Risse im Erdbeereich des Kellerabgang und Wassereintritt

Diskutiere Risse im Erdbeereich des Kellerabgang und Wassereintritt im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Ich habe jetzt unseren Brunnen abmontiert und den Wasserstand geprüft. Bei ziemlich genau 250cm beginnt das Wasser. Wenn ich mich nicht irre...

  1. ynnus

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    Ich habe jetzt unseren Brunnen abmontiert und den Wasserstand geprüft. Bei ziemlich genau 250cm beginnt das Wasser. Wenn ich mich nicht irre müsste damit ja das Grundwasser auf diesem Niveau liegen, also bei 2,5m unter OKG. Der Kellerboden bzw. dessen Oberkante liegt 150cm unter OKG. Also einen Meter oberhalb des Grundwasserspiegels. Ich habe allerdings - bevor ich jetzt vorhin ermittelt habe, wie hoch oder tief das Grundwasser liegt, bereits die Grube fast 1m tief ausgehoben. Bisher ist hier nur sehr dichter Lehmboden zu finden. Von Grundwasser keine Spur. Es steigt auch weiterhin an. Die Grube füllt sich also schneller mit seitlich einfließendem Wasser, als dass es nach unten hin versickern würde (falls es überhaupt nach unten versickert).
    Aktuell würde es also nichts bringen, die Grube mit sickerfähigem Kies zu verfüllen, da das Wasser einfach hoch steigt, als zu versickern. Ich müsste tiefer graben, bis die Lehmschicht zum Grundwasser dünn genug ist, dass es dorthin schneller versickern kann, als es oberflächlich nachläuft.

    Bedeutet aber auch, theoretisch könnte ich rund ums haus eine Drainage verlegen und den lehmhaltigen Boden gegen eine durchlässigere Schicht austauschen lassen. Natürlich alles sehr kostspielig und müsste man gegenrechnen, was man damit gewinnt oder ob man einfach einen feuchten Kellerboden in Kauf nimmt.
     
  2. SIL

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    Wasserspiegel aus Rammbrunnen ist nicht wirklich aussagekräftig.

    Merkwürdig.

    Wie hast du dies festgestellt, ist es optisch sichtbar?

    Aufgrund deiner Beschreibung des Bodens , wird es fast keine oder nur geringe Versickerung geben.
     
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  3. ynnus

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    Nicht? Das Rohr ist ca. 6m in der Erde, definitiv weit im Grundwasser, von dem was ich bisher sagen kann. Müsste der Wasserdruck vom Grundwasser nicht dafür sorgen, dass der Pegel im Rohr dem Stand des Grundwassers entspricht? Oder wie lässt es sich besser ermitteln?

    Ja, ich habe mittlerweile die Grube so ausgehoben, dass die Wände nach unten hin zusammen laufen und es ein Gefälle zur Mitte hin gibt. In der Mitte hab ich eine weitere Vertiefung von etwa 30 cm Durchmesser und 30 cm Tiefe ausgehoben. Dort steigt der Wasserspiegel als erstes an und man sieht, wie in dem Plateau oberhalb ringsherum kleine Rinnsale dorthin laufen. Ich hab das mit Gefälle so geformt, dass man es optisch erkennen kann. Es ist nicht super viel, sieht eher wie feuchter Boden aus, wenn man aber drüber wischt ist es kurz "trocken" bevor das Wasser nachläuft und es wieder vor Nässe glänzt. Aus dem Lehm rings herum erscheint es mir wie Poren oder sehr kleine Adern, wo das Wasser hindurch sickert.
     
  4. #24 VollNormal, 29.11.2022
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    Nicht zwingend. Falls der Brunnen in ein anderes Grundwasserstockwerk einbindet, sprich eine undurchlässige Schicht durchörtert, hat der Wasserstand im Brunnen mit demjenigen oberhalb dieser Schicht nichts zu tun. Und falls dann noch artesische Verhältnisse vorliegen, kann der von der Oberfläche aus zu beobachtende Wasserstand sogar deutlich tiefer liegen.
     
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  5. SIL

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    Es steigt also nicht so an , das du pumpen musst ?
    Beobachte eine Weile , wo sich dies einpegelt , Niederschlag ist ja nicht viel zur Zeit ( vllt bei dir anders ) , ich kenn ja deine zeitliche Planung nicht , optimal wäre ( nicht für dich ) Schnee / Frost und dann die Schmelze ( mit 3 Krümel Schnee natürlich nicht ), wenn du dann pumpen musst , empfehle ich dir nach wie vor eine Pump-fähige Sickergrube im Keller , wenn nicht mach zu.
     
