Kompletterneuerung Elektro 60er Jahre RMH

Diskutiere Kompletterneuerung Elektro 60er Jahre RMH im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, nachdem ich schon viel hier rumgelesen (und einige gute Tipps gefunden) habe, habe ich jetzt mal ein konkretes Problem bezgl. der...

  1. #1 Phoonzang, 11.11.2021
    Phoonzang

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    Hallo zusammen,

    nachdem ich schon viel hier rumgelesen (und einige gute Tipps gefunden) habe, habe ich jetzt mal ein konkretes Problem bezgl. der Elektrik und hoffe ich bin hier im richtigen Unterforum gelandet. (TLDR am ende)

    Eckdaten: Reihenmittelhaus, Bj ~65, 90 qm Wfl. plus Keller (wird zum Großteil als Hobbyraum/Werkstatt benutzt werden, daher "echte" Wfl. zur Abschätzung von Kosten eher 120 qm), Dachgeschoss als Speicher (Geschossdecke wird gedämmt). Heizung/Fenster/Grundrissänderung ist mehr oder weniger in trockenen Tüchern und war vom Budget her sehr nah beim erwartet (zumindest was die Angebote besagen - 50% der gesamten Sanierungskosten als Puffer sind auch noch vorhanden). 20k für "Kleinkram" (jaja :) ) wie zwei Wände beiputzen, malern etc. auch schon einkalkuliert.
    Einzig bis vor einer Woche hat die Elektrik noch gefehlt (vier bis sechs Wochen für ein Angebot scheint normal zu sein derzeit...), da haben wir jetzt zwei Angebote (von fünfen, die wir angefragt haben...).

    Im Grunde muss/soll alles ab Hausanschluss getauscht werden. Standardverkabelung mit eher mehr als weniger geplanten Steckdosen, dazu noch Netzwerkverkabelung mit Dosen in fünf Zimmern (zweimal Büro, Wohnzimmer, Keller, Flur). Gerne auch PV (Südwestdach, beide Bewohner viel Homeoffice, Coronaunabhängig, daher auch Tagsüber Stromverbrauch). PV mit 10k veranschlagt und _nicht_ in de Elektrokosten miteinberechnet.

    Beim ersten Angebot hat uns die Fa. nach recht langer Zeit mitgeteilt, dass die bei Komplettsanierungen nur noch KNX machen, ich fände diese Spielerei ja witzig (ob das für einen zwei Personen Haushalt sinnvoll ist, sei dahingestellt), wird aber entsprechend teuer. Grobe Schätzung sind 35-45k (je nach Wünschen und Ausstattung nacher). Ist eigentlich etwas über unserem Budget (hätten aber die Luft weil wir woanders gespart haben), aber die Mehrausgabe für etwas, was ich _eigentlich_ nicht wirklich brauche, scheut mich dann doch (bessere Hälfte ist auch sehr wenig begeistert davon). Und ob KNX oder nicht soll auch hier nicht das Thema sein.

    Von dem Elektriker, der eigentlich bei der Begehung den besten Eindruck machte, haben wir nach geschlagenen sechs Wochen dann ein Angebot erhalten, Standardausführung (also ohne Bus), über knapp 30kEUR (brutto). Was mich stutzig macht ist eine Pauschale Angabe von Arbeitsaufwand ("Montageleistungen Monteur/Techniker" so der Wortlaut) und deren Höhe. Mit insgesamt mehr als 20kEUR (brutto) für nicht nachvollziehbar. Selbst bei einem Bruttostundensatz von 100 EUR (was wohl eher Meister- als Monteurssätze sind) komme ich da auf 200 Mann/fraustunden. Auch wenn wir quasi null Eigenleistung einplanen, frage ich mich, ob das realistisch ist (ehrliche Frage, da keine Ahnung).

    Einfachste Antwort wäre natürlich noch mehr Angebote einzuholen, was aber bei der bisherigen Erfolgsquote vor Weihnachten nicht mehr passieren würde (wie gesagt, auf drei andere Angebote warte ich noch vergeblich). Angebot des jetzigen ist natürlich auch nicht ewig gültig, deshalb tickt da auch die Uhr. Bevor wir da wieder alles auf Null haben und im Dezember von vorne Anfangen (die Elektriker, die ich z. Zt. kontaktiert habe sagen jetzt schon frühestens März), ist halt die Überlegung auch ein _etwas_ (aber nicht sinnlos) teures Angebot anzunehmen. Im Budget wäre es drin.


    TL,DR: Angebot Elektrosanierung (komplett ab Hausanschluss) und CAT7 Netzwerkverlegung für 120 qm Wfl. RMH über knapp unter 30k EUR erhalten, worin etwas mehr als 20kEUR als pauschal abgerechnete Arbeitsleistung angegeben sind. Ist das ein sinnvoller Preis?

    Danke für Eure Meinungen!
     
