Rückstausicherung bei Haus auf Bodenplatte erforderlich?

Diskutiere Rückstausicherung bei Haus auf Bodenplatte erforderlich? im Bauphysik allgemein Forum im Bereich Bauphysik; Hallo, ich hoffe, ich habe das richtige Unterforum erwischt. Wir bauen ein Haus auf Bodenplatte, also ohne Keller. Unser örtlicher Betrieb, der...

  1. #1 PeterB85, 29.03.2022
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    Hallo,

    ich hoffe, ich habe das richtige Unterforum erwischt.

    Wir bauen ein Haus auf Bodenplatte, also ohne Keller. Unser örtlicher Betrieb, der im Auftrag des Wasserverbandes die Frischwasserleitungen verlegt, machte uns auf ein Problem aufmerksam. Nach Ansicht dieses Unternehmens benötigen wir bei unserem Haus auf Bodenplatte eine Rückstausicherung für das Schmutzwasser. Begründet wird dies damit, dass unser Haus niedriger liegt, als der nächste Kanaldecke in entgegengesetzter Fließrichtung.
    Unser Boden ist auf 44,61m. Die Hausanschlussstelle in der Straße liegt bei 44,48m. Der Kanaldeckel in Fließrichtung, nah daneben, ist auf 44,41m. Der nächste Kanaldeckel entgegen der Fließrichtung ist auf 45,66m. Aufgrund dieses Höhenunterschieds sei diese Rückstausicherung erforderlich. Es könnte ja der Kanal bei 44,41 verstopfen, dann staut es sich hoch bis zum nächsten Kanal und überflutet somit unser Haus.

    Ist das so korrekt? Ist bei uns eine solche Rückstausicherung wirklich notwendig?

    Die Vorschriften des Wasserverbandes setzen die Höhe der Rückstauebene auf die Höhe der Straße fest, an der das Haus angeschlossen wird. Nach dieser Auslegung wären wir unterhalb der Rückstauebene...

    Vielen Dank!
     

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  2. #2 Fred Astair, 29.03.2022
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    Wird denn die OKFFB auf 44,48 liegen?
    Wird da nichts aufgeschüttet, dass Ihr auf mehr als 44,41+0,30= 44,71 m kommt?
    Diese Höhe ist das Maß der Dinge für Eure niedrigste Entwässerungsöffnung. Alles was tiefer liegt, muss gegen Rückstau gesichert werden.
    Übrigens legen nicht die Vorschriften die Rückstauebene fest sondern die Physik der kommunizierenden Röhren. Der Wasserverband erklärt es Dir nur.
     
  3. #3 PeterB85, 29.03.2022
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    Die 44.61 ist die OKFFB.
     
  4. #4 Fred Astair, 29.03.2022
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    OK, wenn Du im EG auf Bodeneinlauf und Superflache Dusche verzichtest, kannst Du auf Rückstausicherung verzichten.
     
  5. #5 PeterB85, 29.03.2022
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    Also liegt die Rückstauebene nicht bei 45,66, wie vom Unternehmen behauptet? Denn das wäre ja über einen Meter höher als unser Fußboden.
     
  6. #6 Fred Astair, 29.03.2022
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    Ich bin gerade unterwegs und habe nur das Handy dabei.
    Die Rückstauebene liegt auf Höhe des nächstniedrigen Schachtdeckels plus einem Sicherheitszuschlag von 30 cm falls das Wasser mit Schwung gegen den Stau schwappt.
     
  7. Yilmaz

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    Rückstauebene liegt für Sie bei 45,66…Bei verstopfung liegt bei Ihnen der gesamte EG unter Wasser…
    Interessant wäre zu wissen wie hoch die Übergabeschächte auf dem Grundstück sind…
     
  8. ps0125

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    Laut deiner Zeichnung ist die Rückstauebene der nächsthöhere Kanaldeckel (+ Sicherheitszuschlag), also ca. 1m über deinem FFB.
    Stell dir vor, du hast eine Verstopfung zwischen deinem Haus und dem nächst niedrigeren Deckel. Wo drückt dann die Soße raus? In deinem Haus.

    Also ich würde das nicht ohne Rückstausicherung bauen wollen.
     
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  9. #9 Fred Astair, 29.03.2022
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    Sorry, habe Blödsinn erzählt. RSE ist natürlich der nächsthöhere Schachtdeckel.
    Man sollte nicht von unterwegs posten...
     
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  10. #10 petra345, 29.03.2022
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    Da die Rückstausicherungen im Ernstfall und nach etlichen Jahren in denen sie nicht gebraucht wurden, versagen, würde ich sogar für eine Hebeanlage für die Abwässer des EG eintreten. Obere Geschosse können an der Hebeanlage vorbeigeleitet werden.
    Auch wenn sie nur einen Meter anheben muß, sollte sie sicherer sein, als eine Rückstausicherung.

    Aber man muß zumindest einmal im Jahr den Sammelschacht ausspülen. Nach 15 bis 20 Jahren werden auch die Lager der Pumpe versagen. Dann muß man sie austauschen können ohne alles abbauen zu müssen.
    .
     
  11. #11 Fred Astair, 29.03.2022
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    Nicht können sondern müssen. Und zwar alle Entwässerungsgegenstände, oberhalb der RSE
    Die Hebeanlage IST eine Rückstausicherung.
     
  12. #12 PeterB85, 30.03.2022
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    Vielen Dank für die Antworten!

    Zusatzfrage: Nach DIN scheint eine elektrische Rückstausicherung / Rückstaupumpe / Hebeanlage vorgeschrieben zu sein. Eine mechanische Rückstauklappe würde grundsätzlich aber auch funktionieren, oder? Natürlich mit der Gefahr, dass sie im schlimmsten Fall nicht funktioniert und es niemand mitbekommt.
    Aufgrund der Erdarbeiten wird es leider langsam eng mit dem Geld. Die Idee wäre nun, sich erstmal einen passenden Schacht für die Rückstausicherung mitsamt eine mechanischen Rückstauklappe einzubauen. Dann in ein oder zwei Jahren, wenn das Geld wieder vorhanden ist, auf eine elektrische Rückstaupumpe zu wechseln.

    Ginge das?
     
  13. #13 Fred Astair, 30.03.2022
    Zuletzt bearbeitet: 30.03.2022
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    Es gibt keine fäkalientauglichen mechanischen Rückstauklappen und selbst elektrische wären sicherheitstechnisch nur dritte Wahl ggü. Hebeanlage.
    Eine Hebeanlage kann nicht unbemerkt ausfallen und schützt auch im defekten Zustand sicher vor Überschwemmungen.
    Alternative wäre, auf das WC im EG zu verzichten. Dann kannst Du den Rest im EG über eine mechanische Klappe sichern und jeden Tag ein Stoßgebet zum Himmel schicken, dass die Klappe im Ernstfall auch wirklich schließt.
    Unter dieser Prämisse brauchst Du auch gar nichts einzubauen. Es wird Dich niemand verhaften, wenn Du nichts absicherst, nur wird Deine Versicherung Dir den Daumen zeigen und staatliche Hilfe wird es hoffentlich dann auch nicht geben.
     
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  14. #14 PeterB85, 30.03.2022
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    Danke für die Auskunft :)
     
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