  6. ynnus

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    Ok, der Brunnen könnte in eine tiefere Schicht gehen. Aber dann wäre ja das Grundwasser eher noch höher zu finden als nur bei -2,5m GOK. Und dort ist es zumindest im Keller noch nicht zu sehen. Der Brunnen ist etwa 10 - 15 m entfernt, also nicht sooo weit weg.

    Kann jetzt noch sein, dass die aktuelle Lehmschicht im Keller eigentlich tiefer liegt als das Grundwasser rings herum und es seitlich durch drückt, während ich auf direktem Weg nach unten noch eine zu dichte Lehmschicht vor mir habe. Dann müsste aber ja mit den Durchbruch zum Grundwasser direkt der Pegel auf das Niveau des Grundwasserspiegels steigen. Falls der Pegel niedriger ist müsste das Wasser in der Grube dorthin absacken. Zumindest ist das meine laienhafte Vorstellung.

    Ich habe es gestern mal mit einem langen Stab versucht und diesen in der Grube in den Boden geschlagen. Aber auch weitere 60 - 80 cm tiefer ist immer noch nur Lehm und kein Grundwasser. Sind dann 320cm unter OKG.

    Doch, leider reicht dieses Rinnsal aus, dass nach 24 Stunden bestimmt 120 - 150 Liter Wasser angefallen sind. Da die Grube nun eine ganz gute Tiefe hat sind noch 30 cm bis Oberkante frei. Das füllt sich aber komplett, wenn ich nicht abpumpen würde, und läuft darüber hinaus. Einen Pegel kann ich daraus leider nicht ableiten. Ich geh also jeden Abend raus, häng die Tauchpumpe rein und warte eine Minute.
    Ich persönlich würde auch gern beobachten wollen, wie es sich bei Schnee und Dauerregen verhält. Oder auch im Sommer, wenn es eher trocken ist. Aber ich weiß noch nicht ob ich so lange das mitmachen möchte mit dem abpumpen. Ich werde die demnächst in einen Korb in der Grube einbauen, dass sie automatisch angeht. Und dann mal sehen. Eigentlich würde ich gerne noch rausfinden, wo an dieser Stelle nun das Grundwasser beginnt.
     
  7. SIL

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    Mit Schwimmerschaltung , davon bin ich auch ausgegangen und nicht manuell ein/aus mea culpa
     
  8. ynnus

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    Ein Update meinerseits:
    Ich habe nun tiefer ausgeschachtet und wo ich nicht mehr mit den Spaten hin kann mit einen 100mm Erdbohrer gebohrt. Etwa nach 120 cm unterhalb des Kellerbodens ist der Lehm zuende gewesen und es folgt Sand und Kies. Natürlich unter Wasser. Das bekomm ich wegen dem Sand auch schwer abgepumpt. Dort dürfte das Grundwasser sein. Ich bin mit dem Bohrer insgesamt etwa ab dort nochmal einem Meter tief hinunter, aber da kommt nur noch Kies und Sand, Lein lehmartiger Widerstand nach unten, eher beim Rotieren des Bohrers die Steine, die gegen die Spirale schlagen.

    Ich werde jetzt den Wasserstand beobachten, wie er steigt und ob das von oben und seitlich einlaufende Wasser den Pegel erhöht. In der letzten Woche hat es aber auch nicht geregnet und man merkte schon, dass es langsamer angestiegen ist. Das bilde ich mir jedenfalls ein. Zumindest durch die Mauer oben hat auch nichts mehr durch gedrückt. Vielleicht findet das Wasser jetzt den einfacheren Weg in die Grube hinter der Mauer hinweg.

    Ich werde sicher jetzt etwas abwarten, wenn es mal wieder mehr regnet, ob es dann wieder weiter oben einläuft. Aktuell ist ca 20 cm unter dem Beton relativ trocken. Darunter tröpfelt es leicht durch die lehmwand hindurch und in die Grube.

    Edit: ich habe vor ein paar Tagen versucht eine Tauchpumpe in einem Korb im Loch zu befestigen aber der Schwimmer hat zu wenig Platz als das er zuverlässig schalten würde. Momentan wird also weiter händisch abgepumpt.
     

