Anlagetechnik Wärmepumpe mit Pufferspeicher

Diskutiere Anlagetechnik Wärmepumpe mit Pufferspeicher im Heizung 2 Forum im Bereich Haustechnik; Danke Euch! Der Link bzgl. flow30 ist sehr hilfreich. Und ein solcher Hygienespeicher wäre dann bspw. der oben aufgeführte "TQ-TW" mit...

  1. #21 florahn, 02.03.2022
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    Danke Euch!

    Der Link bzgl. flow30 ist sehr hilfreich.

    Und ein solcher Hygienespeicher wäre dann bspw. der oben aufgeführte "TQ-TW" mit 5m²-Tauscherfläche?
    Wohingegen der "TQ-TWT 850" (mit 7,5m² Tauscherfläche) ein Kombispeicher ist und mit ca. 65°C betrieben werden muss (?), was zur Ineffizienz der WP führt?
     
  2. #22 Donpepe, 02.03.2022
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    Richtig. Man sieht es in deinem PDF auch sehr gut an dem Hydraulikschema unten links. Dort ist der Heizkreis von WW Kreis getrennt. Die Umschaltung erfolgt im VL (rot) mit einem Dreiwegeventil und es gibt im Heizkreis keine weiter Pumpe (Kreis mit schwaren Dreieck).

    Ja -> ist ineffizent / Nein-> nicht immer 65°C... Das "TWT" steht für "TinkwasserTRENN" Speicher. Es werden der WP Kreis und der FBH Kreis hydraulisch getrennt. Hier wird immer der Speicher von der WP geladen. Entweder in den unteren Bereich für die FBH oder in den oberen Bereich für WW. Um die richtige VLT der FBH einzustellen wird der VL in einer Mischergruppe (unterhalb der Pumpe) mit dem RL runtergemischt. Die Temperatur im Puffer (sowohl WW als auch Heizung) muss also nicht 65°C sein, aber durch die ERRs wird andauerend die Wärmeabnahme geändert. Dies versucht man durch das Speichern von Wärme (Aufladen des Puffers) zu umgehen. Speichern kann ich aber nur, wenn die Temperatur höher ist, als die Temp. die die FBH eigentlich braucht. Und damit arbeitet die WP (meist mit 5K++ höherer VLT) als sie eigentlich müsste, und die FBH wird irgendwie eingestellt und die ERR regeln das dann... Also als wenn du beim Autofahren immer Vollgas gibst und mit der Handbremse die Geschwindigkeit einstellst.

    Dazu kommt, dass der untere Teil des Puffers viel zu klein ist, um wirklich Wärme zu speichern. Dein Estrich der FBH kann das zigfache Speichern, bei 1K mehr VLT.

    Grüße
     
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  3. #23 florahn, 02.03.2022
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    Danke für die ausführliche Erläuterung! Lässt sich diese Ineffizienz eigentlich grob beziffern - also wieviel Euros ungefähr pro Jahr mehr oder weiniger verpuffe(r)n?

    Für mich heißt das also konkret, ich sollte vom Trinkwassertrennspeicher absehen und den Heizungsbauer stattdessen vom Hygienespeicher überzeugen bzw. ggf. sogar nach einem anderen Heizungsbauer Ausschau halten?
    Und die Berücksichtigung von Zirkulation und ERRs sind auch nicht optimal, aber das kleinere Übel?
     
  4. #24 Donpepe, 02.03.2022
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    Moin,

    Da HB nicht gerade einfach zu finden sind, würde ich folgendes versuchen:

    1. Kein Trennspeicher -> Hygeniespeicher oder Firwa mit einfachem Speicher
    2. ERR sind das Grundproblem bei der Sache, da der Mindestvolumenstrom der WP (im Heizbetrieb und Abtaubetrieb) nicht sichergestellt werden kann (z.B. wenn 80% der ERRs schliessen). Umgehen kann man dass durch einen Reihenpuffer im RL und einem Überströmventil. Darauf lassen sich die meisten Hersteller ein und der HB hat dann kein Problem damit. Das Überströmventil (ÜV) kann man soweit einstellen, dass es kaum noch in die Hydraulik eingreift und ein Reihenpuffer ist "sinnlos" aber nicht "effizenzschädigend". Mit Glück verbaut der HB vor und nach dem ÜV ein Absperrventil, um es im Notfall tasuchen zukönnen.. so kann man es später auch ganz sperren.

