021
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    Es handelt sich um Genossenschaftswohungen. Für ein professionelles Vorgehen wäre also die Kenntnis des Wandaufbaus gemäß der Bauunterlagen notwendig?

    Ist es übrigens sinnvoll, im Schlafzimmer der Nachbarwohnung eine Schalldruckmessung durchzuführen, wenn in unserer Wohnung im Zimmer mit der geplanten Vorsatzwand "übliche Geräuse" erzeugt werden, um anhand des Schalldruckpegels dann die gewünschte Schalldämmung (zb von 60db auf 25db) zu errechnen und darauf basierend die dafür notwendigen baulichen Maßnahmen (zb Vorsatzwand mit Schalldämmleistung von 35db) zu erarbeiten?
     
  5. #5 trockener Bauer, 12.05.2021
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    Dann muss ich wohl anders fragen: Zahlst du Miete? Wem genau gehört die Wohnung? Bei Genossenschaft gibt es wieder verschiedene Konstellationen.
    Die Frage zielt darauf ab, ob du selbst allein in eigener Entscheidung einfach bauliche Maßnahmen durchführen kannst/darfst.

    Kann durchaus sinnvoll sein. Ich möchte aber anmerken, dass Theorie und Praxis nicht immer komplett einhergehen.
     
  6. Wasti

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    Die Frage der Eigentümerschaft ist nicht wichtig, es ist klar, dass ohne Genehmigung das Konstrukt nach dem Auszug zurückgebaut werden muss.
    Wie gehe ich - ungeachtet der Vorgaben des Eigentürmers - baulich vor, um mein Ziel der Schalldämmung im gewünschten Ausmaß zu erreichen?
     
  7. Wasti

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    Keine Vorschläge?
    Übrigens ist die Wand zum Nachbarn Beton mit Styropor verkleidet.
     
  8. Alex88

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    ich schätze mal da wurden GK Platten mit Styroporbeschichtung verbaut, sogenannte Verbundplatten.
    Die werden i.d.R. mit Ansetzgipsbatzen verklebt, das ist absolut kontraproduktiv bei Schallschutz, denn die Batzen wirken
    wie eine Membrane und verstärken den Schall extrem.
    Da hilft nur Rückbau und entweder verputzen oder wieder Verbundplatten mit Mineralwolle, aber vollflächig verklebt, anbringen.
    Dein Problem dabei ist, dass die besser von beiden Seiten ausgeführt werden sollte.
    Sprich mit dem Vermieter, erkläre deine Situation....
     
  9. Wasti

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    Danke für die Erklärung. Das Projekt wird ohne des Wissen des Vermieters ausgeführt. Es ist auch nicht wichtig, ob bei uns Schall von drüben ankommt, es geht nur darum, dass der Nachbar von uns fast nichts mehr hört. Also abgesehen von der Vorsatzwand mit Schalldämmung böte sich einseitig nur eine dickere Ausführung an? Worauf ist bei den Einzelheiten zu achten (Art der Befestigung, Stein- oder Mineralwolle)?
     
  10. #10 simon84, 24.05.2021
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    Ganz tolle Nummer
     
  11. Wasti

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    Also weil ihr nicht mit dem rechtlichen Vorgehen einverstanden seid, wird keine technische Hilfestellung erteilt. Lächerlich! Mein Vermieter ist euch sehr dankbar.
     
  12. #12 simon84, 24.05.2021
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    Das hab ich doch überhaupt nicht gesagt. Ich finde es (als Vermieter) nur absolut nicht nachvollziehbar dass man sowas “ geheim “ macht

    im schlimmsten Fall beschädigt man das Eigentum des Vermieters und hat am Ende Probleme beim
    Auszug....

    zum Aufbau, schau mal bei Knauf da findest du in deren „Bibel“ eigentlich alles.

    die Platten selber machen viel mehr aus als die „Füllung“ und die Anschlussfdetails an Decke etc

    Akustik ist immer etwas schwieriger als einfach ne stink normale Vorsatz Schale
    Das gehört vom erfahrenen Akustik trockenbauer geplant

    du hast ja auch nix zum Frequenzbereich bzw Spektrum deiner Geräusche geschrieben die du dämmen willst

    Schlagwerk ist evtl ganz was anders als Flöte etc.
     
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  13. #13 Wasti, 24.05.2021
    Zuletzt bearbeitet: 25.05.2021
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    Danke. Der Frequenzbereich sollte, wenn man sich festlegen muss, Stimmen abdecken die eher im Bereich mittlerer Frauenstimmen sind. Es geht "nur" darum, dass man uns bei mittlerer Gesprächslautstärke nachts nicht mehr hört!
    An Knauf habe ich gedacht, wäre es besser, meine Anfrage an die zu stellen? Knauf verkauft halt nur sein System, ich wollte mit meiner Anfrage in diesem Forum eine Übersicht erhalten, was herstellerunabhängig in Frage käme.

