Sanierungs-Fahrplan und Baupreise

Diskutiere Sanierungs-Fahrplan und Baupreise im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo Forum, ich schlage mich derzeit mit der Sanierungs-Planung unseres 1970er Jahre EFHs herum. Es muss an vielen Stellen etwas gemacht...

  1. #1 Jan Michael, 07.06.2021
    Jan Michael

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    Hallo Forum,

    ich schlage mich derzeit mit der Sanierungs-Planung unseres 1970er Jahre EFHs herum.
    Es muss an vielen Stellen etwas gemacht werden:
    - Oberste Geschossdecke dämmen (muss bis 2023)
    - Aussen- und Kellerwand dämmen
    - Fenster tauschen
    - Öl Heizung austauschen (von 1996) gegen eine Wärmepumpe (Sole/Wasser)

    Ich hatte mich zunächst durchgerungen, den Berechnungen meines Energieberaters zu folgen. Der berechnet als Optimum, alles zeitnah zu machen. Da wäre dann ein KfW85 oder KfW100 erreichbar, mit passender Förderung.

    Und jetzt explodieren nicht nur die Preise, es ist fast gar nicht mehr möglich an z.B. Dämmstoffe zu kommen. Also muss ich umplanen, das Vorhaben strecken und "falsch" herum anfangen:
    Das würde dann die OG und die Heizung im ersten Schritt vorsehen. Dann funktioniert bei dem nicht ausreichend gedämmten Haus die WP alleine nicht. Also dann als Hybrid mit einer Gasbrennwertheizung (Gas liegt in der Straße an). Diese Lösung wäre für eine Übergangsphase von vielleicht 5-10 Jahren aber fast zu schade.

    Eine Alternative wäre, auf diese "Lösung" dauerhaft zu setzen und zu optimieren: modulierende Gasbrennwertheizung + günstigerer Luft/Wasser WP, was auch noch mit einem später gedämmten Haus funktioniert.
    Dann wäre natürlich der Schornsteinfeger weiterhin regelmäßig im Haus und auch teurere Wartungen und die co2 Steuer. .

    Ich würde mich dazu gerne austauschen - steht jemand vor dem gleichen Problem oder übersehe ich Optionen?
    Danke und Grüße
    Jan
     
  2. larry

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    Bekommt Ihr denn eine Flächenheizung (Fußboden oder Wand)? Sonst ist das mit der WP ja eh fraglich.
     
  3. #3 Jan Michael, 08.06.2021
    Jan Michael

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    Teilweise. Für die großen / wichtigen Zimmer wird die Heizfläche vergrößert. Entweder per Wandheizung oder per großen Flächenheizkörpern vor der Wand. Damit kommen wir nach (muss ich zugeben: meinen) Berechnungen auf die gleiche Heizleistung bei einer Vorlauftemperatur von unter 55°C. Damit sollte sich eine JAZ bei Sole/Wasser WP im gedämmten Haus von 3,5 erreichen lassen.
    Mit den finalen Berechnungen würde ich aber noch einen Profi betrauen, wenn die Entscheidung gefallen ist.

    (FBH soll optional später folgen, wenn die Mittel für eine größere Renovierung da sind)
     
  4. SvenvH

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    Wie stellst du dir das vor? Erstmal alles fertig mach inkl. Bodenbeläge und später alles wieder abreißen? Fbh in Verbindung mit einem Wdvs und Dachdämmung wäre das erste worüber man nachdenken sollte wenn man mit einer WP plant.
     
  5. #5 Jan Michael, 08.06.2021
    Jan Michael

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    Dachdämmung ist nicht notwendig, wir haben einen kalten Dachboden und dämmen die oberste Geschossdecke.
    Bodenbeläge sind drin und werden weiter benutzt.
    WDVS kann ja erst später erfolgen, weshalb ich überhaupt über eine Gasbrennwert-Hybrid Kombi mit einer WP nachdenke.
     
  6. SvenvH

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    Die Mehrkosten für den Gasanschluss und die Gas-Hybrid Therme belaufen sich auf gut 10k. Hinzu kommen ja auch die zusätzlichen laufenden Kosten für den Gasanschluss. Zählergebühren, Schornsteinfeger, Wartungskosten etc.
    Das Geld wäre besser angelegt wenn man die Energetischen Sanierungen direkt in Angriff nimmt und nur auf die WP zurückgreift.
     
