Kostensteigerungen?

Diskutiere Kostensteigerungen? im Baupreise Forum im Bereich Rund um den Bau; Wegen eines anderen Threads hier der mich neugierig gemacht hat. Ich hab deshalb mal nachgesehen. Die Baukosten je m2 stiegen von 1960 bis 2020...

  1. #1 Gast 85175, 09.02.2022
    Gast 85175

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    Wegen eines anderen Threads hier der mich neugierig gemacht hat. Ich hab deshalb mal nachgesehen.

    Die Baukosten je m2 stiegen von 1960 bis 2020 um 723%.
    https://www.destatis.de/DE/Themen/B...kosten-pdf-5311103.pdf?__blob=publicationFile

    Das durchschnittliche Nettogehalt stieg derweil um 867%.
    Durchschnittsgehalt in Deutschland 2021 | Statista

    Ohne das jetzt in die Details hinein zu zerfasern behaupte ich, im Großen und Ganzen gibt es langfristig keine reale Preissteigerung, gemessen an den Löhnen sogar eine Preissenkung. Wir waren nur an die Billigpreise der großen Baukrise gewöhnt. Wir kommen gerade wieder von unten her ans langfristige Mittel ran.

    Wenn man noch den Baustandard beachtet, dann ergibt das sogar eine heftige Preissenkung, manche meinen auch es sei eine Effizienzsteigerung, darf sich jeder selbst aussuchen.
     
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  2. #2 petra345, 09.02.2022
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    Ich habe immer die Lohnsteigerung eines Facharbeiters unmittelbar nach der Gesellenprüfung von 1960 bis zum aktuellen Datum, in der Regel 1990 bis 2000 , ausrechnen lassen.
    Obwohl die Schüler mindestens Abschluß Klasse 10 und zum Teil Abitur hatten, dauerte es in der Regel 15 min. bis der erste ein richtiges Ergebnis hatte.

    Das Ergebnis hat die Schüler, die Lehrer und auch einen Betriebsinhaber staunen lassen.

    Aber der Staat hat einen großen Teil dieser Lohnsteigerung abgeriffen und greift uns immer mehr in die Tasche.
    .
     
  3. #3 trockener Bauer, 09.02.2022
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    Das "langfristig" ist schon wichtig. Grundsätzlich hast du mit den genannten Zahlen recht. Aber sowohl die Baukosten aber auch der Nettogehalt verläuft wie ein Börsenkurs. Im großen Bild bewegen sich beide steil bergauf, Nettogehalt etwas mehr. Im kleinen Bild (also vielleicht auf 2-Jahressicht) entfernen sich die beiden Kurven aktuell.

    Was mich noch interessieren würde: Ein Verhältnis von Baukosten zu Lebensdauer des Hauses. Und diesen Wert müsste man mal mit "ganz früher" und heute vergleichen.
     
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  4. #4 nordanney, 09.02.2022
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    Das sehe ich auch so. Allerdings sind seit 1960 wahnsinnige energetischen Anforderungen dazu gekommen als auch - dank gestiegener Gehälter - die Ansprüche der Baufamilien so sehr gestiegen, dass fertige Häuser heute auch inflationsbereinigt viel teurer als früher sind.
     
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  5. #5 klappradl, 09.02.2022
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    Nur als Beispiel:
    Ein wenig renoviertes Haus von 63 wurde 2017 für 650% des ehemaligen Kaufpreises verkauft. Und das war eher günstig.
     
  6. #6 Fabian Weber, 09.02.2022
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    Rechne mal die Grundstückskosten dazu...
     
  7. ynnus

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    Und die immer höheren Nebenkosten für Notar und Grunderwerbsteuer, die durch steigende Preise ja mit gezogen werden.
     
  8. #8 Gast 85175, 09.02.2022
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  9. #9 Gast 85175, 09.02.2022
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    Ich hab oben die Statistik für Nettolöhne genommen…
     
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  10. #10 Gast 85175, 09.02.2022
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    Ich rede aber von den Baukosten, nicht den Preisen für Bestandsimmobilien.

    Die hohen Preise für Bestandsimmobilien sind Folge der Baulandknappheit. Entweder an Orten an denen es naturgemäß wenig Bauland gibt (Srädte), oder an denen das Angebot künstlich verknappt wurde (bis hin aufs ganz platte Land). Die Bestandsimmobilien werden ja oft nur deshalb gekauft, weil der Neubau von vorne herein ausscheidet, weil es keine Bauplätze gibt. Und in dem Moment kauft man dann regelmäßig von Privaten und die kucken schon was das Ding „wert ist“. Bei den Bauplätzen hingegen haben wir einen sehr hohen Anteil neuer Bauplätze und da sorgen politische Prozesse am Ende doch für eine Dämpfung des Preisanstiegs (im Durchschnitt halt).

    Was ja interessant ist, der Staat schafft also nur zu wenig Neues Bauland, das dann aber vergleichsweise günstig. Ist irgendwie auch so ne Form von schäbiger Verlogenheit…

    Man kann das Ganze auch anders sehen, aufgrund der Baulandknappheit werden plötzlich die vor sich hin kompostierenden ehemaligen „schlechten Lagen“ wieder saniert. Das war ja so auch kein Zustand, da sah es ja landauf landab gruselig aus. Ist dann aber auch nicht Recht, Gentrifizierung und so…
     
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