    Jetzt mal kurz mit Knauf beschäftigt, ihr einfachstes System
    W111.at Knauf Metallständerwand – Einfachständerwerk, einlagig beplankt
    1× 12,5mm GKB – CW75 - Wanddicke nur 10cm
    gibt laut Broschüre Schallschutz R 47db an.

    Unter der Wahrnehmungsgrenze liegen Geräusche von <20db.
    Liegt die Dämmung jetzt bei 47db, so könnten man also bis zu 67db erzeugen, was einer lauten Unterhaltung entspricht und der Nachbar würde davon fast nichts oder nichts mitbekommen. Klingt fantastisch.
    Aber dann werde ich stutzig:
    W115.at Knauf Metallständerwand – Doppelständerwerk, zweilagig beplankt
    2× 12,5mm Diamant + 2 × CW50 - Wanddicke 15,5cm
    gibt laut Broschüre Schallschutz R 69db an, was laut meinem Verständnis bedeutet, dass 20db+69db=89db Schall in meinem Raum erzeugt werden könnte und der Nachbar hört davon fast nichts. 89db ist ...schweres KFZ, Schweißumformer, Handschleifgerät

    Das ist für mich nicht vorstellbar.
     
  14. #14 simon84, 25.05.2021
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    Nein ich meinte nur du kannst bei den Knauf Dokumenten mal reinschauen, z.B. das "W61" PDF.
    Da hast du 40 Seiten mit Details und auf Seite 12 ist die Tabelle mit den erreichbaren Schalldämmverbesserungen.
    Stimmen gehen ja noch relativ gut weg.

    Ob du dann 2x Silentboard oder etwas vergleichbarem von anderem Hersteller beplankst ist doch egal.
     
  15. Wasti

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    Ja unsere Beiträge haben sich überschnitten, vielleicht hast du was anzumerken auf meinen bearbeiteten Beitrag bzgl. meiner Interpretation der Schallschutzergebnisse bei üblichen Ausführungen.
     
  16. #16 simon84, 25.05.2021
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    Schau eher auf das Verbesserungsmass.

    Da ist dein Verständnis falsch ;) Erstens beim Rechnen mit dB und zweitens siehe wieder Frequenzspektrum etc.

    Aber ist auch nicht so wild. Du hast bemerkt, zwischen einfach beplankt GKB wie aus dem 1. Beitrag und 2x Diamant oder Silent liegen WELTEN
    Und das ist auch tatsächlich so.
     
  17. Wasti

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    Na gut, ich bespreche das mal mit Knauf. Danke!
     
  18. #18 Wasti, 11.06.2021
    Zuletzt bearbeitet: 14.06.2021
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    Hallo!

    Der Handwerker wurde beauftragt. Nun stellte sich aber heraus, dass kein Styropor auf die Betonwand verklebt wurde, sondern eine Vorsatzwand bereits vorhanden ist!
    Ich überlege, ob ich die Vorsatzwand einfach behalte und darauf die Vorsatzwand W626 von Knauf
    1x Diamantplatte 12,5mm
    1x Silentboard 12,5mm
    Mindestdicke 130mm
    Knauf Profil CW 100
    Hohhlraum 110mm
    Dämmschicht 80mm​
    anbringen lasse, welche bereits beauftragt wurde.
    Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, steht die bestehende Vorsatzwand etwa 6cm von der Massivwand ab. Es ist mir nicht klar, ob diese Vorsatzwand eine nennenswerte Schalldämmung erbringt. Sie ist mit Mineralwolle (~4cm) gefüllt sowie einer Gipskartonplatte (vermute ich, ich habe noch nie eine begutachtet 1 (1).PNG ), Dicke etwa 6mm, beplankt.
    Ich bin mir nicht sicher, ob die Vorsatzwand freistehend oder mit der Massivwand verschraubt ist.

    Rechnerisch müsste sich das Verbesserungsmaß der W626 um den Wert der bestehenden Vorsatzwand erhöhen, das heißt im Umkehrschluss, wenn ich diese insgesamt etwa nur 6cm dicke Vorsatzwand abreiße, habe ich zwar das Verbesserungsmaß der W626 (rechnerisch 18db), aber minus dem, was die bestehende Vorsatzwand erbrachte.
    Welches Verbesserungsmaß ist mit dieser bestehenden Vorsatzwand zu vermuten?

    Zusammenfassung:
    W626 auf Massivwand: Dicke 13cm, Verbesserungsmaß 18db
    Bestehende Vorsatzwand+W626: Dicke 19cm, Verbesserungsmaß 18+?db

    Was empfehlt ihr?

    20210611_185652.jpg 20210611_190012.jpg 20210611_190200.jpg 20210611_190310.jpg 20210611_190324.jpg 20210611_191023.jpg 20210611_191054.jpg
     

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