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  9. ynnus

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    Neuer Zwischenstand: 9 Tage lang habe ich jetzt nicht abgepumpt und das Wasser steigen lassen. Es hat sich bei ca. 30 cm unter dem Kellerboden eingepegelt. Dort endet auch der Betonboden des Kellers. Der unterste Teil des Betons zieht also leicht Feuchtigkeit, seitlich zu sehen sind etwa 7cm seitlich aufgestiegene Feuchtigkeit. Die angebauten Wände und der Beton unter der Treppe ist ca. 20 cm stark, ist also noch im trockenen.
    Nun hat es aber auch in der Zeit wenig geregnet. Momentan liegen ca. 6 - 8 cm Schnee. Wenn der in den kommenden Tagen mal schmilzt werde ich beobachten, was mit dem Wasserspiegel dann passiert.

    Ich bin noch nicht ganz sicher, welche Erkenntnisse ich bislang daraus ziehen kann. Das seitlich einströmende Wasser drückt aktuell wohl so stark, wie es nach unten hin zum Grundwasser versickert. Da ist ja ein 20 x 20 cm großer Durchbruch, wo es ungehindert ablaufen könnte. Nur steht es eben und läuft nicht ab. Entweder das Grundwasser ist doch so hoch oder das Stauwasser ist in so großen Mengen vorhanden, dass es immer weiter nachfließt und nicht schnell genug ins Grundwasser laufen kann. Ich stelle mir noch die Frage, ob sich der Wasserpegel verändert, wenn ich die Grube nun mit Kies oder Mineralgemisch füllen würde. Das wäre ja durchlässig und ließe Wasser versickern. Aber das freie Volumen für Wasser wäre sehr viel kleiner. Ggf ist dann zu wenig Raum für das Wasser, dass es wieder hoch drückt. Was meint ihr?
     
  10. SIL

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    Mit Kies und nein da ändert sich nichts.
    Das sollte bei dieser Minigrube keinen Einfluss haben.
    Vermutlich wird es auch so bleiben.
     
  11. ynnus

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    Mittlerweile ist der Schnee geschmolzen und es hat auch noch etwas geregnet. Der Pegel ist dadurch leider nun doch weitere 8 cm angestiegen und ist jetzt eben nur noch 22 cm unter Oberkante Kellerboden. Ich werde es noch ein bisschen weiter beobachten.

    Würde es einen Unterschied machen, wenn der Durchbruch vom Oberflächenwasser zum Grundwasser statt 20 x 20 cm größer wäre? Ich stell es mir so vor, dass das Wasser durch die Schwerkraft angezogen nach unten will und dort aufs Grundwasser trifft. Aktuell drückt aber nur der kleine Schacht von 20 x 20 cm komplett aufs Grundwasser, der Rest ist oberhalb noch mit einem Absatz versehen. Dort drückt das Wasser also auch auf die Wände bzw. den Sockel rings um den kleinen Schacht. Würde sich der Wasserpegel anders verhalten wenn der Schacht statt 20 x 20 cm die komplette Größe von 70 x 30 cm ausmachen würde? Da drückt dann ja das ganze Wasser in der Grube auf den Grundwasserspiegel.
     
  12. SIL

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    Nee, das bewirkt nichts.
     
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    Kleines Update:

    Ich habe nun Injektionspacker und PUR-Harz besorgt. PUR deshalb, weil es nicht kraftschlüssig sondern gegen die Feuchtigkeit abdichten soll und dieses Harz bei Feuchtigkeit reagiert und leicht schäumt und abdichtet.
    Bevor ich die Seitenwände im Kellertreppenabgang aber mache warte ich dort noch auf besseres Wetter und möchte den Betonboden erst wieder aufbauen, um danach eventuelle Risse im Wand- und Bodenanschluss zu verpressen und komplett abzudichten.

    Zwischenzeitlich, auch um die Packer und den Prozess mal zu testen, habe ich daher nun folgende kleine Stelle abgedichtet (hier ein Bild von vorher, vor der Abdichtung):
    [​IMG]

    Das PUR-Harz setzt auch Feuchtigkeit voraus, man soll gemäß Hersteller sogar die Risse zuvor mit Wasser spülen und befeuchten, damit das Harz reagieren kann. Ich werde diesen Bereich jetzt die nächsten Tage und Wochen mal überwachen, ob es trocken bleibt und das Zeug seinen Dienst tut.
     
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