    Ein Reihenpuffer ist einfacher Puffer mit meist um die 100l Inhalt und dieser wird einfach vom RL durchströmmt. Also als wenn man das Rohr an dieser Stelle einfach ganz groß machen würde.

    Später drehst du alles ERR auf höchste Stufe, schliesst das ÜV und machst einen thermsichen Abgleich...

    Schwer, da mehre Faktoren zusammen kommen:

    1. Jedes K höhere VLT kostet ca 2,5% mehr Strom. Aufgrund des Verlaufs der Heizkurve (Wassertemp in Abhängigkeit von der AT) kannst du mit 1,5% im Schnitt übers Jahr rechnen. 5K -> 7,5% -> bei z.b. 15.000 kWh Wärmebedarf sind das ca 200-300kWh pro Jahr, kann aber auch doppelt so viel sein.

    2. Auch wenn die Puffer das Takten verhindern sollen, ist dies (wie schon beschrieben) aufgrund der geringen Wassermengen nicht wirklich machbar. Meist Takten diese Anlagen noch stärker, da das System kaum optimal einstellbar ist (zu viele Stellschrauben). Das Takten reduziert die Effienz, da die ersten 15-20min eine WP nicht optimal arbeitet. Erst dann ist alles eingeschwungen. Es ist aber schwer zu beurteilen was das ausmacht.

    3. Lebensdauer: Die Lebensdauerdes Kompresors hängt von zwei Punkten ab:
    • Anzahl der Starts: 80.000 - 100.000 Start schaft ein Kompressor idR. Anlagen mit Trennpuffer sind gerne mit bis zu 10.000 Starts pro Jahr dabei. Also nach 8-10 Jahren wird es für den Kompressor eng.
    • Das durchschnittliche Drucklevel welches der Kompressor liefern muss. Das hängt vereinfacht von der VLT ab. Also wird der Kompressor stärker belastet als notwendig.
    Unterm Strich:

    1. Anlage ist teurer
    2. Komplexer
    3. Verbraucht mehr
    4. reduziert die Lebensdauer des Kompressors.

    Ein Tip: Ab einer VLT von 30°C (besser drunter) kann man sich mit etwas Glück von den ERR Pflicht befreien lassen. Es gibt TGA Planer, die da unterstüzen können. Leider lassen sich nicht alle Bauämter darauf ein.

    Grüße
     
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  5. #25 Fabian Weber, 02.03.2022
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    Hier mal ein Schema auf Seite 2 (ist zwar Vaillant, aber sonst alles da), welches ohne Trennpuffer, dafür mit Reihenpuffer und Überströmventil auskommt.

    https://www.vaillant.de/documents/download/285283

    Es ist also nicht so, dass irgendwelche Forums-Nerds jetzt hier Spezialwissen unter die Leute bringen wollen. In dem Schema handelt es sich um ein Kompaktgerät mit integrierten Trinkwasserspeicher, lass Dich davon nicht verwirren, der Speicher kann genauso gut auch daneben stehen.

    Von der ERR-Pflicht befreien, ist dann tatsächlich die hohe Schule, oder man wohnt in Österreich. Das würde ich mir und dem Heizungsbauer ersparen und später einfach die ERR stilllegen. Also hier das billigste einbauen lassen (kein KNX oder so).
     
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  6. #26 Gast85808, 02.03.2022
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    Gast85808 Gast

    Ich würde die WP als allererstes mal in Frage stellen. Der Thermo-Stein war im Jahr 2000 vielleicht Thermo, heute ist er eher Scheunentor. Die Heizlast sehe ich eher bei 11-12 als bei 7. Und damit steht und fällt die Geschichte. Wenn ich dann lese große Badewanne, Regendusche bei dem Warmwasserbedarf killste doch jede Wärmepumpe (übertrieben dargestellt), erst Recht, wenn die eigentlich schon aus dem letzten Loch pfeift. Das Thema ist doch auch nicht A 2 sondern eher A -7 und tiefer (hab jetzt nicht geschaut, wo Du her kommst)

    Fazit: erst mal anständig die Heizlast berechnen, dann Gedanken machen
     
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  7. #27 Fabian Weber, 02.03.2022
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    So eine riesen Heizlast?