  2. #2 Gast 85175, 11.11.2021
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Mir kommt das alles etwas viel vor, also preislich, aber ist halt derzeit oft so, kann aber auch Abzocke sein, man weiß es einfach nicht…

    Und wie die von Handwerker erstellten Leistungsverzeichnisse zu verstehen sind ist seit Jahrzehnten Gegenstand psychologischer Grundlagenforschung, bisher ist da aber noch kein Durchbruch in Sicht. Nachzufragen hilft manchmal, aber manchmal auch nicht, es ist oft mysteriös, man kann oft nur auf die Rechnung warten und so lange das Beste hoffen. Wir können dir jedenfalls nicht sagen wie der das meint…

    „Frühestens März…“ ist übrigens ein klassischer unvollendeter Halbsatz der oft so weitergehen müßte „…ich weiß nur noch nicht in welchem Jahr.“

    Ich erkläre dir kurz das Grundsatzproblem. Eigentlich plant der Planer und erstellt dann ein Leistungsverzeichs und die Handwerker teilen dann eine Preisvorstellung für diese definierte Leistung zum definierten Ausführungszeitraum mit. Bei dir plant niemand und die Handwerker teilen dir Preise dafür mit was sie als gut und richtig ansehen. Das ist so niemals „vergleichbar“, ohne da sehr in die Details zu gehen auch nicht ob der Preis der Leistung angemessen ist, usw… Was Du machst ist „Freestyle“ und zum dem gehört „No Risk, no Fun“ halt immer mit dazu…
     
  3. #3 nordanney, 11.11.2021
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    Komplette Elektrik bei mir recht ähnlich Anfang 21. 120qm mit Verlegung neuer Verteilerkasten ins UG, sehr auskömmlich Steckdosen und Licht, neue SAT Leitungen, Leitungen/Schalter elektr. Rollläden, Netzwerk und AP-Anschlüsse, Strom zur Wallbox und noch ein paar Kleinigkeiten wie Zreppenbeleuchtung u.a. für etwa den halben Preis. Eigentleistung war Schlitze verputzen.
     
  4. #4 Phoonzang, 11.11.2021
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    Danke für den Vergleich. Doppelt (bei weniger Leistung) sieht ja schon nach mehr als "ein bischen teurer halt" aus. Darf ich fragen in welcher Relation die Kosten von Material zu Arbeitsleistung standen? Wir sind bei 30/70, und das bei schon _sehr_ grosszügigen Aufschlägen für Standardmaterialien (3facher Preis im vergleich zum Baumarkt für Meterware etc. - ja, ich weiß das Handwerker da aus gutem Grund aufschlagen, 3fach finde ich bei solchen Standardsachen aber auch schon hart an der Grenze).

    Zum Planer: Ja, wenn man denn einen hat, der zuverlässig ist, ist das natürlich ganz toll. Wir haben etwa zwei Monate verloren weil wir jemanden hatten bei dem entweder gar nix, oder nur Mist passiert ist (falsche Leistungen angefragt, wochenlang nicht erreichbar, vereinbarte Rückrufe nicht eingehalten). Von dem konnten wir uns zum Glück recht schadfrei trennen (hat selber quasi das Handtuch geworfen), hat uns aber viel Nerven gekostet. Nach fünf weiteren Architekten die sich nach initialem Kontakt entweder gar nicht mehr gemeldet haben oder uns direkt gesagt haben, dass sie für Aufträge unter 150kEUR gar nicht zur Verfügung stehen hat man dann irgendwann die Schnauze voll und macht das halt auf eigene Faust. Mit viel googlen und auch Unterstützung aus dem Freundeskreis die sowas (leider vor etlichen Jahren, daher finden die auch alle Preise lächerlich - inkl. Kaufpreis :) ) hinter sich haben. Bis her macht's eigentlich auch noch Spaß :)
     
  5. #5 Gast 85175, 11.11.2021
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    Gast 85175 Gast

    Jo, aber als wäre der prinzipielle Fachkräftemangel und die Kapriolen an den Rohstoffmärkten nicht schon genug, kommt gerade noch die energetische Sanierung obendrauf, gepaart mit stark regionalen Märkten (die Handwerker können nur bei größeren Aufträgen weit fahren) und dann kommst Du und fragst was wir von einem Angebot halten von dem wir nicht sehr viel wissen… das ist gerade alles so schon schwierig genug, bei so „unscharfen“ Geschichten wie bei dir eigentlich noch nicht mal zu erraten… ist gerade alles blöde auf der Kalkulationsseite…
     
  6. #6 nordanney, 12.11.2021
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    Fragen darfst Du gerne. Aber ich kann leider nicht antworten...
    Wir haben eine ausführliche gemeinsame Begehung gemacht (ich hatte natürlich vorher meine Wünsche geäußert) und daraufhin habe ich einen Pauschalfestpreis erhalten. Daher kann ich Dir leider keine Aufteilung nach Material/Arbeitslohn geben. Nach dem, was verbaut wurde, würde ich eher auf 50:50 tippen.
     
  7. #7 Phoonzang, 17.12.2021
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    Wiedervorlage: Mittlerweile vier andere Angebote (einige kamen nach Monaten dann doch aus der Versenkung). Nur eins über 20k (im konventionellen Aufbau), und einer mit KNX, der nur einen knappen tausender über dem ersten Angebot war.
    War also, wie befürchtet, ein Mondangebot ("Wenn der mir so viel zahlt, schieb ich das noch irgendwo rein"). Zuschlag wird jetzt wohl jemand bekommen, der's für ein bischen mehr als die Hälfte macht, und der auch einen exzellenten Ruf in der Gegend hat und dessen Arbeit ich auch schon anschauen konnte (in sehr ähnlichem Objekt).

    Falls es jemanden Interessiert...
     
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