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  7. #7 Jan Michael, 08.06.2021
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    Ja, würde ich auch so sehen, wenn überhaupt jemand das machte. Alle Anfragen liefen ins Leere bzw. verwiesen auf eine unklare Zukunft, in der wieder alle benötigten Baustoffe geliefert werden könnten. Ich will mit Dämmung anfangen, kann es aber nicht.

    Eine Option zum Ausrechnen wäre, welche JAZ für eine überschaubare Zeit (z.B. 2 Jahre) mit den 10k€ auszugleichen wäre... Aber das wäre schon ziemlich riskant.
    Deshalb überdenke ich meine "Optimallösung" (Dämmen > WP) gerade. Gashybrid taucht da dann als mittel/langfristige Option auf, weil das Öl muss weg.
     
  8. SvenvH

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    Evtl. nochmal ganz umdenken. Ölheizung noch paar Jahre weiter betreiben. Erst alle Sanierungen abschließen und dann die Heizung neu.
     
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  9. larry

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    Fände ich auch viel sinnvoller. Und dabei das gesparte Geld in die Umstellung auf FBH investieren. Vorlauftemperaturen von 55° sind immer noch sehr hoch für eine zukunftsorientere Heizung. Dann die Fussbodenbelag und Fenster neu. Einziehen und Aussendämmung machen, wenn es wieder geht.
     
  10. #10 simon84, 10.06.2021
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    Ahja ? Styropor und Mineralfaserwolle ausverkauft? Wo ?

    Ja der haut richtig rein mit seinen 100 EUR / Jahr :)

    Das machen wegen Erwerb / Verpflichtung, sonst erstmal garnix und beobachten ?

    Die Supermärkte A&O waren vor langer langer Zeit weit voraus mit ihren Sammelmäppchen.
    Heute macht das ja jeder, Punkte sammeln etc.
    Sparen, Koste es was es wolle ! Hauptsache Förderung mitgenommen :)

    Spass beiseite. Nimm doch mal ein Excel und rechne dir erstmal aus wie viel du WIRKLICH sparst in den nächsten 5 10, 15 und 20 Jahren. Und dann rechne es gegen die Investitionskosten.

    Wie haben die Vorbesitzer die letzten 10 Jahre nur überlebt?
     
  11. #11 Jan Michael, 10.06.2021
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    Ich will kein Plastik und Mineralwolle auch nicht. Die Raufaserplatten als Putzträger sind wohl zur Zeit nur schwer und fast nicht in der benötigten Menge zu beziehen.


    Nein. Aber zusammen mit der Wartung von 165€ und der co2 Steuer kommt schon etwas zusammen.
    (für 3000l Öl berechne ich - Gas, insbesondere, wenn das Haus gedämmt und weniger verbraucht würde wäre natürlich weniger)
    pro Jahr akkumuliert
    237
    285 522
    330 852
    426 1278
    519 1797


    Zumindest für das nächste Jahr scheint es darauf hinauszulaufen.

    Da machst du wirklich einen Punkt. Hier nicht sowas analog zu "Betriebsblind" zu werden, ist nicht ganz einfach - den ganzen Tag Sanierung angucken, dann besteht die Welt bald auch nur noch aus Sanierungen.

    Schon gemacht und durch die Sanierung der thermischen Hülle und dann der Heizung errechne ich eine Ersparnis gegenüber den jetzigen Kosten von ca 100-150€ / Monat. In den ersten 5 Jahren sind es nochmal 30€/Monat im Schnitt für die co2 Steuer.
    Dazu kommt die Abschreibung der Heizungsanlage von 50 - 75 € / Monat.

    Damit zahle ich einen Kredit von 40k€ bis 55k€ in 20 Jahren ab. Plus die Förderung werden das dann 65 - 85k€.
    Was dann noch darüber hinaus geht, ist für die co2 Bilanz und die Werterhaltung des Hauses.
     
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  12. #12 simon84, 10.06.2021
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    Ich denke die Ölheizung kannst du problemlos noch so lange betreiben bis sie wirklich irreparabel defekt ist oder die Werte nicht mehr erfüllt. Für eine neue Gasheizung sehe ich aus meiner Perspektive keinen akuten Bedarf.

    Material für WDVS ist Glaubenssache, da will ich dir nicht reinreden. Aber die üblichen Dämmmaterialien die bei fast jedem Neubau verwendet werden sind verfügbar
     
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