    Aber Recht hast Du, ohne Heizlastberechnung sollte man keine Wärmepumpe auswählen.
     
  8. #28 Donpepe, 02.03.2022
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    Moin,

    So pauschal Heizlast zu hoch, WP geht nicht ist es ja nicht... Es kommt immer auf die Heizflächen an... Das eine geringe Heizlast generell Vorteilhaft ist, steht ja aus Frage.

    11-12kW würden mich jetzt auch wundern... Heizlast (besser Einzelraumheizlast) sollte bekannt und valide ermittelt / errechnet worden sein.

    @florahn Wieviel Öl verbrauchst du den so pro Jahr... Eher 2000l oder 3000l?

    bezgl Regendusche: nicht ohne Grund habe ich die DLE und das Duschrohr ins Spiel gebracht...

    Grüße
     
  9. #29 Gast85808, 02.03.2022
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    Gast85808 Gast

    Na ja, der Fairness halber, hab’s durch meinen Rechner durchlaufen lassen, mit den Daten, die hier angegeben wurden. Pauschal WSchVO 95 angenommen (also nicht noch NEH oder sowas) keine Lüftung mit WRG oder ähnliches. Lage 5er PLZ, 08-15 halt. Alles andere muß man genau eruieren. Zum DLE: wenn das Wasser richtig kalt ist dann geht der bei der Regendusche selbst bei 28 kW auch in die Knie.
     
  10. #30 Donpepe, 02.03.2022
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    moin,

    aber ein Hygienespeicher oder FriWa geht ja nicht von 45C WW direkt auf 10C KW… die liefert noch lange Energie, und der DLE muss dann nur 10K oder 15K überbrücken…

    Mit einem Duschrohr wäre es auch bei 10C keine Thema…

    Grüße
     
  11. #31 florahn, 03.03.2022
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    Zum Ölverbrauch habe ich keine aussagekräftigen Daten, da das Haus bislang nur un- bzw. teilbewohnt war. Ich habe lediglich die Wärmeleistungen aller derzeit noch verbauten Heizkörper (ob die Auslegung damals rechnerisch erfolgt ist oder mittels Würfel, weiß ich aber auch nicht) und orientierende Werte des Wärmebedarfs der Räume (allerdings keine detaillierte raumweise Heizlastberechnung).

    Die Neuverlegung der FBH soll in 10cm Abständen erfolgen. Im Bad hätte ich ergänzend noch die Möglichkeit, eine ca. 4,5m²-Trockenbauwand als zusätzliche Heizfläche zu "missbrauchen".

    Regendusche und 2-Personen-Wanne würden wir schon favorisieren - ist jetz aber auch nicht in Stein gemeißelt. Wenn das der absolute Killer für deutlich mehr Effizienz sein sollte, ließe sich die Nichtberücksichtigung schon "verschmerzen".



    Folgende Punkte hatte ich mir - resultierend aus Euren Hinweisen - notiert, die ich dann beim Heizungsbauer nochmal ansprechen möchte:
    • raumweise Heizlastberechung
    • besser die Inverter-WP als die nicht-modulierende WP
    • möglichst auf den Kombispeicher verzichten und stattdessen nur einen Trinkwasser- oder einen Hygienespeicher (bzw. alternativ ggf. FriWa) installieren
    (- Zirk und ERR vorerst berücksichtigen, da schwierig "durchzusetzen")
     
  12. #32 Fabian Weber, 03.03.2022
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    Zirkulation kann raus!!!
    Maximaler Vorlauf Heizung 30Grad!!!
    Der Verlegeabstand ergibt sich, den kann man nicht einfach so festlegen.
     
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  13. #33 florahn, 04.03.2022
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    Ich danke Euch bis hierhin schonmal für die vielen hilfreichen Beiträge!
    Die Infos bieten eine gute Grundlage für die weiteren Gespräche mit meinem Heizungsbauer.

    Bei neuen / ergänzenden Fragen - die wahrscheinlich aufkommen werden - würde ich aber gerne nochmal Eure Unterstützung beanspruchen.

    Viele Grüße
    Flo
     
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